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Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00
Zentriermethoden

Hallo.

Ich habe hier einfach mal mein Statement aus einem anderen Thread kopiert, da ich dieses Thema gerne diskutieren möchte.

Ich bin immernoch verwundert, welch Ergebnisse solche Videomessung bringt. Es gibt ja zahlreiche Möglichkeiten diese Ergebnisse zu "prüfen" - z.B. den Vergleich der Meßergebnisse. Gerade bei PD und Brückenweite läßt sich das schnell und einfach realisieren.
Und ich behaupte mal die ach so genaue Videozentrierung ist nur halb so gut wie man denken könnte, da die meisten viel sicherer mit den manuellen Methoden messen können.
Im übrigen wer kann denn bitte beim Blocken auf 0,1mm genau das Glas "hinlegen"? Ist dazu nicht der mit dem SBM angezeichnete Punkt schon zu dick? Und wie will man nachher die genaue Einhaltung der "Super-Messung" kontrollieren?

Ich hoffe auf zahlreiche interessante und vielleicht ja auch Sichtweisen verändernde Beiträge.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

die beste Zentiermethode
Video Infral oder ähnliches, z. B. Argus Optik, und der Verifier von Weco. Kein Scheitelbrechwertmesspunkt mehr, die Daten gehen direkt ins Meß-und Aufblocksystem. Seitdem ich mit diesen Systemen arbeite, habe ich höchst selten Probleme mit Falschzentrierungen.

Gruß
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers meikel
Verbunden: 21. Juni 2003 - 0:00

Hallo!
Ich hab auch schon mehrfach Video-Infral hier im Forum als gutes und hilfreiches Meß-und Beratungssystem genannt.
Ich benutze Video-Infral ébenfalls und bin sehr zufrieden. Kunden bestätigen mir die Richtigkeit mit Lob und Zufriedenheit.

Bei Video Infral hatte ich Anfangs immer das Gefühl, ich könne auf die Messung keinen Einfluß nehmen, was ja auch stimmt. Ich fühlte mich dem Gerät ausgeliefert und habe dem Ergebnis erst nicht recht getraut.
Oftmals sehr unterschiedliche Einzel-PD, unterschiedlche Höhen etc.
Aber es ist wie es ist. Das Messen der Zentrierdaten MIT der gewählten Brille ist der Ausgangspunkt für gute Arbeit und Zufriedenheit des Kunden. Klar, ein uralter SBM und ein überalterter Automat könnend as gute Messergebnis zerstören, aber warum sollte ein AO, der in VI investiert hat, noch solch altes Gerät verwenden? Das ist sicher schon zuvor erneuert.
Das Ergebnis ist so gut, wie das schwächste Glied in der Kette. Und alle Geräte müssen zueinander passen.
Video unterstützte Zentrierung ist in Zukunft der Standard, daran glaube auch ich.

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Gruß von Meikel Wink

Bild des Benutzers Teddy
Verbunden: 27. April 2002 - 0:00

Kann mir ne professionelle Zentrierung ohne Video-System nicht mehr vorstellen.
Würde niemandem raten bei einem Augenoptiker eine Gleitsichtbrille zu kaufen der kein solches System - (Infral - Visupoint etc.) hat.

Da kann ich gleich meine supertollen Alufelgen bei nem Hufschmied auswuchten lassen -)

Grüßle

Teddy


Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Teddy

ein super Beispiel.

Ich kann Dir nur recht geben.
Gruß
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo.

Irgendwie hatte ich mir von diesem Thread mehr erhofft.

Ok, wer mit entsprechend genauen Geräten arbeitet wie Eberhard, da ist Video-Infral sicher ein sinnvoller Bestandteil des Systems.

Trotzdem bleibt meine Frage wie kontrolliert man die auf 1/10mm eingeschliffenen Gläser? Wie verwertet man die Daten bei "herkömmlichen" Systemen?

Wie gut stimmen denn bei den geübten Video-Zentrierung-Anpassern die Meßergebnisse von PD und AzG mit den "herkömmlich" gemessenen überein?

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

hallo,

ich bleibe bei meiner Meinung das es vorallem daruaf ankopmmt wer die Zentrierung misst.
Man kann mit Videozentrierung gute Ergbnisse bekommen und ohne.
Ich schau mir die Anzeichnung auch im gehen an was mit Video etwas schwierig wird.
Ich habe in den letzten 3 Jahren mit 3 Systemen gearbeitet und finde sie schon ganz gut - aber ich behaupte ih brings mit meinem Fettstift genauso hin.
Man muss einfach sauber und gewissenhaft arbeiten.

MfG
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Georg,

da täuscht Du Dich sehr!

Hallo, Lucccy

Deine Frage habe ich erst heute gelesen, da ich in diesem Forum wenig zuhause bin.
Generell ist erstmal zu sagen, dass die Messung der Höhen- und Seitenzentrierung die(!) Vorgaben schlechthin sind, die für die Qualität der gefertigten Brille, neben den Glasstärken, entscheidend wichtig sind. Wenn in der Ermittlung hier schon Toleranzen über einem heutigen Standart von +/- 0,1 mm zugelassen werden, kann es sich im Ergebnis erst recht ungünstig addieren. Die Ursache von Fehlern wird evtl. nie(!) gefunden, da jeder Bereich hier seine Toleranzen ausnutzt.

Nun die erste persönliche Erfahrung nach 12 Jahren Video-Infral Messung.
Anfangs habe ich diese Messtechnik auch nur sporadisch benutzt, das Pupillometer (Rodenstock und Essilor) war für die normalen(?!) Fälle ausreichend, meinte ich. Bis ich nach ca. 2-3 Jahen entdeckte, dass sich Abweichungen bis zu 2.5 mm ergaben !!! Immer lagen die Pupillometerwerte niedriger, häufig nur im "1mm" Bereich. Meine damalige Erklärung, abgeleitet von der bekannten Instrumentenmyopie, dass beim Blick in Geräte das Augenpaar konvergieren kann(!). Diese Konvergenzstellung scheint so stabil zu sein, das ein Vergleich unterschiedlicher Messungen bei gleicher Messtechnik den Messfehler nicht(!) auflöst. Bis heute habe ich keine andere Erklärung dafür. Bis zu einem Drittel meiner Kunden hatten aber auf den Karteikarten mind. im 1 mm Bereich zu enge Augenmittenabstände eingetragen!
Dies bedeutete für mich damals den Abschied von der Pupillometermesstechnik. Ich bezweifle, das mit Fettstift nach Victorin bei den bekannten Messfehlergrössen exakter gearbeitet werden kann, als mit einem guten Pupillometer.

Heute stellen sich mir ganz andere Fragen. Mir reicht die "eine" Messung mit Video-Infral vielfach lange nicht mehr!
Eigene Vorgehensweise!
1. Messung vor jeder Augenglasbestimmung, bei Schielern Monokular und Binokular.
2. Messung mit ausgesuchter Brillenfassung und Vergleich mit den ersten gefundenen Werten.
3. Messung bei der sechs Wochen-Kontrolle mit und ohne Korrektionsbrille (bei prismatischen Korrektionen obligatorisch)

Gerade, wer sich gezielt mit prismatischen Wirkungen (letztlich sind ja alle Brillen, selbst Plan-Sonnenschutzbrillen prismatisch wirkend) beschäftigt, stellt fest Das verspanntes Sehen im FD-Bereich auch Einflüsse an Verspannungen in der Fixierung, und damit in dem Pupillenmittenabstand bewirkt, über die bislang keiner spricht. Dabei ist es völlig logisch, das sich auch hier Änderungen vollziehen werden. Nur die Video-Messung aus der Ferne gestattet es hier einen entsprechend feinen Beobachtungswerteverlauf festzustellen und auch zu dokumentieren. Ich persönlich finde es zur Zeit echt schade, dass meine Softwarefirma den Pupillenmittenabstand immer auf alle früheren Käufe überschreibt und diese "Altwerte" dadurch verloren sind.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Paul-Gerhard
recht hast Du!
Kein noch so versierte(r) Fachmann/Frau wird mit Filzstiften/Faserstiften eine solche Genauigkeit erreichen, wie mit Video Infral.
Früher gab es immer wieder unverträgliche Brillen. Den Grund konnte man nicht herausfinden. Ich habe mit V.I. viel weniger unverträgliche Brillen.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Ralf
Verbunden: 28. September 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard und Eberhard,

darf ich mal als Nichtfachmann kundtun, wie sehr mich eure Fachbeiträge, insbesondere der letzte obige von Paul-Gerhard, überzeugen, mit wahren Fachmännern zu tun zu haben?! Das musste ich jetzt einfach mal loswerden.

Und Eberhard wünsche ich hiermit einen guten Rutsch ins 500. Seniorenalter!!!

Ich finde, dass auch solche Beiträge wie der meinige hier als Einsprengsel in ein solches Forum gehören.

Und Beiträge wie von Paul-Gerhard machen einfach Spaß beim Lesen!!! Lehrreich und ebenso unterhaltsam, da bleibe ich gerne hier im Forum.

Grüße

Ralf

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo zusammen,

danke für deinen guten Beitrag Paul-Gerhard.
Ich werde hier im Forum immer wieder angeregt mir fachliche Gedanken zu machen, das ist wirklich toll.
Aber wenn man so genau Zentrieren will, nach was zentriet man -- Apex oder Pupillenmitte.
Ich will möglichst die Fixierlinie erwischen mit meiner Zentrierung. Zwischen Apex(Pupillenreflex) und Pupillenmitte können auch mal in Extremfällen 1 bis 2 mm liegen.
Die Messmethodik nach Hegener hört sich sehr von der Theorie vernünftig an - kann man auch selber machen mit Valenz o. Stereotest, was natürlich aus patentrechtlichen Gründen leider nicht möglich ist. Habe aber leider keine prakitschen Erfahrungen.
Video Infral misst ja nach Pupillenmitte, bei einem Vergleichsmessen wo ich durchgeführt habe war Apex-Messung immer näher an den "Hegener-Messungen" dran.

Mit der "Gerätemyopie" das ist ein sehr guter Einwand.
Vielleicht lass ich mich ja noch bekehren - werd einfach weiter Experementieren.

Deine Meinung mit dem bin. Sehen teile ich auch vollkommen - dem wird in der Literatur und auch leider in der Praxis zu wenig Beachtung geschenkt.

Ich glaube euch Paul-Gerhard und Eberhart natürlich wenn ihr sagt mit Videozentrierung haben wir bessere Erfolge - dann werd ich mir evtl. doch mal eins holen - aber erst nach dem Keratographen(will ich haben - unbedingt)!!

MfG
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo.

Jetzt bin ich überzeugt. Vielen Dank, Paul-Gerhard, für diese ausführliche, sehr interessante Antwort. Diese Erklärungen sind sehr aufschlußreich.

Meine Skepsis kam ja aufgrund der Tatsache, dass meine Kollegen im Verkauf mit Infral messen, und ich in der Werkstatt dann die Brillen fertige. Dabei vergleiche ich gerne mal den AzG, den die Kollegen gemessen haben, und das, was ich messe. Und da ich dort zum Teil Abweichungen von mehreren Millimetern gefunden habe, war ich doch skeptisch, ob Infral-Messungen so gut sind.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

wenn der AZG nicht stimmt wird die Fassung nicht eingescannt! Das ist sicher nicht der optimale Weg. Die Kollegen geben also die Werte der Fassung von Hand(!) ein, dabei kann Deine eigene Messung natürlich weit besser ausfallen. (Z.B. wenn sie nur die Bügelaufschrift oder sonstwas "eingeben") Natürlich kann man auch über das Video-Infral Bild den AZG ausmessen, aber das ist vielen wieder zu umständlich und zu zeitaufwendig.

Übrigens muss auch Video-infral kalibriert werden. Eine Probe läßt sich einfach über einen Messschieber machen, den man im Seiten- und Frontbild gut eingemittet, mal vermessen läßt. Ein Stoß am Spiegel oder an der Säule kann erhebliche Abweichungen zur Folge haben! Das kommt dann als systematischer Fehler in jede Messung hinein. Wehe, wer meint, das selber richten zu können. Da braucht es den Zeiss-Kundendienst!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard (nochmal),

wie die Fassung wird nicht eingescannt?

Wie wird denn bei Dir Video-Infral eingesetzt?
Ich kenne es als Aufnahme mit Fassung, um dann alle Daten für Impression bzw. Individual zu haben. Danach werden die Gläser bestellt.
Bei der Einarbeitung der Gläser geben wir dann die Zentrierdaten "per Hand" in den Blocker ein. Infral und die Werkstatt-Technik sind komplett voneinander getrennt.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

über einen Form-Tracer, wie beim Schleifautomaten bekannt, können auch die exacten Formtracer-Werte der Brillenfassung, oder alternative der Formscheibe in Video-Infral eingespiegelt werden.

Ohne diese Technik,(nochmal 12000 € Investition / als Alternative zum Filzschreiber) gibt es mit Video-Infral eine Möglichkeit die Fassung relativ exact im Kastenmaß zu erfassen. Wegen der zeitaufwendigen Erfassung der Glasfom ist dieser Punkt im Video-Infral nicht so beliebt, und wird deshalb gerne durch "Crash-Daten" übergangen. Dann sind natürlich nur (!) die Pupillenmittenabstandsmaße und evtl. die Bezugshöhe zur Brillenfassung korrekt wiedergegeben. - Immerhin, die sollten dann stimmen!

Leider braucht es in den meisten Fällen hierzu noch getrennte Formtracer in Werkstatt und Beratung, die Lösung der Übernahme und Übergabe (in- und output) aller Daten über die Verwaltungssoftware fehlt immer noch (Insellösungen lassen grüßen). Oder kennt hier schon jemand eine funktionssichere Lösung im Netzwerk?

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)