...für die umfassende Untersuchung und Beratung.
Wir waren heute mit unserem zehnjährigen Sohn zur Binokularmessung und sind mit unschönen Tatsachen konfrontiert worden.
Herr Luckas hat sich sorgfältig und versiert der Messung gewidmet - vielen Dank dafür - und sich dann mit den Worten umgedreht: "das sieht nicht gut aus". schluck.
Auf der einen Seite sind wir so dankbar, dass wir mit der Winkelfehlsichtigkeit vielleicht eine der Ursachen für die Probleme unseres Sohnes gefunden haben,
auf der anderen Seite bin ich verunsichert wegen der Andeutung, dass hier eine Korrektur mithilfe einer Prismenbrille möglicherweise erst nach einer Voroperation Sinn macht.
Wir hatten uns das natürlich andersrum vorgestellt: erst gemütlich Prismenbrille tragen, bis aus dem kleinen Zausel ein ausgeglichener Charakter geworden ist ( ) und dann, wenn nötig, eine OP.
Jetzt eventuell direkt mit einer Operation einzusteigen, bei einer fremden Ärztin in Gottweißwo, macht mir schon ein wenig Angst.
Trotzdem werden wir dorthin fahren, mit ihr sprechen und dann hoffentlich gemeinsam die richtige Entscheidung treffen.
Wir vertrauen da auf den Rat von Herrn Luckas, der sehr engagiert und erfahren auch direkt die Stärke der Gläser unseres Sohnes schon mal korrigieren wird und uns dabei übrigens auch finanziell sehr entgegenkam, (so von einem Forummitglied zum anderen).
Wir sind schwer begeistert.
herzliche Grüße Birgit.
PS. AgnesMaria, du hattest recht... glaube ich.... ich versteh ja nur ein Drittel......
Herr Luckas hat schon recht, wenn er jemanden empfiehlt, bei der Diagnose akkommodativer Strabismus convergens... Ich lag selbstverständlich richtig...:-)
Das ist nichts kompliziertes, wird sich aber ohne was zu tun nicht verbessern. Verschlechtern ist immer drin. Also fahren sie zu demjenigen der etwas an der Sache ändern kann und ihr Kind dabei immer im Mittelpunkt sieht. Ich weiß, wovon ich rede.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo AgnesMaria,
danke schön für Ihre Antwort.
ich bin mir gar nicht sicher, ob die Diagnose diese war, gesagt hat er es so jedenfalls nicht.
Recht schnell klar war wohl die Tatsache, dass die Stärke der jetztigen Brille nicht hoch genug war und dass er bei 18 Prismendioptrin ( heißt das so?) aufgehört hat zu messen.
Da war unser Sohn schon ziemlich quengelig, weil er es wohl anstrengend fand und immer dachte, er mache etwas falsch....
Irritiert hat mich mal wieder die Aussage einer meiner Patientinnen, die selber in einer AA-Praxis arbeitet, die sagte wortwörtlich: ein geschickter Optiker kann es bei der Untersuchung so aussehen lassen, als hätte das Kind unheimlich hohe Werte, um die Prismenbrillen zu verkaufen, und ob man mir gesagt hätte, dass man nie mehr "runterkommt" von einer Prismenbrille, hat man erst einmal damit angefangen.
Mein Sohn trägt eh eine Brille, wenn es seinen Augen und Augenmuskeln guttut, dann auch gerne mit Prismen.
Lieber wäre mir ja, wenn sich da alle einig wären in der Beurteilung der Wf, aber mein Gefühl sagt mir, dass da ganz klar was dran ist und dass ich auch gegen die Hähme - so muß man es ja fast schon nennen - mancher augenärztlichen Kollegen diesen Weg weiter gehen werde.
lg Birgit
Ein Optiker kann es so aussehen lassen als ob..?
Unsinn! Da kann man mal sehen wozu reines Nachgeäffe führt. Ein Fachmann mißt die Schielstellung unter nichtdissoziierenden polarisierenden Bedingungen. Die Leute, die das Abtun haben keine Ahnung von der Materie und sollen ihren Mund halten. Was doch so Sprechstundenhilfen da rauslassen...Brrrrr...
PN sollte angekommen sein.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Birgit,
es ist die klassische kontroverse Diskussion, dass uns manche Augenärzte immer sagen, Prismen treiben unweigerlich ins Schielen. Dieses Politikum war unter anderem einer der Schwerpunkte in meinem Vortrag auf dem ivbv. Kongress in München. Wenn eine reine WF vorliegt, treiben Prismen NICHT ins Schielen! Liegt aber ein Strabismus mit anomaler Netzhautkorrespondenz vor, muss man aufpassen und darf nicht vollsensorisch korrigieren, besonders bei Mikrostrabismus. So einfach ist das und anscheinend doch so schwer, hier die Fronten aufzuweichen......und wir Betroffenen bleiben im Regen stehen...
Du bist in guten Händen, auch die augenärztliche Adresse, die Herr Luckas hat, ist die beste der Wahl. Kannst Du mir vertrauen.....
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Diese Diskussion ob MKH nun hilfreich ist oder nicht und bei Strabismen unterschiedlicher Art nun phore Komponenten oder auch manifeste Korrespondenzen angegangen werden sollen ist hier leider nicht immer hilfreich. Das kann zu Verwirrungen fühlen.
Man kann als Faustregel ansehen: wenn visuelle Schwierigkeiten da sind, sollten diese behoben werden. Das herkömmliche Rangehen hat bei BirgitE's Sohn nichts gebracht, dann sollte man eben das unübliche mal probieren.
Bei manifesten Strabismen die eine Korrespondenz haben, ob nun disharmonisch oder harmonisch, sollte man auf den subjektiven Anomaliewinkel korrigieren mit dem besten beidäugigen Sehen. Dabei muss man ein wenig vorsichtig zu Werke gehen um die eingefahrene Korrespondenz nicht so aufzulößen, dass wir ständige Doppelbilder haben. Man kann da auch Winkel stärker vergrößern als notwendig. Das wollte Kerstin Harms damit sagen.
Ist es soweit verständlich?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo, liebe AgnesMaria und Kerstin,
ihr gebt euch so viel Mühe mit mir, aber ich hab leider wirklich noch Schwierigkeiten mit den Grundbegrifflichkeiten und ich bin sicher, ich muß es verstehen, um mitdiskutieren zu können.
die Diagnose akkomodativer Strabismus konnte ich googlen, das hat also mit der Weitsichtigkeit zu tun und muß nicht zwingend schon ein Hinweis auf eine Esophorie sein... hab ich das richtig verstanden?
der Unterschied zwischen manifestem und latentem Schielen ist mir hoffentlich klar: das eine sieht man, das andere nicht.
ein Mikrostrabismus ist ein manifestes Schielen, das nicht mehr vollständig ausgeglichen werden kann, das aber noch zu klein ist, um es auf Anhieb zu sehen. richtig?
Die grenzen zwischen dem Mikrostrabismus und der Heterophorie scheinen fließend zu sein, wobei die Prismenbrille bei dem ersteren nicht und beim zweiten doch hilft. richtig?
Wenn beim latenten Schielen der Schielwinkel so deutlich ist, dass man mit hohen Prismenzahlen schon einsteigen müßte und zu erwarten ist, dass der "wahre" Schielwinkel, der erst unter der Behandlung beim vollständig relaxierten Muskel sichtbar wird, noch deutlich höher wird, ist es sinnvoll schon mal "grob" vorzuoperieren. hab ich das richtig?
Dann trägt der Pat die Prismen und muß evtl nachkorrigiert werden?
Was bedeutet Korrespondenz in dem Zusammenhang? dass ein einheitliches Bild erzeugt wird (harmonisch oder disharmonisch)? in Abgrenzung zum Doppelbild? ist Netzhautkorrespondenz das gleiche?
Mann, Mann, ich hatte, glaub ich, nur ein Sem Ophthalmologie ( so als Zahni
) und hab offenbar unterm Tisch Klammern gebogen. wir mußten andauernd irgendwas biegen und löten, zu meiner Entschuldigung.....
lg Birgit
Strabismus = Schielen
gibt es als manifeste Form und als latente Form
manifest=stetig oder intermittierend = zeitweise dann aber stetig
latent=zeitweilig, hier: unter speziellen Untersuchungsmethoden
angeboren z.B. kindliches Schielsyndrom
erworben= z.B. akutes Schielen
als concomitans = Begleitschielen, der Schielwinkel ist in allen Blickrichtungen fast gleich
als incommitans = paretisches Schielen z.B. Abducensparese
als convergens = nach innen
als divergenz = nach außen
Es gibt da noch viel, viel mehr an Unterscheidungsmerkmalen z.B. Höhenschielen assoziiert oder dissoziiert,
mechanisch bedingtes Schielen, Schielen in bestimmten Blickrichtungen als Exzess oder Insuffiziens u.u.u.
Akkommodativer Strabismus bzw. akkommodative Komponente = mit Korrektion der Weitsichtigkeit mit Brille dann kein Schielen bzw. eine starke Verringerung des Schielwinkels mit Brille
Mikrostrabismus ist ein Schielen mit kleinem Schielwinkel unter 5 Grad
Mikrostrabismus ist immer manifest, Heterophorie ist ein "Wegrutschen" der Augen bei Dissoziation derselben , also der Sehrichtungsgemeinschaft
Bei großen Abweichungen von 30 cm/m ist eine Einleitungs-OP sinnvoll, wenn unter Prismenfolie keine zu starke Zunahme der Abweichungen zu erkennen sind. Bei größeren Abweichungen können sogar 2 OP's notwendig sein
Mit Korrespondenz ist die Netzhautkorrespondenz gemeint. Es kann auch Korrespondenzlosigkeit vorherrschen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Vielen Dank, AgnesMaria.
Jetzt so langsam wird mir vieles klarer.
ein Silberstreif am Horizont.........
lg, Birgit
Und damit ich Sie noch ein bißchen mehr verwirre:
Augenärzte haben Schwierigkeiten mit den Nennungen der Augenoptiker. Sie verwenden nun mal Latein und Griechisch um sich zu verständigen. Deswegen gibt es Verständigungsprobleme.
Schielen = Strabismus
Unterteilung in manifesten Strabismus und latenten Strabismus
Latenter Strabismus = Heterophorie
Unterteilung in assoziierte Phorie und dissoziierte Phorie
dissoziierte Phorie mißt man mit Maddox-Stab, Maddox-Wing, Prismencovertest, Schober etc.
assoziierte Phorie wind unter polarisierenden alltagsähnlichen Testen bestimmt u.a. mit MKH
Augenoptiker nennen assoziierte Phorien dann Winkelfehlsichtigkeit.....und alles fällt unter die übergeordnete Diagnose Strabismus.
Wenn Augenoptiker von Winkelfehlsichtigkeit sprechen kommt noch der Begriff der Fixationsdisparation dazu. Die assoziierte Phorie wird dann also in FDI bis FDII/6 unterteilt.
Wenn Augenärzte von Heterophorie sprechen ist das eben entweder eine assoziierte Phorie oder eine dissoziierte Phorie. Beide Berufsgruppen sprechen von FD oder Strabismus meinen etwas ähnliches oder dasselbe und reden aneinander vorbei.
Ich hoffe, ich habe helfen können.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Birgit,
weil die bisherigen Brillenglasstäken ca. 0,75 zu wenig Pluswirkung hatten, ist es möglich, dass Dein Sohn (sorry für das Du, aber es ist hier imForum üblich) etwas stärker schielt, als mit optimaler Brillenstärke. Gemessen habe ich ja mit der höheren Stärke, aber nach einiger Zeit Tragen dieser höheren Stärke könnte es zu einer geringeren Erstmessung kommen bei den Prismen. Das ist mit ein Grund, noch keine Prismen zu machen, sondern erst die Brillenstärke zu optimieren und den Augenarztbesuch vorschieben.
Dieser akkomodativer Teil des Schielens ist eben zu berücksichtigen.
LG
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard und AgnesMaria,
bald bin ich der Augenarzt unter den Zahnärzten - bei so vielen liebevollen Erklärungen
mein Sohn trägt jetzt die neuen Gläser, findet alles groß und drückt sich dauernd die Brille an die Augen, um die Augen zu "kühlen"..... durchgucken kann er also eh nicht, bei der Fettschicht auf den Gläsern.
aber das hat er schon immer getan, daher ja auch mein Eindruck, das Sehen strenge ihn an.
Endlich habe ich in dem Text, den mir AgnesMaria zukommen ließ, auch die Erklärung für die Lichtempfindlichkeit gefunden, das Auge ist ja wirklich ein spannendes, kompliziertes Gebilde und ich kann verstehen, warum ihr euch in eurem Berufsleben mit soviel Hingabe dieser Materie widmet.
in zehn Tagen ist der erste Termin beim AA und ich hoffe, dass sich bei dem darauffolgenden zweiten Polatest möglicherweise schon so viel Besserung (durch die neuen Gläser) ergeben hat, dass man vielleicht doch um eine Einleitungsop herumkommt.
es ist schon erschreckend, dass man für einen solche Problematik durch die halbe Republik fahren muß. wie sagte mein Mann so richtig? " es kann doch nicht sein, dass so viele Menschen ein solches Phänomen aufweisen und man dann in ganz NRW keinen AA findet, der sich damit auskennt? "
Vielen Dank euch allen und einen schönen Tag wünscht
Birgit
frau, oh frau, eigentlich heißt es ja: mann, oh mann!
da kämpft man sich ran, an prismenwirkungen und einleitungs-op
und im kopf bleibt nur der wunsch nach "so viel besserung" das keine einleitungs-op gebraucht wird.
ich bin jetzt schon ganz klein geworden, wo führt das hin?
jedenfalls drücke ich die daumen, zumindest, das endlich jemand dem kind "richtige" prismen verpasst. ob man weniger oder (wäre es gar so schrecklich) mehr prismen findet, die dem kleinen burschen weiter helfen, was macht das in 15 jahren aus. jedenfalls braucht es keine neuen augen, die gibt es auch nicht, wie beim gebiss möglich. und das wird in dem alter irgendwann schon das erste mal komplett ausgetauscht, teils sogar ohne doctor!
ist doch ein wunder, nicht wahr!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Sehr geehrter Herr Mosch,
was sind Sie heute wieder gut drauf und dann noch so mit viel Esprit [schmunzelnd]
Ihre Hoffnungen teile ich auch. Hoffentlich sieht sich mal jemand der Ahnung von der Materie hat das Bübele an. Bis jetzt scheint es, war er in nicht allzu wissenden Händen. Das sollte man vielleicht ändern.
@BirgitE
Akommodativer Strabismus convergens hat nichts mit Esophorie zu tun.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant