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Bild des Benutzers Johanna
Verbunden: 14. Juli 2003 - 0:00
Winkelfehlsichtigkeit durch Osteopathie "beheben"?!

Im März diesen Jahres wurde bei mir eine Winkelfehlsichtigkeit (R. P1.46 B 31 / L. P1.60 B 219) diagnostiziert. Seit dem trage ich meine Brille ständig. Meine Kopfschmerzen sind wesentlich besser geworden. Nun war ich, wie empfohlen zum Nachtesten allerdings bei einem anderen Optiker. Diese Spezialistin für Optometrie legte mir dringen ans Herz mich von einem Osteopathen behandeln zu lassen. Ich würde die klassischen Zeichen (Saugglockengeburt, mit 8J. Sturz vom 2 Meterbrett auf den Boden, Legasthenie...) aufweisen und dieser würde mir mit wenigen Sitzungen helfen können. Evtl. müsste ich dann noch eine Sehschule machen und dann wahrscheinlich keine Brille mehr tragen müssen. Seit dem ich im März die Diagnose bekommen habe höre ich ständig etwas anderes und ich weis nícht mehr was ich glauben soll. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen?
Vielen Dank schonmal.

Bild des Benutzers Johanna
Verbunden: 14. Juli 2003 - 0:00

Nachtrag
Zusätzlich sagte mir die Optikerin, dass sie mir zwar eine neue Brille mit stärkereren Gläsern anfertigen könnte - welche auch nötig wären. Nur würde sie dies nicht gerne tun, da meine Augen immer stärkere Korrektur vordern würden und mit den Jahren dies schlimmsten Falls nur noch mit einer OP zu beheben wäre.

Bild des Benutzers kerstinb
Verbunden: 19. Januar 2004 - 0:00

Hallo Johanna,

wie ein latentes oder auch manifestes Schielen durch Osteopathie behandelt werden soll, ist mir ehrlich gesagt ziemlich schleierhaft. Ich kenne die Theorie einiger manuellen Therapeuten, die behaupten, daß ein Schielen durch eine erhöhte Spannung der Augenmuskelnerven verursacht wird. Die erhöhte Spannung der Augenmuskelnerven sei durch die Hirnhäute bedingt. Durch manuelle Therapie sollen die Hirnhäute entspannt und somit das Schielen beseitigt werden. Das die Hirnhäute die Augenmuskelnerven zu stark spannen ist schon rein anatomisch gesehen nicht möglich. Die Augenmuskelnerven verlaufen größtenteils durch das Gehirn. Außerdem ist ein latentes oder manifestes Schielen eine Störung des beidäugigen Sehens und wird nicht primär durch die Augenmuskelnerven sondern von Zentren im Gehirn gesteuert. Auch eine Augenmuskellähmung ist im übrigen nicht durch osteopathische Therapien zu heilen.
Die manuelle Therapie hat sicher Erfolge bei z.B. angeborener oder erworbener spastischer Lähmung und anderen Störungen des Bewegungsapparates. Ein Schielen kann man dadurch nicht heilen. Wäre das möglich, hätte man schon längst die Schieloperationen abgeschafft oder man würde nicht an den Augenmuskeln sondern an den Nerven operieren müssen.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Die Frage kann sicher nur jemand beantworten, die entsprechende Fälle in Vielzahl gesehen hat. Untersuchungen dazu gibt es noch nicht. Und wenn Dr. Friederichs (Kinderarzt) oder Dr. Wulff (Augenarzt) über entsprechende Erfahrungen verfügen würden, hätten sie uns das sicher schon mitgeteilt.
Bis dahin ist diese Behauptung fachlich nicht gesichert und damit falsch und gehört wie vieles, was sich im Gebiet der Augenoptik und Augenheilkunde abspielt, ins Reich der Märchen.
Die Augenoptikerin sollte sich auf das besinnen, was sie eigentlich hätte lernen sollen, nämlich Durchführung der vollständigen Brillenglasbestimmung (dazu gehört auch die Korrektion der Winkelfehlsichtigkeit). Vielleicht hat sie Angst vor hohen Prismenwerten, und, obwohl erfolgreich, legt sie sich selbst Steine in den Weg und wird damit unglaubwürdig.
Schade um sie. Johanna suchen Sie sich einen
richtigen Fachmann und keine Märchenerzählerin.

Viele Grüße
martina S.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo,
ich werde demnächst zu diesem Thema was schreiben - sobald ich Zeit habe.
So möchte ich hier das nicht stehen lassen.
Ich hoff ich schaffs noch diese Woche?!


MfG
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Zusammen,

ich selbst habe keinerlei Erfahrungen mit der Zusammenarbeit mit Osteopathen (in Bezug auf WF), schon aus dem Grund weil mir das Know How dazu fehlt.
Aber nur weil ich es nicht kann und es zugegeben weit hergeholt erscheint heißt das nicht zwangsläufig es sei völliger Quatsch.

Ich möchte mal einen Erklärungsversuch starten, obwohl ich keine Garantie auf Richtigkeit geben kann da ich mich mit dieser Thematik noch nicht lange befasse.

Kerstin sprach schon "Spannungen" in der harten Hirnhaut an, diese ist nicht Dehnbar und kann so als Überträger von Bewegungen fungieren. Spannungen des duralen Systems können durch gemeinsame knöcherne Anheftungen auf extradurales Bindegewebe übertragen werden und umgekehrt.
Somit können Spannungen der dura mater auf periorbitale Strukturen übergehen.
Die Dura stellt eine mechanische Funktionseinheit dar, die die Schädelknochen verbindet, begrenzt und koordiniert die Bewegung dieser Schädelknochen. Sowie die Bewegung zwischen Schädel und Kreuzbein.
Man kann also sagen die Dura entspricht dem ligamentären(=Band) System an "echten Gelenken".
Die Spannungen die auf die intrakraniale(=im Schädel) und intraspinale(=in Wirbelsäule) Membran wirken müssen möglichst im Gleichgewicht gehalten werden.
Die Dura umhüllt außerdem den N. Opticus, der Zinnsche Ring ist fest mit der duralen Umhüllung des N. opticus und dem sich dort befinden Periost verbunden.
Außerdem setzt der M. rectus sup. und M. rectus med. zusätzlich an der Dura des N. opticus an bzw. sind sehr "innig" miteinander verbunden.
So können sich durale Spannung in der Orbita fortsetzen oder Druck auf die Augemuskelnerven und den Sehnerv ausüben. ( N. trochlearis durchbohrt die Dura etwa an der Stelle, wo die inneren Schenkel des Tentorium cerebelli die äußeren überkreuzen, und ist dort besonders empfänglich für abnormale durale Spannungen)
Es können im Kranialbereich auch noch andere "Störungen" auftreten die evtl. vom Osteopathen "behandelt" werden können (z.B. Ossäre Dysfunktion,.....)....
Man kann sehen das evtl. doch Zusammenhänge bestehen.

Wenn irgendwas falsch sein sollte dann bitte ich um Nachbesserung(oder wenn ich was vergessen hab)!
Wenn jemand Erfahrungen damit gemacht hat wäre es auch sehr schön die uns mitzuteilen.

Ich als AO mit einer technischen Ausbildung finde das sich das auch sehr abenteuerlich anhört, aber es zählt nur das was hilft und was in der Praxis funktioniert.
Ich kenne einen AO-Kollegen der mit Osteopathen zusammenarbeitet und auch Erfolge aufweisen kann.

Und Martina derjenige ist mit Sicherheit ein "richtiger Fachmann", dort schick ich meine Problemfälle hin wo ich "nur" mit MKH (nach AÄ Vorabklärung) nicht weiterkomme bzw. Restprobleme da sind. Meine Kunden waren bis jetzt ausnahmslos zufrieden.
Ich finde die Behauptung "nur" weil jemand was macht was wenige machen er sei kein richtiger Fachmann nicht in Ordnung. Ob das so ist lässt sich hier im Forum wohl auf keinen Fall nachprüfen (oder kennst du die betroffene Fachfrau, das du mehr weist wie wir).

Dr.med Friedrichs hat eine Schwerpuntpraxis für Entwicklungs- und Familienpädiatrie und in seinem Seminar das ich besucht habe hat er deutlich gemacht das er großen Wert auf interdiszplinäre Zusammenarbeit liegt - also auf Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.
Ob er sich dieser hier geschilderten Problematik angenommen hat weiß ich nicht - wenn nicht - dann kann er wohl auch nicht viel darüber sagen oder?!.

Nur weil der wissenschaftliche Beweis fehlt heißt es noch nicht es sei falsch, dann dürften wir bekanntlich auch keine MKH machen!!!!!!
Man sollte wirklich nicht nur auf Verdacht Kollegen schlecht machen ohne selbst sich mit dem Thema beschäftigt zu haben - und selbst dann muss man noch Erfahrungen sammeln und keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Ich gebe es ja zu - ich bin auch nicht hundertprozentig davon überzeugt - aber ich habe mir noch keine feste Meinung gebildet und werde mich weiter Informieren.

Nicht jede WF ist danach durch Osteopathen behandelbar............ deshalb wird es wohl nicht die OP's ersetzen können.
Dein Einwand Kerstin war sehr sachlich und auch in Ordnung, ich habe meine Infos zum groß teil aus der Zeitschrift "Naturheilpraxis" - mich würde deine Meinung dazu Interessieren. Wenn mein Scanner wieder mal funktioniert schick ich dir den Artikel.

Wenn du Johanna deiner Fachfrau vertraust würde ich es mal versuchen,wenn nicht lass es-die Entscheidung liegt bei dir!
Viel Erfolg wünsch ich dir dann noch.

MfG
Georg Scheuerer





Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Georg

ich danke Dir für Deine Ausführungen, wenn ich persönlich sie hier auch nicht weiter vertiefen kann. Auch mir fehlen die Fachkenntnisse diesbezüglich.

Interessant ist aber jedenfalls in dem Zusammenhang auch der enge Bezug zwischen den oberen Nackenwirbeln und der Augensteuerung bzw. dem Sehen. Dies ist in der Medizin hinreichend belegt. Während dort häufig die Augenprobleme von einer Läsion der Nackenwirbel her beurteilt werden, sehen wir ja auch oft durch langfristig bestehende Störungen einer Winkelfehlsichtigkeit, Zusammenhänge mit Kopfschiefhaltungen, Schulter-, Nackenverspannungen usw. als mögliche Folgen einer WF. Hier wird ein Osteopath sicher positiv Einfluss nehmen können. Fraglich ist z.Zt., ob ein Osteopath dem Anliegen der Winkelfehlsichtigkeit gegenüber offen ist. Ich weiß bislang nur den Kollegen Klaus Fitz, der solch eine Verbindung hat. Da ich meine eigenen Augen von diesem Kollegen seit einigen Jahren vermessen lasse, habe ich seine Infos zur Osteopathie, bisher sehr interessiert aufgenommen.

Leider ist dieser Bereich selbst wiederum äußerst komplex. So gibt es auch hier nicht "den Osteopathen", sondern ein weites Spektrum unter den osteopathisch Kundigen. Dabei kann dies unsere Tätigkeit gegebenenfalls ergänzen, wohl kaum ersetzen! Ob deshalb der Rat, statt(!) zu verstärkende Prismen zu geben, "Osteopathie anzuwenden" richtig ist, wage ich schon zu bezweifeln.

Steht hier nicht nur die Angst(?!) vor einer möglichen, aber oftmals auch sehr sinnvollen OP im Hintergrund? Wenn diese einen Kurswechsel bestimmt, ist der resultierende Erfolg fragwürdig.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

danke für die Ergänzung, ich bin schon auch deiner Meinung mit dem verstärken der Prismen.
Aber ich denke die Kollegin hätte wohl nach der Behandlung durch den Osteopathen gegebenenfalls durchaus wieder Prismen "gegeben".
Wir im Forum wissen nicht genau wie die Kollegin vorgeht(darum bin ich mit Kritik vorsichtig).
Das Spannungen im duralen Bereich etc. tatsächlich in seltenen Fällen eine WF hervorrufen oder andersherum, möchte ich aber nicht hundertprotzentig ausschliessen, ich denke das kann auch keiner (oder?).

MfG
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Johanna
Verbunden: 14. Juli 2003 - 0:00

Hallo zusammen,
wollte Euch nur darüber informieren, dass ich tatsächlich zu einer Ostheopatin gegangen bin. Ich kann Euch garnicht genau sagen was sie macht, auf jeden Fall löst sie Blokaden und momentan bin ich soweit, dass ich die Prismen garnicht so gerne aufsetzt. In zwei Wochen kann ich nochmal bei der Optikerin den Test machen und darauf bin ich schon ganz gespannt.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo zusammen,

habt Ihr schon einmal etwas vom sog. KISS-Syndrom gehört? KISS steht für Kopfgelenk-Induzierte Symmetrie-Störungen - Behandlung und Therapieerfolg sind genauso umstritten wie die Winkelfehlsichtigkeit und auch die Kinesiologie. Betroffen sind die oberen Halswirbel (Atlas, Axis sowie c1 bis..?).

Beim KISS Syndrom liegen Blockaden der Halswirbel vor, ausgelöst durch Geburt (Saugglocke, Frühgeburt, Zwillingsgeburt, schwere Geburt allgemein) oder auch Unfälle. Therapiert wird manuell mit der sog. Atlastherapie, es werden schlicht Blockaden der Wirbel gelöst, und zwar auf sanfte Weise.

Die Symptomatik ist weitreichend, was sich mit Symptomen der WF ähnelt / überschneidet, will ich hier kurz schildern Schielen (auch Bildlagefehler, verursacht durch Schiefhalten des Kopfes), Migräne, Motorik- und Koordinationsstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten bei Kindern, Dyskalkulie, Konzentrationsstörungen. Koriphäen auf diesem Gebiet sind Dr. Koch aus Eckernförde, und Dr. Biedermann aus Dortmund (sein Buch KISS-Kinder, aus dem Enke Verlag). Mit KISS vertraute Behandler empfehlen übrigens die Kontrolle der Augen, denn sie haben die Erfahrung gemacht, dass nicht erkanntes / behandeltes Schielen zu HWS-Problemen führen kann!

Ich lasse an dieser Stelle mal die Katze aus dem Sack, damit sich keiner wundert, warum ich diese Verknüpfung zur WF stelle Mein Sohn "leidet" sowohl unter KISS als auch unter WF. Die Symptomatik ist wirklich überschneidend und insofern bin ich eher geneigt, der Optikerin von Johanna ein Lob auszusprechen, weil sie über den Tellerrand zu sehen bereit ist (die reinen Augenspezialisten hier im Forum werden jetzt aufschreien, ich weiß, aber ich riskiere diese Aussage einfach mal, zumal auch Georg Scheurer diesbezüglich Gedanken einbringt).

Mein Optiker kennt eine Kinesiologin (hat nun nichts mit KISS zu tun), und auch er war erstaunt als diese ihm eine Ihrer "Patientinnen" anvertraute,wegen Koordinations- und Konzentrationsstörungen, er Höhen- und Vertikalabweichungen feststelle und die Kinesiologin es durch Therapie schaffte, die Höhenprismen zum Verschwinden zu bringen. Er kann es nicht glauben, ich bin skeptisch, aber nun umsomehr überzeugt, dass man auch die KISS-Symptomatik parallel zur WF therapieren kann und sollte, bzw. sie zumindest in die Betrachtungsweise mit einbeschließen sollte, zumal, wenn man auch mit Prismenkorrektur zuweilen an seine Grenzen stößt.

Zum Thema KISS habe ich auch zwei Foren entdeckt
www.kiss.kid.de und www.kiss-kinder.de

Jedenfalls finde ich Johannas Posting hier hochinteressant und denke, auch auf diesem Gebiet sollte unsere Diskussion weitergehen. Wir bräuchten hier im Forum halt mal auch einen Osteopathen oder andere Betroffene auf diesem Gebiet.

Wenn jemand Fieber hat - kann dies ja auch viele Ursachen haben, das Fieber allein zu bekämpfen, behebt nicht unbedingt die Ursache.


Ein wenig flott finde ich allerdings die Aussage von Johannas Optikerin, dass ihr der Osteopath ruck-zuck helfen würde und die Brille dann auch bald für immer passé sei KISS-Syndorm beim Säugling und Kleinkind ist in der Regel schneller und einfacher zu behandeln als beim Kind und Jugendlichen. Beim Erwachsenen wird es noch schwieriger, weil die Blockaden schon "ewig" bestehen. Unsereiner wird lange an sich und seiner schiefen Wirbelsäule arbeiten müssen.

(Zuletzt noch eine Bitte an Ralf1 Nicht wieder mit mir schimpfen, aber was ich hier geschrieben habe, weiß ich halt - leider mal wieder aus bitterer eigener Erfahrung)

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Kerstin

es hat sich ein kleiner Fehler in der ersten Internet-Adresse www.kiss-kid.de eingeschlichen. Korrigiere ihn in Deinem Beitrag noch. Die Seiten finde ich sehr interessant. Zumal die Verbindung der oberen Halswirbel und der Augensteuerung bekannt ist.

Gibt es hier schon Erfahrungen?

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers kerstinb
Verbunden: 19. Januar 2004 - 0:00

Hallo,

natürlich kann ein latentes oder auch ein mainfestes Schielen oder ein Nystagmus eine Kopfzwangshaltung verursachen, das ist auch Augenärzten und Orthoptistinnen mindestens seit 50 Jahren bekannt und wird auch entsprechend behandelt. Daß Kerstins Sohn eine Kopfhaltung bevorzugt, liegt am ehsten an dem V-Phänomen beim latenten Außenschielen, wahrschienlich bevorzugt er die Kinnhebung. Bei solchen Sachen vom KISS-Syndrom zu sprechen, finde ich zuweit hergeholt.

Weiterhin finde ich die Theorie, die Spannung der Hirnnerven, würden ein Schielen verursachen, unlogisch. Ein angeborenes Fehlen oder eine zu geringe Ausprägung eines Nervens, eine erworbene Schädigung oder Durchblutungsstörungen eines Augenmuskelnerven können zu einem Schielen führen. Wenn die Augenmuskelnerven von der Hirnhaut zu angespannt wären und so zu einem Schielen führen würden, warum sind dann die anderen Hirnnerven nicht betroffen? Warum haben dann Kinder mit angeborenem Schielen keine Sprachstörungen, keine Sensibilitätsausfälle, keine Störungen der Gesichtsmimik usw. Auch diese Funktionen werden von Hirnverven gesteuert, und diese Hirnnerven verlaufen in einigen Strecken auch mit den Augenmuskelnerven. Warum sollten dann von der erhöhten Spannung der Hirnhäute nur die Augenmuskelnerven betroffen sein? (Ich rede hier nicht von mehrfachbehinderten Kindern sondern von normal entwickeltem Kindern mit angeborenem manifesten oder latenten Schielen).

Daß Schädigungen der Halswirbel nach Geburtstraumen oder angeborene Wirbelsäulenschäden, angeborener Schiefhals mit der manuellen Therapie erfolgreich behandelt werden können, finde ich einleuchtend. Aber Strabismen damit therapieren?
Ein Schielen wird oft vererbt, oft sind auch Kinder betroffen, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, von Drogen abhängig waren usw. Wo bleibt da der Zusammenhang des Schielens mit den Halswirbeln?.

Die Kopfhaltung bei manchen Schielformen resultiert meistens ja nur daraus, daß in einer bestimmten Blickrichtung der Schiel:wink:el kleiner ist und somit besser kompensiert oder nur in dieser Blickrichtung kompensiert werden kann. Eine ständig eingenommene Kopfhaltung verursacht natürlich nach Jahren oder Jahrzehnten durch die einseitige Schäden der Halswirbel und Muskulatur, deshalb operiert man diese Patienten ja meistens im 3 bis 4. Lebensjahr. Nach einer Schieloperation halten vor allem Kinder den Kopf oft schon ziemlich gerade.

Es gibt schon ein neurales Zentrum im Hirnstamm zur Steuerung der Kopf- und der damit entsprechenden Augenbewegungen. Bei Schädigungen diese Zentrums kommt es allerdings meistens zu Nystagmen und Schwindel, manchmal mit einem vertikalen Schielen kombiniert. Allerdings funktioniert dieses Zentrum bei Patienten mit Heterophorien, manifestem Schielen völlig normal, sonst hätten die Patienten bei Kopfbewegungen ständig Schwindel. Und einen Nystagmus hab ich bei den Patienten auch noch nicht gesehen.

Daher besteht für mich weiterhin kein logischer ZUsammenhang zwischen Schielkorrektur und Osteopathie.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, KerstinB

hast Du nicht auch schonmal erlebt, dass Kinder mit prismatischer Korrektion plötzlich Ihre Blässe im Prüfraum verlieren. Ich frage seit längerem meine Probanten auch nach Sprachstörungen, da es hier teilweise interessante Begleitphänomene gibt. Ich habe selbst eine relativ ungelenke Zunge und drücke mich teilweise garnicht so gut aus. Fremdsprachen waren mir immer ein Horror.

Übrigens hatte ich als kleines Kind häufiger einen Schiefhals, der eingerenkt werden musste. Einmal war ich deswegen für zwei Wochen im Krankenhaus, mitten im Schulunterricht stand plötzlich mein Kopf völlig schief. Die Lehrerin hielt es erst für einen Scherz. Eine Ursache wurde nie gefunden. Wärme, Einrenken, manchmal ging es in Stunden oder 1-2 Tagen weg, einmal dauerte es eben über acht Tage lang. Ich sehe hier heute schon Zusammenhänge mit meiner größeren WF, ca. 35-38 Prismen in der Seite und 7-8 Prismen in der Höhe.

Nicht selten erleben wir die Abnahme von Schwindel- und Gleichgewichtsproblemen, von Tinnitus- und Migräneanfällen nach Korrektionen einer WF. Auch die oberen Halswirbel können dererlei Störungen hervorrufen. Wechselwirkungen sind für mich durchaus vorstellbar und diese schaukeln sich vielleicht noch hoch.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

danke für den Hinweis - der Link wurde wohl inzwischen umbenannt und ich hatte ihn einfach aus meinen (teilweise schon wieder überholten?) Favoriten übernommen. Hier der korrekte Link
http://www.kiss-kid.de/

Wenn ich das Buch von Dr. Biedermann richtig in Erinnerung habe, dann wurde eine Besserung des Schielens als Begleiterscheinung der manuellen Therapie bei einigen Kindern festgestellt, und anscheinend häufig genug, um es im Buch zu erwähnen. Dr. Biedermann und Co. sind natürlich nicht versiert in Sachen Optometrie und Strabismus. Die Kinder kamen zu ihnen wegen der Halsblockaden. Diese Kinder durchliefen teilweise schon lange Zeit Ergotherapien ohne den erhofften Erfolg, litten unter Sprachstörungen (deshalb Logopädische Behandlung) und waren häufig Brillenträger wg. Schielens. Nun berichteten Eltern nach erfolgreicher Manualtherapie, dass das Kind nicht mehr so stark unter den Sprachproblemen leidet bzw. sich das Schielen gebessert hat. Ist doch kein Zufall, dass dies so häufig beobachtet wird ?!?

Ich kann an meinem Sohn beobachten, wie die Sprache leidet, wenn der Hals sich mal wieder gar nicht drehen und nach vorn beugen läßt (Purzelbaum unmöglich wg. der Blockaden, lt. Lehrerin im Turnen ungeschickt - ha, ha.....), ich hatte schon seit geraumer Zeit die Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Augenproblem und der Blockaden geben könnte, wurde deswegen aber vom Orthopäden u. Kinderarzt belächelt. Mir wurde vorgeworfen, mein Kind übersensibel zu beobachten aufgrund der Frühgeburt und Komplikationen. Ich fühle mich hier durch Johanna und Dich bestätigt, dass an dem Ganzen etwas dran sein MUSS. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist äußerst wichtig und findet m. E. viel zu selten statt. Hier im Forum wäre eine Möglichkeit des Austausches aber Wie bekommen wir die Fachleute aus dem Bereich der Orthopädie hier her?

Übrigens Wenn ich mal wieder eine HWS-Blockade habe (Spätfolgen eines schweren Autounfalls mit Sohn im Wagen), dann habe ich Kopfschmerzen und Migräne und kann mich nicht konzentrieren. Dann hilft mir auch meine Prismenbrille nix! Da ich aber nicht immer HWS-Blockaden habe und die Kopfschmerzen und Migräneanfälle seit Tragens der Prismenbrille deutlich zurückgegangen sind, ist dies ein Beweis, dass die Brille hilft. Die Brille allein ist nicht das Wundermittel, ich weiß, und man darf nicht euphorisch sein und behaupten, alle Beschwerden sind weg, wenn man die Brille trägt(Lukas klagt nun aber auch kaum noch über Kopfschmerzen) - eine Totalanamnese ist extrem wichtig und die Alarmglocken sollten immer läuten, wenn ein Patient / Kunde dem Optiker erzählt, dass er auch häufig unter HWS-Blockaden leidet. Kopfschmerzen werden halt sowohl durch WF ausgelöst, als auch durch HWS-Probleme.

Der Kopf mit seinen Augen als Organ, sowie die Sprache, als auch die HWS gehören für mich irgendwie zusammen und sollten auch insgesamt unter die Lupe genommen werden, wenn eine eindeutige Symptomatik vorliegt, die durch eine Behandlungsart allein nicht beseitigt werden kann - das ist meine These als NICHT-Ärztin und auch als NICHT-Optikerin. Aber mein Gefühl und Instinkt sagen es mir.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Kerstin,
schon Haase hat nie behauptet, dass Kopfschmerzen und Sehstörungen immer nur von den Augen kommen, also als rein optisch bedingt sind. Ich erinnere mich, dass er häufig vom dem imaginären Abfallkorb gesprochen hat, den jeder Mensch hat, in den sein gesamter Müll, wie Anstrengungen, Belastungen, Fehler etc. hinkommen. Ist er voll, kommt es zu fühlbaren Auswirkungen (Kopfschmerz, Bauchschmerz, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Wirbelsäulenschwierigkeiten etc).
Wenn wir als Augenoptiker dann ein Teil (Sehfehler) "herausholen", ist wieder mehr Platz für anderen Müll, und die Befindlichkeitsstörungen werden weniger.
Und jede Art von Überheblichkeit, alles auf eine Ursache (hier die Winkelfehlsichtigkeit) zu reduzieren, ist sicher nicht angebracht. Dies ist auch eine der wichtigsten Dinge, die ich bei Dr. Wulff gelernt habe, der dann immer von der "Belastungstorte" spricht, von dem wir nur ein Tortenstück bearbeiten. Ob dies nur schmal ist, oder sehr groß, d.h ob Probleme durch Prismenbrille wenig oder erheblich vermindert werden können, wissen wir erst einige Zeit nach der Prismenkorrektion.
Daher ist schon wichtig, etwas über das Tortenstück hinaus auch auf die benachbarten Tortenstücke zu sehen; aber dass erfordert nicht ein festes Hand in Hand gehen mit anderen Berufsgruppen.
Ein Orthopäde wird generell keinerlei Zusammenhänge zwischen WF, Kiss, HWS herstellen können. Meist im Gegenteil.
Und Optiker, die neben Prismenbrillen auch noch ergotherapeutische, logopädische, medikamentöse Hinweise geben und Sehübungen empfehlen oder gar selbst durchführen, sind für mich mich unbedingt sehr empfehlenswerte Fachleute für Sehfehler. Mehrzweckgeräte funktionieren nie so gut, wie Einzelgeräte, weil sie die Einzelfunktionen nicht so gut beherrschen und diesen Mangel durch Vielfalt kaschieren möchten....(Einfalt?)

In diesem Sinne grüßt Euch gernot

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Gernot,

das war schön bildlich von Dir beschrieben - gefällt mir.

Ich meine ja auch nicht, dass ein Optiker auch ein HWS-Syndrom beheben können soll, wenn die Prismenbrill allein nicht hilft.

Aber ich als "Patient" wäre und bin immer sehr dankbar, wenn ein Arzt (bei Prismen haltein Optiker) mir gegenüber zugibt, dass er da allein nicht weiterkommt und mich an eine andere Stelle hin empfehlen kann. Meist ist es aber doch so, dass man, als ratloser Patient oder auch Mutter, bei anderen Leuten über sein Leid klagt, weil nichts hilft, und von dieser Seite meistens den hilfreichen Tipp bekommt, vielleicht mal da oder dahin zu gehen. Ich habe einer Frau mit immer wiederkehrender Migräne, die schon sämtliche Diagnostik durchlaufen hatte, u. a. auch Augenarzt, einen Sehtest nach MKH empfohlen - sie war zunächst sehr erstaunt und sah keinen Zusammenhang. Heute ist sie mir sehr dankbar, denn die Prismenbrille half ihr schließlich.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Kerstin, genau so sollte es sein und nichts anderes habe ich "zwischen den Zeilen" gemeint.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Johanna,

es wäre nett wenn du uns mal bei gelegenheit schreibst wie sich dein "WF-Problem" jetzt verhält und ob die Behandlung durch den Osteopathen was gebracht hat etc.

Danke im voraus!!

Grüße

Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Johanna
Verbunden: 14. Juli 2003 - 0:00

Hallo zusammen,
bin total begeistert. War bei meiner Optikerin und sie hat mich nochmals getestet. Ich sehe mittlerweile jetzt hohne Brille besser als damas mit Brille. Allerdings sind die Augen in der Ruhestellung, (sie hat mir das genau erklärt ist für mich schwierig wiederzugeben) noch nicht ganz da angekommen sind wo sie hin sollen. Aber ich bin auf dem Richtigen Weg. Habe weitere 6 Termine bei der Ostophatin ausgemacht und danach werden wir sehen was ist. Ich bin froh diesen Weg eingeschlagen zu haben, auch wenn ich sehr skeptisch war und mir viele abgeraten haben.
Schöne Grüße

Bild des Benutzers Marc007
Verbunden: 13. August 2012 - 12:38

Hallo!

Ich hoffe dieses Forum ist noch Online...

Bei mir wurde eine WFS festgestellt mit insgesammt 1,5. Ich war bei einer bekannten Optikerin die meine Augen auf meinen Wunsch hin noch einmal ausgemessen hat, da ich den Einduck hatte dass der Optiker im Augenzentrum mit meinen Augen überfordert war.

Nachdem mit Hilfe der Prismen sich das Balkenkeutz nicht übereinanderlegen ließ (da es sich jedesmal wieder Richtung  rechts unten verschob) überzeugte die werte Frau Schmeidl mich einen Osteopathen aufzusuchen. Der Termin ist Heute und ich wollte mich hier nochmal informieren. Sie meinte dass sich mein Problem durch Prismen nur verschlimmer würde bis hin zur endgültigen Doppelsichtigkeit, da meine Augen versuchen immer wieder die gleiche Stellung einzunehmen.

Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit solch einer praktisch nicht durch Prismen zu behebenden WFS?

 

Meinen Eindruck werde ich später darlegen.  

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

falls die WF durch Halswirbelprobleme kommt, hast Du keine Chance der Korrektion, dann ist der Ostheopath erstmal dran. Wenn er nichts feststellt, kann es sich um einen Mikrostrabismus handeln, der nur teilweise zu korrigieren ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Da war die werte Frau Schmeidl wohl wirklich überfordert. ,-)

Erst 1,5 Prismen (außen/innen?) und dann ein Höherstand des rechten Auges mit einer Eso-Stellung. 

Wenn es wirklich eine Mikrotropie mit +VD ist kann auch eine osteopathischen Behandlung diese nicht ändern. 

Was diese bringen kann ist möglicherweise eine bessere Durchblutung der Vertebralis.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Opti
Verbunden: 23. November 2012 - 11:16

Mein Sohn wurde wegen Schielens osteopathisch behandelt. Der Schielwinkel hat sich nach drei Sitzungen von 15° auf nunmehr maximal 8° verbessert. Im Internet habe ich folgenden Bericht gefunden:

http://www.praktijktenham.nl/DaviWB/Download/Deutsch%20Abstract%20Untersuch%20Strabismus%20PDF.pdf

Bild des Benutzers Gast
Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo Opti,

was mich interessieren würde: bist Du denn auch weiterhin bei einem Augenarzt in Behandlung und kommt dieser zum selben Ergebnis? Handelt es sich um manifestes oder latentes Schielen?

Aber es ist schön zu lesen, dass Ihr mit dieser Methode zum Erfolg kommt.

Alles Gute Kugelblitz

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo,

der oben angegebene Pfad dokumentiert eine Schielwinkeländerung um im Durchschnitt 4° nach ostheopatischer Behandlung. Dies erinnerte mich an in etwa korrelierende Werte von Hans-Joachim Haase mit ca. 8.00 cm/m horizontaler Panumarealgröße im parazentralen Gesichtsfeld. Interessanter weise korrelieren die Größen in etwa. Wobei Schieler keine zentrale Fixation kennen und deren Nutzung von Panumarealen kennen.

Allerdings ist es sowohl in der Augenheilkunde, wie auch in der Augenoptik keine Frage, dass Schielwinkelmessungen von etlichen Parametern abhängig sind. Viele dieser Ergebniswerte hängen von den Untersuchungsgeräten, Umfeldbedingungen (Helligkeit, etc.) ab. Daneben aber bringt der Klient, wohl die entscheidenden Parameter mit, die ganz sicher vom Ermüdungsfaktor, Interesse etc. beeinflusst werden.

All das ist aber vordergründig, wenn man weiss, dass jeder Schielwinkel eine Zusammensetzung aus unterschiedlichen Faktoren ist.

1) Fixiertes Sehen wurde nie gelernt, oder allermeist im frühkindlichen Alter schon aufgegeben. In diesem Fall hätte sofort durch Korrektion und oftmals gefolgt von Operation gehandelt werden müssen.

2) Um Doppelbilder zu ünterdrücken, wird vom visuellen Cortex eine gewisse Winkelgröße an Abweichung gefordert und i.d.R. eingehalten, damit die Exclusion (Abschaltung) eines Seheindrucks auch sauber abläuft und erreicht wird. Übrigens, gibt es an dieser Stelle die Probleme, wenn der Restwinkel nur gering ist und dann (evtl. durch gewisse Anschubfaktoren) plötzlich Doppelbildeindrücke verarbeitet werden, deren man nicht bzw. nur sehr mühsam wieder Herr wird.

3) Allermeist dreht sich das schielende Auge zudem im Laufe von Zeit (Lebensalter) zunehmend in einen Augenwinkel. Ob hier z.B. die sogenannte Schlafruhestellung (allermeist oben / außen) hereinspielt, man diskutiert dies.

4) Kernproblem bleibt, einem fixierten Sehen über beide Augen wird nach Möglichkeit trickreich ausgewichen, auch bei diesbezüglichen Messungen und Versorgungen. Es ist eher ein aufwendiges, oft sehr mühsames, und leider nicht selten erfolgloses Unterfangen, das Sehen wieder auf beidäugiges Sehen aktiv zu schalten. 

Im Beispiel, wenn zwei Wildpferde vor den Wagen des Sehens gespannt werden, die nie zugeritten, geschweige denn zum Gebrauch als Gespannpferde abgerichtet wurden, hat der Kutscher (Gehirn) eine kaum zu lösende Aufgabe vor sich, zudem wären dann die Zügel (Muskeln, Nerven) nichtmal gleichlang, bzw. gleich kräftig gestaltet. Zudem würden die Komandos (Zurufe über die Nervenbahnen) überhaupt nicht verstanden.

Stellt man sich dies so vor, und das entspricht der Wirklichkeit, sagen Verringerungen oder auch Vergrößerungen im Schielwinkel letztlich nur wenig aus. Defacto müsste eine langfristig angelegte bessere Komunikation unter einer Kompensierung der Fehlwinkel im Gehirn softwareseitig so up-gegradet werden, dass funktionale Zusammenarbeit geleistet werden kann, ohne das Doppelbilder das Ganze wieder negieren. Alles andere sind eher Spielchen in einem völlig falsch programmierten Systemablauf.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)