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Bild des Benutzers JonasB
Verbunden: 26. Januar 2007 - 10:00
Ausgleich von Winkelfehlsichtigkeit durch Korrektur der Weit

[unsure ]Wer kann mir helfen? Bei meinem Sohn (10 Jahre) wurde vor ca. einem Jahr eine Winkelfehlsichtigkeit festgestllt. Seitdem erhöhen sich die Werte ständig. Ein Augenarzt hat uns jetzt geraten die Weitsichtigkeit besser auszugleichen (ausgemessen hat er ein halbes Dioptrin mehr, als Jonas angibt). Dadurch soll sich das Prisma von 6 (je Auge) auf 3 (je Auge) reduzieren. Die Brille ist jetzt bestellt, mein Sohn soll es mal \"ausprobieren\". Zeitgleich waren wir mit ihm beim Osteopathen, der das Atlasgelenk entblockiert hat. Weil Jonas danach nicht mehr so sehen konnte wie vorher (er konnte nicht einschätzen ob er besser oder schlechter sehen kann), sind wir kurzfristig nochmal zur Kontrolle beim Optometristen gewesen. Die Messwerte waren niederschmetternd Insgesamt 25,5 Prismen !!!
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir etwas zu dem vom Augenarzt empfohlenen Weitsichtigkeitsausgleich sagen? Bin für jede Antwort dankbar!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

Grundsätzlich sollte die Über(Weit)sichtigkeit voll ausgegelichen sein, erst dann macht binokulare Messung Sinn. Wenn eine deutliche Unterkorrektion vorliegt, ist die prismatische Korrektion tatsächlich oft höher bei Innenschielen.

Jetzt kommt aber die andere Problematik

Durch die vorhanden WF kann es passiert sein, daß die Atlas-Blockade entstand, es kann aber auch sein, daß die Atlasblockade erst die WF ausgelöst hat. Da aber jetzt viel höhere Messwerte gemessen wurden, glaube ich, daß die Atlasblockade einen großen Teil der WF verkapselt hat, der sich jetz gelöst hat.

Wenn die WF jetzt nicht korrigiert wird, ist abzusehen, daß die Atlasblockade wieder kommt. Hat Dein Optometrist Verbindung aufgenommen mit dem Osteopathen?

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Jonas,

ich schließe mich aus eigener Erfahrung mit Atlasblockaden (bei mir und meinen Kindern) kombiniert mit WF Eberhards Meinung an.

Es ist nun natürlich als Laie ganz schwer zu beurteilen Was löst nun was aus?

Eine WF kann zu Atlasblockaden führen, Atlasblockaden können zu WF führen - und keiner weiß, was zuerst da war. Denn keiner kann sagen, ob man mit reiner WF oder reiner Atlasblockade zur Welt kommt, oder mit beidem, oder ob man eines von beidem erworben hat, was dann das andere nach sich zog....behandeln muss man beides, um dauerhaft zu Erfolg zu kommen. Meine Erfahrung ist, die, erst die Gelenksblockaden lösen, dann dem Körper Zeit geben (ich nehme so ca. 2- 3 Wochen) und dann die Augen messen lassen. Ich betone aber, das ist mein ureigenes Gefühl in dieser Sache, ich höre auch gerne Meinungen von Fachleuten. Alles in allem, müssen aber beide Behandlungen Hand in Hand gehen.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Jonas, Hallo Kerstin

ich stimme Dir, liebe Kerstin voll und ganz zu.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Dann können einen Prismenkompensation wenn falsch (wegen Ursache) angebracht auch eine Blockade verschlimmern oder vielleicht direkt dazu führen??

Wie immer neugierig -
Grüss
Steen

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Steen,

Deine Neugier habe ich als Spitze verstanden. Hilf mir, wenn dem nicht so ist.

Natürlich könnten falsche Werte, Verspannungen erhöhen. Blockaden werden sie jedoch nicht erhöhen können, da dieselben "falschen Prismen" wider alle Erfahrung, Beschwerden etc. quasi auf Befehl permanent getragen werden müssten und das über einen entsprechend sehr langen Zeitraum. Ich bin eher überzeugt, Blockaden werden trotzdem abgebaut. Einfach dadurch, dass etwas verändert wird, was zueinander in Verbindung steht.

Es gab genug Selbstversuche, ihr Tenor "Prismen können nicht schaden!", so z.B. in dem Artikel "Können Prismen schaden?" von Prof. Dr. med. Roland Brückner / Basel (1984 / Inverse oder Antiprismen gegen Asthenopie? Augenärztliche Fortbildung 8/2 224-228)

Ich selber habe bei mir gefundene Prismenwerte über Monate akzeptiert, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen haben. Sie haben mir halt im Beschwerdebild selbst nur sehr kurzzeitig oder garnicht helfen können. In bestimmten sehr verspannten Problemfällen, ich zählte mich persönlich dazu, hat erst das Eingehen auf einen eigentlich unlogischen Korrektionsschritt, alte Verspannungen dergestalt gelöst und gelockert, dass die weiteren Schritte das korrekte Ausmaß bzw. eine Problemlösung brachten. Bei den komplexen Steuerungsmechanissmen im Sehen ergibt sich mir hier überhaupt kein Problem. Winkelzüge sind unserer Intelligenz halt erlaubt!

Wichtig ist dabei nur, dies bei einer Versorgung nach Möglichkeit schon bei der Messung zu erkennen und den Probanten entsprechend vorzubereiten, ganz wichtig bleibt hier eine gründliche Statuskontrolle und ein zeitlich gut abgestimmter Kontroll-Messtermin.

Vielleicht ist dies echte Funktional-Optometrie unter MKH-Studien.

Ich wünsche, diese Ausführungen sind auch für die übrigen Schreiber (und Leser) interessant und hilfreich.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Steen Aalberg
Verbunden: 15. Januar 2007 - 17:09

Hallo Paul-Gerhard
Danke für Deine weitergegebenen Erfahrungen. Ich traue mich nicht auf mich auf Deutsch mit Spitze auszudrücken ;-), versuche bloß das Hintergrund für Prismenkompensationen besser zu verstehen. Mir fehlt die Erfahrung mit MKH, deshalb bin ich unsicher wo genau man die induzierte Spannungen in die Messungen sehen kann. Prismen verursachen normalerweise Änderungen im Körperhaltung, deshalb bin ich damit sehr vorsichtig.

Grüss Steen

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Steen,

ich bin froh, dass Prismen Änderungen in der Körperhaltung bewirken.

Trage ich keine Prismen, halte ich den Kopf schief (wohl wegen des Höhenfehlers). Aufgrund verschieden langer Beine und anderer Probleme mit der Wirbelsäule verstärkte sich hier wohl über Jahrzehnte die einseitige Belastung der HWS. Mittlerweile habe ich einen Bandscheibenschaden und die Wirbel reiben aufeinander. Mit voll korrigierter Höhe halte ich den Kopf gerade und gebe meiner HWS die Möglichkeit der Entlastung - natürlich erfolgt Beschwerdefreiheit hier erst nach längerer Zeit inklusive Krankengymnastik und Massagen. Ich selber hoffe nicht, dass ich noch einen echten Bandscheibenvorfall in der HWS erleide, aber die Bandscheibe wölbt sich bereits zwischen den Wirbeln heraus. Ich bin überzeugt, nur mit Prismenvollkorrektion habe ich auch auf Dauer Erfolg bei der Schmerzlinderung meiner HWS. Aber es ist einfach nur so ein Gefühl, ich bin kein Fachmann.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Steen,

ich danke Dir für Deine Rückmeldung und Erklärung. Bei positiv polarierenden Testbildern (n. MKH) zeigen sich Spannungen u.a. als kurzzeitige Supressionen, Exlusionen, aber auch bei Testbildübergängen z.B. vom Kreuztest (Exo-Wahrnehmung korrigiert) am Zeigertest (Eso-Wahrnehmung trotz Kreuz-Nullstellungsprisma, hier hätte man im einfach gelagerten Fall Nullstellung oder wieder etwas "Exo" erwartet) etc.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)