Hallo,
ich bin 22 und bei mir wurde eine Kurzsichtigkeit (plus Hornhautverkrümmung)festgestellt.
Habe heute meine erste Brille bekommen.
Sie hat folgende Werte
links -0,5 dioptrin, -0,25cycl , achse 105°
rechts -1,0 dioptrin, -0,75cycl, achse 95°
Jetzt frage ich mich, wie häufig ich sie tragen sollte.
Zum Autofahren, beim Fernsehschauen und im Kino erscheint es mir sehr sinnvoll, weil ich vorher zB die Straßenschilder nicht mehr lesen konnte.
Reicht es wenn ich die Brille nur dazu trage?
Ist es besser, wenn ich sie bei PC-Arbeiten (was ich sehr häufig tue) und beim Lesen (auch sehr häufig) anziehe oder absetze?
Habe gelesen, dass es bei Kurzsichtigkeit weniger anstrengend für die Augen sei, wenn man bei Naharbeiten eine Brille mit ca 0,5 weniger Dioptrin anziehen würde.
Wenn das stimmt würde es bei mir ja noch reichen, wenn ich die Brille einfach abnehme, oder?
Oder sollte ich sie IMMER tragen, wegen der Hornhautverkrümmung?
ich frage, weil meine Augen sehr angestrengt sind. wenn ich die brille aufhabe ist mir die ganze zeit etwas schwindelig, wenn ich sie abziehe sehe ich halt nur ca 1meter um mich herum scharf alles andere verschwommen (aber so bin ich es gewohnt)
Beim PC kneife ich die Augen etwas zusammen, beim Lesen von Büchern nicht. Nach längerem Arbeiten/Lesen brennen meine Augen. Aber mit und ohne Brille.
Fernsehschauen oder Autofahren strengt mich ohne Brille so an dass es weh tut, also brauche ich sie da auf jeden fall.
Der Wechsel zwischen mit und ohne Brille strengt die Augen aber auch jedesmal an, ich brauche ca 20 minuten um mich an die veränderte Sicht zu gewöhnen.
Es wäre schön wenn mir jemand eine Empfehlung gibt zu welchen Gelegenheiten ich die Brille aufziehen sollte um die Augen optimal zu entspannen.
Wenn ich keinen Dioptrinunterschied von 0,5 zwischen beiden Augen hätte (was anscheinend nicht so toll ist...) und keine Hornhautverkrümmung (mit der ich mich überhaupt nicht auskenne) würde ich die Brille einfach nur beim Autofahren anziehen, so bin ich mir aber unsicher was das beste ist.
Vielen Dank!
Hallo, Kleine Schnecke!
was hälst Du selbst von meiner Empfehlung, die Brille nicht mehr zu tragen. Solltest Du die Brille ca. 2 Wochen am Stück getragen haben und weiter über die oben besprochenen Probleme reflektieren, ist die Brille ganz sicherlich nicht optimal für Dein Sehen!
Weitere Hinweise dürften sich ergeben, wenn Du Dich im Forum "Winkelfehlsichtigkeit" einlesen solltest.
Alles Gute!
Allerdings meine ich damit keinesfalls, dass Du weiter ohne Brille leben solltest. Jedoch muss eine Brille ein Glücksmoment "im Sehen" sein, sonst stimmt etwas nicht.
Viele Grüsse
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Paul-Gerhard Mosch schrieb
Tolles credo finde ich )
Hallo kleine Schnecke!
Da du auf dem Auge einen schon korrektionswürdigen Cylinderwert hast, ist eine Umgewöhnung notwendig. Trag die Brille immer, du wirst merken, dass es in ein Paar Tagen besser wird. Das Auf- und Absetzen der Brille macht Schwierigkeiten, deine Augen müssen sich immer wieder umstellen. Solltest du - wie Paul-Gerhard schreibt- nach 2 Wochen merken, dass es nicht besser ist, geh nochmal zum Optiker und laß die Werte überprüfen.
Lieber Gruss, Agnes
Hallo kleine Schnecke,
wurden die Werte erst jetzt gemessen? wie war es denn bisher, hast Du eine Brille getragen?
Was machst Du seid ca. 6-12 Monaten beruflich? Gab es da eine Veränderung?
@ die Fachleute Der Schulmeinung zur Folge dürfte sich doch in diesem Alter keine Myopie mehr entwickeln oder verändern?
viele grüße
OptimalSehen
dkrummi schrieb
Hallo. Ein schulmedizinischer, aber m. M. n. guter Augenarzt meinte, dass es Ausnahmen gibt, zum Beispiel die Entwicklung der Kurzsichtigkeit beginnt erst mit 20 Jahren und endet einige Jahre später.Hallo Freunde,
Entwicklung der Kurzsichtigkeit.
Das ist so eine Sache. Ein Längenfehler des Auges beginnt meist in der Kindheit und endet mit dem Erwachsen werden, Ausnahmen sind üblich.
Ein Brechkraftfehler beginnt oft (nicht immer) in der Pubertät und endet .... NIE.
Brechkraftfehler sind ständigen Änderungenunterworfen, das liegt nunmal daran, daß die Augenlinse kein starres Medium ist. Gerade sie altert von der Geburt an und ist mit etwas über 40 Jahren so fest geworden, daß sie sich nicht mehr so stark durchbiegen kann (Alterssichtigkeit).
Bei manchen Menschen geht dann die Kurzsichtigkeit tatsächlich zurück, aber das ist keine Regel. Bei vielen widerum steigt si ab dem Zeitpunkt, wo sich in der Augenlinse eine Cataract (ein grauer Star) entwickelt.
Der Mensch ist einfach zu verschieden, um wirklich gültige Regeln aufzustellen in Bezug zur Kurzsichtigkeit. Alles ist möglich.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
als ich vor 2 Jahren den Führerschein-Sehtest machte sah ich noch 100%.
Ich hatte noch nie eine Brille.
Letzten Winter war ich sehr depressiv weil mich meine "große Liebe" verlassen hatte und da begann die Kurzsichtigkeit irgendwie...sehr plötzlich. Ich dachte anfangs beim Autofahren immer dass ich was im Auge hätte (hätte ja auch vom weinen sein können) und rieb darin herum. Dann merkte ich dass ich die Straßenschilder nicht mehr lesen konnte.
Gleichzeitig merkte ich dass ich in der Uni die Tafelanschriebe nicht mehr lesen konnte wenn ich hinten saß. Seit dem bin ich wohl kurzsichtig.
Weil ich aber keine Brille wollte und will, bin ich erst jetzt zum Optiker gegangen. Tja und jetzt hab ich die Brille mit obengenannten Werten.
Ihr meint also, dass ich sie immer aufziehen sollte?
Ich könnte noch dazusagen, dass ich glaube bemerkt zu haben, dass der Computer die Augen kaputt macht und Kurzsichtigkeit fördert. Seit ich 16 bin hatten wir einen Internetanschluss und ich hatte Phasen in meinem Leben wo ich 8 Stunden täglich vor dem PC saß und auch seit ich studiere sitze ich wieder sehr häufig vor dem PC, im Schnitt etwa 4 Stunden täglich, habe mir im Frühjahr auch deswegen eine Sehnenscheidenentzündung geholt.
Ich glaube dass diese Kurzsichtigkeit die erst ab 20 anfängt ein neuer "trend" ist...ich kenne immerhin noch 2 Personen in meinem Freundeskreis die ebenfalls erst jetzt eine Brille bekommen haben wegen Kurzsichtigkeit.
Vielleicht kann sich dazu mal ein Fachmann äußern. Vielleicht sollte man auch anfangen sich gedanken zu machen, ob das Leben das wir in der heutigen Zeit führen wirklich so gut für uns ist...
aber wenn die Kurzsichtigkeit wirklich vom computer kommt, was soll ich machen dass es nicht schlimmer wird? wegen dem studium kann ich gar nicht anders, als viel zeit vor dem pc zu verbringen und meine nase in bücher zu stecken (soll ich dazu die brille auch anlassen obwohl ich noch klar lesen kann?)
Hallo kleine Schnecke
Obwohl ich derzeit (seit gut 4 Jahren) auch mehrere Stunden am Tag am PC sitze, zum Teil sind es locker 10 Stunden, geht bei mir die Kurzsichtigkeit zurück.
Also kann nicht NUR das Arbeiten am PC heutzutage eine Ursache dafür sein, dass es immer mehr Leute gibt, die erst nach der Pubertät kurzsichtig werden.
Es mag mit ein großer Grund sein, vor allem, wenn man ständig ohne Pause davor sitzt und die Augen NICHT regelmäßig in die Ferne blicken lässt.
Und da gibt es heute schon Kurse zum "gesunden Areiten am PC" für die Augen.
lieben Gruß
Nicole
Hallo kleine Schnecke!
Es gibt einen Zusammenang zwischen Depression und Sehstörung. Eine Freundin von mir hat seit einer schlimm durchlebten Trennung Sprachstörungen, die nicht wieder weggegangen sind. Ich weiß nicht wie es dir jetzt geht, vielleicht lohnt es sich dem nachzugehen.
Was das intensive Naharbeiten angeht, habe ich persönlich keine Verschlechterung meiner Sehschwäche bemerkt. Was wohl zutrifft die Augen ermüden, und ich merke es schneller. Da helfen Lernpausen (die man aus lerntheoretischen Gründen sowieso machen sollte), während deren du einfach in die Ferne aus dem Fenster blickst, und das für 5 Minuten. Oder Mittagsschlaf, wirkt bei mir für Augen und Kopf wahre Wunder.
LG...Agnes
Hallo kleine Schnecke,
Du bist ein Beispiel für den Fall der Kurzsichtigkeitsverstärkung durch den PC.
bei einigen Menschen geschieht das nach 8 Stunden PC-Arbeit so gewaltig, daß sie nicht gefahrlos mit dem Auto nach Hause fahren könnten, ohne erst mindestens 15-30 min. zu warten. Eine Augenprüfung nach anstrengender pC-Arbeit ergibt oft höhere Minuswerte. Diese Ergenisse dürfen aber nicht in eine Brille gesetzt werden! Besser ist Nicol´s Rat, Augenübungen während der PC -Arbeit durchzuführen und häufige Blickwechsel Ferne/Nähe.
Beim Lesen darfst Du die Brille weglassen, aber das kann dazu führen, daß Du frühzeitiger eine Nahkorrektion brauchst, wenn Du mal in das Alter der Alterssichtigen kommst.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
dass die Linse sich ein Leben lang verändert kann ich noch nachvollziehen. Aber ist sie mit 22 schon so verdickt, dass es eine ganze dpt ausmacht? Und woher kommt der plötzliche Asti von einer 3/4 dpt? Der auch noch gegen die Regel ist? Ist die Frage, sind die Veränderungen physiologisch oder anderer Natur?
@kleine Schnecke
die Vorschläge von Eberhard und Nicole sind allemal empfehlenswert!!
OptimalSehen
Hallo dkrummi,
die ständigen Linsenveränderungen ergeben sehr häufig wechselnde Zylinderwirkungen. Wenn man KL anpasst, weiß man, daß bei vielen Menschen eine vorhandene Hornhautverkrümmung nach der Regel voll von einem inneren Astigmatismus ausgeglichen wird. Gerade bei Hartlinsen führt das dazu, daß außentorische KL erforderlich werden.
Irgendwann ist dieser Ausgleich nicht mehr in voller Wirkung da, oder er wirkt zu stark, in beiden Fällen hat das Auswirkungen auf den Gesamtastigmatismus.
Viele erst später auftretende Astigmatismen sind gegen die Regel, oder obliquus.
( um 45 oder 135°)
Jeder Augenoptiker sollte wissen, daß eine rein sphärische Hornhaut sehr selten vorkommt, aber daß bei der Refraktionsbestimmung rein sphärische Werte gefunden werden, wesentlich häufiger.
Stärkenänderungen kommen nicht nur durch Brechkraftveränderungen der Linse, sondern auch durch geringe Lageveränderungen.
Für Laien
stellt Euch vor, daß die Augenlinse keine einzige Epthelzellelle verliert, obwohl auch an der Linsenoberfläche immer neue Zellen gebildet werden. Die "verbrauchten" Zellen wandern in das Innere der Linse und werden zu Linsenfasern, die irgendwann ihren Zellkern verlieren und den Linsenkern bilden. Dadurch wird sie im Laufe des Lebens unbeweglicher. Wenn das System nicht so funktionieren würden hätten wir Menschen schon in jungen Jahren einen riesigen Zellmüllberg im Auge. Der Linsenkern dehnt sich im Laufe des Lebens immr mehr aus.
Viele Grüße
Eberhard
Eberhard Luckas schrieb
Kannst Du das mal näher erklären?
Ich habe auch mit ca. 20 Jahren eine Brille mit ähnlichen Werten (etwas mehr Cyl.) bekommen - obwohl ich 2 Jahre zuvor den Sehtest für den FS noch mit Bravour bestanden habe!
Konnte mich aber nie so recht an die Brille gewöhnen und habe sie immer abgelegt, sobald ich sie nicht dringend benötigte.
Jetzt, mit 44 Jahren, fühle ich mich beim Lesen im Nahbereich echt behindert - z.B. beim Auto-/Motorradfahren - natürlich mit Brille - zwischendurch mal Straßenkarte lesen - ist unmöglich, Brille abnehmen unpraktisch bzw. unmöglich mit Handschuhen und dem Helm, hilft ein wenig, aber nicht befriedigend, beim Einkaufen das Kleingedruckte auf der Verpackung ebenso problematisch.
Kommen diese Probleme jetzt früher, weil ich die letzten Jahrzehnte meine Brille zu wenig getragen habe?
Seit ca. 10 Jahren arbeite ich ca. 8h täglich konzentriert am PC, teilweise mit, teilweise ohne Brille, seit den Problemen im Nahbereich eher ohne, weil es nicht praktikabel ist die Brille ständig auf-/abzusetzen.
Ich habe aber häufig die empfohlenen Augentrainings (Nah-/Fern-Fokussierung, Augenrollen etc.) gemacht.
Was ist dran an der Ermahnung der "Erwachsenen" "Kind, Du machst Dir ja die Augen kaputt!", wenn man bei schlechtem Licht liest oder lange vorm Bildschirm sitzt?
Klar, die Augen ermüden schneller, aber können sie dauerhaft geschädigt werden?
Hallo peg650,
kannst Du mal die Stärken Deiner neuen Brille aufschreiben? Weitere Antworten folgen dann.
Übrigens, lesen bei schlechter Beleuchtung macht die Augen nicht schlecht.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
die Werte der alten Brille (von 1998)
R -0,75; -0.5 85°
L -1,25; -0,75 95°
Die Gleitsichtbrille
R -0,75; -0,75 90° ADD 1,50
L -1,25; -1,00 100° ADD 1,50
Es hat sich also anscheinend nur der Astigmatismus verändert.
Ciao
Peg650
Hallo peg650,
es ist aber auch noch die Addition hinzugekommen. Aber gerade bei solch geringen Nah-Werten ist ein Gleitsichtglas viel verträglicher als Du beschreibst.
Die Achsenänderung hat eine Bedeutung, wenn sie falsch ist. Die Augen reagieren bei Gelitsichtgläsern etwas empfindlicher auf geringfügig falsche Achsen.
Viele Grüße
Eberhard