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Bild des Benutzers Rain
Verbunden: 30. Juni 2006 - 22:45
Welche Methode hilft bei schwacher WF?

Hallo,

ich bin 20 und studiere, und mir sind oft über den langweiligen, wissenschaftlichen Texten die Augen zugefallen. Ich kann den Text nicht mehr fixieren, Augen sind erschöpft, und so passiert es dann, dass ich die Augen lieber zumache und mich eine Runde hinlege. Was natürlich für mein Studium nicht sonderlich verträglich ist! Allerdings passiert das nicht immer, manchmal komme ich auch gut voran. Und bei spannenden Büchern habe ich auch meistens kein Problem.

Ich dachte also, vielleicht brauche ich einfach eine Lesebrille. Obwohl ich sonst eigentlich das \"Adlerauge\" bin und schon immer eine Leseratte war. Ich gehe also beim Optiker vorbei und mache einen Sehtest. Ich war schon fast enttäuscht, als die +-Korrekturlinsen keinen Effekt zeigten. Und dann machte sie diesen Kreuztest bei mir. Der Vertikalstrich war ziemlich beweglich und befand sich etwa am linken Ende des Horizontalstrichs, und als sie mir ein Glas vors rechte Auge platzierte, war alles super. Die Striche standen klar und fest, wackelten nicht und waren exakt zentriert. Ich fand den Effekt erstaunlich.

Allerdings riet mir die Optikerin, keine Korrekturgläser zu nehmen, weil sie Krücken für die Augen seien. Ich könne lernen, richtig zu sehen, und zwar mit Augentraining. Das kommt mir komisch vor, denn was soll ich denn lernen?

Im Forum fiel mir auf, wie unglücklich alle mit ihren Prismengläsern zu sein scheinen, da die Messungen jedesmal anders ausfallen. Bringt das überhaupt was? Sind die Augen überhaupt auf eine Anzahl Prismen festgesetzt, oder werden sie auch noch schlechter wegen der Gläser?

Fragen
1. Ich bin wahrscheinlich nur ein schwacher Fall, da ich nicht unter Kopfschmerzen etc leide. Was kann mir in dem Fall helfen, damit meine Augen beim Lesen nicht so schnell ermüden? Training oder Gläser? Doch wohl keine OP?
2. Bewirken die Gläser eine Verschlechterung der Augen, sodass man ohne Gläser dann eine schlechtere Leistung hat als vorher, oder gar eine stetige Verschlechterung?
3. Zeigt so ein Training deutliche Wirkung, und hält sie auch lange an? Oder ist das eher \"Esoterik\"?
4. Was wäre denn zB eine Trainingsübung, und wie wirkt sie? Ich kann mir gar nichts drunter vorstellen.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Augentraining (ist schon mehrfach beschrieben worden) kann in diesem Fall der Entspannung dienen, und zwar immer bei Bedarf. Prismenbrillen sind wie auch sonstige Brillen wie "Krücken", aber können Abhilfe schaffen. Und wenn man "Krücken" weglässt, lernt man oft wieder, ohne sie auszukommen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, keine Lesebrillen zu benutzen. Winkelfehlsichtigkeit (WF) kann oft erst nach bestimmter Zeit mit Erstkorrektur vollständig gemessen werden, weil die Muskelanspannung zum Ausgleich der WF nur allmählich nachlässt und die WF in vollem Umfang zum Vorschein kommt. Falls nötig, kann ich etwas über Augentraining per PN schicken oder sonst irgendwo schreiben.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Rain,

Prismengläser werden Dir sicher schnell helfen und sind keinesfalls Krücken für die Augen. Training ist Training, also wirksam zu diesem Zeitpunkt des Trainings und eine gewisse Zeit danach.

Die Gläser bewirken keine Verschlechterung der Augen, aber durch die Anfangs- Korrektion lassen die Augenmuskeln eine stärkere Korrektion zu, so lange, bis die volle WF erfasst ist. Bei welcher Stärke das ist, steht in den Sternen.

Wie das Training aussieht, sollen Dir die Funktionaloptometristen erklären.

Mein Tip lasse eine gutkorrigierende Prismenbrille machen und wenn dann Deine Probleme nicht beseitigt sind, kann Training noch einiges bewirken.

Zur eventuell nötigen OP nur 2-4 % der korrigierten Winkelfehlsichtigen müssen irgendwann operiert werden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Rain schrieb

ich bin 20 und studiere, und mir sind oft über den langweiligen, wissenschaftlichen Texten die Augen zugefallen. [...] Und bei spannenden Büchern habe ich auch meistens kein Problem. [...] und schon immer eine Leseratte war

Man soll natürlich kein vorschnelles Urteil fällen, aber bei den obigen Sätzen erscheint es mir naheliegender, zu vermuten, dass das Problem nicht primär bei den Augen liegt.

Zwei Gegenfragen
1. Hast du Probleme bei anderen anspruchsvollen Nahsehtätigkeiten, etwa bei der Arbeit am PC?
2. Seit wann plagen dich deine oben genannten Beschwerden, gab es eine akute Verschlechterung?

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers Rain
Verbunden: 30. Juni 2006 - 22:45

Danke für die Antworten.

Zu den Prismenbrillen Wenn die Augenmuskeln sich entspannen, ist es dann nicht schlecht, die Brille wieder abzusetzen? Weil sich die Augen dann nicht mehr von selbst anstrengen möchten? Geht das überhaupt, dass man die Brille nur für längere Lese-Sessions aufsetzt, und ansonsten weglässt?

Zu den Gegenfragen Ich lese nicht gerne am PC, weil es doch anstrengend ist, könnte aber auch daran liegen, dass die Augen durch zu wenig blinzeln austrocknen. Und normalerweise wäre mir auch nichts ungewöhnliches aufgefallen, aber WF Leute sind ja oft unauffälllig und werden nie entdeckt, weil sie gelernt haben, es gut zu kompensieren. Da liegt es nahe, dass ich es durch das viele Lesen gut gelernt habe. Aber normalerweise muss ich bei Büchern auch nicht die einzelnen Buchstaben und Wörter fixieren, weil man leichte Texte auch gut überfliegen kann, mit halb entspannten Augen. Vielleicht geht es deswegen mit den wissenschaftlichen Texten schwerer, weil viele neue Worte drin vorkommen. Dann muss man den Text genau fixieren und kann nicht mit dem Blick drüber schweben. Ist nur meine laienhafte Vermutung.

Aber besagt nicht der Kreuztest, das es an WF liegt? Immerhin war das Kreuz völlig zentriert und wackelfest, als ich ein Glas eingesetzt bekam.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Dass das Kreuz richtig zentriert wurde, könnte ich mir durch korrigierte WF (einschließlich eventueller Muskelanspannung) erklären. Aber dass es plötzlich nicht wackelig wurde, heißt meiner Meinung nach, dass die entsprechenden extraokularen Muskeln plötzlich die Augen richtig fixierten und nicht hin und her. Also ohne Glas wussten die Muskeln nicht, wohin sie schauen sollen und mit dem Glas schon. Irgendwie komisch. Bei mir wurde auch so ein Kreuztest gemacht. Der Strich schien nicht in eine bestimmte Seite verschoben zu sein, aber bewegte sich um die Mitte des anderen Strichs hin und her. Würde gerne wissen, was das bedeutet. Als beide Striche für beide Augen sichtbar wurden, waren sie natürlich korrekt platziert, ohne zu wackeln.

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo rain,

ich kann verstehen, dass du dich in deiner situation hin und her gerissen fühlst! Wink

Auf der einen seite hast du offenbar gewisse beschwerden, die mit einer prismenbrille möglicherweise gelöst werden könnten, auf der anderen seite hieße das für dich aber auch, dass du nur wegen der prismen mit dem brillentragen anfangen müsstest. )

deshalb versuche ich, deine situation einfach mal möglichst emotionslos mit den möglichen (mir als laien bekannten) konsequenzen aufzudröseln

option 1
du könntest zb einfach mal mit dem augentraining anfangen. du suchst dir einen entsprechenden fachmann für entsprechenes augentraining (wo, wissen anderen hier besser) in deiner umgebung und gibst der sache einfach mal ne weile lang eine chance. falsch machen kannst du mit diesem ansatz meiner meinung nach nichts. ok, evtl. musst du ein wenig geld dafür ausgeben.

option 2
es kann natürlich sein, dass das augentraining nicht die erwünschten erfolge für dich bringt. oder aber du beschließt, es von anfang an mal mit einer prismenbrille zu versuchen. anhand deiner infos halte ich die chance für groß, dass diese prismenbrille deine genannten probleme (ermüdung beim lesen, trockene augen, etc.) sehr stark mildern würde.

nun hast du aber angst, dass option 2 (prismenbrille) unangenehme konsequenzen nach sich zieht immer höhere werte, zu starke gewöhnung an die brille durch "entspannen" der augenmuskulatur, etc.

die möglichkeit, dass sich deine augenmuskulatur zunehmend entspannt (was ja POSITIV ist) und dadurch mit der zeit gerne noch ein paar prismen mehr hätte, ist gegeben - muss aber auch nicht so sein!

dass du wegen der prismenbrille plötzlich auch andere sehfehler wie kurzsichtigkeit, weitsichtigkeit oder hornhautverkümmung bekommst, halte ich für sehr unwahrscheinlich. du wirst also wohl jederzeit die brille wieder ausziehen können, wenn du willst (dicso, kneipe, sport, etc.), und trotzdem SCHARF sehen können. das einzige MÖGLICHE "risiko" besteht nur darin, dass deine augen nach einer weile OHNE prismenbrille schneller ermüden als bisher.

theoretisch besteht natürlich auch (wie bereits von fachkundigen angeführt) eine 2-4%ige w-keit dafür, dass sich deine augen irgendwann einmal so sehr entspannen, dass sie soviele prismen haben wollen, dass sich eine OP lohnt.

FAZIT
du hast also die wahl zwischen einer risikolosen lösung "augentraining", die dir evtl. nichts (oder zumindest auf dauer nichts) bringt... und einer evtl. erfolgreicheren lösung "prismenbrille", die dir möglicherweise irgendwann einmal etwas mehr unannehmlichkeiten bringt.

wie du siehst, gibt es den königsweg meiner meinung nach nicht. aber vielleicht gibt dir ja meine perspektive der dinge neue denkanstöße. Wink

ach ja - es gibt natürlich noch eine 3. option gar nichts unternehmen... du musst halt selbst entscheiden, wie groß der leidensdruck ist. Wink

gruß
Chris

Bild des Benutzers Monoxid
Verbunden: 16. Februar 2005 - 0:00

Rain schrieb

Und normalerweise wäre mir auch nichts ungewöhnliches aufgefallen, aber WF Leute sind ja oft unauffälllig und werden nie entdeckt, weil sie gelernt haben, es gut zu kompensieren.

Das würde ich anders formulieren Die Symptome, die WF zu verursachen imstande ist, werden von den Betroffenen eventuell nicht als solche erkannt und anderen potentiellen Ursachen zugerechnet bzw. mangels Vergleichsmöglichkeiten fälschlicherweise als normal interpretiert.

Rain schrieb

Aber besagt nicht der Kreuztest, das es an WF liegt? Immerhin war das Kreuz völlig zentriert und wackelfest, als ich ein Glas eingesetzt bekam.

Jein. Man sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass ein positives Ergebnis beim MKH-Test eher die Regel denn die Ausnahme ist - angeblich lässt sie sich bei bis zu 80% aller Menschen nachweisen (aber über Prozentzahlen lässt sich streiten... whistle). Die Spekulation darüber, wie wahrscheinlich die WF für deine Probleme verantwortlich ist, muss ich dann doch den Experten überlassen.

Gruß,
Monoxid

Bild des Benutzers Rain
Verbunden: 30. Juni 2006 - 22:45

Ich hatte nun endlich einen Termin in der Kieler Augenklinik, an die auch eine Sehschule angeschlossen ist, um mir eine weitere Meinung von Experten einzuholen.

Dabei kam eigentlich das gleiche Ergebnis heraus, verschobenes Kreuzbild, und ansonsten ganz gesunde Augen. Nur nannte sie das jetzt "latentes Schielen". Sehr viel schlauer bin ich nun nicht, WAS das nun eigentlich sei, wenn doch die Augen und Muskeln in Ordnung sind, warum dann in der Verbindung zum Gehirn etwas schief laufen sollte? Häh? Vielleicht stelle ich nur die falschen Fragen.

Jedenfalls schnappte ich etwas von 5% auf, was mir nicht sonderlich viel erschien, und sie meinte, ich soll mich nochmal von der Augenschule testen lassen. (Ortoptisten oder so.. verwirr) Und die sagen dann, ob ein Training sinnvoll ist. Ich hab also wieder einen neuen Termin.

Und Prismen fand sie nicht gut, obwohl ich am liebsten einfach nur zum Lesen eine Brille haben würde. Sie meinte, dadurch verschlechtert sich mein Zustand nur, weil die Augen nicht mehr gewöhnt sind, sich anzustrengen... Ich wünschte es wäre mal EINFACH.:angry:

Also werde ich Anfang September zu den Ortop-wasauchimmer-tisten gehen und schauen, was die sagen. Allerdings setze ich da auch nciht so große Hoffnung rein - denn wie sollen die meine Augenmuskeln stärken, wenn die ja angeblich in Ordnung sind? Ich versteh es nicht.

Bis später dann,
Rain

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Rain,

ich möchte Dich motivieren, zu einem Augenoptiker zu gehen, der auf Winkelfehlsichtigkeit prüft. Er wird erst einmal messen, das Ergebnis mit Dir besprechen und ob dann eine entsprechende Korrektion durchgeführt wird, ist dann immer noch Deine Entscheidung. Das Wichtigste ist Du weißt danach mit Sicherheit, was mit Deinen Augen los ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers granosana
Verbunden: 14. Januar 2006 - 0:00

Hallo Rain,

ich hatte ähnliche Konzentrationsschwierigkeiten beim Lesen von Fachliteratur wie du. Eine Prismenbrille war bei mir die Lösung des Problems. Eine Brille ist meinem Erachten nach auch keine Krücke, sondern ein Mittel, das Dir zu einer größeren Leistungsfähigkeit verhilft (problemlos lange und konsentriert lesen, fürs Studium immer hilfreich) und ganz nebenbei auch noch ein tolles modisches Accessoire.
Brille nur zum Lesen und sonst nicht, geht meiner Erfahrung nach nur bei kleinen Werten problemlos, bei größeren ist es besonders am Anfang schwierig.
Ich würde Dir wie Eberhard raten, einen Optiker aufzusuchen, der WFS misst und Brillen danach anfertigt. Wenn Dich das Ergebnis nicht überzeugen sollte, kannst du danach immer noch andere Wege beschreiten. (Hier im Forum halten die meisten allerdings wenig von Visualtraining etc, was man mit dir in der Sehschule machen will. Such die Beiträge mal über die Suchfunktion).

Via PM gibts noch Adressen von Optikern im Norden.

Viele Grüße aus Hamburg
G.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Rain,

schaue mal hier in den Thread "Definition Heterophorie, Pathophorie, latentes Schielen, WF". Die Begrifflichkeiten werden auch von Fachleuten oft durcheinandergeworfen.

Wenn Du nun zuerst mit einem Augentraining anfängst, wird es schwierig, solltest Du dich umentscheiden, eine korrekte MKH-Messung durchzuführen. Denn durch Augentraining lernst Du nur das, was viele Menschen, und auch Du bis zu einem gewissen Punkt, von sich aus beherrschen - nämlich Kompensationstechniken. Und je mehr ein Mensch kompensiert, desto schwieriger lässt sich der reale Wert der WF feststellen. Dann geht es meistens nur schrittweise, was zu den häufigen Prismensteigerungen führt.

Deine Angst, vor ständig steigenden Werten halte ich eher für unbegründet. Hier im Forum schreiben natürlich viele Betroffene, bei denen es nicht von Anfang an so gut klappt mit der Vollkorrektion. Warum sollten auch die schreiben, denen mit einer einmaligen Verordnung von Prismen geholfen werden konnte....?

Ich zum Beispiel hatte von Anfang an die gleichen Werte. Das ist mittlerweile 5 Jahre her. Es sind immerhin 7 Prismen, Basis außen, aber die Werte sind bis heute die Gleichen geblieben. Auch ich hatte vornehmlich die Probleme am PC und das Ermüden der Augen. Ich verrutsche in Excel-Tabellen gerne in den Zeilen. Bin auch leicht übersichtig, mit normaler Brille wurde es schon etwas besser, aber erst mit den Prismen ist das Sehen wirklich entspannt.

Nach ca. 4 Wochen machte es mir auch nichts mehr aus, die Brille bei Bedarf auf-und abzusetzen. Anfangs benötigte ich eine gewissen Eingewöhnungszeit, vor allem beim Aufsetzen der Brille. Das waren zunächst sogar ein paar Tage (da habe ich sie ständig getragen), dann nur noch ein paar Stunden, Minuten, und nun sind es Sekunden. Es ist natürlich empfehlenswert, die Brille ständig zu tragen, aber mir langt es, sie fürs Autofahren (Nachts und Dämmerung!), im Büro und zuhause bei der Bildschirmarbeit aufzusetzen. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.

Dass Prismen ein umstrittenes Politikum sind, wirst Du hier im Forum lesen können, Du wirst es auch selber merken, wenn Du in bester Absicht die Meinung möglichst vieler Fachleute einholen möchtest. Ein MKH-Optiker wird Dir Prismen empfehlen, ein Augenarzt schickt Dich zur Sehschule und verteufelt die Prismen. Orthoptistinnen verschreiben die Prismen eingeschränkt, sobald die Werte instabil sind, raten sie von weiterer Korrektur ab...so viel zu meiner Erfahrung und meinem Leidensweg mit meinem Sohn.

Mein persönlicher Tipp Suche einen wirklich versierten MKH-Anwender, probiere es mit Prismen und entscheide dann weiter, was Du tun möchtest. Das Augentraining kannst Du dann immer noch machen (das kostet mehr als nur ein Paar Prismengläser und hilft nur, so lange man es macht), andersherum ist es schwieriger.

Übrigens könnte ich Dir eine Liste versierter MKH-ler hier im norddeutschen Raum zukommen lassen. Bitte nimm mit mir dann Kontakt per Mail auf.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Kerstin Harms schrieb

1) Denn durch Augentraining lernst Du nur das, was viele Menschen, und auch Du bis zu einem gewissen Punkt, von sich aus beherrschen - nämlich Kompensationstechniken. Und je mehr ein Mensch kompensiert, desto schwieriger lässt sich der reale Wert der WF feststellen.
2) Das Augentraining kannst Du dann immer noch machen (das kostet mehr als nur ein Paar Prismengläser und hilft nur, so lange man es macht), andersherum ist es schwieriger.
Hallo Kerstin Harms und die anderen)

Da mir nicht gefällt, wenn Augentraining als schlecht, nutzlos und (oder) teuer dargestellt wird, möchte ich mich hier einmischen.

1) Das ist richtig, aber nicht vollständig. Durch Augentraining lernt man auch, bestimmte Muskeln zu steuern, die davor nur oder fast nur unbewusst gesteuert wurden. Außerdem kann man nach dem Augentraining viel besser empfinden, welche Muskeln wie angespannt sind. Und wenn Augentraining auf WF gerichtet wurde, dann kann man sie vielleicht sogar besser messen. Wer ein auf Winkelfehlsichtigkeit gerichtetes Augentraining machen möchte, dem empfehle ich u.a., paar günstige Prismenbrillen zu kaufen (falls es solche gibt) und damit zu experimentieren. Ich habe z.B. gegen Kurzsichtigkeit trainiert und habe mir Minus- und Plusbrillen angeschafft, die ich noch nicht tragen wollte.

2) Die Kosten belaufen sich auf Anleitung und Hilfsmittel. Ich habe paar günstige Bücher vom Vater bekommen, etwas im Internet gefunden und einige günstige Brillen angeschafft. Die Bücher haben insgesamt vielleicht 15€ gekostet, die Brillen sind natürlich teuerer, aber sind keine notwendigen Hilfsmittel. Wobei eine richtig angepasste Brille doch empfehlenswert ist. Ob das Augentraining nur hilft, solange man es macht, kann ich in diesem Fall nicht beurteilen. Aber Zähneptzen hilft auch nur solange man es macht;) Und wenn man lebenslang jeden Tag einige Minuten der Zahngesundheit widmet, warum sollten dann die Augen vernachlässigt werden?!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo I-User,

es ist schön wenn du "Übungen gefunden" hast - die dir für deine visuelle Wahrnehmmung nützlich sind und den Alltag erleichtern.
Ich möchte nur anmerken dass natürlich viele versch. Arten von VT's gibt. Es gibt durchaus "Übungen" die für jedes visuelle System gut sind (z.B. klassiker liegende Acht aus der Kiniosologie)

Allerdings muss bevor ein richtig effektives Trainig gestaltet wird - einiges gemessen werden - um zu wissen WIE TRAINIERT wird!!!

Trainig nach Dr.Bates mag für einen Myopen,Esophoren,mit eingeschränkter relativer Akk. etc. ganz gut sein zumindest nicht schädlich(habs noch nie ausprobiert) Blush
bei anderen Meßergebnissen kann diese Art von VT Kontraproduktiv sein!!!!

bei optometrischen VT werden die nötigen Meßdaten erfasst und vor allem über Biofeedbackschleifen gearbeitet und ist also kein Muskeltrainig!!- (nachdem immer geschrieben wird dass man kann die Augenmuskeln nicht oder nur begrenzt trainieren kann - was auch stimmt!!)

ob dass bessere "Sehverhalten" dauerhaft Bestand hat ist meiner Meinung nach einfach von Fall zu Fall anders (und stark von dem durchgeführten VT abhängig)

Meine erste Wahl ist in den meisten Fälle allerdings eine Korr. der WF per MKH, hier hab einfach schon soviel positive Erfahrungen gemacht! aber jeder geht natürlich seinen eigenen Weg.

Grüße und gutes Sehen
wünscht
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Gigl,
ich habe nichts gegen Deinen Beitrag und finde dort meine und andere Äußerungen mit anderen Worten wieder.
Nur eine Frage Was ist eingeschränkte relative Akkommodation?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

"relative Akkommodation" = Änderung des Akkommodationserfolges bei unveränderter Vergenzstellung. Zu unterscheiden ist die negative und die posaitive relative Akkommodation.

In diesem Zusammenhang ist eine verzögerte relative Akkommodation während einer Messung gehemmt. Dies kann sowohl in positiver, wie auch oder/und in negativer Art geschehen.

Die negative relative Akkomodation wird durch Vorschalten von Messgläsern mit positiver sphärischer Wirkung messtechnisch erzwungen.

Die positive relative Akkomodation wird durch Vorschalten von Messgläsern mit negativer sphärischer Wirkung messtechnisch erzwungen.

Ist Dir nun alles klar?

Vielleicht soviel noch, es wird gemessen, ob der Probant unter einer vorgegebenen Entfernung (Vergenzeinstellung der Augen) durch Zugabe beziehungsweise Reduktion von sphärischen Glaswerten über eine "normale" Bandbreite eines Schärfeausgleiches verfügt. Das Messkriterium ist hier Unschärfe und/oder Diplopie.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Da habe ich doch gleich mal eine Frage, wenn es hier schon m Akkomodation geht. Wink

Wie wird die Akkomodationsbreite gemessen?
Das heisst, wie läuft die Messung selbst ab (beim Augenarzt) - manuell und/oder am (automatischen) Gerät?

Danke und Gruß
Nicole

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Die Akkommodation wird gemessen, nachdem eine Fernprüfung abgeschlossen ist. Durch Annäherung eines Lesegutes kann der max. Akkommodationsaufwand mit jedem Auge einzeln und/oder gemeinsam ermittelt werden. Sollte hier der Nahabstand zu gross werden, kommt eine Unterstützung für die Nahtätigkeit ins Spiel, die altbewärte Lesebbrille usw.
Geschieht dies aber im Alter unter 40 Jahren, müssen in jedem Fall weitere Abklärungen getroffen werden. Sehr häufig sind es dann versteckte Binokularprobleme im Sehen. Allerdings können auch medizinische Ursachen (z.B. Medikamente / Drogen) ursächlich verantwortlich sein. Erkennt man bei augengesunden Personen keine Binokularprobleme wird oft über Bifokal- oder Lesebrillen dies Problemfeld schon im Kindesalter angegangen. Versuchsweise wird dies auch bei erkannten Binokularstörungen versucht.
In diesem Zusammenhang sind u.a. oben genannte Messungen sehr interessant.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Danke schon mal.

Paul-Gerhard Mosch schrieb

Die Akkommodation wird gemessen, nachdem eine Fernprüfung abgeschlossen ist. .

Ist klar, weil Myope einen anderen Fernpunkt als unendlich haben.

Durch Annäherung eines Lesegutes kann der max. Akkommodationsaufwand mit jedem Auge einzeln und/oder gemeinsam ermittelt werden.

Läuft das mit einer "Schriftprobe" auf einer Schiene mit cm-Einteilung, oder doch an einem Gerät?
(Ich habe absolut keine Vorstellung davon, wie in der Praxis gemessen wird.)

Danke und Gruß
Nicole

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Paul-Gerhard Mosch schrieb

In diesem Zusammenhang ist eine verzögerte relative Akkommodation während einer Messung gehemmt.
Ist Dir nun alles klar?
Danke für die Erklärung. Diesen zitierten Satz habe ich nicht verstanden. Ob ich sonst richtig verstanden habe, ist mir unbekannt

Wenn jemand (egal mit welcher Brille) mit beiden Augen etwas in 1 m Entfernung betrachtet und dabei halbe Dioptrie akkommodiert, ist seine relative Akk. in dem Moment -0,5 Dpt., also negativ. Wenn er jedoch 1,3 Dioptrien akkommodiert, ist seine relative Akk. in dem Moment +0,3 Dpt., also positiv.

Habe ich richtig verstanden?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Nicole,

da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Es reicht eine Schriftprobe und ein Massband aus. Es gibt auch apparative Messgeräte.

Hallo i-user,

vielleicht kommt Deine Rückfrage, weil der Satz "nicht" zitiert war.

Grundsätzlich hast Du es verstanden, aber da es um "Messungen" geht, ist gerade die getragene (Brille) Messbrillenkorrektion nicht variabel, sondern muss vorher exakt ermittelt worden sein. Nur dann hat die gefundene Bandbreite an Toleranzwert eine Bedeutung.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo,

die Fragen an mich wurden netter weise von Paul-Gerhard beantwortet! danke und weiter so an das Moderatoren-Team!!!)

Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Georg,

nichts für ungut, ich habe heute früh schnell einige Fragen abgearbeitet.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Alois
Verbunden: 24. Dezember 2006 - 12:45

Hi Gigl,

kannst du mir sagen ob man latentes schielen durch Visualtraining
wegbekommen kann.

gruss
alois

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Alois,

naja wegbekommen ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Es ist aber durchaus möglich über VT asthenopische Beschwerden zu lindern und subj. zu einer "Beschwerdefreiheit" zu kommen - ob ein VT Erfolgreich ist und funktioniert hängt von vielen Faktoren ab.

Grüße
Georg Scheuerer