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Bild des Benutzers sts305
Verbunden: 26. Mai 2011 - 23:03
Verwendung von unterschiedlichen Rohglasdurchmessern in einer Brille fachgerecht?

Schönen guten Abend!

Ich habe mir eine neue (randlose) Brille anfertigen lassen mit den Werten R -3,25 -0,75 50° und L -3,25 -1,50 130°.

Bereits beim Abholen ist mir aufgefallen, dass das rechte Glas trotz der niedrigeren Stärke eine mindestens genauso hohe Randdicke aufweist wie das linke. Die dickste Stelle außen misst auf beiden Seiten etwa fünf Millimeter, obwohl (Kunststoff-)Gläser mit Index 1,67 verwendet wurden (Rodenstock asphärisch Solitaire Protect Plus). Der Glasdurchmesser liegt bei etwa 55 mm.

Zuhause beim Blick auf den Brillenpass ist mir aufgefallen, dass unter dem "Durchmesserzeichen" (Kreis mit schrägem Strich durch) beim linken Glas die Zahl 65 und beim rechten Glas die Zahl 70 steht. Das soll doch wohl bedeuten, dass der entsprechende Rohglasdurchmesser 65 mm bzw. 70 mm beträgt.

Bei allen meinen in den letzten Jahren zuvor getragenen Brillen (und das waren bestimmt mehr als zehn) war immer der Rohglasdurchmesser auf beiden Seiten der gleiche und - vielleicht deshalb - das rechte Glas am Außenrand sichtbar dünner als das linke.

Bei der jetzigen Brille ist übrigens der Pupillenabstand nicht mit so einem "aufsetzbaren Durchschauteil" gemessen worden, sondern durch eine Video-/Bildaufnahme vor einem Spiegel; vielleicht spielt das ja auch eine Rolle.

Meine Frage ist nun, ob die Verwendung der unterschiedlichen Durchmesser vielleicht auf einem Versehen beruht oder ob das eine fachgerechte Vorgehensweise darstellt. Da mich die Brille 800 Euro gekostet hat, hätte ich schon gern für diesen Preis eine optimale Anfertigung.

Für Antworten bedanke ich mich herzlich im Voraus.

Viele Grüße

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

1. ist der Rohflasdurchmesser bei Minusgläsern nicht entscheidend für die endgültige Randdicke der geschliffenen Gläser.

2. Video-Zentrierung ist wesentlich genauer als Handzentrierung, also traue Deinem Optiker.

Beim Durchmesser kann es mal sein, dass beim Hersteller ein 65er ausverkauft ist, aber in 70 am Lager, dann wird eben 70 geliefert zum Preis des 65ern. Das gilt nur für Minusgläser!

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Eventuell sind auch Deine Pupillendistanzen rechts und links (jeweils von der Mitte des Nasenrückens) nicht ganz gleich, wodurch dann eventuell rechts 65mm nicht ganz gereicht hätte und man deshalb den 70er-Rohling nehmen musste?

Aber wie Eberhard schon sagte: Bei Minusgläsern ist das Resultat absolut gleichwertig, egal wie groß man den Rohling wählt. Es muss beim 65mm-Rohling nur weniger weggeschliffen werden als bei einem 70mm-Rohling. Die Glasdicke eines Minusglases resultiert immer aus der Glasdicke im optischen Zentrum des Glases plus eines Anstiegs der Glasdicke zum Rand hin, basierend auf den Werten der Refraktion.

Allerdings ist es schon verwunderlich, wenn das rechte Glas an der dicksten Stelle des Randes nicht dünner ist als das linke an der äquivalenten Randstelle. Scheint die Glasdicke im optischen Zentrum (dort wo Du für die Ferne durchschaust bzw. dort in der Mitte wo das Glas am dünnsten ist) rechts und links gleich zu sein? Wenn die Mittendicken gleich sind und die maximale Randdicke rechts trotzdem nicht weniger als links, dann wäre eine Überprüfung des Brechungsindex angebracht. Vielleicht ist dabei ein Fehler unterlaufen.