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Bild des Benutzers seraphim
Verbunden: 4. August 2003 - 0:00
Zentrierung von Einstärkengläsern

Hallo Zusammen,

mal ne Frage wenn ich Einstärken-Brillengläser nach der ADF zentrieren will muß ich doch sowohl die horizontale Zentrierung, als auch die vertikale Zentrierung einhalten, oder??? Die horizontale Zentrierung wird über die PD eingehalten, das ist klar. Aber was ist mit der vertikalen? Meißt wird letztere übergangen und einfach mittig (Höhe-Kastenmaß / 2) eingeschliffen. Das ist doch nicht richtig, oder?

Gruß )

Bild des Benutzers Helge
Verbunden: 28. August 2005 - 0:00

Das man die Gläser mittig einschleift ist eigenlich nicht richtig, kommt aber in der Regel sehr gut hin.
Wenn Du exakt nach Augendrehpunktforderung vertikal zentrieren möchtest, mußt Du den optischen Mittelpunkt des Glases mit dem Augendrehpunkt in eine Linie bringen. Das geht auf die folgende Art
Du setzt dem Kunden die Brille auf und passt sie an. Anschließend muß der Kunde stehen und eine normale Körperhaltung einnehmen. Dann zeichnest Du die Pupillenmitten an, und misst mittels eines Inklinationsmessers die Vorneigung der Fassung. Jetz kommt ein wenig rechnen. Für jede 2° Vorneigung ziehst Du vom Abstand Fassungsrand-Pupillenmitte 1mm ab. Das würde z.B. bei 8° Vorneigung heissen 4mm unterhalb der Pupillenmitte muß der optische Mittelpunkt des Glases liegen.

Bild des Benutzers Colibri
Verbunden: 12. März 2006 - 0:00

Hallo Seraphim,

Helge hat beschrieben, wie man nach Nullblickrichtung anzeichnet und dann rechnet. Wenn du bei der vertikalen Bestimmung nicht rechnen möchtest, kannst du den Durchblickspunkt folgendermaßen auch gleich anzeichnen
Der Kunde setzt die angepasste(!) Fassung auf und stellt sich, am besten vor einem Spiegel, hin. Du stellst dich seitlich zu ihm. Dann läßt du ihn den Kopf solange anheben, bis die Fassungsebene senkrecht zum Boden steht. Er soll sich im Spiegel in die Augen sehen. Daraufhin trittst du in gleicher Augenhöhe vor ihn und zeichnest den Durchblickspunkt an. Besser ist es, man macht sich schon vorher in der geschätzten Höhe einen horizontalen Strich (oder verwendet Astralonscheiben) und schaut dann nur, ob der Zentrierpunkt höher oder tiefer muss. Dadurch verhinderst du, dass der Kunde auf deine Stiftspitze sieht.
Das ganze nennt sich Hauptblickrichtung. Damit wird die Augendrehpunktforderung für alle Einstärkenbrillen erfüllt.

Viele Grüße vom Colibri

Bild des Benutzers seraphim
Verbunden: 4. August 2003 - 0:00

Danke euch beiden,

ihr habt mir etwas weitergeholfen. Ich habe mich nur immer gewundert, warum oft "panik-artig" die PD eingehalten wurde, die Höhe jedoch so lala mal ca. auf Scheibenhöhen-Mitte eingeschliffen wurde, wo doch vertikale Vergenzbewegungen des Auges "kritischer" sind als horizontale. So ganz klar ist mir das immer noch nicht.

Gruß

Bild des Benutzers Colibri
Verbunden: 12. März 2006 - 0:00

Hallöchen nochmal,

wie Helge am Anfang seiner Nachricht schon erwähnte Scheibenmitte oder leicht darüber kommt leider meistens ganz gut hin. Viele Augenoptiker haben zwar irgendwann mal was von kritisch und unkritisch gehört, kontrollieren ihre Brillen aber gar nicht nach den Toleranztabellen. Die meisten Reklamationen treten eben bei falscher PD auf und nicht bei falscher Höhe, da es den Kunden mehr auffällt, wenn sie den Kopf schräg halten müssen, um scharf zu sehen, als wenn sie ihn etwas tiefer oder höher als gewohnt halten. Außerdem kann man die Höhe durch Veränderung der Vorneigung nachträglich verändern und somit bei ganz genauen Kunden das Problem schnell beseitigen.
Am besten gewöhnst du dir das gar nicht erst an, dann bist du immer auf der sicheren Seite und deine Kunden sind zufrieden!

Viele Grüße vom Colibri

Bild des Benutzers seraphim
Verbunden: 4. August 2003 - 0:00

@ Colibri,

danke!!! Das war genau die Lösung zu meinem "Problem". Vielen Dank!!!

Gruß