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Bild des Benutzers frze
Verbunden: 4. Januar 2007 - 15:45
Toleranzen Refraktion

Meine Sehstärke hat sich merklich verschlechtert, sowohl in Ferne als auch Nähe.

Ich ließ eine Refraktion durchführen, die in Weltrekordzeit unter 5 Minuten durchgeführt wurde. Einfach alte Werte - um -0,25 verändert, klatsch fertig. Presbyopie - Frage wie alt, Antwort 43, klatsch Add. +1,00 auf den Refraschein geschmiert, und fertig. Ohne jegliche Bedarfsanalyse, ohne jegliche Prüfung, weder am Phoropter noch mit der Messbrille. Keine Besprechung der Änderungsursachen, keine Besprechung der Ergebnisse. Ich las dann, dass ein Visus von 0,8 auf beiden Augen einzeln erreicht worden sei.

Ich schreibe nicht, bei wem dieser kostenlose Sehtest gemacht wurde, da ich absolut unzufriedenst (der ganze Tag war versaut) zu einer anderen Filiale des gleichen Unternehmens ging und dort das ganze Gegenteil erlebte.

Ausführlichste intensive Bestimmung sowohl Ferne als auch Nähe ergaben einen Fernvisus von je 1,2 und beidäugig gar fast 1,6.
Eine Add. +1,75, für sehr viel Naharbeit in geringer Entfernung.
Für die Ferne ergaben sich Korrekturen von -0,75 rechts und -0,25 zyl. -0,5 links.

Ergo eine Abweichung von Refraktion1 zu Refraktion2 in Höhe von sphäre -0,5 rechts und zylinder -0,5 links!!!!!!! Und +0,75 Nähe!!!

Gibt es eine vorgegebene DIN, welche Abweichungen bei Refraktionen zulässig sind?

Ich möchte nicht dran denken, welchen Ärger es gegeben hätte, wenn eine Gleitsichtbrille mit ersten Werten gefertigt worden wäre, und die Mitarbeiterin hätte sicherlich keinen Gehaltsabzug von 500,-€ in Kauf nehmen müssen....

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

Du hast vollkommen recht, wenn Du Dich über die erste Anlaufstelle ärgerst. Das darf so nicht passieren.

Zu Deinen Stärken möchte ich Dir raten

Wenn Du eine Gleitsichtbrille möchtest, lasse sie nicht für den sehr dichten Arbeitsabstand fertigen, der ja sicher nicht Dein Hauptarbeitsabstand ist, oder?

Gleitsichtgläser sollen für den Abstand gefertigt werden, den man in der Nähe am meisten nutzt. Nur dann hat man dort auch das beste Gesichtsfeld.

Für den absolut nahen Abstand sollte eine zweite Brille, z.B. reine Nahbrille, gefertigt werden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo frze

Deine Erfahrung war sicher ärgerlich, aber sie ist auch keine Seltenheit. Deswegen ist es ja so wichtig, einen wirklich guten Optiker des Vertrauens zu finden. Eine Suche, die einen Zeit und oft auch ziemlich Nerven kosten kann.
Das Schlimmste, was mir in der Hinsicht passiert ist, war vor wenigen Jahren bei einer Augenärztin in Berlin sie übernahm einfach die Werte aus dem Refraktometer, unkontrolliert, und auch alles in Windeseile. Bevor ich noch Luft holen konnte, war ich aus der Praxis wieder raus. Da ich eine sehr hohe Fehlsichtigkeit habe, war das natürlich ein Unding.
Aber wie Dein Beispiel zeigt, sind nicht nur die Augenärzte die schwarzen Schafe bei der Refraktion. Freu Dich, daß Du gleich darauf an eine sorgfältige Optikerin geraten bist.
Gruß
Jan

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Das erinnert mich daran, wie ich einmal beim Friseur war und richtig Geld in der Tasche hatte und die ist einfach einmal mit der Schere um mich rumgewandert und klatsch das war´s dann. Totalverschnitt....

ok, die Folgen waren nicht so fatal, aber ich habe da schon an Körperverletzung gedacht. Das war Du schreibst ich echt unter aller aller Kanone und ich würde das dem Unternehmen zumindest mal schriftlich per Mail mitteilen. Wenn sie kulanz sind, entschuldigen sie sich zumindest. Das ist wohl das Wenigste...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers frze
Verbunden: 4. Januar 2007 - 15:45

Hallo Eberhard,
danke für die Antwort.

Von Gleitsicht bin ich nicht so recht zu überzeugen, vor allem mein Geldbeutel nicht.
Auch Bifokalgläser C25 bzw. C28 sagen mir nicht so recht zu, da der Nahbereich recht klein ist.
35 mm bzw. von Rodenstock 40 mm breite Nahteile finden mein Interesse... Bin aber noch am überlegen (siehe neuer Beitrag "Line").

Bisher hatte ich einen Behelf, indem ich einen Clip ("Hänger") mit +2,25 Addition aufsteckte. Erst nur gelegentlich, dann immer beim Basteln und seit langer Zeit ständig, beim Lesen. Wahrscheinlich habe ich mir die meine Fähigkeit zur Nahakkommodation dadurch erheblich gemindert.
Mit +1,75 ist ein Kompromiss gefunden, der gerade noch auch für Bildschirmarbeit geeignet ist (ca. 60 cm).

Was mich aber noch interessiert bzgl. meiner ursprünglichen Anfrage für die Fertigung von Gläsern und deren Einarbeitung schreibt die DIN ganz, ganz enge Toleranzen vor, absolute deutsche Präzision - die dann von oberflächlicher, mangelhafter Refraktion zunichte gemacht wird.

Gibt es dafür keine Vorgaben?

Danke frze

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Wieviele Leute sind mit Brillen von der Stange ala Aldi zufrieden. Da wurde evtl. garkein Sehtest gemacht. Man hat einfach durchgeschaut, und wenns´ denn besser war mitgenommen.

Schon das Wort "Sehtest" deklassifiziert eine "Augenglasbestimmung" auf einen Minimallevel. Aber vieviele lassen sich schon eine Brille nach Computersehtest anfertigen. Egal ob vom Arzt oder Optiker durchgeführt! Hauptsache kostenlos oder billig, es geht auch anders!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

Was mich aber noch interessiert bzgl. meiner ursprünglichen Anfrage für die Fertigung von Gläsern und deren Einarbeitung schreibt die DIN ganz, ganz enge Toleranzen vor, absolute deutsche Präzision - die dann von oberflächlicher, mangelhafter Refraktion zunichte gemacht wird.

Es ging doch neulich in einem anderen Thread um ganz tolle neue Gläser, oder? Da stellte sich mir schon die Frage, ob auch die Refra so gut ist, den superguten Gläsern "standzuhalten". Oder andersrum Was nutzt ein turbogeiler, absolut neuer PC mit Supersoftware, wenn der zugehörige User ihn nicht zu bedienen weiss?

Noch eine andere Frage in diesem Zusammenhang Während / am Ende einer Brillenglasbestimmung bekommt man entsprechende Gläser in eine Testbrille gesteckt, damit kann man dann mal beim Optiker testen, wie es ist. Zumindest bei Einstärkengläsern. Wie kann man einen ersten Seheindruck für Gleitsichtbrillen gewinnen?

donquichote

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Donquichote,

Gleitsichtgläser simulieren ist eigentlich gar nicht möglich. Es gibt zwar einige Tools dafür, aber die Erfahrung zeigt, daß man damit mehr abschreckt als überzeugt. Denn ein Gleitsichtglas ist nur dann optimal verträglich, wenn alle notwendigen Parameter stimmen, und das kann mit solchen Hilfsmitteln nicht klappen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Horst
Verbunden: 30. August 2006 - 14:34

Eberhard Luckas schrieb

Hallo Donquichote,

Gleitsichtgläser simulieren ist eigentlich gar nicht möglich. Es gibt zwar einige Tools dafür, aber die Erfahrung zeigt, daß man damit mehr abschreckt als überzeugt. Denn ein Gleitsichtglas ist nur dann optimal verträglich, wenn alle notwendigen Parameter stimmen, und das kann mit solchen Hilfsmitteln nicht klappen.

Wieso denn das?
KL rein und dann ne Probierfassung mit Plan-Gleitern aufsetzen. Damit kann man den Leuten einige Angst nehmen.

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

KL rein und dann ne Probierfassung mit Plan-Gleitern aufsetzen.

???

donquichote

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

donquichote schrieb

Hallo,

KL rein und dann ne Probierfassung mit Plan-Gleitern aufsetzen.

???

donquichote

Haha, Don, sowas nennt man Insider-Jargon :woohoo: laugh

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Don,

mit welcher Zentrierung sollen die Plangleiter sein?????????? Nicht böse sein, wenn ich so provokativ frage!

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

KL rein und dann ne Probierfassung mit Plan-Gleitern aufsetzen.

Haha, Don, sowas nennt man Insider-Jargon

Ähm, und die Erklärung, folgt die noch?

donquichote

Bild des Benutzers Smud
Verbunden: 2. November 2006 - 1:21

Mit den KL wird die Fehlsichtigkeit ausgeglichen. Plangleiter sind quasi Gleitsichtbrillen die oben keine Staerke haben und unten halt die Addition.

So kann man sich KL einsetzen wie man will und kann die Plangleiter dann fuer alle benutzen.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Nur gibt es diese verträgliche Wunder-KL nicht für alle Fernstärken, Zylinder, Prismen, so einfach gleich auf Anhieb!
Und die Probe-Gleitsichtbrille müsste auf alle Augenabstandsmasse und Justierhöhen etc. adaptierbar sein. - Echt nur ein Fall für die Theorie.

In der Praxis ist es viel einfacher, beste Werteermittlung der Glasstärken macht 40% Verträglichkeit, Video-Zentrierung 30%, beste Glastechnik zusätzlich 20%, korrekte Einweisung mit Auswahl 5% und die Kundenkomplitanz bringt noch 5% mit. Macht insgesamt 100% Erfolg!
Und oben drauf noch die Markengarantie von Glasherstellern, bei Unverträglichkeit Umwandlung in alternative Gläser (Bifokal, Trifokal oder zwei getrennte Brillen) z.B. bei Zeiss über ein Jahr gewährt, bringt der Psyche den manchmal notwendigen Kick. - Fertig!

In unserer Firma gibt es in der Praxis keine Unverträglichkeiten. - Das können wir rüber bringen ohne Ticks und doppelten Boden.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Vor etwa 20 Jahren habe ich solche Mustergleitervon Essilor genutzt, es war mehr Abschreckung als Überzeugung. Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

ich auch! Zeiss hatte sowas sogar schon vor Essilor mal gehabt. Den klemmbaren Vorhalter konnte man für Lupensysteme, Bifos und Gleiter sogar justieren in Höhe und Seite. Aber ..., für die Praxis war das alles weniger überzeugend und manchmal direkt abschreckend. Das sehe ich genauso.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

In unserer Firma gibt es in der Praxis keine Unverträglichkeiten. - Das können wir rüber bringen ohne Ticks und doppelten Boden.

Dann müsste ich mit meiner sicher nicht mehr lang wartenden Alterssichtigkeit zu Euch kommen ...

Oder Lesebrille über Linsen für die Ferne?

donquichote