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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51
Glaswahl - Individuelle Brillengläser

Hallo!

 

Meine Fernstärken sind derzeit

 

Rechts -8,50    -1,00    111 Grad  

Links     -8,25    -0,50    138 Grad

 

Visus ist gut relativ zu den Glasstärken, d.h. Visus links = 1,25 und rechts = 1,0.

Alter: 50 Jahre, Augenhintergrund und Sehnerv ziemlich gut in Ordnung gemessen an der Kurzsichtigkeit..

Aufgrund der insbesondere bei Dunkelheit deutlich spürbaren Visusdifferenz möchte ich bald einen Messversuch machen mit "individualisierten" Brillengläsern ("Wellenfronttechnologie") für die Fernbrille. Falls der Messversuch positiv ausgeht, d.h. insbesondere rechts ein besserer Seheindruck, möchte ich wissen, ob man besser Rodenstock Impression Mono oder Zeiss iscription kauft.

Nimmt man besser n=1,5 oder 1,6 Gläser? Bei der bisherigen Fernbrille habe ich absichtlich 1,5 und nicht 1,6 drin, der Seheindruck ist sehr gut (Pentax-Gläser), dafür nehme ich die hohe Randdicke gerne in Kauf. Gibt es bei der Wellenfronttechnologie auch das Problem der "Randunschärfe", wenn man z.B. n=1,6 statt n=1,5 nimmt?

Ausserdem: Bringt diese Technik etwas auch für Sonnenbrillen, etwa im Vergeleich zu einer Sonnenbrille mit polarisierenden Gläser?

Michael

Bild des Benutzers Aom59
Verbunden: 3. November 2011 - 16:02

Hallo,

einen echte Altenative: Essilor F360-Stylis(1,67) oder Ormix(1,6) mit Eyecode. Eyecode kurzgefasst: Berechnung der Glasstärke in allen Blickrichtungen und nicht nur geradeaus.

Diese Technik ist unabhängig von der Färbung der Gläser. Geht zur Zeit aber nicht mit Pol-Gläsern.

 

Schönen Gruß

Aom59

Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht auch nichts!

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Ich habe bei ähnlichen Werten seit gut 3 Wochen Essilor Physio F360°, allerdings in der Gleitsicht-Variante und mit Index 1.74 (Lineis), mit Eyecode. Mir fällt vor allem das wunderbar entspannte Sehen auf, das weite Gesichtsfeld und das völlige Ausbleiben der bei diesem Index befürchteten "Nebenwirkungen" (starke Farbsäume, gebogene Linien beim Blick durch den Randbereich...)

Bild des Benutzers Aom59
Verbunden: 3. November 2011 - 16:02

Ich habe bei ähnlichen Werten seit gut 3 Wochen Essilor Physio F360°, allerdings in der Gleitsicht-Variante und mit Index 1.74 (Lineis), mit Eyecode. Mir fällt vor allem das wunderbar entspannte Sehen auf, das weite Gesichtsfeld und das völlige Ausbleiben der bei diesem Index befürchteten "Nebenwirkungen" (starke Farbsäume, gebogene Linien beim Blick durch den Randbereich...)

 

So isses, eine gute Wahl!!  :rose

Viel Freude noch mit Ihrer neuen Brille.

 

Aom59

Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht auch nichts!

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Danke, werde ich haben bzw. habe ich schon! (War übrigens auch bei einem "Essilor-Innovationspartner").

Viele Grüße nach NRW!

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Danke für die Antworten.

 

An Essilor habe ich zunächst nicht, ich habe mich aber heute schon mal nach Essilor f-360° mit eyecode  erkundigt in einem Fachgeschäft.

Vielleicht kann noch jemand erklären, was die technischen Unterschiede zwischen

(1) Essilor f-360° mit eyecode ,

(2) Zeiss iscription und

(3) Rodenstock Impression Mono

genau sind. Das Eyecode soll ja zusätzlich zu (2) oder (3) noch die Pupillenöffnung berücksichtigen. Heisst, das, dass Variante vorzuziehen ist?

Vom Preis wäre Rodenstock Impression Mono am billigsten (377 Euro für zwei Gläser bei F), Essilor f-360° mit eyecode kostet knapp 600 Euro für zwei Gläser beim "Einzeloptiker", Zeiss iscription und kostet knapp 410 Euro für zwei Gläser beim "Einzeloptiker". 

Gruß,

Michael

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Die Preise kann man so nicht vergleichen, zumal keine Angaben über Brechungsindex und Beschichtung dabei sind.

Das Zeiss iscription und das Essilor f-360° (besonders mit eyecode) lassen sich nicht mit dem Rodenstock vergleichen. Bei den Gläsern von Zeiss und Essilor werden noch weitere Parameter zur Herstellung hinzugenommen.

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Hallo!

Ja stimmt, die Preise lassen sich ohne Zusatzangaben nicht genau vergleichen.

Der Hinweis zu den Rodenstock-Gläsern ist hilfreich, damit bin ich schon etwas weiter.

Gibt es noch Gesichtspunkte, die bei der Auswahl zwischen Zeiss und Essilor helfen? Die meisten Optikergeschäfte haben sich ja schon allein wegen der teuren Ausstattung (Messgeräte) bei den individuellen Gläsern auf eine Marke spezialisiert.

Oder hilft es nur, die Augen messen zu lassen und danach zu entscheiden? Die Messung alleine kostet halt schon aus verständlichen Gründen (u.a. Zeitaufwand) 20-30 Euro.

Michael

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Zeiss und Essilor verwenden unterschiedliche Messsysteme. Die Messung kann nur immer für dasjenige Glas gemacht werden. Ein Austausch der Daten ist nicht möglich. Aaaaaaber! Beide Gläser und deren Sehkomfort sind sehr gut. Egal wie du dich entscheidest, du triffst eine gute Wahl.

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Hallo!

Ich habe noch eine weitere Frage zum Thema Glaswahl:

Könnte sich der Visus bei mir rechts eventuell auch dadurch verbessern, dass die Bildververkleinerung durch das Minusglas auf der Netzhaut rechts ausgeglichen wird?

D.h. lässt sich eventuell auch Abhilfe schaffen durch sogenannte “iseikonische Brillengläser“ (anstatt mit Individuelle Brillengläsern von Zeiss oder Essilor), die eine entsprechende Eigenvergrößerung besitzen.  Dafür gibt es ja z.B. den Glashersteller Solira [www.solira.de].

Gruß,

Michael

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Verstehe ich das richtig - dieser geringe Stärkenunterschied zwischen rechts und links ruft bereits einen spürbaren Unterschied der Abbildungsgröße hervor?

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Ob der geringe Stärkenunterschied zwischen rechts und links einen spürbaren Unterschied der Abbildungsgröße hervorruft, kann ich nicht sagen. Zumindestens habe ich halt diesen recht deutlichen Unterschied im Visus.

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Der Visusunterschied hat nichts mit der Bildgröße zu tun. Viele Menschen erreichen rechts und links einen unterschiedlichen Visus. Das kann ganz normal sein, zumal dein Visus im grünen Bereich liegt.

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Ja, der Visus liegt im grünen Bereich. Ich hoffe aber dennoch, dass es sich rechts noch verbessern lässt, das würde mich freuen.

Tagsüber ist der Unterschied halt schon deutlich zwischen links und rechts, wenn ich ein Auge abdecke. Vielleicht wird auch nachts die Sicht noch etwas besser, hier ist der Unterschied zwischen links und rechts noch deutlicher.

Inzwischen habe ich mich für einen Test mit i.scription entschieden am 30.03.2012.

Wenn das nichts bringen sollte, probiere ich später noch die "Essilorvariante".

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

was mir aufgefallen ist bei den Videos die man bei Youtube sehen kann über die ganzen Schritte zur Bedienung des Visioffice Gerätes ist die relative ungenaue Bestimmung wo die Gläser enden und die eigentliche Fassung beginnt, da werden so grüne Linien verschoben. In wie weit wirkt sich das aus wenn da ungenau gearbeitet wird? 

Hab ich es richtig verstanden dass dieses Videomeßsystem am Ende die 5 Punkte heraus rechnet durch die man schaut wenn  man durch die Mitte, nach rechts, links usw.. schaut? Was ich mich dabei frage, woher weiss der Optiker dann beim einschleifen in welcher Höhe er das genau zu machen hat, die Position links oder rechts in der Fassung leuchtet mir ein, das geht durch den Pupillenabstand aber die Position hoch oder runter verstehe ich nicht, jeder schaut ja anders durch die Fassung, bei manchen sitzt sie etwas höher oder tiefer, so dass sich dann diese 5 "Sehpunkte" ja nach oben oder unten verschieben würden.

Am Ende wird es wohl alles auf den Optiker ankommen, wenn da nicht genau eingearbeitet wird, bringt unter Umständen das individuelle Glas nicht mehr viel.

Ich interessiere mich nämlich auch für die Essilorgläser, wenn ich es richtig gelesen habe berücksichtigt das Zeiss System aber nicht die gewählte Fassung mit, also man hat bei der Messung keine Fassung auf?

Welches Einstärkenglas in 1.60 wäre günstiger, das Zeiss oder die Essilor Variante? Oben stand was von Zeiss wäre günstiger.

 

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Mach dir da keine Sorgen, die Linien lassen sich sehr genau auf den Fassungsrand legen. Auch bei der Höhenzentriereung gibt es keine Probleme. Die Daten werden von Visioffice erfasst und ausgegeben, diesye Daten übernimmt der Optiker dann für das Einarbeiten der Gläser.

Sicherlich schaut jeder anders durch die Brille, deshalb wird doch diese Messung gemacht. Und bei jedem Menschen sitzt die Brille anders, genau deshalb wird die Brille auch vorher angepasst.

Vertrau da deinem Optiker, der weiß was er tut...........meistens wenigstens Smile

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

Kann man sagen welches Einstärkenglas günstiger wäre bei 1.6 Gläsern und leichter Hornhautverkrümmung, das F360 mit Eyecode oder die Zeiss Variante mit dem IProfiler?

Ich habe jetzt gesehen, dass Zeiss ja auch so ein Gerät hat mit Kamera mit dem die Fassung auf dem Gesicht vermessen wird.

allerdings machen mich bei den zeiss Gläsern wieder die Antworten stutzig, der Optiker solle die Messung im abgedunkelten Raum machen, ob das mein Optiker macht?

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Kann man sagen welches Einstärkenglas günstiger wäre bei 1.6 Gläsern und leichter Hornhautverkrümmung, das F360 mit Eyecode oder die Zeiss Variante mit dem IProfiler?

Welches Glas günstiger ist kann dir keiner sagen, jeder Optiker kalkuliert selbst, bei dem einen kann das eine günstiger sein, bei dem anderen das andere Glas. Da musst du schon selbst vergleichen.

allerdings machen mich bei den zeiss Gläsern wieder die Antworten stutzig, der Optiker solle die Messung im abgedunkelten Raum machen, ob das mein Optiker macht?

Leider ist meine Glaskugel kaputt, das kann ich dir auch nicht sagen. Ich vermute aber mal, dass der "Zeiss"-Optiker weiß wie er mit dem Gerät umgeht und was für die Zeiss Produkte notwendig ist.

Mach dir doch keine Kopp um ungelegte Eier....

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

....Tagsüber ist der Unterschied halt schon deutlich zwischen links und rechts, wenn ich ein Auge abdecke. Vielleicht wird auch nachts die Sicht noch etwas besser, hier ist der Unterschied zwischen links und rechts noch deutlicher.

Inzwischen habe ich mich für einen Test mit i.scription entschieden am 30.03.2012. ....

Ich habe gestern den Test mit i.scription gemacht. Der Test bestätigt die Symptome (Visusunterschied, Unterschiede im Dunklen) . Es zeigte sich insbesondere am rechten Auge eine "Hornhautkrümmung", die sich laut Aussage des Optikers mit individuellen Gläsern besser ausgleichen lässt als mit der aktuellen Brille. In drei Wochen wird allerdings erstmal noch eine Kontrollmessung gemacht. Das gestrige Ergebnis stimmt mich aber vorsichtig optimistisch. Ausserdem zeigte sich, dass die Glasstärken der aktuellen Brille nahe am Optimum für "nicht-individuelle" Gläser sind, was ich wegen den guten Visuswerten auch so erwartet hatte.

Ich bin trotz meinem i.scription-Versuch immer noch daran interessiert zu erfahren, worin prinzipielle Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten zu/mit der Essilor-Technik bestehen. Vielleicht könnte jemand dazu was sagen.

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

Ich stehe ja vor der gleichen Frage wie du, soweit ich das verstanden habe wird beim Essilor Gerät deine Fassung auf deinem Gesicht vermessen und man erhält unter anderem den Augendrehpunkt und andere Meßwerte. Das Glas wird dann nach diesen Werten für dich hergestellt. Dadurch sollen angeblich keine oder wenige Randverzerrungen auftreten, wird dann wohl am Ende so sein wie bei einem Doppel Asphärischen Glas aber genau weiss ich es nicht.

I.Scription von Zeiss ist jedoch etwas ganz anderes, da wird mit dem Iprofiler mit Wellenfronttechnik die Pupille "gescannt" um die Fehler höherer Ordnung zu erkennen, die Fehler niedriger Ordnung wären dann die Werte die man bisher korrigiert hat mit Brillengläsern, also Diotprin usw.. Die Fehler der höheren Ordnung sollen sich aber besonders dann bemerkbar machen wenn die Pupille groß ist, also in der Nacht. Diese Fehler kann man angeblich nicht korrigieren, aber das Gerät von Zeiss findet durch die gewonnenen Werte quasi den besten Kompromiss für dein Auge und somit dein Glas. Wenn man der Werbung glauben kann, sieht man eben dadurch besonders Nachts kontrastreicher, z.B sollen Autoscheinwerfer einen geringeren Lichtkegel aufweisen, das kann man ja auf der Zeiss Seite gut sehen. Jedoch hilft iscription mal mehr und mal weniger, das sieht dann der Optiker beim test mit dem Iprofiler.

Was ich dir aber noch sagen wollte ist, dass man das Iscription mit allen Gläsern kombinieren kann, kostet glaub ich 50 Euro pro Glas? Das heisst, es ist möglich, das Zeiss Clarlet individual Glas zu nehmen und Iscription dazu, bei dem Individualglas von Zeiss wird nämlich auch deine Fassung an dir vermessen, wie beim Essilor F360 Glas. Diese Werte fliesen dann in die Glasproduktion mit ein. Wenn ich richtig verstanden habe hast du dann von beiden Welten etwas, also genau zentriert, ähnlich dem Essilor F360,  zusätzlich aber noch i.scription. Ich denke, dass ich es deswegen mal mit Clarlet individual + Iscription probieren möchte. 

Ich sehe übrigens mit dem linken Auge auch viel schlechter, jeder Optiker bis jetzt meinte aber es sei normal. Aus dem linken Auge ist auch mit Brille weniger rauszuholen Sad

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

@sharpanator

Das hört sich bei dir nun so an, als würden bei der Messung mit dem Visioffice von Essilor die Fehler höherer Ordnung nicht berücksichtigt. Nach dem, was mir mein Optiker erklärt hat, werden diese sehr wohl berücksichtigt, und zwar durch diese Augendrehpunktgeschichte nicht nur wie bei Zeiss beim Blick geradeaus, sondern auch schräg durchs Glas. Mir fehlt leider das Fachwissen, um das richtig zu kapieren, deshalb kann ich darüber auch kein Urteil abgeben.

Ich bin aber überzeugt, dass ich wahrscheinlich zwischen Gläsern nach dem Zeiss-Prinzip und Gläsern nach dem Essilor-Prinzip keinen nennenswerten Unterschied feststellen würde... den direkten Vergleich hat man ja leider nicht, zumal es bei mir um Gleitsicht geht, da kann ich mir nicht mal eben zwei so hochwertige Brillen leisten.

Man sollte vor allem ruhig mit einer gehörigen Portion Neugierde, aber nicht mit zu hohen Erwartungen an die Anschaffung solcher Gläser herangehen, denn gerade wenn man jemand ist, der auch mit "normalen" Gläsern immer problemlos klar gekommen ist, bringen die Gläser zwar einen tollen Sehkomfort, aber nicht unbedingt eine subjektiv bemerkbare Steigerung, was Visus oder Kontrastsehen anbelangt. Ich überlege mir zur Zeit übrigens ernsthaft, mal einen Kontrastsehtest zu machen mit meiner neuen und einer meiner herkömmlichen Brillen, um zu erfahren, ob da zumindest objektiv ein Unterschied besteht.

Wenn man natürlich mit herkömmlichen Gläsern nicht optimal versorgt war, kann ich mir schon eine deutliche Besserung vorstellen.

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

@ Faceblind Lady

 

Davon habe ich tatsächlich nie was gelesen, ich denke Essilor würde das dann auch ausschlachten für die Werbnung. Die Fehler höherer Ordnung habe ich bisher immer nur im Zusammenhang mit der Wellenfrontechnik gebracht. Soweit ich es verstanden habe ist der Vorteil bei Essilor F360, dass es sehr gut verträglich ist von Anfang an und es eben keine Verzerrungen oder Unschärfen gibt im Randbereich. Ich kann mir vorstellen dass es beim F360 weniger Verzerrungen gibt weil es eben an den Augendrehpunkt angepasst ist, das Zeiss individual geht wohl nicht so weit aber es wird ja auch sehr genau angepasst mit dem Videozentriersystem. Ich bin noch etwas jünger und brauche zum Glück noch keine Gleitsichtbrille, die normalen Einstärkengläser von zeiss individual+iscription in 1.6 sollen ca. 300 Euro pro Glas kosten, Ich möchte nicht wissen wieviel dann die Gleitsichtvariante kostet. Ich denke auch, dass man mit beiden nichts falsch macht, egal ob Essilor oder Zeiss, wenn ich ehrlich bin tendiere ich zum Zeiss System wegen Iscription. Ich habe gelesen, dass ein Kunde bei der normalen Glasbestimmung war und es wurde ein Wert von -1.5 ermittelt auf einem Auge und danach sagte der Kunde dem Optiker, dass es schlechter wird, also beendete der Optiker die Bestimmung. Der Iprofiler hatte aber dann -3,5 ermittelt und der Kunde sagte jetzt ist es perfekt. Aus dem Grund will ich bei mir auch mal mit so einem automatischen Gerät reinschauen lassen um sicher zu gehen.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Ich denke, beide Hersteller haben für die Werbung nur bestimmte Aspekte herausgegriffen, weil das Ganze einfach zu komplex ist, und sind auch nicht unbedingt daran interessiert, die Zusammenhänge so griffig darzustellen, dass der Kunde beide Systeme tatsächlich vergleichen kann. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob nicht bei Essilor auch irgendwo die Wellenfront-Technologie mit im Spiel ist - aber wie gesagt, ich habe das von einem Essilor-Optiker sehr ausführlich erklärt bekommen und es wirkte sehr überzeugend, aber wirklich Ahnung habe ich davon nicht.

Ich habe auch in einem anderen Optikerforum vergeblich nach einer Gegenüberstellung beider Systeme gesucht - offensichtlich traut sich kein Optiker, egal ob Anhänger der Zeiss- oder der Essilor-Fraktion oder aber neutral, an diese Aufgabe heran. Aber alle scheinen sich einig zu sein, dass man als Kunde im Grunde mit jedem der Systeme gut bedient ist und dass deshalb keines in den Vordergrund gestellt werden sollte - obwohl es gerade in jenem Forum mehr vehemente Verfechter der Essilor- als der Zeiss-Technologie zu geben scheint, aber das ist sicherlich Zufall.

Ich denke, die meisten von uns tendieren auch aus dem Bauch heraus schon zur einen oder anderen Gläsermarke, weil sie damit bisher gute Erfahrungen gemacht haben oder warum auch immer, und wenn dann noch einleuchtende Erklärungen durch Optiker oder durch die Werbung hinzukommen, dann fällt die Entscheidung halt für diese Marke, und da beide gut sind, ist es ziemlich egal, welche das dann ist.

Was die Preise angeht: Für Zeiss habe ich mich nie interessiert, aber bei Essilor ist es so, dass die Gläserpreise bei verschiedenen Optikern weit auseinander liegen können. Bei meiner ersten Preisrecherche vor einem halben Jahr bekam ich für die von mir damals ins Auge gefasste Variante Angebote von unter 400 Euro pro Glas bis über 550 Euro pro Glas, alles von "richtigen" Optikern, keine Ketten (die haben ja auch in der Regel kein Visioffice).

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

Ich habe mal etwas gegoogelt und ich bin mir ziemlich sicher dass man die Fehler höherer Ordnung nur mit der Wellenfrontechnik erkennen kann, das Essilor System ist eigentlich eine normale Kamera die eben sehr genau die Daten messen kann mit der Sofware. Fehler höherer Ordnung kann die nicht anzeigen. Ich werde auch mal eine Preisrecherche starten, gibt ja nicht soviele Optiker die relaxed Vision Partner sind.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Ich habe leider zu wenig Ahnung davon, aber wieso sollte ein Optiker, der von der Essilor-Technologie überzeugt ist, mir etwas über Fehler höherer Ordnung erzählen, wenn Essilor die gar nicht messen kann? Und was ist das anderes, wenn man auch beim schrägen Durchblick durchs Glas scharf sehen soll - das ist doch gerade, weil die Fehler höherer Ordnung bei Essilor auch bei schrägem Durchblick korrigiert werden. Vielleicht wird ja morgen mal ein Fachmann was dazu sagen...

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

Ja das könnte auch sein, schade dass man nicht beide mal austesten könnte, wenn ich im Lotto gewinne mache ich das mal Smile Dann teste ich aber auch mal die Seiko Gläser

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Dann spiel mal ordentlich Lotto (ich drück dir die Daumen!), und wenn es so weit ist, berichtest du mir, welche Gläser am besten sind!

Bild des Benutzers Aom59
Verbunden: 3. November 2011 - 16:02

Ich habe mal etwas gegoogelt und ich bin mir ziemlich sicher dass man die Fehler höherer Ordnung nur mit der Wellenfrontechnik erkennen kann, das Essilor System ist eigentlich eine normale Kamera die eben sehr genau die Daten messen kann mit der Sofware. Fehler höherer Ordnung kann die nicht anzeigen. Ich werde auch mal eine Preisrecherche starten, gibt ja nicht soviele Optiker die relaxed Vision Partner sind.

 

Hallo,

wenn schon googlen, dann richtig.

Die Gläser der Physioreihe und das Ipseo werden von Essilor alle nach dem Wellenfrontverfahren hergestellt. Als erste übrigens. Essilor verfolgt einen anderen Ansatz als Zeiss. Die Essilorgläser haben von sich aus eine optimierte Abbildung, wesentlich besser als es das Auge selbst hat. Es werden die Fehler der höheren Ordnung möglichst optimal korrigiert. Die Genauigkeit der Fertigung beträgt ca. 100 nm (Wellenlänge des sichtbaren Lichtes ca. 400nm -750nm). Essilor nennt dies hochauflösendes Sehen. Zeiss versucht die Aberrationen des Auges zu korrigieren, aber nur beim Blick geradeaus.

Das Essilor-Eyecodeverfahren berechnet die nötige Stärke eines Brillenglases anhand des Augendrehpunktes in alle Blickrichtungen. Unabhängig vom Glastyp.

 

Schöne Grüße

Aom59

Wissen ist Macht, aber nichts wissen macht auch nichts!

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

Hallo Faceblindlady und sharpanator, ich   hab'  gerade nicht viel Zeit, deshalb nur kurz etwas zu Eurer  Diskussion über Wellenfronttechnologie und  Abbildungsfehler  höherer Ordnung:  

Man muss dabei zwischen den Abbildungsfehlern höherer Ordnung  der Gläser und der Augen unterscheiden. 

Viele Gläserhersteller versuchen, durch entsprechende  Technologien   Gläser ohne Abbildungsfehler  höherer Ordnung zu  erzeugen.

Der iProfiler  von   Zeiss  ist  ein Messgerät, das mit Wellenfronttechnologie die Abbildungsfehler höherer Ordnung des Auges ermittelt.   Er ist im  Prinzip eine Kombination aus einem Keratographen und einem  objektiven Refraktometer.  

Auf der Basis dieser Messungen und dem Ergebnis der subjektiven Refraktion errechnet die iScription-Software dann einen Vorschlag für  Sphäre, Cylinder und Achse der Brillengläser, wobei Sphäre und Cylinder auf   Hundertsteldioptrien genau angegeben werden.  

Ich hab mich auch mal näher mit dem iProfiler und der iScriptionsoftware beschäftigt und im Laufe eines halben Jahres ca. 10 Messungen machen lassen.    Bei meinem unproblematischen Auge waren die Messergebnisse innerhalb enger Grenzen reproduzierbar   und stimmten auch mit dem Ergebnis der subjektiven Refraktion überein. Bei dem Auge, für das ich offensichtlich immer noch nicht das Optimium gefunden habe,  streuten die Ergebnisse des iProfilers sehr stark.    Da die iScriptionberechnungen auf den Messergebnissen des iProfilers beruhen, gab es auch sehr große Unterschiede zwischen den iScriptionvorschlägen.   Ich hab' mir dann die Individualgleitsichtgläser von Zeiss machen lassen, aber die Werte der subjektiven Refraktion genommen; also ohne iScription.  Mit den Gläsern bzw. der Brille bin ich sehr zufrieden.  Es ist die beste Gleitsichtbrille, die ich  jemals hatte,   aber ich meine,    das  eine  Glas könnte noch besser werden.  (Für die Fachleute: Es geht nicht um hundertstel Dioptrien bei der Sphäre ;-),    sondern vor allem  um die  Bestimmung der optimalen Achslage. Dabei   hat der iProfiler offensichtlich die gleichen Probleme wie ich mit der Messbrille.) 

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

Sorry, ich wollte gerade einen Nachtrag zu meimen obigen Beitrag posten, aber irgendwie klappt das nicht.

@Admin: Liegt das an dem Link ,  den ich posten wollte?  Das sollte  keine Schleichwerbung sein. Es ist ein Link zu einer Publikation, in der das iScription-Prinzip für Laien verständlich vorgestellt wird. Ich habe damit nichts zu tun.  Bin ganz normaler Brillenendverbraucher.

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

Das war der dritte erfolglose Versuch.   Sad

Bild des Benutzers sharpanator
Verbunden: 30. März 2012 - 5:39

Das sind genau die Probleme die ich auch habe bei der Glasbestimmung, es kommt immer was anderes raus, es muß doch eine richtige und "perfekte" Bestimmung geben, deswegen wollte ich auch mal den Iprofiler testen, habe sonst immer nur mit der Testbrille bestimmen lassen, da beschleicht einen immer das Gefühl, dass man vielleicht total falsch liegt. Zu dem Iprofiler und den Werten, ich habe gelesen, dass Iscription nicht unbedingt auf den vom Iprofiler ermittelten Wert beruht, sondern immer die subjektive Messung mit eingerechnet wird?

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Das muss aber ganz schön ins Geld gehen, immer wieder diese Messungen machen zu lassen! Macht einen das nicht total verrückt, wenn man am Ende gar nicht  weiß, welches Messergebnis nun "richtig" ist?

Ich habe mich da ganz einfach auf die EINE Messung des Optikers meines Vertrauens verlassen. Schließlich ist das Auge ein lebendes Organ, und wer sagt eigentlich, dass da bei jeder Messung, sofern sie optimal durchgeführt wurde, dasselbe herauskommen muss? Und obwohl die Werte geringfügig von denen meiner restlichen Brillen abweichen, spüre ich subjektiv keinen Unterschied - na ja, ich bin da wohl auch ziemlich unempfindlich.

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

 

Zu dem Iprofiler und den Werten, ich habe gelesen, dass Iscription nicht unbedingt auf den vom Iprofiler ermittelten Wert beruht, sondern immer die subjektive Messung mit eingerechnet wird?

Ja.  Das iScriptionprogramm verwendet beides: Man gibt zu bereits vorliegenden Daten des iProfilers die Werte der subjektiven Refraktion ein. Daraus berechnet das Programm den iScription-Vorschlag.

Früher mussten die Optiker die Daten online zu Zeiss schicken und bekamen von denen einen   Vorschlag online zurück. Heute kann es der Optiker   an seinem PC selbst machen.  

Mein Optiker hat das mal für eine der Messungen an meinem Problemauge gemacht, bei dem ich subjektiv keine eindeutige Achslage angeben kann (Optimum liegt   subjektiv irgendwo zwischen 40 und 60 Grad)    Wir haben dann verschiedene subjektive Achslagen eingegebenund das Programm hat immer 30° vorgeschlagen,  egal ob wir 40, 50 oder 20° eingegeben haben. Dass 30 Grad allerdings ganz sicher nicht   optimal sind, weiß ich aus den  Brillen, die ich mit 30°  hab.   Das war ja der  Grund, weshalb ich nach einer besseren Achslage gesucht hatte.

Ich werde Dir mal als PN den Link zu der Publikation schicken, in der das iScription-Prinzip erklärt wird. 

Dort  wird auch  der Fall eines Kunden beschrieben, bei dem das Programm anscheinend die optimale Achslage gefunden hat. Dieser Kunde hatte auf einem Auge nur einen schwachen oder gar keinen Astigmatismus, sondern einen Koma, also einen Fehler höher Ordnung, der mit Brillengläsern nur schwer zu korrigieren ist und sich vor  allem bei schlechter Beleuchtung auswirkt. 

Bei meinem Problemauge ist es laut der iProfilerdaten ähnlich: Zwar nur ein  leichter Astigmatismus (ca. 0,5 dpt),  aber auch eine   Koma in ähnlicher Größenordnung.  Dadurch bekommt das Auge quasi mehrere  Achsen.   Eine für  die Korrektur des Astigmatismus optimale Achslage des Glases bewirkt,   dass sich die Koma stärker bemerkbar macht.   Man müsste also eine Kombination aus Cylinder und Achslage  finden,  bei der sich beide Abbildungsfehler möglichst gering auswirken.  Das hatte ich mir eigentlich von der iScription-Software versprochen.    

Bild des Benutzers Löwenzahn
Verbunden: 28. April 2011 - 10:20

Das sind genau die Probleme die ich auch habe bei der Glasbestimmung, es kommt immer was anderes raus,

Genau! Und das ist auch richtig. Das Auge ist ein lebendes Organ und kein technisches, optisches Instrument. Da können Schwankungen auftreten.

, es muß doch eine richtige und "perfekte" Bestimmung geben,

Eine richtige Bestimmung gibt es ja, aber eine immer wieder reproduzierbare wird es beim Auge kaum geben können. Das liegt aber nicht an der Messung, sondern eher am Auge, da es sich nicht immer an die Spielregeln hält. Es spielen zu viele Faktoren mit, wie z.B. Hormone, Medikamente, Blutdruck etc..

Aber es gibt durch die neuen Technologien eine Verminderung der Fehler bzw. Abweichnungen.

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

 

Schließlich ist das Auge ein lebendes Organ, und wer sagt eigentlich, dass da bei jeder Messung, sofern sie optimal durchgeführt wurde, dasselbe herauskommen muss?
Wenn bei jeder Messung dasselbe rauskäme, würde ich sogar eher stutzig.  Wink   Es geht nicht um Abweichungen in der Größenordnung von hundertstel Dioptrien in der Sphäre,   sondern  um viertel bis halbe Dioptrien beim Cylinder und Abweichungen in der Achslage von  ca. 10 Grad oder mehr.   Und zwar nur bei einem Auge.  Beim unproblematischen Auge  lagen  die Abweichungen im Bereich tageszeit- und tagesformbedingter Größenordnungen.

Bild des Benutzers mueger
Verbunden: 25. Februar 2011 - 17:21

 

Eine richtige Bestimmung gibt es ja, aber eine immer wieder reproduzierbare wird es beim Auge kaum geben können. Das liegt aber nicht an der Messung, sondern eher am Auge, ..... 
Deshalb lohnt es sich auch nicht, Geld für auf hundertstel Dioptrien genau geschliffene Gläser auszugeben.  ;-)  Ich bin schon zufrieden, wenn die Gläser wenigstens auf eine zehntel  Dioptrie genau dem entsprechen, was ich bestellt habe und die PD auf  0,5 mm genau eingehalten wird.

 

 

Bild des Benutzers der.Basti
Verbunden: 24. April 2012 - 19:25

 

Schließlich ist das Auge ein lebendes Organ, und wer sagt eigentlich, dass da bei jeder Messung, sofern sie optimal durchgeführt wurde, dasselbe herauskommen muss?

Wenn bei jeder Messung dasselbe rauskäme, würde ich sogar eher stutzig.  Wink   Es geht nicht um Abweichungen in der Größenordnung von hundertstel Dioptrien in der Sphäre,   sondern  um viertel bis halbe Dioptrien beim Cylinder und Abweichungen in der Achslage von  ca. 10 Grad oder mehr.   Und zwar nur bei einem Auge.  Beim unproblematischen Auge  lagen  die Abweichungen im Bereich tageszeit- und tagesformbedingter Größenordnungen.

 

Da wir uns primär tagsüber in Wachem Zustand befinden und normalerweise nicht im Mondschein durch die Welt gehen, ist die Sache mit der Wellenfronttechnologie meiner Meinung nach fraglich. Denn ich habe bisher noch keinen Bericht über das Zusammenspiel vom Gehirn zum Auge in dem Bereich der Abberationen gelesen. Also wer kann mir sagen, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, bestimmte Verzerrungen einfach als korrekte Abbildung umzuwandeln?

Da die Wellenfrontgläser an den "Fehlern" des Auges ansetzt, finde ich die Sache eher überzogen, technische Spielerei zum Eindruck machen. Aber das ja nur meine bisherige Meinung, sollte ein wissenschaftlicher Bericht gegenteiliges Beweisen, lasse ich mich da gern von Argumenten überzeugen.

 

Was den Refraktionsunterschied angeht, so würde ich mal darauf tippen, dass das Auge im Prinzip immer (auch mit Korrektur) am Arbeiten ist, und sich daher nicht auf sein "richtiges körperliches" Maß einstellen kann. Da reicht es auch durchaus aus, wenn die Stärke unter der Minimalbemerkbarkeitsgrenze von 0,25dpt liegt. Jedoch unterscheidet dieses sich sehr von den Personen die refraktioniert werden. Auch beim Sehen gibt es grobmotoriker und sensible.

Die Arbeit des Augenoptikers in seinem Handwerk ist das Aushängeschild an sich. Vieles steht und fällt schon bei einer vernünftigen Anamnese und der Wahl der Gläser. Wobei man nicht unbedingt dem Fachmann vertrauen sollte, da viele sich auf ihren Standart (gemeint sind am liebsten verkaufte Gläser) festgelegt haben.

 

Der Unterschied von Individualgläsern allgemein und der Wellenfronttechnologie (ja das sind zwei Paar Schuhe) liegt ja schon im physikalischem Aufbau und dem Hintergrund des Nutzens der Gläser. Wellenfront setzt bei den Aberationen des Auges an, die Individualgläser sind so konzipiert, dass die eigenen Abbildungsfehler auf dem möglichst kleinstem Niveau gehalten werden. Als Fachmann möchte ich da sagen, ich selbst stehe in der Pflicht herauszufinden was der Kunde wirklich braucht (i.Scriptionmessung sollte im Dunkeln erfolgen - wo sollte man denn dann logischerweise die Gläser verwenden...) und rein von der Stärke die vor mir liegt kann ich schon sagen, ob ein Kunde, auch langfristig, etwas von Individualgläsern hat, oder nicht.

Langfristiges Denken für meine Kunden übernehmen, bedeutet für mich, dass die Augen meiner Kunden möglichst wenig auf Fehler reagieren müssen. Damit ist ein normaler und von der Natur ursprünglich vorgesehener Bewegungsablauf gewährleistet, auch die Anzahl der unnötigen Bewegungen reduziert sich stark mit Individualgläsern.

 

Im Klartext heißt das für meine Kunden:

deutlich entspannteres Sehen:

Ein oft gehörter Satz der aber tatsächlich der Wahrheit entspricht. Oder fühlen Sie sich nach einem Marathon noch Fit genug für einen zweiten direkt im Anschluss? Denn das leisten unsere Augen, stimmt etwas am Bewegungsapperat nicht, oder an der Sehstärke laufen Augen eine doppelte Belastung, die zu schnellerem Verschleiß führt.

Das würde bedeuten, dass der Kunde schneller neue Sehstärken benötigt, da wir diesen Verschleis mit Gläsern aus dem "nicht-individuellem-Bereich" noch fördern würden.

Wir haben dadurch sehr viel länger unsere Individualbrille, was langfristig betrachtet ein Kostenersparnis ist.

Der Kunde wird es in Jahren danken, ist das nicht schön?

 

 

Eine richtige Bestimmung gibt es ja, aber eine immer wieder reproduzierbare wird es beim Auge kaum geben können. Das liegt aber nicht an der Messung, sondern eher am Auge, .....

Deshalb lohnt es sich auch nicht, Geld für auf hundertstel Dioptrien genau geschliffene Gläser auszugeben.  ;-)  Ich bin schon zufrieden, wenn die Gläser wenigstens auf eine zehntel  Dioptrie genau dem entsprechen, was ich bestellt habe und die PD auf  0,5 mm genau eingehalten wird.

 

Individualgläser sind tatsächlich jeden cent Wert und von Optovision auch erschwinglich. Klar macht man eine große Investition, die sich jedoch langfristig auszahlt. Man nehme diese Investition dividiert das durch die Zeitspanne der Tragedauer, und hält dann mal die Investitionen für Kleidung in dieser Zeit dagegen. Eine Brille ist für heutzutage eher Mode als Korrektur...

Auf jedenfall wird man feststellen, dass man auffallend wenig für seine Brille bezahlt hat. Zumindest wenn man diesen Vergleich mit der Dauer der Tragzeit in Verbindung bringt. Kann man ja auch mit dem Auto vergleichen: kauf ich mir nen Audi der 20 Jahre locker mitmacht, oder für nur etwas weniger den Japaner der kaum die Hälfte schafft. Da ich noch selbst Japanisch fahre und irgendwie bereue nicht auf Qualität und den Nutzen geschaut zu haben find ich ist das eine, in Sachen Preisvergleich, sehr dumme Entscheidung gewesen.

Jeder Augenoptiker verdient sein Geld mit dem Termin des Wiederkaufes, also nicht unbedingt mit der Anzahl der Kunden. Welcher betriebswirtschaftlich denkende Chef denkt da an solche fachlichen Feinheiten, die dem Kunden wirklich Nutzen bringen und sogar Geld sparen?

Mein Chef hat mir damals verboten Individualgläser zu verkaufen. ??? Meine Argumente die nun sehr Kundenorientiert sind, verhallten an seinem Satz: "Die sind mir zu teuer"

Fakt ist, wenn ein guter Fachmann die Beratung und Refraktion führt, dann stimmen die Refraktionsergebnisse, die Bedarfsanalyse und die Empfehlung. Da hört dann die Verantwortung aber auch auf. Ich kann zwar einen Glaspreis im Einstärkensegment von 200€ je Glas rechtfertigen und mit fachlich stimmenden Argumenten dem Kunden auch darlegen, aber zu diesem Kauf kann ich ihn nicht zwingen. Das kann schließlich nur jeder für sich entscheiden.

Ab diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wer gut und verständlich Argumentiert, sodass der Kunde beim Gespräch auch aktiv mitwirken kann, ist die Kaufentscheidung gefallen. Wichtig ist leider Gottes das vertrauen in den Fachmann und die Hoffnung, dass er sich damit auskennt.

Zurück zu letzterem Zitat:

In Sachen Wellenfront geht es um Kontraststeigerung bei Dämmerungs-/Nachtsehen. Damit hat Zeiss auch aktiv Werbung geschaltet. Der Clou daran ist, dass der Visus beim Tagsehen dazu, beim Blick durch diese Gläser, reduziert wird! Wichtig ist daher der Bedarf, dass man sehr viel im Dunkeln und viel Kunstlicht unterwegs ist. Inwieweit die Wellenfrontgläser sich da ans Auge anpassen ist mir unbekannt, fachlich sind es aber keine Individualgläser, sonder es ist nur ein Zusatz um bei bestimmten Verhältnissen, hier "im Dunkeln" einen höheren Kontrast und damit resultierend einen viel höheren Visus erzeugt.

 

Was den allerersten Post angeht: Meine Empfehlung sind eindeutig Individualgläser (allein des 1,0´er Zylinders wegen) und ein maximaler Brechungsindex. Kunststoffgläser haben max. 1,74 und Silkatgläser 1,9 die Abberationen der Gläser ist weitesgehend durch die individuelle Anfertigung Verschwunden nur das Gewicht würde gegen das mineralische Glas sprechen... Ein Vorteil der Kunststoffgläser ist auch, dass ein höherer Brechungsindex, eine höhere Bruchstabiltät durch höhere Eigenflexibiltät bietet. Kurzum Brille fällt runter und die Wahrscheinlichkeit für einen Glasbruch ist niedriger.

Da hier ein besseres Sehen bei Nacht verlangt wird spricht das leider einzig für den Hersteller Zeiss, der dazu in der Lage ist. Aber bei Sonnenbrillen finde ich das eher unnötig, zumindest fällt mir spontan kein Nutzen ein, der ein kontraststeigerndes und polarisierendes Glas toppen könnte (Skypol von Zeiss z.B. ich bin damit seit 8 Jahren, und immer noch mehr als zufrieden)

 

Abschliesend kann ich natürlich auch vollkommenen Quatsch schreiben. Indem Fall weise man mich bitte auf Fehler hin, denn das kann ich wiederrum positiv im Laden anwenden.

LG

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Hallo, nach der Wiederholungsmessung mit i.scription und dem subjektiven Test habe ich i.scription Gläser von Zeiss bestellt. Ich hoffe, dass das was bringt (im Sinne meines ersten Postings) zumal i.scription insbesonders rechts (cy l= -1,0) wieder einen Hornhautfehler anzeigte, der mit herkömmlichen Gläsern nicht zu korrigieren sein soll.

mmi

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mmi
Verbunden: 11. März 2012 - 18:51

Es ist Zeit, für ein Fazit:

 

Habe die Brille mit i.scription jetzt zwei Wochen getragen.

 

Ich sehe tagsüber genauso gut wie mit der bisherigen Brille (d.h. Brille ohne i.scription), also nicht schlechter, aber auch nicht besser.

 

Nachts sehe ich rechts (d.h. mit dem schwächeren Auge) einen Tick besser als mit der bisherigen Brille,

links aber sogar etwas schlechter als rechts, obwohl links der Visus besser ist als rechts.

 

D.h. meine Erwartungen haben sich nicht erfüllt.

 

mmi