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Bild des Benutzers NBiene87
Verbunden: 22. Juli 2010 - 18:54
Vererbter Strabismus Convergens, ratlosigkeit. Bitte um Hilfe!

Ich habe eine Tochter (2, wird im September 3) bei der man seit sie ein Baby (ca. 4 Monate)  ist schon gesehen hat, dass sie schielt.

Bis vor einem Jahr hat man uns immer noch gesagt, dass es sich verwachsen würde. Bei der U6 war der Kinderarzt dann doch sehr skeptisch, weil es immer schlimmer wird.

Nachdem wir dann einen Termin bei einem Augenarzt mit Orthoptistin hatten, kam die erschreckende Diagnose:

- Sie schielt vollkommen unkontrolliert, mal mit dem einen, mal mit dem anderen Auge, mal gar nicht
- und für mich persönlich noch viel schlimmer: Sie hat auf beiden Augen +6,5 Dioptrin

Sie hat jetzt seit einem halben Jahr eine Brille, die sie immer trägt. Jetzt hatten wir wieder einen Termin. Man hat festgestellt, dass sich nichts verändert hat. Sie schielt nach wie vor und nach der Sehstärke hat man nicht einmal geguckt.

Ich weiß nicht wie das jetzt weiter gehen soll. Man hat uns bei unserem ersten Termin nahe gelegt, sie schnellst möglich operieren zu lassen, da sie schon sehr starke Werte hat. Das der Schielfehler durch das unkontollierte Schielen mit beiden Augen nicht durch abkleben behebbar ist, wissen wir auch.

Meine Bedenken: Wir haben jetzt einen Termin im Oktober. Wir haben nun gelesen, dass die Augen ja durch das Schielen immer schlechter werden. Warum macht man denn dann nichts?

Hat jemand Erfahrung mit so etwas oder vielleicht mit so einer Op gemacht?

Bin um jede Antwort dankbar.

LG Nadine

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Liebe Nadine,

 

der Achsaufbau der Augen wird durch das Schielen nicht schlechter. Sie beschreiben, das Ihre Tochter mal stark schielt und an anderen Tagen nicht, Das wäre dann ein alternate day squint. In diesem Falle sollte so früh wie möglich operiert werden, da man Aussicht hat das sich noch ein Binocularsehen nach der OP einstellt. Warum man bei Ihrer Tochter nichts macht, weiß ich nicht. Da sollten Sie mal die Therapeuten Ihrer Tochter befragen.

 

M.f.G.

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Nadine,

ich rege mich gerade mal wieder furchtbar über die Sehscreenings anlässlich der Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern auf....ich finde, jeder Kinderarzt hat die Mütter darauf hinzweisen, dass JEDES Kind noch vor Vollendung seines ersten Lebensjahres einem Augenarzt vorgestellt wird. Insbesondere dann, wenn es in der Familie schon Brillenträger gibt oder auch, wenn beim Kind die Augen hin und wieder wegzurutschen scheinen. Ein Kinderarzt kann und darf meines Erachtens NIEMALS die Diagnose stellen, dass sich da noch was verwachsen würde oder dass ein Pseudoschielen vorliegen würde.

Sieh zu, dass Du an einen guten Augenarzt gerätst, und die Augen Deiner Tochter nur noch dort kontrollieren lässt.

Übrigens finde ich die Hörtests der meisten Kinderärzte genauso wenig aussagekräftig - da fallen nur Kinder auf, die eh fast taub sind.....

Ich drück Euch die Daumen!

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ich vermute, das die refraktive Korrektion nur eine Näherung darstellt!

Beiderseits ohne Zyl. gleiche Werte + 6.5 dpt macht einfach hellhörig. Auch dieser Wert gehört gewissenhaft überprüft, dazu gibt es heute genug Methoden. Zudem müsste prismatisch zumindest auf Einstellbewegung korrigiert werden.

Und dann wird man weiter sehen. Alles Gute!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers midwife
Verbunden: 30. April 2010 - 11:58

@ Kerstin:

Bei den Hörscreenings ist ja durchaus was passiert, die Babys werden jetzt bei der U2 einem Hörscreening unterzogen. Also quasi am 5 Lebenstag schon.

In meiner Hebammenpraxis gibt es alle 8-12 Wochen einen Vortrag über Schielen und Fehlsichtigkeiten im Kindesalter, den eine Orthoptistin hält. Ich tacker den Mädels die Einladung zu dem Vortrag samt recht ausführlicher Erklärung ins gelbe U-Heft und schleppe sie nahezu da hin. Ich hoffe, da wirklich Basisarbeit leisten zu können. 

 

LG Nicole

 

Man muss noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können. F. Nietzsche

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Nicole,

da leistest Du wirklich sehr engagierte Basisarbeit! Ich hoffe, Du findest viele Nachahmerinnen in deinem Beruf!

Auch die Hörscreenings kenne ich schon von meinen Kindern (vielleicht, weil sie Frühchen waren...) - dennoch kommt die problematische Kleinkindzeit der oft häufigen Paukenergüsse und Mittelohrentzündungen; und das Zeitfenster für die Hörentwicklung ist nur für eine begrenzte Dauer offen. Wenn das Kind just in dieser Phase nicht erkannte bzw. behandelte Paukenergüsse hat, dann ist Holland in Not. Es mag zwar später wieder Normakusis haben, doch die Hörverarbeitung kann dauerhaft gestört bleiben. So geschehen bei meinem Sohn und ich bin leider auch so ein Fall...

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Nadine,

wie geht es weiter mit Deiner jetzt dreijährigen Tochter?

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)