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Bild des Benutzers Krummkralle
Verbunden: 11. Februar 2004 - 0:00
Weitsichtigkeit - Untersuchungsarten

Als "Neuer" möchte ich erst einmal alle Forumsteilnehmer grüßen. Gestern hat der Augenarzt bei meiner Tochter (4 1/2 Jahre alt) Weitsichtigkeit diagnostiziert. Die Art und Weise der Untersuchung ließ Skepsis aufkommen. Zunächst wurden alle 10 Minuten (3 mal) Augentropfen verabreicht. Dann wurde das Auge vermessen und eine Brille mit +1,5 verschrieben. Ein Sehtest wurde nicht durchgeführt. Da der Augenarzt nicht in der Lage war, meine Fragen zu beantworten (wann muß die Brille getragen werden? oder gibt es eine Verbesserung) habe ich auch an seiner Untersuchung zweifel. Ist es denn immer so, dass bei Kindern kein Sehtest durchgeführt wird, um die Dioptrie zu bestimmen?

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo,

das mit dem Tropfen muss schon sein, zumindest wenn es die erste augenärztliche Untersuchung überhaupt war.

Mich verwundert aber, dass weder ein Sehtest gemacht wurde, noch ein Test auf räumliches Sehen und Farbsehvermögen. Was hat der AA denn genau gemacht?!?

Vor allem Wenn sie nun genau die Werte in der Brille hat, die nach dem Tropfen ermittelt wurden (nämlich die +1,5), dann wird die Brille nicht "passen", die Werte werden überkorrigiert sein.

Irgendwie hat der AA einen schlechten Tag erwischt, oder Du solltest ihn prinzipiell wechseln. Er ist Dir zumindest Antworten auf Deine Fragen schuldig, vor allem, wenn Du zum ersten Mal mit Deinem Kind da warst.

Mein Tipp Falls Du das Rezept noch nicht beim Optiker abgegeben hast, erzähle diesem nochmal die Geschichte. Vielleicht kann er nochmal nachmessen, wenn er auch Kinder refraktioniert. Optiker sind für Sehstärkenermittlung die wahren Fachmänner, haben es lange genug lernen dürfen, ein AA ist mehr für Krankheiten am Auge zuständig.

Ich persönlich gehe mit meinen Kindern eher zum Optiker, wenn ich merke, mit der Brille stimmt mal wieder etwas nicht (Kinder wachsen so schnell, auch deren Augäpfel und Augenmuskeln), statt zum AA.

Vielleicht mag sich hier ja noch einer der Fachleute zu Wort melden...?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Arwen24
Verbunden: 12. Januar 2004 - 0:00

Hallo!

Schade, dass es immer wieder solche Fälle gibt, wo Augenärzte einfach Brillen aufschreiben ohne irgendeine Information zu geben wieso und warum.

Ich persönlich denke nicht, wie Kerstin, dass die Brille eine Vollkorrektur ist - sie ist sicherlich schon abgeschwächt, denn es gibt eigentlich keinen Grund einer 4 1/2 Jährigen eine Brille mit +1,5 sph. aufzuschreiben, außer sie schielt? Tut sie das?

Ich würde dir raten, einen Termin bei einem anderen Augenarzt auszumachen, der auch eine Orthoptistin beschäftigt (also eine Sehschule dabei hat). Die sind auf Kinder spezialisiert, auf die Diagnostik von Schielerkrankungen, Sehschwäche,... Außerdem gibt es prima Test, die man bei so jungen Patienten problemlos durchführen kann!
Es ist schon so, dass Optiker, wie Kerstin sagt, sehr gute Refraktionierer sind, die Untersuchung von Kindern gehört nichtsdestotrotz in die richtigen FAchhände - und das sind die einer Orthoptistin und eines Augenarztes.

Lg, Ulrike

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Krummkralle,
hallo Kerstin,
hallo Arwen,

ein Sehtest zur Augenglasbestimmung wo der Klient befragt wird (subjektive Refraktion) ist nach meiner Meinung unverzichtbar!
Ausnahmen sind natürlich wenn keine Kommunikation statt finden kann (z.B. Babys)

was natürlich auch wichtig ist das die Sehleistung(Visus)

eine Übersichtigkeit von +1,50 ist eigentlich in diesem alter "normal" - die Brille muss normalerweise nicht immer getragen werden (Ausnahme z.B.akk. Schielen)- kann aber!
die Sehleistung wird mit Brille ziemlich gleich sein - aber evtl. etwas angenehmer!

die Übersichtigkeit nimmt in diesem Alter typerschweise ab ! aber Ausnahmen bestätigen die Regel (allerdings sehr selten)


falls noch Fragen auftreten - Fragen Sie einfach Ihren Augenoptiker(oder Augenarzt) - Sie dürfen sich natürlich aber gerne nochmal hier ans Forum wenden !

Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von Arwen24
Hallo!

Die Untersuchung von Kindern gehört nichtsdestotrotz in die richtigen FAchhände - und das sind die einer Orthoptistin und eines Augenarztes.

Lg, Ulrike


Hallo,Ulrike

das möchte ich nicht so stehen lassen. Nicht nur Augenärzte und Orthoptistinnen sind die richtigen Fachleute für die Brillenglasbestimmung bei Kindern. Auch Augenoptiker sind in der Lage, die richtigen Messungen durchzuführen.
Der erfahrende Refraktionist benötigt keine Zykloplegie, um eine Übersichtigkeit zu messen, es gibt genügend Methoden, das zu umgehen, (Nahskiaskopie, Nebeln usw.) Damit erreiche ich oft sinnvollere und vom Kind akzeptierte Ergebnisse, als unter Zykloplegie geschätze Rezeptwerte. (Wo kommt die so oft benutzte 2/3 - Regelung her?)Wichtig ist nur, daß das Kind schon kommunizieren kann. Das ist die einzige Bedingung.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Ulrike, hallo Georg,

ja, ich war auch stutzig, dass das Kind wegen lediglich +1,5 eine Brille bekommen sollte, ohne dass ein Schielfehler vorliegt. Kinder akkommodieren das locker weg, zumal sie in der Regel aufgrund der Augapfelgröße eh eher übersichtig sind. Ich denke ja auch, dass die 1,5 nicht der gemessene Wert sind.

Aber es fuchst mich ungemein, dass man einen Elternteil so dermaßen im Regen stehen lässt. Zumindest das Wort Schielen hätte fallen müssen, wenn es denn so sein sollte.

Und auch ich kann bestätigen, dass mein Optiker super Kinderrefraktionen hinbekommt, mit mehr Geduld und Zeit, als mancher AA.

Ich hatte mit meinen Kindern Glück, als sie Babies waren. Die Frau meines AA hatte alle Kinder unter sich, sie ist Orthoptistin und hat sehr viel Zeit und Mühe auf die kleinen Patienten verwandt und keine Mühe gescheut, den Eltern alles haarklein zu erklären - pro Kind waren locker 40 Minuten bei ihr drin. Getropft hat sie einmal im Jahr, dazwischen 2 Kontrolltermine ohne zu tropfen.

Bei Krummkralle ist wohl alles schief gelaufen, was nur schief laufen kann, aber das merkt man als Betroffener nicht gleich, vor allem, wenn man mit dem Kind erstmals zur Augenuntersuchung geht.

@Krummkralle War es denn der erste Termin? Und warum erst jetzt mit 4? Ich vermute, dass in der Familie sonst keiner Brille trägt und der Termin rein prophylaktisch war...?

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Krummkralle
Verbunden: 11. Februar 2004 - 0:00

Zunächst einmal lieben Dank für Eure Antworten.
Ich hätte nicht gedacht, dass mein Beitrag so eine Resonanz mit sich bringt.

Hier nochmal in Kürze die Antworten zu den o.g. Fragen/Anregungen. Da bei den regelmäßigen Untersuchungen des Kinderarztes keine Auffälligkeiten vorlagen, haben wir keinen Handlungsbedarf für einen Kontakt zum AA gesehen.

Ausgangspunkt waren Klagen meiner Tochter über Kopfschmerzen, wobei wir Erkältungskrankheiten, die mit den gleichen Symtomen einhergehen können, ausgeschlossen haben. Es handelte sich also um die Erstkontrolle eines "Fachmannes". Das Wort Schielen ist nicht vorgekommen.

Da ich wie bereits erwähnt der Untersuchung skeptisch gegenüberstand, sind wir im Anschluß zu einem Optiker gegangen, mit der Bitte hier nochmals eine Untersuchng durchzuführen. Da der AA allerdings "getropft" hatte, war dies leider nicht möglich Der Optiker hat uns darauf hingewiesen, dass meine Tochter für ca. 8 Std. nur eingeschränkt sehen kann. Darüber hat der AA kein Wort erwähnt.

Angedacht ist, eine Untersuchung bei einem anderen Fachmann durchführen zu lassen. Hier nun meine Frage Über welchen Zeitraum sollten sich die Untersuchungsintervalle erstrecken? Könnte ein erneutes Tropfen z.B. nächste Woche zu einem Augenschaden führen?

Da ich in der Nähe von Dortmund wohne, wäre ich über Adressen von Spezialisten dankbar.

Folgende Info habe ich noch vergessen Meine Frau ist Brillenträgerin (Kurzsichtig), ich habe vor 2 Monaten eine Brille verschrieben bekommen (Alters-Weitsichtigkeit).


Liebe Grüße

Krummkralle


Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Krummkralle,

in Velbert ist Eberhard Luckas anzufinden - wäre dir das zu weit (hier bei uns im Norden sind Strecken von 60-100 km normal, in der dicht besiedelten Mitte sind 40 km oft schon zu weit...)? Oder möchtest du unbedingt nochmals zum Augenarzt? Ich komme nicht aus der Dortmunder Ecke, daher kann ich Dir keinen AA benennen.

Ich persönlich würde Dir einen Optiker empfehlen, der auch Kinder refraktioniert. Nochmaliges Tropfen halte ich für nicht nötig und denke auch, dass es die Augen zusätzlich reizen könnte. Hat Deine Tochter das Tropfen denn gut vertragen oder hatte sie recht gereizte und gerötete Augen? Die Nachwirkungen können auch 2 Tage anhalten, in denen die Kinder noch nicht wieder einwandfrei akkommodieren können.

Gruß
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Arwen24
Verbunden: 12. Januar 2004 - 0:00

Hallo Krummkralle!

Aus deinen Beschreibungen wird nun klar, warum deine Tochter die Brille bekommen hat - Kopfschmerzen, sofern nicht durch Erkältung usw bedingt, - sind natürlich ein Grund, eine hyperope Korrektur zu verordnen.

Trägt deine Tochter die Brille? Hat sie sie denn schon? Ich denke nicht, dass eine erneute Messung nötig ist, wenn der Augenarzt dies mit den Tropfen gemacht hat. Sie soll die Brille mal tragen, sich daran gewöhnen und dann seht ihr, ob die Kopfschmerzen besser werden (wenn diese von der Weitsichtigkeit her gekommen sind, dann werden sie auch besser werden)

Lg, Ulrike

... die weiß, dass Optiker oft bessere Refraktionierer sind als Augenärzte, aber nichtsdestotrotz gehört jedes Kind eingetropft, denn selbst der beste Refraktionierer kann durch die Akkommodation überlistet werden!...

Bild des Benutzers MatthiasM
Verbunden: 7. Mai 2003 - 0:00

Hallo Krummkralle,

ich könnte Dir noch die Sehschule an der Universitätsaugenklinik Köln empfehlen.Sehr angenehme Atmosphäre und die Leute nehmen sich Zeit für Deine Fragen.Als GKV Patient hast Du glaube ich 3 Monate Wartezeit,wenn Du privat versichert bist oder selber zahlst (bei eher moderaten Honoraren) bekommst Du schon mal kurzfristig innerhalb einer Woche einen Termin.

gruß,

Matthias

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Hallo Krummkralle,

ich kann Dir auch empfehlen, nach Velbert zu fahren, ansonsten gibt es auf jeden Fall auch jemanden in Dortmund (Optiker), der dem Kind einer Freundin von mir sehr geholfen hat.
Der name ist auch hier im Forum irgendwo zu finden, die Schreiberin ist "Sabina" und müßte sich über die Suchfunktion hier finden lassen.

Aber einfach eine zweite Meinung von irgend einem Arzt ist sicher auch ok.

LG
Kerstin

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!