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Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00
Aphakie - nach Jahren doch Linsenimplantation ?

Seit Geburt (vor ca. 40 Jahren) trage ich wegen Linsenlosigkeit (Aphakie) Brillen mit starken Gläsern. Ich kenne das Sehen nur so. Mein AA sagt, die Seheindrücke wäre zu anderen ca. 25 % größer und entsprechend eingeschränkter. Man empfahl mir schon öfter die sog. Linsenimplantation, die ich aber immer wieder ablehnte. Ich müte dann auch Brille tragen (für Nahsicht). Inzwischen gäbe es auch Linsen, die den Nahbereich auch mit abdecken würden. Diese OP sollen heute zu den einfachsten aller OP`s gehören. (was damals nicht der Fall war). Mit der Starbrille komme ich gut zurecht. Wäre ein Verzicht (nach der LinsenOP) wegen der Umgewöhnung nicht schwieriger für mich? Meine Umwelt kennt mich nur mit den dicken Brillen. Wie wäre da die Reaktion?

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Gast

zu einer OP kann man Dir zuraten, wenn Deine Sehschärfe mit der Brillenkorrektion gut ist. Bei niedriger Sehschärfe nutzt Du jetzt durch die hohe Brillenkorrektion eine Zusatzvergrößerung kostenlos, die Dir dann aber fehlt, sie ist übrigens auch verantwortlich für die Vergrößerung der Augen, die anderen inzwischen als gewohnt vorkommt und Du selbst im Spiegel betrachten kannst. In aller Regel wird Dein Gesichtsausdruck ohne die hohe Glasstärke eher noch vorteilhafter sein.

Abraten oder zumindest zurückhaltend würde ich bei den neuen Mehrbereichs-Intraocularlinsen sein. Lt. einem kürzlich von mir mitverfolgten med. Fachvortrag ist hier noch einiges im Versuchsstadium. Die Schärfe verliert man häufig ebenso, wie die Helligkeit und das Kontrastempfinden. Problematisch wird es besonders dann, wenn ein solch komplexes System später über eine Brille (oder KL) optimiert werden soll.

Der Professor brachte es zum Schluß so auf den Punkt, je weniger wichtig das Scharfsehen ist (z.B. beruflich oder als Autofahrer) und je aufgeschlossener man gegenüber neuen Techniken ist, desto eher kann ein "Versuch" gewagt werden. Im schlimmsten Fall muß eine Linse in einer zweiten OP ausgetauscht werden.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

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Gast (nicht überprüft)

Im Babyalter vor 28j wurden mir beide Linsen entfernt. Von einer Linsenimplantation halte ich wenig. Erstens komme ich mit meinen Starbrillen gut zurecht. Ausserdem bezweifle ich ob die Lebenslang gewohnte ca. 30% vergrösserung (wenn sie auf einmal weg ist) von meinem Gehirn ausgeglichen wird. Zudem kommen noch die OP Risiken dies ja immer gibt. Wer sich an meinen Grossen Augen stösst braucht mich nur nicht anzuschauen. Ausserdem schauen sie sicher ausdrucksvoller aus als solche durch -14 Gläsern. Und ohne Brille wirds auch danach nicht gehen.
Grüße Angelika

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Gast (nicht überprüft)

Ich verfolge dieses Thema sehr interessiert. Meine Frau hat auch den grauen Star und soll bald operiert werden. Sie hat Angst, dass sie evtl. danach eine Starbrille tragen muß. Gibt es im Netz irgendwo weitere Hinweise zum Thema grauer Star und insbesondere Starbrillen (auch Fotos und das Leben mit einer Starbrille)? Hinweis sie ist mit ca. 8 Dptr. ziemlich kurzsichtig und der Arzt sagte, dass eine Starbrille normalerweise zwischen +12 und +16 Dptr. läge. In ihrem Fall (nach Abzug der Minuswerte bräuchte Sie ein relativ starke Plusbrille zwische +4 und +6 Dptr. - mit Linsen für die Nähe auch immerhin +3 - 5 Dptr.

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Peter,

gibt es Gründe, warum Deine Frau keine Kunstlinse bekommen soll? Starbrillen sind heutzutage eher die Ausnahme.

Du darfst aber nicht die Kurzsichtigkeit Deiner Frau vom Wert der Starbrille abziehen dadurch, dass man dem System Auge die Linse wegnimmt, fehlen ihm im Durchschnitt 13-16dpt. Je nach Ursache der Kurzsichtigkeit Deiner Frau würde auch sie eine Starbrille mit 13-16dpt brauchen.

Ich denke eher, dass man eine Kunstlinse einsetzen wird (wenn nichts dagegen spricht), die so angepasst ist, dass Deine Frau keine oder nur eine schwache Brille für die Ferne benötigen wird.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Peter S.

natürlich kommt eine Kurzsichtigkeit einer Star-OP entgegen und es ergeben sich geringere Glasstärken. Aber bei dem schon eröffneten Auge durch eine Cataract-OP ist es ein leichtes, eine möglichst passende Intraocularlinse einzuführen, die die Funktion der natürlichen Augenlinse zumindest im mittleren Sehbereich 2-3 m übernimmt. Diese sollte heute asphärisch sein (schärfere Abbildung), aber nicht(!) multifokal (Fern- und Nahkorrektion). Für die ganz ideale Fern- und Nahsicht läßt sich dann ohne Beeinträchtigung wieder gut eine Brillenversorgung mit entsprechend geringen Glaswerten fertigen. Das war auch die Empfehlung in der Zusammenfassung des Prof. Dr. med. Strobel aus Würzburg.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00

das bedeutet für einen sehr kurzsichtigen Menschen mit beispielsweise - 13 D. im Idealfall keine Linse oder gar bei noch höheren Werten nun eine entsprechende Plus-Linse ???

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Richtig! Allerdings fehlt die natürliche Linse und damit die Naheinstellung der Augen. (Bei noch höheren Werten bleibt etwas "Minus" übrig.)

Deshalb ist dies keine diskutierte Lösung für den stark Kurzsichtigen. Allenfalls kann er sich bei Linsentrübungen früher zu einem Eingriff entschließen, weil dadurch die hohen Glasstärken für ihn wegfallen würden.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00

Heisst das, dass jemand, der vor einer Star-OP eine Korrektur von +6 hat, nach einer solchen Star-OP +20 benötigt?

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Das kann wohl passieren....

Doch heute gleicht man oft durch Implantationslinsen mit variablen Stärken so manches aus...

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Beste Grüße von Mutti

Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00

Wenn jemand aus irgendwelchen medizinischen Gründen keine Linsen implantiert bekommen kann - ihm nur noch die Starbrille bleibt, muß er das Sehen neu lernen? Gibt es dazu spezielle Kurse oder reicht es, Brille aufsetzen und am Leben wieder teilnehmen?

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Hallo, Gast!
Mit einer Starbrille entsteht eine kräftige Eigenvergrößerung durch die Brillengläser. Alles Gesehene wird z.B. 1,5 mal größer. Gleichzeitig wird das Blickfeld kleiner. Oder andersrum formuliert Das kleinere Blickfeld wird wesentlich vergrößert - wie bei einer Ausschnittvergrößerung eines Fotos.
Daran gewöhnen sich die meisten Leute in etwa in 14 Tagen. Bis dahin hat das Gehirn die neuen veränderten Informationen und Größen so weit verarbeitet, daß man damit relativ gut umgehen kann. Was bleibt, ist auf jeden Fall, daß man mehr Blick- und Kopfbewegungen machen muß, um den kleineren Ausschnitt des Sehfeldes auszugleichen. Besonders im Straßenverkehr wird dies zu einem erhöhten Risiko beitragen. Speziell bei Kindern sollte der allmähliche Seh/Orientierungserfolg akribisch kontrolliert werden. Durch deren besondere Physiologie des Sehens sind sie meist zusätzlich gefährdet. -

Bei starken Minusgläsern ist es genau anders herum. Das Bild wird kleiner und enthält zusätzlich die Randzonen, die vorher außerhalb des Brillenblickfeldes lagen. Das kann auch irritierend sein und braucht auch eine Gewöhnungszeit.

Von speziellen Kursen weiß ich nichts, aber vielleicht kommen ja noch weitere Beiträge in der Richtung.
Ich würde raten, vorsichtig zu üben. Erst zu Hause, später auf der Straße. Erst die einfacheren, üblichen Einkaufswege, später auch mal auf unbekannteren Wegen.
Das Autofahren wird oft aufgegeben, was meist auch besser ist. Trotzdem ist es nicht unmöglich mit Starbrille Auto zu fahren. Allerdings spielen Faktoren, wie die psychische Belastbarkeit und Toleranz eines Menschen oft eine größere Rolle. Natürlich auch die Frage, ob diese Entwicklung vielleicht allmählicher oder plötzlicher stattfand, das Lebensalter und die Umstellungsbereitschaft spielen eine gewisse Rolle.

Mit "hau ruck" in 3 Minuten dran gewöhnt und wieder am Leben teilgenommen, ist die Umstellung nicht getan.


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Beste Grüße von Mutti

Bild des Benutzers gast
Verbunden: 27. Dezember 2004 - 0:00

Danke für die Ausführungen