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Bild des Benutzers Heckemoi
Verbunden: 31. Januar 2017 - 7:57
Prismenbrille trotz monokularer Doppelbilder

Hallo! 

Ich habe vor ca 2 Jahren als ich nach einem sehr anstrengenden Wochenende, sehr müde und mit sehr trockenen Augen nachts Auto gefahren bin festgestellt, dass ich beleuchtete Flächen nach oben hin doppelt sehe. 

Ich habe mir dabei erst einmal nichts weiter gedacht und es auf die Müdigkeit und den gestressten Körper geschoben. 

Das Ganze blieb bestehen und ich ging etwa ein Jahr später zum Optiker, weil meine Sehstärke nachgelassen hat. Ich trug bereits vorher jahrelang eine Brille und Kontaktlinsen. 

Dort wurde festgestellt, dass ich neue,  wesentliche stärkere,  Gläser brauche. Außerdem habe ich den Optiker, welcher vorher in einer Augenklinik gearbeitet hat, auf die Doppelbilder angesprochen. Er hat eine Hornhauttopographie durchgeführt und festgestellt, dass beide Augen in Richtung Keratokonus gehen. Dies sollte ich in der Augenklinik abklären. Der Arzt stellte eine "spitze" Hornhaut fest, die allerdings vorne abgeflacht ist. Es sei kein Keratokonus. Der Optiker erklärte sich die Doppelbilder mit der komischen Hornhautform, da diese im Bereich der geweiteten Pupille liegt, also im Dunkeln greifen würde. 

6 Monate später war ich wieder beim Arzt weil die Doppelbilder auch mit stärkerer Brille bestehen blieben und ich wieder unscharf gesehen habe. Die Werte waren wieder deutlich schlechter und ich brauchte eine neue Brille. Außerdem sollte ich abwarten, ob die Doppelbilder dadurch verschwinden. Mir macht die starke Verschlechterung der Sehkraft etwas Sorgen. Ich habe den Arzt bereits zweimal darauf angesprochen. Ich weiß leider die genaue Antwort nicht mehr, aber er fand es wohl eher nicht gravierend. 

Leider sind sie bestehen geblieben. Deshalb war ich letzte Woche wieder in der Augenklinik. Jetzt wurde ein leichtes Höhenschielen festgestellt. Außerdem hielt der Arzt mir einige leichte Prismen vors Auge, was zur Folge hatte, dass ich nur noch doppelt sah. Daraus schlussfolgerte er, dass meine Fähigkeit dies auszugleichen schlechter sei, als bei anderen Menschen. Er verschrieb mir eine Prismenfolie für das Nichtführungsauge. Die Werte weiß ich leider nicht mehr. Ich glaube 1 Prismendioptrien. 

Mein Problem ist jetzt, dass ich die Prismenfolie seit gestern trage und alles beim alten ist. Ich sehe weiterhin die Doppelbilder. Was mich wundert ist, dass ich mich überhaupt nicht an die Folie gewöhnen musste. Habe sofort normal gesehen. 

Nun zur genaueren Symptomatik:

Wenn ich nur mit dem rechten Auge sehe, dann sehe ich vor allem beleuchtete Dinge leicht nach rechts versetzt darüber noch einmal. Etwa auf 1 Uhr. Das selbe passiert, wenn ich nur mit links schaue. Dann eben auf 11 Uhr. Bei heller Schrift ist es mittlerweile auch erkennbar. Hauptsächlich allerdings in der Dämmerung oder im Dunkeln bei beleuchteten Dingen. Die Doppelbilder wirken etwas so, als könnten sie tatsächlich von trockenen Augen kommen. Wenn ich die Augen leicht zusammenkneife wird es leicht besser. Außerdem sind die Doppelbilder ohne Brille wesentlich stärker. 

Ich kann nicht ganz verstehen, wie mir eine Prismenfolie helfen soll, da meine Doppelbilder ja scheinbar monokular sind.

Sehr wichtig ist noch, dass vor 4 Monaten ein Tinnitus auf dem rechten Ohr dazugekommen ist. Wichtig ist hier eventuell zu sagen, dass mein linkes Auge das Führungsauge ist. Außerdem leide ich seit 2 Jahren rechts an Rücken- und vor allem starken Nackenverspannungen.

 

Erwähnenswert ist auch, dass ich 6 Monate bevor ich die Doppelbilder entdeckt habe einen schweren Sturz mit dem Mountainbike hatte, bei dem ich mir die Schulter stark verletzt hatte und eventuell auch eine Gehirnerschütterung mit im Spiel gewesen sein könnte. Etwa ein Jahr vor Entdeckung hatte ich außerdem über ca 2,5 Monate lang eine starke Infektion der Neben- und Stirnhöhlen. Mir ist auch aufgefallen, dass meine Lymphknoten rechts im Nacken seit Ewigkeiten  geschwollen sind. Kann  eventuell eine Infektion schuld an Tinnitus und Doppelbildern sein? 

 

Mein Chiroprkatiker hat einen leichten Atlasschiefstand und eine Blockade eines Brustwirbels festgestellt, welche er seit Monaten versucht zu beseitigen. Diese Blockade ist durch einen Sturz auf den Rücken entstanden. 

Können die Symptome eventuell dadurch hervorgerufen werden. 

Außerdem sollte ich eventuell noch erwähnen, dass ich auf Grund meines Studiums viel Stress habe und sehr viel am PC sitze. Beim Arbeiten und Lernen habe ich oft Probleme,  mich zu konzentrieren und fühle mich mittlerweile stark eingeschränkt durch die Symptome. 

Ich bedanke mich schon einmal sehr bei jedem, der versucht mir zu helfen. Der Text ist vielleicht etwas sehr lang, aber ich versuche mittlerweile wirklich alles in Betracht zu ziehen und mich schränken die Symptome mittlerweile sehr ein. Vor allem die Benommenheit und die Konzentrationsschwierigkeiten. 

 

Zusatz: Vor einigen Wochen wurden mir die Weisheitszähne entfernt. Brachte leider keine Besserung.

 

Edit: Ich bin außerdem noch sehr lichtempfindlich momentan. Und wenn ich so einen Winkelfehlsichtigkeitsselbsttest mache ist der auch sehr positiv. Dabei habe ich mir eine Zeit lang ein Auge zugehalten, einen Gegenstand fokussiert und dann aufgehört, das Auge zu verdecken. Ich habe einige Sekunden gebraucht, bis ich ein Bild gesehen haben. Die beiden Bilder sind schräg von oben zusammengelaufen

Eventuell kommen die monokularen Doppelbilder ja von etwas anderem und ich habe trotzdem ein Schielen? Ich werde die Folie weiterhin tragen. Ich empfinde sie auch nicht als unangenehm oder gewöhnungsbedürftig. Ich glaube ich sehe damit auch weniger "Kränze"  um Lichter, als ohne. 

 

Edit 2: 

Mir ist außerdem aufgefallen, dass ich, wenn ich ohne Brille und Folie im schnellen Wechsel die Augen zukneife, eine Seite tiefer sehe, als die andere. Also wenn ich mit dem linken Auge schaue und dann das linke zukneife und das rechte öffne, wandert das Bild ein Stück nach links oben. Dies ist mit Brille und Folie nicht der Fall. Da wandert es nur ganz normal von links nach rechts.  Das würde doch für ein Schielen sprechen, oder? 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

Du hast einerseits monokulare Doppelbilder, hervorgerufen durch die ungewöhnliche Hornhautgeometrie und die zusätzlich trockenen Augen (PC-Arbeit) und andererseits ein Höhenschielen mit etwas Seitenschielen. Das Schielen führt zu den Verspannungen im Atlas, Nacken usw., auch dieLichtempfindlichkeit kommt daher.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Heckemoi
Verbunden: 31. Januar 2017 - 7:57

Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort!

Ihre Theorie würde natürlich Sinn machen. Ich werde die Folie dann noch weiter tragen und die Symptome beobachten. 

Die Doppelbilder würden mich auch gar nicht stören, wenn die Verspannungen und der Tinnitus endlich verschwinden würden.

Zwei Fragen habe ich noch:

1. Ist es möglich solche Doppelbilder, hervorgerufen durch die Hornhautgeometrie, durch eine Brille auszugleichen?

2. Ist es normal, dass unter der Prismenfolie einige Blasen sind und man Staubkörnchen sieht? Es ist leider nicht die von Ihnen empfohlene 3M Folie. Ich glaube sie ist sehr schlecht aufgeklebt. Es gibt leider kaum einen Punkt bei dem ich nicht Staub oder eine Blase im Blick habe. Lohnt es sich, das beim Optiker zu reklamieren oder, die Folie selbst neu aufzukleben oder bekommt man das einfach nicht besser hin?

 

PS: Dass man durch die Folie trüber sieht ist mir bewusst, aber ich denke Blasen und Staub müssen nicht sein. 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

die monokularen Doppelbilder können nur von optimal angepassten formstabilen Kontaktlinsen beseitigt werden.

Die Folie würde ich umtauschen in 3 M, auch wenn sie etwas mehr kostet. Eigentlich sollte das der Optiker schon besser können.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Heckemoi
Verbunden: 31. Januar 2017 - 7:57

Kontaktlinsen bevorzuge ich sogar. 

Perfekt, dann weiß ich jetzt bescheid und werde heute mittag nochmal meinen Optiker aufsuchen. 

 

Noch einmal vielen Dank! Das hier ist wirklich eine tolle Seite. Viele Dank für Ihre Bemühungen. 

Bild des Benutzers Heckemoi
Verbunden: 31. Januar 2017 - 7:57

Nachdem ich mit der Sehschule in der Augenklinik telefoniert habe, habe ich jetzt ein weiteres Problem. 

Ich soll die Folie 4 Wochen tragen und schauen, ob meine Symptome gelindert werden. Das wird zwar schwierig, aber es ist zu schaffen. 

Wenn ich dann in 4 Wochen in die Klinik gehe, sollen meine Augen mit Tropfen ausgemessen werden, weil der Arzt sicher gehen will, dass die Brille weder über- noch unterkorrigiert. 

Außerdem würde das Schielen dann, falls ich ein Prismenglas brauche, noch einmal in der Sehschule dort nachgemessen werden. Das macht mir nun etwas Sorgen, weil hier ausschließlich  die MKH Methode empfohlen wird. In der Klinik wird allerdings nicht danach gearbeitet. Dort sollte ich nur auf ein Kreuz mit einer Lampe in der Mitte schauen, dann wurde mir eine Scheibe vor ein Auge gehalten und ich sah ein rotes Licht in einen Bereich des Kreuzes wandern. 

 

Meine Frage ist jetzt, ob es eher Sinn macht,  das Schielen dann auch mit Tropfen, aber ohne MKH  ausmessen zu lassen oder, ob ich besser nur die Sehstärke mit Tropfen ausmessen lasse und dann zu einem Optiker gehe und das schielen mit der MKH Methode ausmessen lasse. 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

das Schielen messen unter Tropfenwirkung ist nicht richtig. Da sollten 1-2 Tage zwischenstehen. Also nur die normalen Stärken so ermitteln lassen (was auch nicht immer klappt, denn die so gemessene Wirkung zeigt nur die Richtung an, in die korrigiert werden muss) und später die Prismen messen.

Viele Grüße

Eberhard