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Bild des Benutzers Stefan123
Verbunden: 8. März 2007 - 19:51
Was umfasst eine ordentliche Bestimmung der benötigten Brill

Hallo,

ich benötige bald eine neue Brille, und hätte einige Fragen an die Experten hier. Ich vermute meine letzte Brille war nie ganz ideal, die Bestimmung der Parameter beim Augenarzt mit einer Probierbrille hat auch nicht recht lange gedauert. Ich habe mit der Brille zwar besser gesehen als ohne, und es is auch nicht mehr so wichtig ob die OK war oder nicht, meine Augen haben sich definitiv verändert und eine neue muss her (die Brille ist ca. 5J alt).

Ich hatte jetzt gedacht eine Vermessung mit so einem automatischen Gerät wäre wohl besser, habe aber dann hier gelesen dass diese Dinger oft ungenau sind. Jetzt würde mich interessieren wie eine anständig ausgeführte Vermessung der Augen ablaufen sollte. Ich will jetzt nicht unbedingt zum Experten werden, aber ich möchte abschätzen können ob sorgfältig gearbeitet wird. Also ich vermute mal egal ob ein automatisches Gerät verwendet wird, es sollte definitiv \"ausprobiert\" werden? Könnte bitte jemand beschreiben wie eine korrekte Vermessung abläuft?

Mein rechtes Auge ist besonders unscharf geworden, auch bei nahem sehen (Bin ansonsten kurzsichtig). Ich habe bemerkt wenn ich leicht von der Seite gegen das Auge drücke verbessert sich die Schärfe dramatisch. Leichter Druck oben oder unten verschlechtert die Schärfe. Lässt sich daraus auf irgendetwas schliessen? Ich bin etwas beunruhigt dass das rechte Auge auch im Nahbereich so unscharf ist, aber die Verbesserung bei leichtem Druck lässt mich hoffen dass eine neue Brille wieder Besserung bringt?
Interessanterweise wird das (generell wesentlich bessere) linke Auge umgekehrt besser wenn ich die Augenlider zusammenkneife oder die Haut an der Schläfe zurückziehe. Das rechte Auge wird schlechter wenn ich die Lider zusammenkneife (das erklärt vmtl. auch warum ich nur mit dem linken Auge \"einzeln\" zwinkern kann Wink ).

Vielleicht hat jemand Zeit mir zu erklären warum die Augen da unterschiedlich reagieren bzw. ob man daraus irgenetwas schliessen kann.

Um vielleicht eine besser definierte Frage zu stellen Ist Unschärfe durch zylindrische Abweichungen von der Distanz abhängig oder ist die auch im Nahbereich effektiv?

Noch was zur zylindrischen Abweichung Bei meiner derzeitigen Brille (Werte leider nicht bekannt) hat das rechte Glas sicher eine zylindrische Korrrektur (kann man sehen wenn man die Brille dreht). Ist es normal dass damit das Bild leicht verzerrt wird wenn man die Brille trägt (also ein Kreis erscheint etwas oval)?

Ich habe jetzt Gläser aus Kunststoff, und obwohl ich vorsichtig damit bin 2 kleine Kratzer. Was soll ich in Sachen Beschichtung beachten bzw. wäre Glas besser? (werden überhaupt noch Gläser aus Glas verkauft?)

Ich werde mich natürlich auch ordentlich beraten lassen, aber ich würde gerne nicht ganz ahnungslos sein, mehrere Meinungen sind immer besser als eine einzelne.

Ich bin in Österreich, Empfehlungen wo ich sicher eine ordentliche Vermessung bekomme sind auch willkommen falls hier Österreicher lesen (Niederösterreich Raum Hollabrunn/Horn/Krems bzw. Wien). Bin 24 also Altersfehlsichtigkeit sollte kein Faktor sein.

Danke für eure Zeit!

Stefan

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Stefan,

Du hast ja schon gut recherchiert. Auf eine automatische Messung muss auf jeden Fall eine Messung mit Probegläsern folgen.
Wenn hier die Gläser schnell wechseln, hat das nichts mit Eile oder Pfusch zu tun, sondern soll verhindern, dass Du Dich auf die vorgehaltenen Gläser einstellst. Es sollte auf jeden Fall so ablaufen, dass erst die Augen einzeln, dann aber auch der Seheindruck mit beiden Augen geprüft wird.

Der Zylinder ist für alle Entfernungen vorhanden.

Es ist normal, dass ein zylindrisches Glas einen Kreis als oval abbildet. Das korrigiert dann Dein Auge, das ebenfalls einen Kreis als oval abbildet (allerdings in eine andere Richtung als die Brille). Bei richtiger Korrektur heben sich die beiden ovale auf und auf der Netzhaut landet wieder ein Kreis.

Ob Glas besser wäre, hängt von den Tätigkeiten ab, die Du mit Brille machst. Für Sport sind mineralische Gläser ungeeignet. Kunststoff kann man hartbeschichten, ganz verhindern kann man Kratzer damit aber auch nicht.

Habe ich noch Fragen überlesen?

Grüße aus Norddeutschland
Lucccy

Bild des Benutzers Stefan123
Verbunden: 8. März 2007 - 19:51

Hallo,

danke für die Antwort.
Das mit dem "schnellen Ausprobieren" habe ich eher als "fehlende Sorgfalt" gemeint. Die Augenärztin damals hat sich meines Gefühls nach nicht genug Zeit genommen, besonders bei der Bestimmung der zyl. Abweichung. Ich weiß nicht wie viele "Schritte" da normal sind (und mir ist auch klar das kommt auf den Einzelfall an) aber das war mir verdächtig kurz.

Zur Anpassung Das hat mich immer gewundert, wie ist es möglich die korrekten Werte zu finden wenn sich das Auge doch verstellt? Ich meine wie kann man sicher sein dass die Augen nicht falsch fokusiert sind und dann mit der Brille außerhalb des möglichen Bereiches einstellen müssten um ganz nah oder ganz fern zu sehen? Ich hab ja keine Ahnung aber ich könnte mir vorstellen dass man hier die Augen aktiv schädigen kann falls man sie zwingt unnötig falsch zu fokusieren?

Ich habe gestern noch im Internet einen Test für zyl. Abweichung gefunden (www.rodenstock.de), so Felder mit vertikalen/horizontalen/schrägen Linien. Ich war überrascht wie gut man damit den zyl. Fehler erkennen kann - Im falschen Winkel sah ich fast einfärbig grau anstatt der Linien, mit dem rechten Auge. Mit der Brille is es etwas besser, aber nicht annähernd ausreichend.

Wegen der Gläser, Sport ist eher nicht so wichtig ;-). Was wären da die Nachteile, Bruchgefahr? Ist das Gewicht von Glas sehr viel höher? Wie sieht es mit Entspiegelung aus? Ich kann mir schon vorstellen dass Glas nicht so empfindlich für Kratzer ist, aber wenn es andere Nachteile gibt...

Danke

Stefan

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Stefan,

also übers Gewicht würde ich sprechen, wenn ich Deine Stärken kenne. Am liebsten auch noch Deinen Kopf und die Fassung, aber das geht übers NEtz immer so schlecht. Wobei auch bei hohen Stärken trotzdem gerne Glas genommen wird, da es einfach dünner und schöner wird.
Vor der Entspiegelung her gibt es die gleichen Entspiegelungen für mineralische und organische (Kunststoff-) Gläser.

Ich versuche mal zusammenzufassen

Vorteile mineralischer Gläser
- kratzfester
- dünner
- mehr Materialvarianten am Markt in Bezug auf die Dicke
- günstiger

Vorteile organischer Gläser
- bruchsicherer (Sport, randlose Brillen, Kinderbrillen)
- leichter (je nach Stärke)
- mehr Gestaltungsmöglichkeiten durch Tönungen
- Gläser in der phototrophen Variante (selbsttönend) sind klarer

Der Vorteil ist natürlich bei der anderen Variante immer ein Nachteil. Wink

Man kann das Auge auch "austricksen". Das macht dann den guten Refraktionisten (Prüfer) aus.

Falls mir noch was einfällt, werde ich es ergänzen.
Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Stefan!

Das schnelle Wechseln der Gläser ist prima. Meine Augenärztin hat das ebenfalls so gemacht, da kommen erheblich niedrigere Werte raus (die ich auch glücklich trage) als wenn man Zeit hat, sich auf den Wert einzustellen. Außerdem empfand ich es als einfacher anzugeben, welches Glas nun besser ist. Wenn ich Zeit habe, komme ich ins Grübeln.ohmy Wie Lucccy schon schrieb verhindert man dadurch, dass das Auge akkomodiert und so schnell zu hohe Werte rauskommen. Offenbar muß man für diese Art der Refraktion aber ein echter Profi sein, so habe ich das bislang nur zweimal erlebt.

Was vielleicht auch bei einer ersten Messung nicht fehlen sollte ist das Feststellen des Kontrast- und Farbsehens, der Blendempfindlichkeit, ein Abgleich des Binokularsehens und zumindest ein Grundcheck, ob eine WF vorliegt. Mein Optiker konnte auch den Augeninnendruck messen - scheint aber eher selten zu sein.

Und was auch noch sehr hilfreich ist, ist das Tragen der ermittelten Werte in einer Probebrille beim Optiker. Dabei solltest du auch mal Treppen rauf und runterlaufen (oder umgekehrt;) ), auf die Straße gehen ud etwas Lesen, am besten Zeitschrift und Computerbildschirm. Wenn das alles passt, dürften die Werte die richtigen sein.

LG... Agnes

Bild des Benutzers Stefan123
Verbunden: 8. März 2007 - 19:51

Danke für die weitern Hinweise.
Also Glas ist definitiv eine starke Möglichkeit für mich. Wenn ich vielleicht noch fragen darf, die Entspiegelung bei Glas, wäre das nicht eine Kunststoffschicht? Wegen Kratzer, oder spielt dass nicht so eine große Rolle weil "innen" (ich nehme hier mal an die Entspiegelung ist auf der Augenseite?).

Danke auch für die Hinweise bezügl. Vermessung, da werde ich einen anderen AA probieren und eventuelle Fragen zur Prozedur besprechen. Wenn er gut ist sollte er ja ganz leicht meine Fragen beantworten können.

Stefan

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

nein, Entspiegelungen sind anorganische Schichten, die auf beiden Seiten des Brillenglases aufgebracht sind.
Ein Tip reinige Brillengläser nicht mit Feuchttüchern. Diese sind zu rauh und enthalten zu aggressive Reiniger. Mehr zu FRagen der Brillenpflege findest Du unter Artikel.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Stefan123
Verbunden: 8. März 2007 - 19:51

Das mit der Reinigung ist gut zu wissen. Allerdings ist mir etwas unklar womit denn das Spülmittel auf der Brille verteilt werden soll?
Bisher habe ich möglichst weiche Papiertaschentücher und Alkohol verwendet. Zumindest haben sich keine sichtbaren Kratzer daraus ergeben aber ideal ist es bestimmt nicht. Vielleicht findet sich so ein Weg auch unvergütete polycarbonat Schutzbrillen- und Visiere zu reinigen? Die sind ja schon verkratzt wenn man sie nur scharf anschaut.

Danke

Stefan