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Bild des Benutzers alexisundmarina
Verbunden: 11. Oktober 2008 - 16:39
Schiel OP beim 6 J.Kind Diplopie möglich?

Hallo!

Vor 2 Wochen wurde mein Sohn an beiden Augen im München operiert, Internus Rücklagerung R-L je 5,5 mm.

Befund nach der OP F/N Spur Esotropie +3° Keine DB. Eigentlich alles ok, aber mein Sohn berichtet jetzt über zeitweise auftretene Doppelbilder, er sagt dass er kann ein normales und ein verkleineres Bild gleichzeitig sehen. Von AA, die uns betreut aber nicht operiert hat, könnte ich kein zufriedenstellendes Antwort erhalten. Sie meinte, mein Sohn braucht neu Brille, nur gemessen untern Tropfen wird erst im Januar!

Was bedeutet dass? Ist dass gut oder schlecht? Vielleicht bewegt sich was in der Richtung "beidäugige Sehen"?Er ist 6,5 Jahre alt und hat  ein frühkindliches Schielsyndrom, noch nie vor OP DB gehabt.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Marina,

 

was wurde denn vor der OP unternommen? Du hast ja lange nichts geschrieben. Wurden Prismen verträglich und dauerhaft getragen? Falls nicht, kann ich mir vorstellen, was nun passiert ist....

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers alexisundmarina
Verbunden: 11. Oktober 2008 - 16:39

Hallo, vor OP wurde nichts unternommen, wir waren je. 3 Monate beim AA, und meine Fragen ob was noch getan kann, wurden immer negativ beantwortet.  Ah ja, kurz vor OP ist Prismenversuch für ca. 30 min gemacht, Winkel wurde leicht nachgestellt.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Marina,

die Vorgehensweise der Ärzte ist im Fall Deines Sohnes nicht zufriedenstellend gewesen. Es hätte eine längere Vorkorrektion geben müssen, dann wäre der OP-Wert sicherer bestimmt, vor allem hätte man prüfen können, ob beidäugiges Sehen überhaupt möglich ist. Jetzt scheint es tatsächlich so zu sein, dass beide Augen zusammenarbeiten können. Deshalb ist es sehr wichtig, jetzt sofort die optimalen Brillenwerte zu ermitteln und nicht bis Januar zu warten, denn das zähle ich zur unterlassenen Hilfeleistung.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Guten Tag,

alexisundmarina ,

 

sowas kommt vor, wenn man die OP nicht richtig vorbereitet. 30 min Prismen tragen als Verträglichkeitsprüfung ist m.E.  ein ärztlicher Kunstfehler von Seiten des Einweisers und von Seiten des Operateurs. Man operiert nicht mehr bei einem Strabismus convergens beide Interni. Anzustreben ist eine kombinierte OP an einem Auge als Internusrücklagerung und Externusresektion. Und beide Interni lagert man nie über 5 mm zurück, es kommt sonst zu Convergenzeinschränkungen. Hier ist, fast schon typischerweise wie die Vorbeitung war, was fehlgelaufen.

Skiaskopie in Zykloplegie sofort und Prismenausgleich mit Folie auf den jetzt operierten Winkel zur Unterdrükung der Doppelbilder, wenn das in den nächsten Tagen bestehen bleibt.  Wir haben hier sensorisch einen Horror fusionis, wenn sich das nicht gibt.   Das lief wirklich "hervorragend". Sad

 

LG

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers alexisundmarina
Verbunden: 11. Oktober 2008 - 16:39

Guten Tag! Vielen dank für Antwort!

Was ist ein Horror fusionis? Wird mein Sohn immer DB haben? Z.zeit sind DB zeitweise, was er in Moment noch interessant findet.. Konvergenz - dass ist doch mobilität beider Augen zu Nase gemeint? Heute versuchte ich ein Stift vor die Nase zu halten, und nur RA könnte, aber auch nicht ganz wie früher zu Nase fahren.

Welchem Arzt soll ich noch vertrauen? Operateur war Dr.Prof...

LG Marina

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Guten Tag! Vielen dank für Antwort!

Was ist ein Horror fusionis? Wird mein Sohn immer DB haben? Z.zeit sind DB zeitweise, was er in Moment noch interessant findet.. Konvergenz - dass ist doch mobilität beider Augen zu Nase gemeint? Heute versuchte ich ein Schtift vor die Nase zu halten, und nur RA könnte, aber auch nicht ganz wie früher zu Nase fahren.

Welchem Arzt soll ich noch vertrauen? Operateur war Dr.Prof...

LG Marina

 

Ein Horror fusionis ist ein Zustand mit immer wiederkehrenden Doppelbildern die sich manifestieren. Das Bild wurde durch die OP auf eine Netzhautstelle gelegt die immer wiederkehrende Doppelbilder produziert, weil hier eine Korrespondenz zwischen beiden Augen angesprochen wird, die lieber unterblieben wäre. Konvergenz ist die Vergenzbewegung der Augen nach innen. Wollen wir hoffen das die Doppelbilder sich noch legen.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

was AgnesMaria als "Horror fusionalis" meinte, sollte erst garnicht eintreten. Allerdings lugt es schon um die Ecke. Das sind nämlich die z.Zt. von Ihrem Sohn so interessant empfundenen Doppelbilder. Die werden zum Horror, wenn wir sie nicht zum Verschwinden bringen können.

 

Ganz ehrlich, bei soviel Schieflage bitte, bitte erstmal keinen Arzt mehr, wir verlieren nur Zeit.

Schreiben Sie mir einen PIN, ich nenne Ihnen bei München eine AO-Adresse. Ich hoffe, der Kollege handelt umgehend, wenn nicht, wenden Sie sich sofort wieder an das Forum. Am Liebsten hätte ich Sie nicht im Münchener Raum, denn da (ich sag es vorsichtig) kenne ich mich nicht besonders gut aus. Aber es ist wiederum gut, wenn Sie mit Ihrem Sohn zu Zwischenkontrollen, z.Zt. keine übermäßig langen Wege auf sich nehmen müssen.

Evtl. hat auch AgnesMaria noch einen Tipp?!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Waren Sie in der LMU bei Prof.Dr. K. oder im Klinikum rechts der Isar bei Prof. L.?

 

Habe hier noch eine Anschrift aus Bayern von einer Praxis die sich auf Strabologie spezialisiert hat:

Dres.med. Ladwig, Lange, Reich, Geigelsteinstr. 26, 83209 Prien, allerdings unter Vorbehalt. Bitte doch selbst noch mal nachrechechieren.   

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Moin zusammen,

 

rein aus Interesse heraus:

Koennte es einen Grund geben, warum trotz besseren Wissens dennoch beide Interni operiert wurden?

Das diese Methode doch nun"vorsintflutlich"ist und nicht mehr dem neuesten Stand entspricht, kann den Chirurgen doch nicht verborgen geblieben sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen unter normalen Umstaenden ein 6jaehriges Kind visuell verwursten.

 

 

Gruss Burkhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Burkhard,

mal nebenbei, ich finde es nicht besonders glücklich, wie Du im öffentlichen Forum und im Beitrag der Mutter des Kindes hier von verwursteln sprichst. Das ist zumindest unpassend und ich möchte mich bei den Lesern entschuldigen.

Dein Interesse kann ich befriedigen.

Statt an einem Auge eine kombinierte OP zu setzen, ist eine Einmuskel-OP einfacher und lässt im Bedarfsfall an beiden Augen den Muskel des Gegenspielers unberührt. Möglich ist es bei der nur Einmuskel-OP auch, unterschiedliche Muskelstärken oder sehnigeres Gewebe zu berücksichtigen. Inwieweit die Grenzen bei 0.5 mm Abweichung gegenüber den Angaben von AgnesMaria bei einer Einmuskel-OP schon überschritten sind, wird sicher auch unterschiedlich gesehen.

Ich denke dennoch, das AgnesMaria (als MKH-Kennerin) die OP anders organisiert hätte, da das Ziel der Stärkung binokularer Funktionen im Fern- und Nahsehen für uns eindeutig im Vordergrund steht. Dies unterscheidet sich in der Praxis allermeist von der Vorgehensweise und Wertung der meisten Schiel-Operateure, aber wem erzähle ich das?.

Dieselben benennen es als Glücksfall, wenn sich nach der OP eines Schielers binokulare Verhältnisse deutlich verbessern, beziehungsweise Binokularität anspringt. In einem Vortrag vor Optikern, benannte dies ein Operateur mit dem Faktor eins zu hundert und sprach klar von einem reinem Zufall. Das habe ich mir gut behalten.

Und dieser Faktor sieht in der Praxis z.B. bei AgnesMaria ganz sicher anders aus. Lieber Burkhard, das ist der Hauptgrund, weshalb ich Dir hier jetzt antworte. Denn das wird z.B. eine AgnesMaria nie selber so sagen, stinkt es doch sofort nach Eigenlob, aber die Tatsachen sprechen für sich, wie Du es als MKH-ler ja selbst erlebst.

Alles Gute!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers alexisundmarina
Verbunden: 11. Oktober 2008 - 16:39

@Paul-Gerhard Mosch

Danke Ihnen für den lezte Beitrag! 

Ich bin doch sehr betroffen nach dem ich so alles hier gelesen habe!

Und ich habe nur noch Angst irgendwas zu unternehmen was die Augen meines Sohnes angeht....Seit er noch Baby war, läuft alles falsch...

Im Internet habe ich nur Info zu beidseitigen Medialis-Rücklagerung gefunden, aber nicht zu

Internus Rücklagerung. Kann mir jemand was dazu eklären?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Marina,

 

das habe ich fast geahnt. Aber Angst blockiert auch richtige und notwendige Schritte.

Sie haben mit meiner Pin ja Ansätze erhalten, gerne helfe ich auch bei bestehenden Fragen weiter.

 

Zunächst noch zwei Dinge betreff des Beitrags weiter oben.

Eine zu starke Rücklagerung kommt irgendwo hinter den Äquator des Augapfels und hat dann völlig falsche Effekte. Aber dies ist auch abhängig von der Grösse des Augapfels, und anderen Faktoren. Bei 0.5 mm (ich sage mal über Standart) liegt es ganz sicher auch an der eingesetzten Nahttechnik des Operateurs und weiteren Faktoren. Und ich denke, hier weiß ein Prof. schon was er individuell tut. Deshalb ist dieser 1.Schritt ganz sicher nicht völlig falsch!

Gravierender wird von uns hier die Vorbereitung zur Op als heikel angesehen. Aber da wir auch die jetzt erstmal so hinnehmen müssen, ist die letztlich offene Frage, war der Eingriff zu schwach oder zu hoch dimensioniert, liegen Höhenfehlwerte vor oder nicht, z.Zt. illusorisch.

Da selbst eine Rück-OP möglich iwäre, ist es jetzt nur ganz wichtig das schnell und vernünftig auf der jetzt gelegten Basis aufgebaut wird. Abwarten und (ich schiebe das hier nur mal ein) Visualtraining sind z.Zt. keine Alternative. Jetzt muss sorgfältig und baldmöglichst über Prismen eine Stabilisierung angegangen werden.

Dies setzen die meisten Ärzte leider nicht konsequent ein, mit entsprechenden Ergebnissen.

Also, die OP war nicht vorbereitet, was optometrische Fakten angeht, sie ist funktionell eher einfach durchgeführt worden, was die beidäugige Einmuskel-OP angeht. Aber die Verhältnisse sollten erstmal für eine Korrektion deutlich günstiger liegen. Deshalb ist es umso wichtiger jetzt umgehend darauf aufzubauen.

 

Soviel in Kürze!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Tut mir leid, dass ich mich im Ton vergriffen habe. Ich war wuetend und habe mich hinreissen lassen.

 

 

Sorry

 

 

Burkhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Burkhard,

gedanklich war ich ähnlich drauf wie Du, als ich diesen Beitrag gelesen habe....aber es hilft uns Müütern von  betroffenen Kindern wirklich nicht, wenn wir dann solche (eigentlich durchaus menschliche und nachvollziehbare) Reaktionen zu hören bekommen. Wir geben unsere Kinder IMMER in die vermeintlich richtigen Hände! Alles, was einen weißen Kittel trägt, da schauen wir ehrfurchtsvoll auf und hoffen, das Beste für unsere Kleinen zu tun. Und wenn wir dann hinterher zu hören bekommen, "tja, da ist ja wohl alles schiefgelaufen....", so macht uns das fix und fertig, denn wir haben keine Kosten, Wege und Mühen gescheut.....von den Sorgen mal ganz abgesehen. Wir sind doch die Unwissenden! Ich war es auch einmal und bin fast nur aus schlechten Erfahrungen klug geworden. Insofern kann ich es Marina gut nachempfinden, wie sie nun fühlen muss.

@Marina: es ist noch nicht zu spät, meine Vorschreiber haben wertvolle Hinweise gegeben, denen ich nichts hinzufügen kann, außer nochmals betonen: die richtige und sofortige Brillenkorrektion muss JETZT her, damit die Doppelbilder nicht permanent werden. Eine eventuelle Re-OP kann man dann immer noch in Ruhe planen. Jetzt muss das Sehen auf beiden Augen erhalten bleiben und prismatisch an die Doppelbilder gegangen werden. Eine Prismenbrille hilft sofort, von einem Visualtraining würde ich in dieser Situation auch abraten - sollte man Dir so etwas empfehlen wollen.

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Moin zusammen,

 

rein aus Interesse heraus:

Koennte es einen Grund geben, warum trotz besseren Wissens dennoch beide Interni operiert wurden?

Das diese Methode doch nun"vorsintflutlich"ist und nicht mehr dem neuesten Stand entspricht, kann den Chirurgen doch nicht verborgen geblieben sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen unter normalen Umstaenden ein 6jaehriges Kind visuell verwursten.

 

 

Gruss Burkhard

 

Lieber Burkhard. Weil Prof draufsteht heißt es nicht, dass Prof auch weiß was er macht. Beide Inerni zurücklegen, das macht man seit gut 25 Jahren nicht mehr. Warum es hier geschah, drüber könnte ich mit dem Prof. unter vier Augem sicher plaudern. Strabologie ist kein Fach was überhaupt jemand gern macht. Man muss immer die Anatomie drauf haben, Physiologie, Neurologie, Neuroophtamologie, Psychologie, physiologische Sinneswarhnehmung und Entwicklungspsychologie.  Die Konvergenz wird tatsähclich schlechter, geht man über die magischen 5mm Operationsstrecke. Ich hoffe, ich war jetzt verständlich korrekt für dich.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

 

Und dieser Faktor sieht in der Praxis z.B. bei AgnesMaria ganz sicher anders aus. Lieber Burkhard, das ist der Hauptgrund, weshalb ich Dir hier jetzt antworte. Denn das wird z.B. eine AgnesMaria nie selber so sagen, stinkt es doch sofort nach Eigenlob, aber die Tatsachen sprechen für sich, wie Du es als MKH-ler ja selbst erlebst.

Alles Gute!

 

Danke, Paul-Gerhard Mosch. Nein, ich kann nicht so rumstüppern. Dazu ist die Sache insgesamt viel zu wichtig für das Kind und meine Patienten. Sie wissen es ja aus erster Reihe, wie es ist wenn man korrekt arbeitet und wie wenn nicht. Ich geh mit sowas nicht hausieren. Erstens ist es unproffesionell und zweitens untersagt und drittens gesteht mir Burkhard kein fachliches Wissen zu, obwohl er weiß, dass ich sowas nie tun würde (etwas behaupten, was nicht stimmt).

 

LG

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant