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Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00
Korr. der PD bei Prismengabe

Hallo,

warum muß bei der Übernahme der Prismenwerte aus der Messbrille(hier Pupillenmittenzentrierung) in die Korrektionsbrille, die PD um 0,25mm entgegen der Basisrichtung korr. werden?

Für eine Antwort danke ich im Voraus

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Soweit ich informiert bin (Zeiss-Kompendium), weil das Auge hinter dem prismatischen Glas eine Ausgleichsbewegung durchführt, die man ja nicht mit der PD misst.
Siehe auch www.zeiss.de/kompendium irgendwo da steht das mit drin...

Bild des Benutzers trudi
Verbunden: 9. November 2004 - 0:00

Die Antwort ist nicht ganz korrekt. Ich muss nur dann in der Korrektionsbrille pro 1 cm/m (= pro 1 "Prismendioptrie") 0,25mm entgegen der Basisgrichtung zentrieren, wenn in der Messbrille auch die Zentrierung nachgestellt wurde. Ansonsten zentriere ich die Brille auf PD (wenn die Messbrille korrekt auf PD zentriert wurde). Wenn ich die Messbrille und die Korrektionsbrille unterschiedlich zentriere, entsteht auch eine unterschiedliche prismatische Wirkung!
Wenn die Messung nicht von mir durchgeführt wurde, weiß ich allerdings oftmals nicht, wie der AA bzw. AO die Messbrille zentriert hat. In diesem Fall muß ich auf jeden Fall nachfragen oder ggf. die Prismenwerte noch einmal prüfen (was natürlich ein sehr großer Aufwand ist).
Die Augenstellung stellt sich entsprechend der Prismenstärke hinter den Gläsern nach, wie schon richtig angemerkt. Daher sollte eigentlich bei jeder Messung schon die Messbrille nachgestellt werden und dieses auch auf der Verordnung angemerkt werden.
Wenn ich eine Gleitsichtbrille anpasse, muß auf jeden Fall die Zentrierung der Brillengläser pro 1 cm/m um 0,25mm entgegen der Basis zentriert werden, damit nachher im Progressionsbereich wirklich durch die Mitte der "Schärfebereiche" schaut. Wenn dann die Messbrille nicht nachgestellt wurde, muß ich die Prismenstärke speziell auf diesen Fall umrechnen bzw. vom Hersteller umrechnen lassen.
Das ist jetzt alles ziemlich kompliziert, muß aber vom Fachmann/frau beachtet werden, um eine gute Korrektion zu erreichen.

Gruß
Trudi

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

ist es nicht viel eher so, dass ich die PD in jedem Fall korrigiere, jedoch bei der Bestelllung des Glases angebe, ob bei der Messung die PD nachgestellt wurde oder nicht?
Ich denke jetzt an die Einhaltung der Zentrierforderungen. So vonwegen Dekcung von Bezugspunkt und Hauptdurchblickspunkt?
Und im übrigen werden doch Gläser für den Gebrauchsstrahlenganz optimiert, also wenn ich jetzt nicht entsprechend gegen die Basis zentriere, habe ich doch eine (zugegeben geringe) Einbuße für den Kunden.
Im übrigen fragte unser Gast speziell nach PMZ. Ich zitiere Zeiss
"Beim Augenoptiker
Wurde bei der Brillenglasbestimmung die Messbrille nicht nachgestellt, spricht man von der Pupillen mittenzentrierung PMZ. Dann muss neben der oben genannten Vorgehensweise (0,25 mm pro 1 cm/m entgegengesetzt zur Basis) bei der Brillenglasbestellung die Angabe "PMZ" vermerkt sein. Dies ist notwendig, da bei der Brillenglasbestimmung neben den Korrektionsprismen auch die prismatischen Nebenwirkungen der sphärischen und zylindrischen Messgläser wirken, wenn die Messbrille nicht nachgestellt wird.

Bei Carl Zeiss
Carl Zeiss berücksichtigt dies dann bei der Berechnung und Fertigung der Brillen- gläser. Es gibt die Möglichkeit, sich eine PMZ- Kennziffer geben zu lassen, dann geht Carl Zeiss von einer PMZ aus und ein zusätzlicher Vermerk ist nicht nötig."
Das wäre dann die ganz ausführliche Antwort...
Gruss
Lucccy

Bild des Benutzers trudi
Verbunden: 9. November 2004 - 0:00

Hallo Lucccy,

deine Antwort ist so natürlich absolut korrekt. Mir war lag es besonders daran, zu betonen, dass ich wissen muß, wie die Messbrille bei der Messung eingestellt wurde um zu wissen, wie ich die Gläser bestellen bzw. zentrieren muß.
Es ist richtig, dass ich den PMZ-Fall im optimalen Fall immer bei der Glasbestellung angebe. Jetzt würde mich allerdings interessieren, ob auch andere Glashersteller (außer Zeiss) diesen Fall bei Einstärkengläsern berücksichtigen. Sonst ist nämlich der ganze Aufwand, der getrieben wird, nicht so ganz gerechtfertigt (ich bin mir nicht sicher, aber glaube von einigen Firmen zu wissen, dass sie im Prinzip bei prismantischen Bestellungen nichts anderes machen, als die Gläser nur vorzudezentrieren).

Gruß
Trudi

Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00

Ich danke Trudi und Lucccy für Ihre Antworten, Gruß Steffen

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Trudi,
da die anderen Hersteller nicht so offen darüber schreiben, würde ich sie einfach mal anrufen und fragen, wie das da läuft. Dann könnte man ja darauf reagieren.
Gruss
Lucccy

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, alle zusammen

Zeiss gibt die Möglichkeit nach beiden Methoden zu bestellen. Die anderen Firmen optimieren soweit ich weiß, die dioptrische Wirkung der prismatischen Gläser im Bezugspunkt. Das ist der Punkt, der in der Regel vor die Pupillenmitte gesetzt wird (mit der 0,25 mm Formel), also keine einfache Dezentration der Gläser. Wäre das nicht so, könnten wir viele prismatische Wirkungen durch eigene Dezentration herstellen. Welch eine Möglichkeit, den Gewinn zu steigern!!!! Dabei wissen wir aber, daß die Abbildungsqualität bei solcher Fertigung stark abnimmt.

Viele Grüße
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard