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Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03
WF seit Unfall mit dem Kopf

Hallo zusammen,

ich habe seit März 2021 sehr Probleme mit meinen Augen. Das alles fing nach einem starken Schlag auf den Hinterkopf an. Bin während dem Aufstehen mit vollem Karacho gegen Gusseisen gestoßen. Paar Tage später kamen Übelkeit, Kopfschmerzen, CMD und eben die starken Augenbeschwerden. Ich konnte kein schnellen Bildern mehr folgen. Konnte keine 15 Minuten mehr auf digitale Medien schauen, ohne, dass meine Augendabei anfingen zu schmerzen und „dicht“ zu machen.

Bekam dann noch allerlei andere Symptome, manche gingen, manche kamen. Diagnose sind wohl instabile Kopfgelenke, da durch den Schlag meine Bänder oben gedehnt wurden und das da oben nicht mehr richtig hält.

Heute habe ich so ziemlich alles bis auf die Augen recht gut im Griff. Ich weiß, dass ich keine Tätigkeiten mehr verrichten kann, bei denen ich den Kopf mehrere Stunden nach unten halten muss. Seitdem ich das vermeide geht’s gut soweit und hatte seit 7 Monaten auch keinen Rückschlag mehr.

Die Augen wurden dann letztes Jahr von März bis November auch kontinuierlich besser, bis ich so gut wie gar nichts mehr merkte und auch wieder viel digitales etc. machen konnte. Dann hatte ich mir vorgenommen eine neue Brille zuzulegen, weil meine alte schon 12 Jahre alt war und aus allen Nähten fiel. Bin dann zu einem Optiker, bei dem ich im Voraus gar nicht wusste, dass er sich auch auf WF spezialisiert hatte. Er hatte mich über eine Stunde mit den gewöhnlichen WF Tests ausführlich vermessen. Raus kam, dass meine Dioptrien Zahl leicht angepasst werden musste und dass ich auf einen Meter 0,25 cm in dem vertikalen Unterschied gesehen habe.

Da ich zu dem Zeitpunkt so gut wie keine Augenprobleme mehr hatte und dachte, das wäre erledigt haben wir uns auch drüber unterhalten ob wir die 0,25cm ausgleichen sollen. Hatte mich dagegen entschieden, weils seiner Ansicht nach auch sehr minimal gewesen ist. Hab also nur die Sehstärke angepasst, dann gings zwei Wochen gut. Hab mit der Brille auch gestochen scharf gesehen. Konnte dann auch wieder relativ normal am PV arbeiten TV schauen etc. Bis 2 Wochen später der total crash kam. Es kamen wieder schmerzen etc. Das kam abends nachdem ich wieder zum ersten mal am PC videospiele gespielt hab. Das war damals wieder too much dachte ich, habe es wieder weggelassen aber von dem einen Mal hatten sie sich nicht mehr richtig erholt.

Es folgten wahnsinning trockene Augen. Mit dem Schirmertest kam ich auf einen Wert von 1. Normal 10-15. Es war so gut wie keine Tränenflüssigkeit mehr da. Konnte keine 3 sekunden mehr gradeaus schauen. Sie haben geschmerzt, gejuckt, gebrannt, haben sich angestengt angefühlt, trocken. Die Hölle war das. Habs dann mit Augentropfen probiert, laut den Augenärzten ein Siccasyndrom, an WF hatte ich damals nicht mehr gedacht. Es hat sich dann von Monat zu Monat wieder stück für stück erholt. Heute fühlen sie sich auch wieder besser befeuchtet an. Hatte damals dann die Brille wieder weggelassen, weil ich dachte, dass sie der Hauptübeltäter war. Hatte dann auch kurzzeitig erleichterung, wurde dann aber wieder schlechter und hatte seitdem wieder meine alte getragen.

Bin vor paar Wochen dann wieder zu meinen Optiker, der hatte mich erneut komplet vermessen. Raus kam, dass meine Sehstärken soweit stabil geblieben sind aber meine WF ist auf 0,45 cm/meter angestiegen. Jetzt hatten wir uns dazu entschlossen, das doch auszugleichen, weil scheinbar hat sich durch den Schlag wirklich eine WF eingestellt. So mein Gefühl. Ob das jetzt durch meine nicht mehr 100% stabile HWS kommt, durch die ausgelöste CMD oder doch was anderes, keine Ahnung. Sehnerv habe ich testen lassen. Der ist soweit gut.

Ich habe die Prismenbrille seit 10 Tagen. Auf beide Seiten hat er 0,25cm /meter korrigiert. Genau Werte schicke ich noch. Die ersten paar Tage merkte ich sofort Erleichterung. Dachte, wahnsinn. Wenn das mein bald 2 jähriges Leid jetzt beendet hat, gottseidank. Es war nicht perfekt, klar, war aber stabiler und konnte wieder weitaus mehr digitales machen. Seit Sonntag wurde es dann aber wieder schlechter. Meine Augen machen, je länger der Tag geht umso mehr schlapp Schmerzen kommen wieder, leichte Kopfschmerzen etc. Kann nicht entspannt schauen. Muss immer wieder die Augen kneifen, Bildschirm arbeit im generellen macht es nach wie vor schlechter. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Habe hier auch schon viel gelesen, und denke dass meine Augenmuskeln wohl kurzzeitig entlastung hatten und sie jetzt wieder mehr Entlastung wollen. Habe Angst, dass ich in ein Teufelskreis hineinrutschte, damit sich sie Prismenwerte immer weiter erhöhen. Habe hier auch gelesen, dass geringe WF wohl öfters hartnäckiger sind als große. Doppelbilder hatte ich keine. Aber ich denke, dass ich wohl kurz davor war/bin, da mein Gehirn das wohl noch irgendwie durch Muskelkraft kompensieren kann.

Manche Tage bin ich echt am Ende. Mit der ganzen Kopf und Augengeschichte. Ich weiß nicht, ob ich mit der Prismenbrille auf dem richtigen Weg bin. Mein optiker meinte auch, dass ich meinen Kopf immer 5-7° leicht schräg nach rechts halte. Er meinte das ist typisch, da das Gehirn so versucht den Bildunterschied wieder auszugleichen. Seit ich die Brille auf habe, habe ich das Gefühl, dass ich ihn auch wieder grader halte. So insgesamt kann ich jetzt seit ich die Brille habe sagen, dass sie mich vielleicht 10% stabiler hält. Die schmerzen hinter den Augen haben sich verändert auch andere Symptome. Also verändern tut sich da schon was aber ich bin einfach am verzweifeln, ob es das richtige ist. Am Montag habe ich nochmal einen Termin und wir schauen nochmal drüber. Was meint ihr denn zu der Sache?

 

Edit

Habe heute mal den Test genacht und mein schlechteres Auge abgeklebt. Nach 1.5h waren die Beschwerden dann so gut wie weg. Deutet das dann auch auf eine wf hin? 

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Update:

Wenn ich genau gradeaus schaue, ist mein vertikales Schielen bei so ziemlich 0cm/m angekommen. Das hat sich immens gebessert. Brauche auch keine Prismen mehr.

Beschwerden habe ich weiterhin. Jetzt kam raus, dass ich zusätzlich noch ein Verrollungsschielen habe. Je weiter ich nach rechts schaue , desto mehr Abweichung hab ich. Das gleiche auf der Linken Seite, jedoch geht die vertikale Abweichung auf der linken Seite in die "andere" Richtung. Würde man sich das aufzeichnen, dann ist quasi alles um die Mittelachse (wenn ich grade aus schaue) um den Uhrzeigersinn nach rechts verdreht. Bekomme immer noch jeden Tag Kopfschmerzen und habe angestrengtes sehen.

Kann man das Verrollungsschielen auf irgendeine Art und Weise prismatisch unterstützen?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

Du berichtest seit März 2021 u.a. von sehr schlimmen Sehproblemen.

Beim Nachlesen kamen mir einige Punkte durchaus logisch vor. Aber der ganze Bericht ist für mich so noch nicht schlüssig.

Lass uns gemeinsam, das Thema vom Grund her nochmal aufrollen, ich versuche dabei für mich einige Punkte zu klären um gewisse Verwirrungen zu beseitigen.

So hoffe ich letztendlich, Dir einen Weg der Abklärung und zur Hilfe aufzeigen zu können.

1) WF (Winkelfehlsichtigkeit) seit Unfall mit dem Kopf:

Das ist so nicht möglich. Warum?

Winkelfehlsichtigkeit (WF) ist das Ergebnis einer Messung nach MKH (Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase), und man geht definitionsgemäß davon aus, das die gemessene Störung grundsätzlich angeboren ist.

Das heißt: Es lag eine angeborene Störung im beidäugigen Sehsystem in der Fixierung vor, die aber im Gegensatz zu einem Strabismus intern in der Sehverarbeitung kompensiert wird. Das Gehirn als Verarbeitungszentrum hat in aufwändiger Rechnerleistung die angelegten Synapsen so verschalten können, das es nicht zu einer Fehlentwicklung Strabismus (Schielen) gekommen ist.

In Deinem Fall kann man diese Ursache zwar zunächst nicht ausschließen, aber da zuvor aber keine MKH durchgeführt wurde, spräche man hier korrekt von einer Heterophorie. Dies ist ein verwandter Begriff aus der Augenheilkunde, der für alle nicht offensichtlichen Strabismen steht, die durch andere Messverfahren (Heterophorieprüfungen) ermittelt und gefunden werden, obwohl i.d.R. kein sichtbares Schielen vorliegt. Der Umgang mit solchen Heterophorien ist mannigfaltig.

Wichtig ist hier, dass die durch Heterophorieprüfungen aufgefundenen Werte i.d.R. nie vollständig korrigiert werden dürfen. Dies ist ein echter Gegensatz zum Ergebnis einer WF-Bestimmung, die im Normalfall als Ergebnis vollständig in eine Korrektionsversorgung einfließt. Wo dies nicht geschied, hat streng genommen, auch keine MKH-Versorgung stattgefunden! Allerdings gelten hier gewisse Unterversorgungen auch als nutzbar, diese sind aber gegenüber dem Ergebnis eines vollen Messdurchgangs mit der Vollkorrektion weniger stabil.

Normaler Weise rechnet das Gehirn die binokulare Aussteuerung der Augen, ausgehend vom anvisierten Fixationsobjekt blitzschnell aus und setzt das Ergebnis in der Muskelansteuerung präsise um. Übrige Korrekuren werden permanent nachgesteuert. Zudem sind die Netzhautareale binokular über diesen Computer Gehirn so verschaltet, dass sie feinste Unsauberkeiten auf den Empfangssensoren des Lichtes (Stäbchen und Zapfen der Netzhaut) überlappend neutralisieren (verschmelzen)  oder hemmen (auslöschen). So bleibt der Strabismus allgemein nur ein reines Restproblem, wenn dieser Vorgang nicht sauber angelegt und erlernt wurde.

In Deinem Fall gab es aber ein akutes Ereignis mit erschütternden Folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Dies hätte auch entwicklungsmäßig passieren können, die Folge ist dann ein Strabismus, ein offenes sichbar gewordenes Schielen. Allgemein auftretende Folgen: sogenannte Spätschieler, auch nach/oder bei Kinderkrankheiten/ Erschöpfungszuständen/ massiven Unfällen oder wenn der angeborene Gesamtfehlwinkel zu komplex war, um ihn als Heterophorie abfedern zu können. Übrigens, für die Prüfung einer Heterophrie gibt es manigfältige Mess-und Prüfverfahren, die zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen von Schielwinkeln führen, durchaus abweichend von einander und dass bei einem sichtbaren Fehlwinkel von oft 0° (scheinbar kein Schielproblem). Ein wesentlicher Grund, warum hier nie vollkorrigiert wird, denn das Ergebnis bleibt leider allermeist unverträglich! - Dies ist auch ein wesentlicher Unterschied zum WF-Ergebnis durch die MKH!

2) Der Sturz

hier ist die Beschreibung für mich nicht ausreichend präzise. War der Sturz eindeutig auf den Hinterkopf? Du beschreibst beim Aufstehen eine Kollision mit einem Metallgitter.

Ein Beispiel, aus meiner beruflichen Tätigkeit:

Ein Patient einer nahe angesiedelten Reha-Klinik wurde mir vorgestellt.

Es lag eine schwere Kopfverletzung unter Einfluss der Augenhöhle links nach schwerem Motorradunfall vor, die Ihn in die neurologische Akut Reha brachte. Neben anderen Verletzungsfolgen waren hier starke Doppelbilder die Folge. Da Brüche im Stirn und Jochbein, evtl. auch Nasenbein erfolgt waren, hatte das zur Folge, dass das Auge verrollte und ein verkipptes Bild, je nach Blickrichtung variabel umher wanderte. In diesem Fall konnte ich anfangs nur für die Hauptblickrichtung eine Prismenkorrektion fertigen, die dem Patienten zunächst erlaubte, beim Geradeaus Sehen kein Doppelbild zu haben.

Dies war anfangs nur ein sehr kleines beidäugiges Sehfeld und das Mit der Verkippung. Bei Kontrollen in den Folgetagen zeigte sich aber, dass das störungsfreie Sehfeld beidäugig sich um wenige Grad Blickauslenkung erweiterte und die Verkippung zentral immer weniger störte. Das machte dann Mut auch in der Nähe eine Korrektion anzufertigen, da dieser Patient länger als üblich wegen seiner Verletzungsfolgen in der Klinik verbleib, auch wegen der positiven Veränderungen, die die neurogischen Behandlungen verbessern taten.

Später suchte mich der Patient nach einer Zeit wieder auf. Inzwischen war die Augenhöhle chrirurgisch neu gerichtet (Gesichtschirugie) worden. Wir führten eine entsprechend neu korrigierte Versorgung durch. Das Ergebnis war jetzt viel stabiler geworden, was geblieben war, war die Verrollung, die natürlich weiter störte mit dem verkippten Bild. Nach ca. 1/2 Jahr später wurde auch dies am schrägen Augenmuskel (Muskulus obliquus) augenfachärztlich operiert und korrigiert. Wir haben danach die geänderten prismatischen Differenzen wieder ausgeglichen. Nach dem letzten chirugischen Eingriff konnte der Kunde mit seiner prismatischen Korrektionsbrille wieder selbst sein Auto steuern. Das Problem der Doppelbilder hatte sich auch in den kritischen Blickrichtungen wieder völlig beheben lassen. Der Patient hatte sehr gute Referenzen für die Eingriffe gefunden und aufgesucht. Den Rest hatten wir immer wieder an den MKH Prüf- und Messfeldern korrigiert.

In Deinem Fall sollte dies ophtalmologisch (augenärztlich) von einer Sehschule sauber abgeklärt werden. Das geht auch heute noch rückwirkend, da die Folgen immer noch bestehen. Z.B. am HESS-Schirm oder mit alternativen Untersuchungsmethoden. Sollten hier auf die Fläche gesehen Fixationsfehler auffallen, muss geklärt werden, ob hier durch eine Schiel-OP Abhilfe geschafft werden kann. Neben Verletzungen an dem Halte- und Schutzmechanissmus der Augenhöhlen und der Augenmuskelführung, können natürlich auch Blutungen, Schwellungen u.ä. Einschränkungen bestanden haben, die allermeist aber eher nur vorübergehende Beeinträchtigungen bewirken.

Dessen ungeachtet kann eine angeborene Fixationsstörung zu anwachsenden Störungen führen, z.B. wenn Sehaufgaben deutlch komplexer werden. Hier ist die Bildschirmarbeit ein bekanntes Beispiel, natürlich schon selbst Computerspiele. Unter den oben angeführten Hintergründen, heißt das nichts anderes, als das der Kleinhirnrechner in seiner Arbeit überlastet ist/ wird, und die motorisch, sensorischen Verschaltungen weniger schnell und/oder weniger präzise Alles an- und aussteuern. Dies ist auch ein Faktor, wenn die aufzuwendende Körperenergie aus anderen Gründen (Altern, durchaus schon ein Problem in jüngeren Jahren) oder durch Zusatzbelastungen durch Krankheit, Prüfungs- oder Schulstress etc, das Sehverarbeitungssystem an seine Belastungsgrenzen stößt.

Fakt ist, dass schon eine bessere Schärfenkorrektion, die Fixation sauberer nachführen muss. Eine Kopfschiefhaltung, verkippt oder seitlich, spielt hier evtl. noch eine ganz besondere Rolle. Denn die Kopfschiefhaltung reguliert auch eine Blickhöhenabweichung und versteckt dabei manches Mal einen Höhenwinkelfehler der Augenstellung. Ein garnicht so dummer Trick im Ausgleichssystem des Körpers. Der Höhenfehler ist dann oft kaum auf zu finden, wenn man die Kopfhaltung nicht mit beachtet und während der Messung korrigiert.. Auch dies wird ein erfahrener WF-Spezialist hin bekommen. Die Kopfschiefhaltung führt darüber hinaus natürlich noch zu weiteren Störungen. Zu nennen wäre: die Kopfdurchblutung, das Lympfsystem, Nervenbahnen, Muskeln und die Halswirbelsäule. Mach was draus!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Hallo,

danke für die Antwort.

 

Ich bin im März 2021 während des Aufstehen mit der rechten Hinterkopfseite mit voller Wucht gegen Gusseisen gestossen. Am Tag danach haben die ganzen Problemen angefangen. Ich hab seitdem eine Kopfgelenksinstabilität, mein Kiefer hat es seitdem verzogen. Mein Kiefer geht seither leicht S förmig und knackt ziemlich. Hatte zusätzlich noch viele weitere Symptome wie Kopfdruck/Würgereiz/Schwindel, die mit der Zeit besser wurden.

Im Prinzip wurden meine Haltebänder in den Kopfgelenken beschädigt und meine komplette Struktur hat es verzogen unter anderem die Probleme mit den Augen. Davor hat ich nie Augenprobleme. Könnte stundenlang vorm PC sitzen, Videospiele spielen. Alles kein Problem.

Ich hatte eine MRT ein CT und Ein UprightMrt von Schädel/HWS und Kopfgelenken. Dort wurden keine Brüche oder Blutungen festgestellt.

Ein Tag nach dem Stoß konnte ich keine 10 Minuten mehr auf digitale Medien schauen. Irgendetwas ist passiert.

 

Letztes Jahr im November dann wurde optisch bei mir dann ein vertikaler Versatz von 0.3 Diptrien festgestellt. Ich habe meine erste Prismenbrille bekommen. Erleichterung hatte ich gute 3 Wochen dann würds wieder massiv schlechter. nächste Messung ergab 0.5 Dioptrien. Nächste Brille nach einem Monat mit 0.5 Dioptrien. Wieder paar Wochen gut, dann wieder schlecht. Nächste Messung ergab 0.9 Dioptrien. Wieder nächste Brille mit 0.9. Dann gleiches Spiel wieder. 1.3 Dioptrien. Nächste Brille 1.3. Dann gleiches Spiel. Nächste Messung war dann die letzte mit 1.8Diotrien. Wobei diese Brille dann mit 1.8 ich nicht mehr vertragen habe. Das war messtechnisch zwar wieder voll korrigiert habe es aber nicht vertragen. Mit der 1.3er bin ich dann c.a 3 Monate eingelaufen.

 

Innerhalb von paar Monaten hatte ich also ständig neue Brillen. Dann war es im Mai so, dass ich plötzlich gemerkt habe dass mein Schielwinkel kleiner würde. Alles würde wieder Rückläufig. Innerhalb von gut 3 Wochen bin ich auf die 0.9er zurück dann 0.3 jetzt bin ich bei so ziemlich 0 angelangt. Dadurch dass es bei mir im Nacken besser würde, würde es auch mit den Augen besser.

Jetzt bleibt wie oben beschrieben noch dieses Verrollungsschielen dass mit weiterhin ziemlich Probleme  macht. Es wechselt immer zwischen Kopfschmerzen und sehr angestrengten sehen was mich am allermeisten belastet und es mir nicht mehr möglich ist meinen Volltagsjob vor dem PC zu verbringen. 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Am Tag danach haben die ganzen Problemen angefangen. Ich hab seitdem eine Kopfgelenksinstabilität, mein Kiefer hat es seitdem verzogen. Mein Kiefer geht seither leicht S förmig und knackt ziemlich. Hatte zusätzlich noch viele weitere Symptome wie Kopfdruck/Würgereiz/Schwindel, die mit der Zeit besser wurden.

Hallo, Danke für die Klarstellung.

Unter den jetzt geschilderten direkten Folgen, sind die Sehstörungen jedenfalls eine direkte Folge des Sturzes. Du musst wissen, dass die Halte- und Gegenkräfte der Augenmuskeln im Nacken und im Schulterbereich liegen. Damit ist allermeist auch der Atlas (Wirbelsäulenkopf) betroffen und die Nackenmuskeln und deren Ansteuerung, darüber hinaus hat es, wie Du berichtest, Auswirkungen auf die Steuerung der Kaumuskulatur. Dies bleibt immer ein Wechselspiel! Aber in Deinem Fall konnten auch diese Ursachen vom Sturz herrühren und Auswirkungen auf Dein Sehen verursacht haben. Das was am längsten bleibt, hat wohl am stärksten durch diesen Sturz geliten

In diesen Fällen habe ich als Augenglasbestimmer immer sehr darauf geachtet, ganz individuelle persönliche Zielvorgaben zu meinen Messungen zu empfehlen, um möglichst nie an verschiedenen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen. In über 40-jähriger Praxis habe ich mir angewöhnt, meine Kunden/Klienten unabhängig von bekannten oder noch unbekannten Seh- und auch Empfindungsstörungen (Kopfweh etc.) zu weiteren Korrektionsbestimmungen nach klaren Mindestzeitabständen einzuplanen. Mir wurde es immer wichtiger, neue MKH-Messwerte nicht selbst durch zu kurze Prägephasen für die visuelle Sehaufbereitung letztlich als Fehlversorgung abzuwerten. Die vielen internen Anpassungsmechanissmen im Sehverarbeitungsprozess ergeben kurzfristig oft eine "positive Aha-Prima-Phase", der dann nicht selten eine negative, "ist -ja-doch-nicht-so-optimal-Phase" folgt. Beide Phasen sind jedoch für eine Neuvermessung ungünstig, da in Ihnen die Phase "jetzt-will-ich-es-aber-wissen,-wie-ich das Beste-aus-meinem-Sehen-herausholen-kann" fehlt, die ich für meine Messungen immer gerne nutzen wollte. Dies braucht erfahrungsgemäß ein Zeitfenster von ca. 1/4 bis 1/2 Jahr Abstand. Da dazwischen öfters auch andere Versorger Chiropraktiker, Masseure und andere Heilberufer an meinen Klienten mittätig sind, auch geänderte Medikamente und -Umstellungen spielen da einen ungünstigen Einfluss aus. So plante ich diese Faktoren auch ein Zeitfenster von etwa drei Monaten ein. Eine übliche Neuvermessung mit Brillenanfertigung fand so optimal im Zeitabstand von 1/2 Jahr bis zu 2 Jahren statt.

In krassen Fällen also frühestens nach 3 Monaten einer Korrektion. In der direkten Folgezeit (1/4 Jahr) verbat ich mir auch jede andere Massnahme / Behandlung (wenn nicht als Notfall ungeplant), denn auch auf diese Massnahmen konnten ja unliebsame Rückkopplungen bewirken! Dies gab mir dann weit bessere Hinweise über die Bewertung der Korrektion selbst, und die noch verbliebenen echten Schwachstellen im Sehen, die noch zu behandeln waren. Das spart auch so manchen Euro und sichert die Einzelversorgungen viel besser ab.

Zudem kann man lieber zweimal nur messen (Abstand von mind. 8 bis 14 Tagen) oder unter völlig unterschiedlichen Voraussetzungen (z.B. Vormittags ausgeruht / Abends nach Schichtschluss abgespannt, hier im kurzen Abstand von nur 1 bis 2 Tagen). Auch damit bin ich in Zweifelsfällen sehr gut gefahren und hatte so ein langzeitstabiles Ergebnis. Beim einer gerade frisch eingerenkten Person im Schulter/Nackenbereich waren ungewöhnlich schwankende unsichere Aussagen eine logische Folge. Das Thema Drogen etc. wäre hier ein weiterer problematischer Sonderfall.

Stabile Ausgangssituationen des Körpers und der Seele sind so wertvoll und wichtig! - Auch das kann ein Prozess in der Versorgung sein!

In Deinem Fall wäre zudem sehr aussagekräftig, eine Abklärung  mit Skizze oder Ausdruck zu haben.

  •  mit den der Harms-Wand (2.5 m Abstand) oder
  • am Hess-Schirm (80 cm Abstand) oder
  • an einem PC-Sceening Test (oft ca.30 cm)

bei denen die Blickfolge-Bewegungen auf einer Fläche in der Fixation festgehalten werden. Eine nachfolgende Diagnoseauswertung vom Facharzt kann viele Zusammenhänge von Fehlwinkel° aufklären. Ich selber hatte einen Hess-Schirm in meiner Optometrie-Praxis im Gebrauch. Nicht jede Sehschule verfügt darüber. Aber es gibt natürlich weitere alternative Methoden, die hier angewandt werden. Eigentlich sollte jede Augenklinik und Sehschule ein .klares Bild über Deine Schiel-Problematik haben.

Jede Korrektion sollte so zu einer echten Verbesserung beitragen. Dein Alter wäre auch noch wichtig, um z.B. bei Deiner beruflichen Bildschirmtätigkeit, was ja Sehen in ca.70-80 cm bedeutet, auch in diesem Arbeitsabstand oder/und in der Nähe nicht nur einen Nahzusatz, sondern auch die Fixation mit zu prüfen. Das ist (altersunabhängig) erforderlich. Auch dadurch kann ich Sonderfälle z.B. Konvergenzexzesse, -Blockaden erkennen und korrigieren.

Alles Gute!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

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Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Okay. Ich spreche das mit dem Hess Schirm mal an. Kannte ich auch noch nicht.

Das haben spezielle niedergelassene Strabologen in Ihren Sehschulen allermeist, auch Sehschulen an Unikliniken" (Bilder gibt es dazu unter google:

Tangententafel n. Harms, Modell Giessen, TYP2525; oder Bilder: Hess-Schirm Augenarzt (PGM)

Kann man ein Verrollungsschielen irgendwie Prismatisch unterstützen oder mit visual Training verbessern? Mich belastet das extrem im Alltag.

Was ist aber wenn man nichts mehr korrigieren kann? Es hieß zu mir schon dass man Verrollungsschielen prismatisch nicht ausgleichen kann.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ich habe es in meinem Praxis Beispiel (weiter oben) ausgeführ. Da eine Verrollung Blickwinkel abhängig ist, kann sie prismatisch nur für einen Kleinstbereich korrigiert  werden.  Die wesentlichen Massnahmen sind hier operative am Augenmuskelsystem oder bei Brüchen/Verwachsungen am knöchernen Schutz der Augenhöhle. (PGM)

Ich bin 30 Jahre alt.

Ok! - Da sollte die Nahsicht aus Altersgründen noch keine Probleme machen. Wie es mit dem Verrollungsfaktor und dem Bildschirmarbeitsabstand (Konvergente Augeneinstellung) ist, muss gemessen werden. -Alles Gute!- (PGM)

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Was bewirkt denn der Hess Schirm?

Der Hess-Schirm ist eine quadratische Tafel ca. 80 x 80 cm auf der Lichtpunkte ähnlich einem Schachbrettmuster angeordnet sind. Die hellweissen Lampen leuchten einzeln auf. Über eine Rot/Grün Filtermaske vor den Augen sieht der zentral positionierte Probant in 45 cm über das Rot-Filter einen roten Punkt aufleuchten, den er mit einem grünen Leuchtpunkt im Dunkelraum, mit seinem Grün-Flter bedeckten Auge verfolgen kann und zum gesehenen roten Punkt führen muss. Dabei ergibt sich aufgegezeichnet, ein spezielles Musterbild.

Danach werden die Filter umgewechselt und eine Gegenprobe aufgezeichnet.

Das Gesamtbild ergibt für diesen Abstand eine sehr gute Abbildung der Fehler in der Fixierung des Augenpaares für alle Blickrichtungen und Auslenkungen. Da werden Verrollungen, Lähmungskomponenten sehr deutlich und sind zudem dem jeweils betroffenen Augenmuskel direkt zuzuorten. (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Kann man ein Verrollungsschielen irgendwie Prismatisch unterstützen oder mit visual Training verbessern? Mich belastet das extrem im Alltag.

Nein, das sind zwei unterschiedliche Fälle.

Ist die Augenhöhle verschoben (i.d.R. durch einen Unfall, siehe hier mein im ersten Part neu aufgeführter Fall) wird manchmal statt am Muskelansatz der Sehne, eben am Knochen ein korrigierender Eingriff nötig, Das eine Mal macht es der Strabologe (Augenarzt), im anderen Fall der Gesichtschirurg. In seltenen Fällen müssen beide ran, allerdings deutlich zeitversetzt.

Nur Korrekturen am Muskel bzw. an seiner Führung können einer Verrollung entgegen wirken. Das kann eine Prismenkorrektion nur für eine Blickrichtung leisten, da deren Wirkung über alle Blickrichtungen gleich wirkt. Bei Verrollungen hat man dagegen je nach Blickrichtung unterschiedliche Spannungsverhältnisse. Und nicht selten sind Unfälle die Ursache.

Siehe auch: https://www.my-spexx.de/brillen-fachbegriffe/verrollungsschielen-zykloph...

Dies kann über den Hess-Schrim sehr gut dokumentiert werden.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Hallo Herr Mosch, 

könnten sie mir bitte den Unterschied zwischen motorischer und sensorischer Korrektion erklären? Ich war bei einem neuen Optiker, der meinte mein motorischer Anteil in vertikaler Richtung wären 0,2  Prismendioptrien. Der sensorische bei 1,25.

 

Und was Fixationsdisparation bedeudet?

 

Viele grüße 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Zunächst, wir sprechen von einer reinen "Winkelfehlsichtigkeit"!

Das ist in Deinem Fall ja nicht so, deshalb sind die Begriffe bei Dir unwichtig!

Der "motorische Anteil an der WF" ist der Anteil, der bei einer WF-Messung am "Kreuztest" gefunden wurde/wird. Einschränkend ist aber zu sagen, wer zu schnell auf weitere Test-(mess)felder umschaltet, misst allermeist weiterhin ein Gemisch aus motorischen und sensorischen WF-Bestandteilen. Man kann auch nie absolute Grenzen aufzeigen, da sich während einer Messung schon sensorische und auch plastische Bestandteile lösen können.

Die Test-(mess)felder, die zentral ein Fixationsobjekt für beide Augen einheitlich anbieten = messen sensorische WF-Bestandteile der Korrektion.

Jede bestehende alte WF verfügt immer auch über sogenannte plastische WF-Bestandteile, die bei einer WF-Bestimmung noch unentdeckt bleiben. Diese können erst über Folgeversorgungen erfasst werden. Erst wenn plastische WF-Werte, sich (teil-)aufgelöst in motorisch kompensierte oder in sensorisch kompensierte Bestandteile aufgelöst haben, werden sie der Korrektion zugängig.

Motorisch (durch Muskelausgleich = Kraft Anteile)

Sensorisch (durch Verschaltung von Netzhautzellen/ Arealen) kompensierte Anteile, sie werden gefunden, wenn zentral beide Augen ein Objekt fixieren und im Umfeld derselben, Unstimmigkeiten im Prüftest-(mess-)feld fortbestehen

Plastisch am Ende der WF-Messung ist alles sauber stimmig, aber nach einem Zeitraum X findet sich ein WF-Restfaktor. (Das Wort sagt zunächst überhaupt nichts über die Grösse dieses Anteils aus.) Er war nur durch andere Faktoren fest und so nicht messbar.

Fixationsdispartion ist/sind Unterbegriffe zwischen motorisch kompensierter Augenfixation und sensorisch kompensierter Art 

Man unterscheidet drei Arten, Die erte Art (FD1), die zweite Art (FD2) und die (alte FD2), was nichts mit "langer Zeit" zu tun hat.

Das aber hat nur was mit der Theorie der MKH zu tun, und erklärt über die alte FD2

z.B. plastisch feste Fehlverschaltungen in den Netzhautarrealen. Für Kunden/Klienten kaum hilfreich. In Deinem Fall, könnte Deine Kopfschiefhaltung eine weit plausiblere Erklärung für kompensierte Höhenabweichung. (s.nächste Absätze) bieten.

Da Du eine seitliche Kopfschiefhaltung hast, kompensiert Du dadurch schon eine Höhen-WF!

Deine Messwerte zwischen 0.0 und 1.0 Prisma sind mir hierfür aber zu niedrige Werte, denn sie würden nie zu einer seitlichen Kopfschiefhaltung von mehreren Grad passen. Dein Augenoptiker müsste unter Zuschaltung der Pol-Filter Deinen Kopf "gerade rücken", und der Fehlwert sollte um etliche Prismen höher ausfallen. Danach sollte er prüfen, wie "Blickrichtungsabhängig" nun der gefundene Prismenwert/ Kopfdrehung nach rechts bzw. links und bei Kopfneigungen ist. Da geht es ganz sicher nicht um nur 0,2 cm/m Prismenabweichung! Vorausgesetzt meine Annahme stimmt, war dies ein plastischer Anteil von WF, der sich in der Kopfschiefhaltung fest gesetzt hat.

Damit ist die Frage: "Kann die Korrektion durch das Prisma die Kopfneigung verbessern oder sogar beheben?"

beantwortet, oder?

Denn wenn es gelingt, wird dies wiederum einen begünstigenden Einfluss auf Deine Sehnen- und Muskelprobleme bewirken, die seit Deinem Sturz bestehen, Deine Nacken- und Kaumuskulatur etc; Deine Lympfbahnen, Durchblutung etc. und was sonst betroffen war. Vorstellbar ist es aber auch, dass all diese Punkte erst Deine Sehstörungen ausgelöst haben und eben ursächlich vom Sturz inizieirt waren. Dann würden die gemessenen Prismenwerte aber rückläufig sein, wenn andere Symtome abklingen.

Misst Dein Augenoptiker die Prismen mit einer "Messbrille" oder mit einem "Phoropter"? Eine Messbrille wird wie eine Brille aufgesetzt und es werden einzelne Messgläser eingesetzt/ kombiniert und so vor die Augen gebracht. Ein Phoropter ist ein flacher Kasten, der vor dem Gesicht sitzt und in Ihm werden an den Durchblicksöffnungen Gläser eingeschaltet, die die Korrektion ändern. Nur über die Messbrille besteht auch eine Kontrolle der Kopfhaltung während der Messung.

Mach was daraus! Evtl. durchaus in Rücksprache mit Deinen weiteren Betreuern, denn dies sollten alle bei Dir tätigen Berater mit registrieren. Wie Deine augenärztlichen Berater dazu stehen, kann konträr ausfallen, aber ein Status über Deine Blickauslenkungen (Hess-Schirm etc.) könnte hier sehr hilfreich ausfallen.

Mich würde interessieren, ob ich mit meinen Aussagen den Kern treffe?

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Vielen Dank für die Antwort.

Ich war bei einem neuen Optiker. Er vermisst auch nach MKH und ist gleichzeitig auch Augenarzt und operiert auch am Auge / Winkelfehlsichtigkeiten etc. Er ist sehr kompetent. 

Bei ihm habe ich nun eine neue Prismenbrille bekommen. Die werte sind: Horizontales Primsa 0,72, vertikales Prisma 1,25. Dann hat er auch deutlich mehr Sehstärke gemessen. Mein alter optiker links 0,25, rechts 1. Er nun links 0,87, rechts 1.37. Wobei er auch was "neues" gemacht hat. Kann das nicht in Fachsprache erklären. Er hat mir  was in die Korrektur Brille eingesetzt, dass wie eine Kontrasterhöhung wirkt. Ich habe die Zahlen beim Sehtest in der Ferne nicht besser bzw. schärfer erkennen können, nur eben kontrastreicher. Kanns nicht so recht in Worte fassen. Er meinte, dass sich das auch nochmal unterstützend zur eigentlichen Sehschwäche auswirkt und das wurde im Endeffekt dann auf die "eigentliche" Sehschwächen Korrektur mit drauf gepackt als Wert, sodass ich bei den 0,87 und 1,37 gelandet bin. 

Dann hat er den motorischen plus sensorischen Wert korrigiert. Bei dem Kreuztest war der vertikale Balken leicht nach rechts (also die 0,72 die dann auch gemessen wurden) und minimal nach oben verschoben. Beim Hakentest kam dann auch die 0,2 dioptrien Höhenabweichung raus, was mein alter Optiker auch gemessen hat. Dann hat der neue hin und her korrigiert auch mit anderen Tests, die ich nicht weiß, wie die heißen und letztendlich sind wir bei den 1.25 in Höhe und 0,72 vertikale gelandet.

Was mich dann erstaunt hat war, dass nachdem er alles einegstellt hatte, die beiden Haken beim Hakentest auf gleicher Höhe waren mit den 1,25, obwohl ich eigentlich am Anfang ja nur diese 0,2 Prismen in Höhe Abweichung hatte. Er hat dann aus der Messbrile was entfernt und meinte, dass was sie jetzt sehen, ist nur der motorische Anteile. Letztendlich waren dann da nur noch die 0,25 dioptrien drin. 

Wie kann das dann aber sein, dass ich die 1,2 drin habe und die Haken auch auf gleicher Höhe sind, obwohl es vorher mit 0,2 auf gleicher Höhe war? Dann hat er mir versucht zu erklären, was es mit motorischen und sensorischem Anteil auf sich hat und eben dieser Fixationsdisparation. So wie ich es verstanden habe, hat mein alter Optiker nur motorisch korrigiert, er nun auch sensorisch. 

Wenn ich einen Punkt in der Mitte fixiere und dabei meinen Kopf nach links oder rechts bewege, dann fange ich an, den Punkt mit zunehmender Abweichung doppelt zu sehen. Wenn  ich es bis zum äußersten treibe, dann sehe ich z.B. auf der Autobahn das Auto vor mir auf "beiden" Fahrstreifen fahren. Das gleiche passiert auch, wenn ich den Kopf nach links drehe und dabei den Punkt fixiere, wobei die Doppelbilder hier nicht so stark sind. 

Als ich ihm das gesagt habe, meinte er, das könnte auf eine teilweise Augenmuskelparase hindeuten. Könnte aber auch sein, dass hier mein Verrollungsschielen so stark mit reinspielt, dass es bei oben genanntem Fall zu den Doppelbildern kommt. Man sah es auch beim Kreuztest. Z.B., dass der horizontale Balken minimal schräg nach rechts unten abfällt. Auch bei anderen Tests. Beim Zeigertest waren alle 4 Zeiger 2 Minuten vor 12,3,6 und 9. Also alles komplett leicht im Uhrzeigersinn verdreht aber das könne man nicht korrigieren meint er. 

naja ich trage mal jetzt die Brille und schaue was passiert in paar Wochen. 

 

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

"Deine Messwerte zwischen 0.0 und 1.0 Prisma sind mir hierbei viel zu geringe Angaben, denn sie würden nie zu einer seitlichen Kopfschiefhaltung von mehreren Grad führen"

Die Kopfhaltung ist seit Ende letzten Jahres viel besser geworden. Ich halte ihn nur noch minimalst leicht schräg nach rechts, also im Vergleich zu vor paar Monaten nur noch minimal.

Danach sollte er prüfen, wie "Blickrichtungsabhängig" nun der gefundene Prismenwert ist. Kopfdrehung nach rechts bzw. links. Da geht es ganz sicher nicht um nur 0,2 cm/m Prismenabweichung!

Das haben wir leider nicht gemacht. 

Misst Dein Augenoptiker die Prismen mit einer "Messbrille" oder mit einem "Phoropter"?

Nur mit Messbrille 

Mach was daraus! Evtl. durchaus in Rücksprache mit weiteren Betreuern, denn dies sollten alle bei Dir tätigen Berater mit registrieren. Wie Deine augenärztlichen Berater dazu stehen, kann konträr ausfallen, aber ein Status über Deine Blickauslenkungen (Hess-Schirm etc.) könnte hilfreich ausfallen.

Gottseidank ist er wie gesagt beides also Augenarzt und Optiker. Hess Schirm kann ich beim nächsten Mal ansprechen. 

 

Was ich noch sagen kann ist, dass wenn ich keine PC arbeiten, TV oder lange Auto fahre, es soweit eigentlich recht gut ist mit den Augen. Mein Gefühl ist, dass wenn ich Bildschirmarbeit machen muss, mir dieses Verrolen noch zu stark zu schaffen macht. Bleibe ich z.B. mit dem Kopf mittig, bewege den Mauszeiger in die linke obere Ecke, halte ein Auge zu, dann das rechte und wechsle schnell hin und er, dann springt mit der Mauszeiger (Test ohne Prismenbrille) nach links oben. Bewege ich den Mauszeiger in das rechte obere Eck, dann springt er nach schräg rechts unten. Bei der rechten unteren Ecke, springt er fast senkrecht nach unten und in der linke unteren Ecke springt er mir leicht schräg nach links oben.

Also wie ich oben bereits geschildert habe beim Zeiger Test, zeigt sich das hier deutlich. Mich wundert es dann nicht, dass ich Probleme am Bildschirm bekommen, da das Gehirn hunderte Male die Abweichungen in verschiedenen Blickrichtungen korrigieren muss.

Würde ich es abschätzen müssen, ist die horizontale Abweichung von der linken obere Ecke in Bezug auf den Mauszeiger zur rechten unteren Ecke um die 1,0 - 1,5 Diptrien. 

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, da bist Du jetzt jedenfalls in guten Händen. Zumal das Problem mit einem Zwist um Strabissmus - WF völlig entfällt. Super!

Warst Du nicht bei Ihm als Augenarzt, sondern in seinem Augenoptikergeschäft? - Es entfallen für Dich viele Kompetenz Rangeleien. Das ist sehr gut. Sollst Du nicht über die Person sprechen? Ich weiß nicht, ob es außer "Wolfgang Raab" noch einen weiteren Augenoptiker/Augenarzt in Deutschland gibt, der beide Funktionen abdeckt. Früher gab es mehrere die diesen aufwändigen Berufsweg wählten. Inzwischen fehlt diese echte Kompetenz.

Jetzt ist die Brille gemacht, und sie wird ihre Wirkung entfalten. Zukünftig kann er Dich fachärztlich untersuchen und entsprechende Messungen durchführen. Das gibt dann Sicherheiten über das weitere Vorgehen. Grundsätzlich hat er alles deutlich besser gemacht, wie Deine früheren Berater.

Das mit der seitlichen Kopfneigung, wenn noch vorhanden, und mit dem Beobachten unter Polfilterbedingungen beim Kopfdrehen ist technisch etwas schwieriger bei der Messbrille mit Bügeln. Es kann aber sogar sein, dass er eine Messbrille von mir mit Kopfbandhalterung hat, da kann man das Messbrillenmittelteil frei halten und die Kopfdrehung dahinter ausführen. Dabei kann man dann auch Aussagen über die Größenordnung einer Lähmungsstörung machen. (Ich merke gleich an, dass es die Produktion schon seit über zehn Jahren nicht mehr gibt. Es war eine Eigenentwicklung, die ich früher auch verkauft habe)

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Genau, beim Dr. Raab in ich. Kennt ihr euch ? Smile

Ja, aber das ist 15 Jahre und mehr her, da war er noch Student der Augenheilkunde. Aber das AO-Geschäft gab es schon, und er war damals schon selbstständiger Augenoptiker.

Zumal das Problem mit dem Zwist um Strabissmus - WF völlig entfällt. Super

Könnten sie das noch etwas ausführen, was damit gemeint ist? Smile

Das ist ein sehr langes und altes Thema, aber es gibt im Forum manche Geschichten, und etliches ist aus Kunden/Klientensicht dabei wenig erfreulich. Seien Sie dankbar, eine kompetente Anlaufstelle gefunden zu haben.

Bild des Benutzers steff92
Verbunden: 6. Dezember 2022 - 12:03

Klar, das bin ich auch. Vielen Dank für ihre Antworten, sie bereichern das Forum wieder Wink

Waren sie auch Augenoptiker + Augenarzt?

Nein, ich bin Augenoptiker (jetzt in Rente), aber was man mal gelernt und angewendet hat, ist noch präsent.

habe gerade hier ihren Beitrag gelesen:

https://optometrieonline.de/content/augentraining-oder-prismenbrille-bei...

Wirklich sehr bedauernd, dass diese Kombination Augenoptiker + Augenarzt bzw die Kompetenz auf diesem Gebiet, wie sie schrieben ein Sumpfgebiet geworden ist und Sachen übernommen werden, die dem Patient mal wieder nicht wirklich helfen und nur Geld aus der Tasche locken.

Bitte nicht missverstehen, da ging/geht es mir um die Augenoptik; die Augenheilkunde hat schon vor 50/60 Jahren das ÜBEN/SCHULEN abgebrochen, weil sie erkannten, das hilft dem Schieler nicht wirklich weiter. Leider wurde in der Augeheilkunde dann einfach das Problem nur noch abgeklebt, was das Kernproblem auch nicht löst. Und die durch OP´s korrigierten Schieler haben leider nur in "reinen Glücksfällen" ein besseres Sehen/Zusammensehen erhalten. Es ging/geht bei den OP´s nur um die kosmethische Korrektur, für die Psyche ganz sicher auch sehr wertvoll. Das ist so bis heute, wenn es da nicht die MKH (aus der Augenoptik entwickelt) gäbe, die heute vielfach deutlich weiterhelfen könnte. Da dies Verfahren den visuellen Impulsen des Schielers und auch des Winkelfehlsichtigen folgt, um manches Caos in der Sehverarbeitung entwirren und dann korrigieren zu können. Manchmal ist der Schaden so gravierend, das hier der Weg das Ziel ist. Verbesserungen aber sind sehr häufig und das erfahren Sie jetzt auch!

Und noch eine Frage, wie lange kann das denn dauern, bis ich das sehen, ich nenne es mal "neu" gelernt habe mit der richtigen Prismenbrille. Kann das auch ein Jahr - 2 Jahre unter Umständen dauern?

Es gibt hier keine Schablone und von außen betrachtet auch diesbezüglich keine Antwort. Aber sicher ist, dass man mit der MKH Prozesse einleiten kann, die auch für den Berufsstand der Augenärzte teilweise an Wunder grenzen. Und so wird der Kreis der Interessierten auch dort größer und das Klima weniger rabbiat. Zu meiner Zeit liefen vielfach Prozesse mit dem Ziel eines Anwendungs- und Berufsverbots. Diese gingen allermeist zu Gunsten der Augenoptik aus. - Da man uns, bei korrekter Anwendung von Augenglasbestimmungen nichts Nachteiliges vorwerfen konnte. Diese schwierige Zeit ist wohl heute vorüber. (PGM)