Forum

9 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Bernd
Verbunden: 10. März 2004 - 0:00
Schielbrille (nötige Angaben f. Optiker, Aussehen d. Gläser,

Das vorige Posting dürfte nicht geklappt haben, drum nochmal
Hallo! Nachdem ich schon einiges im Netz herumgesurft habe und ich nicht fündig geworden bin möchte ich es hier probieren
1) Wie sehen Schielbrillen eigentlich aus (also Foto), genauer gesagt, das Glas davon
2) Welche exakten Angaben braucht der Optiker, um Schielbrillen erzeugen zu können (Z.B. bei Kurzsichtigkeit braucht man nur hingehen und sagen Links -2,5 Dioptrien und man bekommt schon die nötige Brille, bei Astigmatismus ist zusätzlich die Achsenangabe erforderlich)
3) Bei Kurzsichtigkeit kann man sagen, dass man ab ca. 5 Dpt. stark kurzsichtig ist (natürlich relativ, +-2 dpt), aber 1 Dpt. kann man sicher nicht als "stark kurzsichtig" bezeichnen, 10 Dpt. aber schon. Wie sieht das im Vergleich beim Schielen aus?
4)Wenn man (als Nichtschielender) absichtlich schielt und sich eine Schielbrille aufsetzt, welche für dieses bestimmte Schielen (z.B. beide Augen nach innen zur Nase kann man leicht realisieren) geschliffen wurde, sieht man dann wieder alles normal, als ob man nicht schielen würde???
5)Was ist der Unterschied zwischen Schielen und Winkelfehlsichtigkeit?
Besten Dank im Voraus schon für die Antworten!!!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Bernd

Frage 1
"Schielbrillen" gibt es nicht, es sei denn, man bezeichnet so Brillen mit Volloklusion (einer undurchsichtigen Folie vor einem Glas) bei Schielkindern. Bei deren Therapie man das gute Auge am Sehen hindert, um das leistungsgeschwächte Auge durch "Sehen" zu trainieren. Dieses Schielauge schaltet das Gehirn bei normalem Sehen ab, um Doppelbilder zu vermeiden.

Frage 2
Die Seitenangabe für die Folie.

Frage 3
Das abgedeckte Auge kann in jede Richtung und im Winkel egal schielen.

Frage 4
Durch eine oben angeführte Schielbrille sieht man immer nur ein Bild. Egal wie man schielt, oder man schaut an der Brille vorbei.

Frage 5
Ein Winkelfehlsichtiger schielt nicht, im Gegensatz zu dem Schieler. Der "Computer (Gehirn)" des Winkelfehlsichtigen gleicht den angeborenen Winkel zwischen beiden Augen, i.a.R. permanent (deshalb oft Belastungen oder medizinisch nicht ergründbare Befindlichkeiten) aus. Ein Schieler hat das leider so nicht gelernt, oder es ist letztlich kein echter Schieler. Er schielt! Bei erworbenem Schielen durch Krankheiten leider oft auch mit Doppelbildern. Da der "Computer (Gehirn)" nicht gelernt hat, ein Bild zu unterdrücken. Hier ist das Schielkind im Vorteil.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Arwen24
Verbunden: 12. Januar 2004 - 0:00

Hallo Bernd

Ich gebe dir auch gerne einige Antworten auf deine Fragen (ich geb sie dir hier auch, nachdem ich nicht weiß, in welchem Forum du zuerst nachschauen wirst - Anm. doppelte Beiträge werden gelöscht, editiert)

1) Wie sehen Schielbrillen eigentlich aus (also Foto), genauer gesagt, das Glas davon

Es gibt keine Schielbrillen - das hat es im (ich glaube Mittelalter, aber nagelt mich da nicht fest) mal gegeben - da trugen die armen Kinder eiserne MAsken und wenn sie nach außen geschielt haben, dann waren die Aussichtslöcher ganz eng nebeneinander und man wollte damit erreichen, dass sie das Auge zum schauen nach innen ziehen. Aber das ist GEschichte.
Was du wahrscheinlich meinst sind Prismenbrillen! Prismen werden eingesetzt um ein Schielen zu korrigieren (so wie Minusgläser eine Kurzsichtigkeit korrigieren). Jedoch ist es mit prismen bei weitem nicht so einfach wie bei der Kurz- oder Weitsichtigkeit oder beim Astigmatismus. Wenn der SChiel:wink:el zu groß ist, dann kann er nicht mit Prismengläsern ausgeglichen werden, weil die Gläser zu dick werden. Außerdem muss immer darauf geachtet werden, ob eine Anpassung an das Schielen vorhanden ist, denn Prismenbrillen können einen Schiel:wink:el auch dazu bringen, dass er sich immer mehr vergrößert.
Meist werden sie eingesetzt wenn jemand Beschwerden hat aufgrund eines latenten Schielens (eines versteckten Schielen). Eine Prismenbrille ist (zumindest in Österreich) bis je 6 Prismendioptrien oder cm/m (wie die Optiker es nennen) je Seite möglich (also 12 insgesamt), mehr ist nicht machbar weil die ganze SAche zu schwer und kosmetisch nicht akzeptabel werden würde.

2) Welche exakten Angaben braucht der Optiker, um Schielbrillen erzeugen zu können (Z.B. bei Kurzsichtigkeit braucht man nur hingehen und sagen Links -2,5 Dioptrien und man bekommt schon die nötige Brille, bei Astigmatismus ist zusätzlich die Achsenangabe erforderlich)

Wenn du eine Prismenbrille brauchst dann brauchst du ein Rezept mit der Angabe der entsprechenden Basis und der Prismenstärke - es muss vorher aber genau die Refraktion bestimmt werden, da diese einen großen Einfluss auf die Größe eines Schiel:wink:els hat. Zuerst sollte man immer aber den SChiel:wink:el mit Prismenfolien ausgleichen, bevor man gleich ein teures prismenglas kauft. Damit kann man testen, ob die Stärke gut verträglich ist oder ob man ein weniger starkes oder stärkeres Glas braucht.

3) Bei Kurzsichtigkeit kann man sagen, dass man ab ca. 5 Dpt. stark kurzsichtig ist (natürlich relativ, +-2 dpt), aber 1 Dpt. kann man sicher nicht als "stark kurzsichtig" bezeichnen, 10 Dpt. aber schon. Wie sieht das im Vergleich beim Schielen aus?

Nun ja, ein Schiel:wink:el von 5 Prismendioptrien ist wenig, einer von 40 Prismendioptrien ist viel - aber richtig vergleichen kann man das nicht mit den REfraktionsfehlern.

4)Wenn man (als Nichtschielender) absichtlich schielt und sich eine Schielbrille aufsetzt, welche für dieses bestimmte Schielen (z.B. beide Augen nach innen zur Nase kann man leicht realisieren) geschliffen wurde, sieht man dann wieder alles normal, als ob man nicht schielen würde???

Ws schon - aber es ist ziemlich anstrengend, die Augen ständig zur Nase hin zu konvergieren (also nach innen zu richten). Und man wird es sicherlich nicht schaffen, immer den gleichen Winkel einzuhalten, also wird da eine Brille kaum helfen - und außerdem wäre sie sinnlos. Wenn man willkürlich schielen kann, dann kann man ja auch wieder gerade schauen, oder?

Frage 5
Wie schon von PG Mosch erklärt ein Schielen ist ein echtes Schielen, bei dem ein Auge unterdrückt wird oder ein Doppelbild zu sehen ist. Die Winkelfehlsichtigkeit ist ein BEgriff, den es in der Medizin nicht gibt und der von (soweit ich weiß) einem Optiker geprägt wurde - gemeint ist damit das latente (verborgene Schielen). Dieses kann man, wie ich schon erwähnte, mit Prismen ausgleichen und sollte man auch, wenn Beschwerden eindeutig von dem latenten Schielen verursacht werden.

Eine Gegenfrage WArum möchtest du das alles wissen? Bekommst du denn eine Prismenbrille? Hast du irgendwelche bestimmten Beschwerden/Probleme?

Lg, Ulrike

Bild des Benutzers Bernd
Verbunden: 10. März 2004 - 0:00

Hallo Ulrike!
Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön für die Antwort!
Ja, da hast Du natürlich recht, Prismenbrille ist das richtige Wort! Warum ich das wissen möchte? Ja, weil ich ein kleines bisschen schiele und mich mit meinen bisherigen Brillen nie wohl gefühlt habe (haben auch keine Prismenkorrektur, nun weiß ich’s). In letzter Zeit sehe ich manchmal kurz (für ein paar Sekunden) Doppelbilder und ich denke, dass die Chance ziemlich klein ist, wenn ich gerade beim Arzt/Optiker bin. Schon vor Jahren habe ich mir auch selber weitergeholfen, indem, nachdem mir kein Arzt eine Brille veschreiben wollte eine selbst beim Optiker anfertigen lassen und ich bin total zufrieden damit schon seit vielen Jahren und nichts hat sich dran geändert!!! Das Problem war, dass ich in der Nacht (und nur in der Nacht) immer ziemlich verschwommen gesehen habe, beim Arzt das Phänomen aber weg war (vielleicht weil dort die Sehtafel beleuchtet ist oder weil’s im Innenraum ist??). So hat auch jeder gesagt, dass ich keine Brille brauche, aber es war ein ziemlich blödes Gefühl, z.B. ohne Brille Auto zu fahren. So habe ich mir schließlich von einigen Freunden Brillen ausgeborgt und jene, mit der ich dann wirklich gut in der Nacht sah, einfach selbst fertigen lassen. Und ich bin heute sehr froh darüber, dass ich das getan habe, denn nun fühle ich mich in der Nacht v.a. beim Autofahren viel sicherer. Drum auch die tiefergehende Frage Welche Angaben braucht nun der Optiker? Welch einen Wert gibt man als Basis an? Also ich will das ganz genau wissen, welche Werte der Optiker bekommen muß, damit er die Brille herstellen kann (also was muß GENAU auf dem Zettel stehen?) Kann ein Optiker die Brille fertigen, wenn man ihm folgende Daten angibt Pupillenabstand = Xmm, L-2,5, R-2,5, Basis=Aussen, 1 Prismendioptrie auf beiden Augen? Oder fehlt da noch was? Was ist mit der Refraktion? Das sagt mir leider nichts!
Du schreibst „Nun ja, ein Schiel:wink:el von 5 Prismendioptrien ist wenig“ was für mich zum Widerspruch steht mit „…bis je 6 Prismendioptrien … je Seite möglich“? D.h. sind wirklich 5 Prism.dpt wenig und 12 (2*6) schon die Machbarkeitsgrenze?
Was heißt übrigens noch „Ws schon“?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Bernd

Du bist leider auf dem falschen Dampfer, wenn Du meinst, es würde reichen, irgendwelche Stärken anzugeben und eine binokulare Vollkorrektur (evtl. mit Prismen) zu erreichen. Wenn Du "schielst", kann man das auch im Prüfraum feststellen, und zwar nur bei Tageslichtbeleuchtung.
Suche Dir einen Augenarzt, Orthoptistin, oder Augenoptiker, der/die sich auf diese Meßmethoden spezialisiert hat und traue den gemessenen Werten.
Schau z.B. mal bei www.ivbv.org in der Anwenderliste.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Bernd

nicht nur ein klein wenig habe ich das Gefühl, Du willst uns, und jetzt voralllem Ulrike auf den Arm nehmen. Das finde ich nicht gut!

Wenn es bei Dir Übergänge zwischen Schielen (Doppelbildern) und einem latenten Schielen, als Winkelfehlsichtigkeit korrektionsfähig gibt, muss der Wert sehr sensibel gemessen werden, da der Computer im Gehirn ständig Bildlagefehler wegrechnet, bzw. kompensiert. Nur in Phasen visueller Grenzbereiche klappt das ungenügend. Entsprechende Folgen hast Du geschildert.

In der Dämmerung, bzw. Nachts gibt es kaum noch Strukturen, an denen Dein Rechner Kontrollpunkte zum richtigrechnen hat, außerdem verschwimmt alles grau in grau bei dezenten Kontrasten. Dies erfordert von den Antennen des Sehens (AUGEN) höchste Anspannung und Sensibilität. Gleichzeitig kann das Auslöschen von Doppelbildstrukturen aber nicht stattfinden, da es der genannten Hauptaufgabe entgegen gerichtet ist (höchste Sensibilität). Eine Folge sind hier Unsicherheit und weiterhin Doppelbilder.

Hier ist der Prüfer im Vorteil, der die physikalischen Verhältnisse optimal aufzubröseln gelernt hat.

Der Weg ist die MKH! "Man Kann Helfen", wurde dieser Abkürzung schon als Bedeutung beigelegt. MKH heißt "Mess- und Korrektionsmethodik nach Hans-Joachim Haase", einem versierten Augenoptikermeister, der diesen Weg schon vor 50 Jahren entdeckte.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Bernd
Verbunden: 10. März 2004 - 0:00

Hallo (v.a. P.G. Mosch)!
Zunächst Am Wo.ende hatte ich kein Internet, drum auch jetzt erst mein Posting.
Ich bin sehr enttäsucht, das man glaubt, ich will irgendwem auf den Arm nehmen!!!! WESWEGEN SOLLTE ICH DAS TUN???????
Ich bitte AUSDRÜCKLICH um STELLUNGSNAHME, das würde mich schon interessieren!!
Zu Eberhard Luckas Danke für Deine Antort, aber warum sollte das nicht funktionieren? Bei der "Kurzsichtigkeit in der Nacht", wenn ich das als Laie mal so nennen darf, hat's auch prima geklappt! Wieso sollte es damit nicht funktionieren?
Auf der ivbv.org werd' ich mal vorbeischauen, komm' aber heut' wahrscheinlich nicht dazu.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Diesen Beitrag schließe ich heute Abend.
Ich denke, es ist genug gesagt worden und die totale Uneinsichtigkeit spricht schon Bände.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Ralf
Verbunden: 28. September 2002 - 0:00