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Bild des Benutzers TOMillr
Verbunden: 1. April 2024 - 21:03
Wie die dünnsten Gläser finden?

Ich bin bei einem Optiker aus Mannheim auf einen interessanten Vergleich von 1,74 Gläsern gestoßen. Spannend finde ich, dass sich die Dicke der Gläser doch recht stark unterscheiden:

https://die-brillenmacher-wallstadt.de/wer-macht-die-duennsten-glaeser-f...

Wie gehe ich als Endkunde nun vor, wenn ich ein möglichst dünnes und leichtes Glas haben möchte? Haben die Hersteller z.B. einen Kundenservice für Verbraucher, die mir an Hand der Abmessung des Brillengestell und der meiner Werte die Gläserdicke bestimmen können?

Oder haben Optiker vielleicht Produktdatenblätter der relevanten Anbieter, aus denen sich ableiten lässt, mit welchen Dicken bei verschiedenen Produkten zu rechnen ist?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Als langjähriger Augenoptiker mit über 40-jähriger Erfahrung möchte ich hier nur einen kleinen Tipp geben.

Carl Zeiss wäre problemlos in der Lage auch mit die dünnsten Brillenlinsen zu fertigen. Dies tun sie aus Prinzip aber nicht, da Carl Zeiss für die möglichst ideale Abbildungsqualität mit seinem Namen steht. Den Unterschied allein zu Rodenstock konnte ich immer wieder durch Kundenaussagen bestätigt finden. Auch Rodenstock ist ein führender Markenhersteller, wie auch Seiko! Aber in der Abbildungsqualität schlägt keine Glasfirma die Ergebnisse der Firma Carl Zeiss. Die es bis heute durchhalten, mit stärker durchgemuschelten Brillenlinsen in den Grundkurven, und daraus folgend mit etwas kräftigerem Brillenlinsendesign, ein augenoptisches Maximum an Sehqualität zu bewirken. Das muß hier unbedingt mit berücksichtigt werden, denn der Unterschied in der Sicht ist teilweise (stärkenabhängig) frappierend aus Kundensicht! Die Entscheidung muss jeder selbst treffen! Mein Angebot als Augenoptiker beherzigte immer die höchste Sehqualität, trotz der Kenntnis dieser ästhetisch möglichen leichten Beeinträchtigung und eines nur teilweise höheren Erstehungspreises. Das Gewicht und die Dicke der Brillenlinsen wird dagegen hauptsächlich durch die Brillenform und -größe beeinflusst. Alles Gute!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Noch ein Nachtrag,

bei steigendem Index (n) "Standart 1,50" (heute oftmals schon 1,60) sinkt auch die Abbildungsqualität! Deshalb sollten prismatisch definierte Brillenlinsen (aber jede lichtablenkende Brillenlinsenstärke wird durch prismatische Wirkung erzeugt) eher auf den Index n=1.6 begrenzt sein, was durch den Hype nach möglichst schlankem Linsendesign immer mehr vernachlässigt wird. Schon vor 10 Jahren, als ich Rentner wurde, gab es ein Material mit dem Index 1,8-1,9, was sich aber vielleicht nicht mehr durchgesetzt hat.

Es gibt noch einen Punkt, der gegen zu geringe Dicke spricht. Das ist die Stabilität gegen Verformung unter Hitze (z.B. Sonnenlicht) und Druck (in der Hauptsache, durch die Brillenfassung). Beides verändert nicht selten die Brillenoptik durch leichte Verzerung.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)