Hallo
Hab schon wieder eine neue Frage.
Verbessert die Prismenbrille die gestörte Augenmotorik meines Kindes.
Ich habe mich ja für die Prismenkorrektur entschieden und nach der letzten Korrektur zeigen sich jetzt auch endlich die ersten Erfolge.
Jetzt habe ich ja vor 3 Wochen mit einen VT angefangen und es wieder abgebrochen, weil sich die beiden Teraphien ja nicht vertragen.
Heute hat sich der Visualtrainer gemeldet und mich wieder ganz durcheinander gebracht. Er behauptet das die Prismenbrille zwar Entlastung bringt, aber nicht die gestörte Augenmotorik verbessert. Beide Terapien würden sich auch gut vertragen, nur die Optiker haben es halt schwieriger die Prismen zu messen und lehnen das VT deswegen ab. Er meint das mein Kind durch die Prismenbrille zwar entlastet wird, aber sicher nicht die gewünschten Erfolge verzeichnen wird wie mit VT. Die Augenmotorik verbessere sich nicht allein durch das Tragen einer Prismenbrille, das behaupten nur die Prismenanhänger.
Nur zur Klärung ich bleibe bei der Brillenkorrektur, weil mein Kind sowieso kein VT über 6 bis 8 Monate mitmacht. Aber er hat mir jetzt schon wieder Angst gemacht, das ich nun das Falsche mache.
Eure SabiK
Hallo,
leider kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Es gibt zu wenige Untersuchungen die eine eindeutige Aussage zu lassen.
Eigene Erfahrungen dazu sind sehr subjektiv und können flasch sein weil bei Kindern diese meist auch allein besser wird -> nach VT oder Prismen weiss man ja nicht mehr wie es geworden wäre wenn man nichts gemacht hätte. Das Sehen entwickelt sich, sprich die "Augenmotorik" von einem 3 jährigen ist weniger gut als die von einem 6 jährigen (bzw. sollte so ein) etc.
Es spielt auch eine Rolle wo die Ursache liegt - es gibt auch Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans -> hier hilft hilft wohl kaum VT oder Prismen
Ob die Brille Ihrem Kind gut tut sollte sich bald rausstellen - und danach würde ich die weitere Entscheidung abhängig machen!
Grüße und viel Erfolg
Georg
Hallo SabiK, hallo Georg,
nach dem Studium der Diplomarbeit von E. Rietdorf würde ich diese Frage ganz klar bejahen. Durch die Entlastung und Verbesserung der bizentralen Fixation werden auch die motorischen Komponenten zumeist besser. Allerdings konnte sie innerhalb ihrer Studie feststellen, das es nicht für alle Kunden und alle Sehfunktionen gleichermassen umfassend gilt. Aber ihre Studie war ja auch zeitlich begrenzt. Es steht zu erwarten, das ein längeres Tragen der Brillenkorrektur hier weiteres bewirkt. Sie stellt übrigens auch fest, dass zur Bestimmung der Prismen längere Zeit kein VT gemacht werden sollte (sonst Messfehler) und das bereits die MKH-Messung alleine möglicherweise die Messwerte für VT über längere Zeiträume hinweg verbessert, weil die bizentrale Fixation wieder greift.
Also Einfach mal etwas Geduld haben und die Brille tragen.
Viele Grüsse
Ritter Rost
danke Ritter Rost für deinen Beitrag!
Mein subj. Eindruck würde auch dahin gehen - allerdings hatte ich auch schon einige gesehen wo sich die Augenmotorik drastisch verbessert hat ohne irgendeine Maßnahme - weitere Arbeiten dazu wären spannend!
Grüße
Georg
Hallo zusammen
Vielleicht interessiert Euch mein bescheidener Ansatz.
Eine prismatische Korrektion entlastet die Augenmuskeln von einer kompensatorischen Einstellungsarbeit. Die betroffenen Muskeln müssen also nicht länger einen ständigen Korrektions-Tonus erhalten.
Damit wird den betroffnen Muskeln mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Dies kann dazu führen, dass zuvor oft nicht richtig ausgeführte Bewegungen nun besser ausgeführt werden können (einfach weil weniger Verspannung da ist).
Mit einem gezielten und kontrollierten VT werden, besonders in einer ersten Phase, verschiedenste Augenbewegungen über Wochen ausführt, qualitativ verbessert und die optimierten Bewegungen automatisiert.
Das Resultat sind oft überdurchschnittlich gute und auch gut kontrollierbare Augenbewegungen. Damit lässt sich nicht selten auch eine WF besser kompensieren. Dies teilweise so gut, dass die ursprüngliche Abweichung kaum mehr messbar ist, oder wie oft der Fall, die noch immer messbare Abweichung nun keine belastenden subjektiven Beschwerden mehr verursacht.
Aber auch hier gilt für mich Erst entlasten, dann trainieren.
Herzliche Grüsse
Urs
Hallo Ihr
Ich hab eure Komentare jetzt so verstanden
Ein gleichzeitiger Prismenaufbau und ein VT verursacht ein Tauziehen zwischen Entlastung und Stärkung. Es kommt zu einem Durcheinander der Prismenwerte mit ständigen wechselnden Werten. Keiner kann beurteilen woher eine Verbesserung kommt. ES kostet sicher auch viel Geld, weil ich noch öfters neue Gläser benötige. Soweit war ich mir schon klar.
Sollte mein Sohn dann aber soweit mit Prismen eingestellt sein und man erkennt, dass noch so einiges verbessert werden könnte und dies an der gestörten Augenmotorik liegen kann ( die sich durch die Entlastung der Brille vielleicht doch nicht ganz optimal verbessert hat), könnte ich mit ihm ein VT beginnen.
Aber noch eine dumme Frage! Wann kann ich sagen, das mein Kind jetzt an dem Punkt angekommen ist? Gerhard Mosch sprach ja bei meiner vorherigen Diskussion
von mind. einem guten Jahr. Reicht das dann aus? Und bleiben die Werte der Brille dann gleich, oder ändern sie sich dann Rückläufig wieder ständig? Müssen dann die Gläser wieder ständig getauscht werden?
Ich weiß ich stelle euch wieder Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr könnt sie mir überhaupt beantworten.
Ich bin mir dann aber immer noch nicht sicher, ob mein Kind bereit ist das VT über längere Zeit mitzumachen.
Liebe Grüße
SabiK
Hallo SabiK,
ich habe zwar jetzt Deine Schlussfolgerungen nicht ganz verstanden, aber möchte Dir zusammen mit den guten Aussagen von "Urs" ein Beispiel vorstellen.
Nehmen wir an, eine erwachsene Person kommt in eine völlig neue Lebenssituation und hat in dieser hohe visuelle Anforderungen zu erfüllen. Es wird aufgrund visuell bedingter Störungen eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt. Früher gab es dagegen keine für den Laien erkennbaren Probleme.
Das System hatte diese WF schon vorher, so ist WF definiert! Folglich hat der Körper (der gesamte Sehverarbeitungssinn) alle früheren Sehaufgaben so gut beherrscht, dass er alle visuellen Leistungen ohne merkliche Defizite ausübte. Es lag folglich ein gut strukturiertes dynamisch arbeitendes System vor. In jener Zeit hätte man WF messen können, aber einerseits kaum echte Verbesserungen erlebbar machen können, andererseits hätte man sicher in sehr vielen Meßschritten, dem hier versteckt schlummernden Gesamtfehler zuleibe rücken müssen. Eine Aufgabe, die zermürbt und auch wenig erfolgversprechend ist. Eine Versorgung wurde hier nie in Erwägung gezogen. So geht es auch mit sehr gut eingestellter VT.
Nur bleibt hier die Frage, bekommt man dies in jedem Fall auch so hin? Denn im Unterschied zum obrigen Beispiel signalisiert hier der Körper schon spürbar Defizite. Und, versteckt man nicht ein gerade sichtbar gewordenes Defizit, welches über die Korrektion der WF aufgedeckt und kompensiert werden müßte. Fange ich dann erst im Alter (teure Gleit-Optik) wieder neu an, die WF aufzuspüren, weil die körpereigenen Kompensationsprozesse nachlassen?
Motorik und Sensorik erhalten in jedem Fall gerade auch bei der WF-Korrektion ein viel besseres Funktionsbild. Ob hernach ein VT für einen Feinschliff zusätzlich notwendig wäre, steht seit einigen Jahren in der Debatte. In jedem Fall, ist die beste Basis ein funktionell optimal ausgerüstetes beidäugiges Fixationssystem.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo PGM !!
Meine Schlußfolgerungen beziehen sich generell auf meine bis jetzt erlangten Informationen zur WF VT und MKH. Es ist einfach blöd, wenn man zwei Spezialisten an seinem Kind " rum machen läßt " und jeder will seine Ansichten durchsetzen. Das bringt einen total durcheinander. Auf den besonders gut gemeinten Rat der Klassenlehrerin meines Kindes hätte ich verzichten können. Dann wäre ich auch nicht gleichzeitig bei zwei verschiedenen Therapieansätzen gelandet und die Verunsicherung wäre gar nicht erst aufgetaucht. Weil ich habe ja schon verstanden das eine Prismeneinstellung Zeit braucht. Hätte sie uns nicht an ein VT heran genötigt, wär uns viel durcheinander erspart geblieben.
Als wir das VT jetzt nach 3 Wochen abgebrochen haben, hat der Therapeut natürlich gemeutert und wollte seine Zweifel an der Prismenbrille wieder loswerden, und verunsicherte uns mit dem Satz Die Augenmotorik ihres Kindes wird sich nie durch die Brille verbessern, und sie werden mit der Brille alleine nicht den gleichen Erfolg verbuchen wie mit VT. ( Achtung ! Beides gleichzeitig)
So sind wir leider in ein Tauziehen zwischen VT und Brille geraten, obwohl sich der Optiker der uns die Brille macht, sehr sportlich verhalten hat. Er war einfach von seinem Können sehr überzeugt und darf darauf auch stolz sein, denn unseren Kind geht es 2 Wochen nach der letzten Korrektur schon viel besser.
In meiner letzten Diskussion haben sie mir ja geraten, 1 Jahr lang bei der Brillenkorrektur zu bleiben und die Anweisungen strickt einzuhalten, und abzuwarten was sich tut. Zur Erinnerung Bei meinem Kind hatte sich die Schrift nach der ersten Brille verschlechtert. Jetzt haben wir nach 5 Monaten schon die 3.Gläser, weil mein Sohn zuerst die Kurzsichtig angenommen hat und jetzt auch einen Zylinder. Man erkennt jetzt aber auch deutlich, das er auf dem richtigen Weg ist. Die Schrift wurde jetzt schon kleiner und die Randflucht hat sich sehr stabilisiert.
Ich danke für die Info`s und warte weiter ab, ohne mich weiter verunsichern zu lassen. Ich denke wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.
MFG
SabiK
Ach noch etwas!!!
Ich wollte blos mal sagen, dass ich euer Diskussionforum ganz ganz ganz toll finde, weil man so viel fragen kann, und so viele Spezialisten mit viel Ahnung und Erfahrungen einen helfen den richtigen Weg zu gehen. Auch die Erfahrungen von anderen Betroffenen helfen einem sehr. Macht bitte bitte alle so weiter.
Grüßle
SabiK