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Bild des Benutzers laura1
Verbunden: 31. Mai 2010 - 18:55
so schnelle änderung der sehstärke und visus

war heute mal wieder beim optiker, weil ich mit meiner brille nicht mehr zufrieden bin (gleitsicht)

ich hab diese seit einem jahr, die fernwerte haben sich nicht verändert, aber die addition ist von 1,25 auf 1,75

gestiegen (gesunken ?)  ausserdem ist der erreichte visus  mit brille links nur 0,63 und rechts 0,8

Was bedeutet das ? ist es normal dass die addition so schnell voranschreitet, soll ich mir die neuen gläser machen lassen ( hab ja noch ne versicherung auf sehstärkenänderung ) oder soll ich noch etwas warten ?

vielen Dank

 

Laura

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

gelösch (versehentlich doppelt geklickt)

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Laura,

während bei den "Fernwerten" eine ziemlich genaue Messung möglich ist und diese auch objektiven Kriterien folgt, beinhaltet die Addition immer auch einen großen Anteil, für den der "persönliche Geschmack" verantwortlich ist. Daher bestimmen auch in der Regel keine präzisen Messungen die Addition, sondern vielmehr eine Kombination aus Altersangabe und den geäußerten persönlichen Bedürfnissen. Wirklich objektive Messungen der Akkommodationsbreiten finden nur selten statt. Falls diese tatsächlich gemessen wurde und sich diese innerhalb eines Jahres um 0,5 dpt. verringert hat, dann ist das ein eher starker Rückgang der Akkommodationsbreite und nicht gerade die Regel. Der erreichte Visus 0,63 und 0,8 ist weder besonders gut noch besonders schlecht. Um beurteilen zu können, wie gut das im Vergleich liegt, müsste ich dein Alter kennen.

Bezüglich Addition:

Es gibt Leute, die sind mit einer Addition zufrieden, die ihnen eine gute Sicht auf Länge ihrer fast gestreckten Arme ermöglicht, andere wollen unbedingt auch mit der Gleitsichtbrille einen Nähfaden einfädeln können und erwarten eine scharfe Sicht auf 20cm Entfernung. Wer die gute Sicht auf extreme Nähe wählt, erkauft sich das mit entsprechend verringerter nutzbarer Breite des Progressionskanals und mit reduziertem Tragekomfort für größere Entfernungen.

Bezüglich der Versicherung: Falls Deine Versicherung eine Erhöhung der Addition abdeckt (so eine Versicherung kenne ich bisher übrigens noch nicht), dann nutze das und warte nicht länger. Auf einen Anstieg der Addition bis 2,0 warten, macht überhaupt keinen Sinn. Wenn Du dann einen Schritt von 1,25 auf 2,0 machen würdest, dann wäre die Gefahr groß, dass Du damit überhaupt nicht mehr zurecht kommen würdest. Eine Addition muss man in kleinen Schritten erhöhen und auch nur so weit, wie man es für die häufigsten täglichen Arbeiten auch wirklich braucht. Sonst sieht man zum Schluss zwar "auf alle Entfernungen scharf", aber eigentlich sieht man in Summe damit richtig unkomfortabel.

Also bloß nicht zu radikal in Richtung hoher Addition vorpreschen. Das rächt sich.

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers laura1
Verbunden: 31. Mai 2010 - 18:55

danke für die antwort. Mein Alter ist 42.

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Laura,

wenn mit 42 eine Addition von 1,75 dpt. gebraucht wird, dann ist das zwar etwas mehr als im Durchschnitt dieser Altersgruppe, aber dann ist das halt so.

Wenn zeitgleich der Visus deutlich zurückgeht, dann würde ich zumindest mal einen Kontrollbesuch bei einem Augenarzt anraten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird dabei zwar nur herauskommen, dass alles OK ist, aber dann hat man die Bestätigung, dass man nichts wichtiges versäumt.

Gruß - Nitram

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Ich bin 43 und habe die auch. Habe auch mit 41 mit 1,25 angefangen und seit Januar 1,75, allerdings ist nicht die Addition gestiegen, sondern die Kurzsichtigkeit um 0,5 und was an Minus mehr ist, muss logischerweise auch an Plus drauf.

 

Ist aber auch ärztlich abgeklärt und ist einfach so. Ich vermute, dass es bei mir daran liegt, dass ich über viele Jahre hinweg Cortison (Inflanefran) bekommen habe und das an der LInse einfach Spuren hinterlassen hat.

Was mir zu schaffen macht ist weniger die Addition, als der Schock der Optiker, die mir auch immer erzählen, dass das eigentlich zuviel ist. Ich könnte dann jedes mal heulen, denn mit Anfang 40 kriegt man als Mädchen eh diese "Hilfe-ich-wer-alt-Lebenskrise" und ein bisschen Schreck kriegt man auch jedes mal. Auch wenn man weiß, dass die Ärztin gesagt hat, es ist soweit alles ok...

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers lore
Verbunden: 23. April 2010 - 23:59

Ich bin auch erst 41, hab vor einem Jahr mit +1,00 angefangen und bin nun auch schon bei +1,75. Die Optikerin meinte auch, eigentlich sei das erstens zu früh überhaupt für eine Lesebrille und zweitens sei es auch zuviel, aber ich kann, besonders abends und bei schlechtem Licht, nicht mehr wirklich gut lesen und mit der Brille ist es super. Ich trage harte Kontaktlinsen wegen irregulärem Astigmatismus, und mein Augenarzt sagt, es ist alles in Ordnung, außer dass es halt bei mir mit der Alterssichtigkeit recht früh losgeht. Also hab ich zu meinen Linsen noch 2 Lesebrillen, eine für den Schreibtisch mit 2 unterschiedlichen Stärken und eine reine Lesebrille. Ich denke mir immer, irgendwann trifft es jeden, mich halt etwas früher.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

"...allerdings ist nicht die Addition gestiegen, sondern die Kurzsichtigkeit um 0,5 und was an Minus mehr ist, muss logischerweise auch an Plus drauf."

Mit dieser Logik komme ich irgendwie nicht ganz klar. Wenn ich kurzsichtig bin, brauche ich für die Ferne Minusdioptrien und für die Nähe weniger Minusdioptrien, Wenn ich noch kurzsichtiger werde, brauche ich für die Ferne z.B.  -0,5 mehr, aber eigentlich dann doch auch für die Nähe, denn ich muss ja erst einmal so weit sehen können, um bequem zu lesen. Also müsste die Addition doch gleich bleiben, es sei denn, auch meine Alterssichtigkeit hat zugenommen. Oder habe ich darin einen Denkfehler?

Für eine Erklärung wäre ich euch dankbar!

Bild des Benutzers brillenpeter
Verbunden: 30. August 2010 - 22:32

Hallo faceblind_lady,

Sie haben recht.

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Wenn ich mehr Minus in die Brille packe, brauche ich logischerweise bei einer Gleitsichtbrille auch eine halbe dpt mehr Plus, denn die anatomische Kurzsichtigkeit hat doch nichts mit der Veränderung der Presbiopie zu tun, bei welcher sich die Struktur der Linse ändert.

Packe ich mehr Minus und die Brille, verschiebe ich den Nahpunkt nach hinten. DAs ist doch so, als wenn ich in die Lesebrille einfach 0,5 weniger Plus reinmache. Folglich muss ich bei einer Erhöhung der Minuswerte in der GSB auch die Pluswerte um diesen Anteil erhöhen, um den Nahpunkt wieder nach vorne zu holen.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Beispiel. Du setzt eine Brille mit -2 auf. Um damit scharf lese zu können, brauchst Du eine Addition von +1,5. Bleibt ein Nahwert von -0,5.

 

Wenn Du nun -2,5 für die Ferne benötigst und trotzdem nur 1,5 dpt addierst, hast Du in der Nähe -1 und wirst damit nicht schaft sehen können. Um wieder auf die -0,5 zu kommen, musst Du folglich +2 addieren.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers brillenpeter
Verbunden: 30. August 2010 - 22:32

Hallo KerstinEP,

Wenn sich die Ferne von -2,0 auf -5,0 ändert und vorher Add. 2,0 war braucht man dann Add. 5,0?

Das ist natürlich falsch.

Unabhängig von der Fernkorrektion ist die Nahaddition immer abhängig von der maximalen Akkommodationsbreite. Und diese Nahaddition wird, wie der Name sagt zu den Fernwerten addiert. Und es kann dann auch tatsächlich mal sein, dass die absolute Nahkorrektion sich "in Richtung minus " verändert.

 

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Auch wenn sich bei der Presbyopie die Struktur der Linse ändert, so bleibt aber doch die kurzsichtige Stuktur des Auges erhalten (Länge, Hornhautkrümmung), Die Add bedeutet doch eigentlich die Differenz zwischen den Dioptrien, die man braucht, um in der Ferne scharf zu sehen, und denen, die man für die Nähe braucht.

Es ist korrekt, dass ich bei einer Fernbrille mit -2 und einer add von +1,5 einen Nahwert von 0,5 habe. Wenn ich dann aber kurzsichtiger werde und -2,5 für die Ferne brauche, spielt auch für die Nähe die Zunahme der Kurzsichtigkeit eine Rolle und ich brauche, bei unveränderter Presbyopie, dann tatsächlich einen Nahwert von -1,0.

Bild des Benutzers brillenpeter
Verbunden: 30. August 2010 - 22:32

hallo faceblind_lady

genau, so isses

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Habe ich noch nie gehört und erscheint mir auch unlogisch. Dann müsste ich ja bei einer Zunahme der Kurzsichtigkeit mit der alten Brille in der Nähe wieder besser sehen und nur in der Ferne Probleme haben. Das wäre der Umkehrschluss.

Und eine Verbesserung der Nähe bei bereits bestehender Presbyopie? So was habe ich noch nie gehört!

 

Wie ist das dann erklärbar, dass mir bei -1,75 eine Add. von +1,25 reicht, bei -2,25 aber nicht? Das Sehen in der Nähe ist mit der alten Brille in der Nähe exakt das Gleiche wie mit der neuen.

Das kann ich nicht nachvollziehen.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers brillenpeter
Verbunden: 30. August 2010 - 22:32

Hallo KerstinEP,

wenn sich innerhalb von 2 Jahren die maximale Akommodationsbreite so verringert, dass die Add von 1,25 auf 1,75 steigen muss, ist das zunächst einmal nichts Ungewöhnliches, hat aber nichts mit der um 0,5 dpt stärkeren Myopie zu tun.

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Verstehe ich aber trotzdem nicht. Mal angenommen ich bräuchte keine Fernbrille, aber eine lesebrille +1.

Wenn ich dann plötzlich eine Fernbrille -0,5 bräuchte, könnte ich mit einer Add. +1 nicht gut lesen, weil ich dann ja einen tatsächlichen Nahwert von +0,5 habe. (Vorher aber +1). Um wieder auf den Nahwert zu kommen, müsste ich doch dann logischwerweise +1,5 addieren.

 

Würde in meinem Fall ja auch heißen, dass ich mit meiner alten Brille (add 1.25) probleme hätte haben müssen in der Nähe. Hatte ich aber nicht. In dem Moment wo ich aber mehr Minus brauchte, musste auch die Addi hoch, mit 1,25 bei dem höheren Minuswert kam ich nicht klar (wohl aber bei dem alten Minuswert).

 

Ich glaube nicht, dass man das unabhängig von einander betrachten kann. Je mehr Minus im Glas ist, desto mehr muss in der NÄhe akkomodiert werden. Das ist rein physiologisch. Würde ihre Theorie stimmen, hätte ich ja auch mit der alten Brille bei der 1,25 add Probleme haben müssen.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Verstehe ich aber trotzdem nicht. Mal angenommen ich bräuchte keine Fernbrille, aber eine lesebrille +1.

Wenn ich dann plötzlich eine Fernbrille -0,5 bräuchte, könnte ich mit einer Add. +1 nicht gut lesen, weil ich dann ja einen tatsächlichen Nahwert von +0,5 habe. (Vorher aber +1). Um wieder auf den Nahwert zu kommen, müsste ich doch dann logischwerweise +1,5 addieren.

 

Würde in meinem Fall ja auch heißen, dass ich mit meiner alten Brille (add 1.25) probleme hätte haben müssen in der Nähe. Hatte ich aber nicht. In dem Moment wo ich aber mehr Minus brauchte, musste auch die Addi hoch, mit 1,25 bei dem höheren Minuswert kam ich nicht klar (wohl aber bei dem alten Minuswert).

 

Ich glaube nicht, dass man das unabhängig von einander betrachten kann. Je mehr Minus im Glas ist, desto mehr muss in der NÄhe akkomodiert werden. Das ist rein physiologisch. Würde ihre Theorie stimmen, hätte ich ja auch mit der alten Brille bei der 1,25 add Probleme haben müssen.

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers brillenpeter
Verbunden: 30. August 2010 - 22:32

Wenn die Fernkorrektion korrekt ist, dann bedeutet das, dass du mit der Fernbrille auf den gleichen Stand gebracht wirst wie ein Emmetroper (Rechtsichtiger, der für die Ferne keine Brille braucht). Dann spielt für den Nahzusatz (Addition) die Fernkorrektion keine Rolle. Die Höhe der Addition richtet sich dann ausschließlich nach der noch vorhandenen maximalen Akkomodationsbreite und der gewünschten Sehentfernung. Je nach Lehrmeinung sind von der maximalen Akkommodationsbreite  die Hälfte bis 2/3  komfotabel ausnutzbar. Meine Erfahrung zeigt, dass 50% ok sind.

Beispiel:

Gewünschte Sehentfernung 40 cm

maximale Akkommodationsbreite 3,0 dpt

davon 50% ausnutzbar=1,5 dpt

Ohne Akommodation bräuchtest du für 40cm Sehentfernung 2,50 dpt  Add.

Da du selbst noch komfortabel 1,5 dpt Akommodation ausnutzen kannst, ziehst du von den 2,5dpt 1,5 dpt ab. Dann hast du eine Add. von 1 dpt. Mit Anstrengung kannst du bei dieser Konstellation auch noch dichtere Entfernungen als 40cm sehen weil du ja nur 50% deiner Akkomodation ausgeschöpft hast. Und weil die Brillenglasaddition nur 1 dpt ist, kannst du bis 1 m Entfernung  sehen.

Ist deine maximale Akkommodationsbreite aber innerhalb von 2 Jahren um 1 dpt geringer geworden, so brauchst du eine Addition von 1,50dpt. für die Sehentfernung 40 cm. (Rechne nach, ich glaube aber, es stimmt)

So, und diese Addition wird dann zu deinen Fernwerten addiert, nur, es muss die  richtige Fernkorrektion sein.

Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Hallo KerstinEP,

ich denke  auch, es liegt bei dir daran, dass vorher die Fernkorrektion nicht mehr ausreichend war - schließlich nimmt die Kurzsichtigkeit ja allmählich zu und nicht schlagartig. Deshalb konntest du mit einer add von 1,25 vorher prima lesen, mit der Vollkorrektur für die Ferne reicht +1,25 aber nicht mehr aus!

Bild des Benutzers KerstinEP
Verbunden: 24. August 2004 - 0:00

Naja, so richtig überzeugt bin ich nicht. Aber ich danke für die Erklärungen Smile

Gott schenkt Dir das Gesicht. Lächeln musst Du selber!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Kerstin,

Brillenpeter hat recht. Wink

Viele Grüße

Eberhard