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Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10
Neue Brille, bald gehts ins Ausland, doch das Sehen ist mehr Qual als Freude

Einen schönen guten Tag an alle Forennutzer und Beitragsleser,

 

das Internet als "Quelle des Wissens" hält so manche Informationen in seinen Weiten bereit, die manchmal mehr verwirren, als Rat schenken, daher hoffe ich, in diesem Forum fundierte Aussagen von Fachmännern und natürlich auch Fachfrauen zu bekommen.

 

Es geht um das leidige Thema: NEUE BRILLE

 

Aufgrund der immer schlechteren Sehleistung begab ich mich vor 1,5 Wochen zu einem Optiker. Nach den üblichen Tests stellte man fest, dass sich meine Werte doch ein wenig verändert hatten und ich begab mich zur Beratung bezüglich der Gläser, mein Gestell wollte und konnte ich behalten. Alle ging relativ reibungslos und ich habe mich für dünne Gläser aus Kunststoff, entspiegelt, mit Kratzschutz entschieden. So die Laiendaten, die ich noch im Kopf habe. Lange Reder kurzer Sinn holte ich meine Brille am gestrigen Morgen ab und trage sie seitdem pausenlos. Doch das mit deutlichen Problemen.

 

Am schlimmsten sind für mich die Verzerrungen, die vor allem in den Randbereichen entstehen, aber auch im Frontbereich auftreten. Beispielsweise ist der Text, den ich im Moment schreibe nicht auf einer geraden Linie, sondern beschreibt einen Bogen nach unten, gleiches gilt für den gesamten Monitor, der in der Mitte breiter wirkt und dessen Ecken nach hinten zu laufen scheinen. Ganz unangenehm ist daher auch das Laufen auf der Straße, der Boden wirkt irgendwie schief und nach oben gewölbt. Auch mein Bad ist im Moment Grauzone für mich, da ich mir dort wie in einem Spiegelkabinett vorkomme! Die Tür wirkt in der Mitte viel breiter als oben und unten und auch die gesamten Wände wirken gewölbt und nicht gerade! Ich denke, das liegt an den ganzen Linien, die durch die Fließen vorhanden sind.

An sich ist die Stärke und Sehleistung in Ordnung, dahingehend hat sich auf jeden Fall etwas gebessert, auch der Blick in die Ferne ist ungetrübt, aber in Räumen, je kleiner es wird, desto mehr treten diese Verzerrungen auf, die mir auch ein flaues Gefühl im Magen bescheren.

Im Internet lese ich nun dazu, dass es a) ganz normal ist am Anfang, b ) gar nicht sein dürfte, c) die Einstellungen der Brille falsch sind d) die dünnen Gläser schuld haben usw. usf.

Mein Problem ist nur folgendes, da ich demnächst für ein Jahr nach Japan gehe, würde ich mich ungern darauf verlassen wollen, dass meine Augen sich daran gewöhnen, gerade in der Fremde muss ich mich zu hundert Prozent auf meine BRille verlassen können. Daher wäre es schlecht, wenn ich erst in Japan merke, dass doch nichts mit Eingwöhnung ist.

Was meint ihr dazu?

Im folgenden meine Werte, die im Brillenpass stehen und die Werte von 2006 (die letzten, die ich gefunden hatte)

 

neue Brille:

R:  F -2,75 +0,50  26°

L:  F -3,50 +1,00  111°

Glas: 6/ CH EI FBL SHC S 65/00

PD: 32,5/32,0

(ihr mögt es erkennt haben, es handelt sich um die große Optikerkette mit F...)

(auf dem Bestellschein stand damals folgendes:

R  -2,25 -0,50   116

L  -2,50  -1,0     21     handelt es sich nur um eine andere Schreibweise für die oben genannten Werte im Brillenpass)

 

alt Brille 2006:

R:  -1,25

L:  -1,50 +0,25 130°

 

Die Werte haben sich zumindest im Vergleich zu 2006 deutlich geändert, weiß nicht, ob ich dazwischen auch nochmal eine neue Brille hatte.

Ich wäre wirklich sehr sehr dankbar für schnelle Hilfe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

die Änderung an sich ist schon Gewöhnungsbedürftig. Dazu kommt die deutlich stärker Zylinderwirkung, die die Perspektive total verändert. Der 3. Knackpunkt kann das hochbrechende Glas sein, dass entweder falsch zentriert ist (Höhe?) oder unverträglich ist.

Wenn nicht in 2 Wochen alles palletti ist, sofort zur Reklamation in die Filiale gehen.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10

Hallo Eberhard,

zunächst einmal vielen Dank für deine Antwort. Aus oben beschriebenen Gründen kann ich leider keine zwei Wochen warten, da ich schon Ende September in Japan sein werde. Ich hätte mich vielleicht eher um die Brille kümmern sollen, dachte aber nicht, dass solche Probleme auftreten würden, da ich diese bis jetzt absolut nicht kannte!

Kann der Optiker irgendwie überprüfen, ob das Glas falsch zentriert ist? Bzw. was meinst du mit Höhe an sich? Doch wahrscheinlich den Sitz des Glases vor meinen Augen oder? Dies war bei Abholung der Brille sowieso recht komisch, was mir aber erst im Nachhinein aufgefallen ist. Die Optikerin nahm keine Anpassung des Gestells an mein Gesicht vor, bzw. hat den Sitz nicht korrigiert, sondern mir die Brille einfach in die Hand gedrückt.

Sind solche Unverträglichkeiten auf hoch brechende Gläser häufig oder eher selten? Treten die Zerrungen bei dickeren Gläsern von vornherein nicht so stark auf? Ich dachte eigentlich, dass diese eben genau das Verzerren im Randbereich vermeiden sollen? Falls dickere gläser also generell weniger Verzerrungen versprechen, würde ich dies beim Optiker einfach ansprechen und gegebenfalls, auch in Anbetracht der Zeit, dafür plädieren, andere Gläser zu bestellen und einzusetzen, vor allem, da ich vorher nicht auf solche eventuellen Probleme mit den dünnen Gläsern aufmerksam gemacht wurde!

Ich würde mich wieder über eine so rasche Antwort freuen und schicke viele Grüße,

 

Martin

 

Noch eine kurze Ergänzung: meine alten Gläser sind tatsächlich deutlich dicker als die neuen! Von ehemals drei Millimetern an der dicksten Stelle am Rand zu nun maximal 2 Millimetern.

Falls sich die optischen Störungen also wirklich reduzieren würden mit dickeren Gläsern, so würde ich morgen einfach neue Gläser bestellen, egal ob diese nun ein paar Gramm schwerer sind oder nicht, stören tut mich das selbst überhaupt nicht! Auf der Kaufquittung steht etwas von Zufriedenheitsgarantie, also dürfte das ja kein Problem sein!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Martin,

in Anbetracht der Tatsache, dass die Brille gar nicht angepasst wurde, würde ich sofort mein Geld zurück verlangen und würde eine neue Brille bei einem "kleinen" Optiker bestellen, die in sicher kürzerer Zeit herstellbar wäre, 1-4 Tage?!

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10

Auch für diese Antwort noch einmal vielen Dank!

Ich habe mich nun auch entschlossen (meine Planung der verbleibenden Tage in Deutschland berücksichtigend), morgen in meine Heimatstadt zu fahren und bei meinem alten Optiker, der mich immer vollkommen perfekt beraten hat, neue Gläser zu bestellen und diese dann bei meinem letzten Heimatbesuch abzuholen. Das Gestell stammt vom gleichen Optiker und ich hoffe, dass diesmal ein zufriedenstellendes Ergebnis herauskommt!

Würdest du mir empfehlen, gleich die bei der jetztigen Brille aufgetretenen Probleme anzusprechen und mich gegebenfalls für ein nicht so hoch brechendes Glas zu entschieden, vielleicht sogar die gleichen Gläser wie bei der letzten Brille zu nehmen, nur mit entsprechend veränderten Werten?

Aus dem alten Brillenpass werde ich zumindest, was die Gläser angeht nicht sehr schlau, denke, es handelte sich um ganz einfache Gläser aus Glas von Rodenstock (vermute ich aufgrund der Kennzeichnung RO).

Die Kennung lautet: RO C011    70

 

Achso, nur noch eine Frage, ich habe nun die Brille nach dem Trage-Marathon der letzten Tage abgesetzt und  mein Seheindruck ist nun auch ohne Brille ein wenig (aber keinesfalls so extrem) komisch, ist das normal? Sollte ich vor dem morgigen Besuch beim Optiker die Brille nicht aufsetzen, also auch nicht morgens, um das ergebniss des Sehtests nicht zu beeinflussen (oder spielt das nur bei Kontaktlinsen und dem einhergehenden Netzhautkontakt eine Rolle?)

 

Vielen vielen Dank und beste Grüße, Martin

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Martin,

das veränderte Sehen ohne Brille ist ein Zeichen für beginnende Gewöhnung. Aber Du brauchst Dir keine Gedanken zu machen, dass bei der nochmaligen Augenprüfung dadurch etwas falsch gemessen wird.

Bei der Brechkraft bei Deinen jetzigen Stärken würde ich ein 1,6er Glas empfehlen, aber es ist auch o.K, ein normales 1,5er Glas zu nehmen. Ich denke, dass Dein alter Optiker auch die Höhenzentrierung und alle anderen Anpassparameter korrekt berücksichtigt im Gegensatz zur miesen Filiale von F. Ich kann es kaum glauben, was bei der Abgabe der Brille gemacht wurde, bzw. nicht gemacht wurde.

Viel Glück

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10

Gut, dann abschließend noch einmal vielen vielen Dank!

Nach Erhalt meiner neuen Brille werde ich hier noch einmal ein Feedback zum Resultat abgeben, welches hoffentlich deutlich positiver ausfällt!

 

liebe Grüße,

Martin

Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10

So, kurzer Zwischenstand:

bin gestern früh zu Fielmann, hab meine Probleme geschildert und ohne Umstände mein Geld sofort zurückbekommen. Danach ging es zum Optiker in meine Heimatstadt. Dort ebenfalls die aufgetretenen Probleme geschildert und berichtet. Werte wurden neu gemessen und er meinte, dass Fielmann schon allein die Dioptrie Werte sehr großzügig - zu größig - bemessen hat und die Brille für meine Verhältnisse also auch ein wenig zu stark war. Obwohl mir da der Unterschied nicht begreiflich wurde...

habe mir nur die Werte für das rechtes Auge gemerkt und dort waren nun von alt -3,5 + 1,00  neu -3,0 +0,50  --> kommt das letztendlich nicht wieder auf das gleiche hinaus?

Diesbezüglich habe ich auch gleich eine Frage zur Messmethode, bei Fielmann lief alles automatisch bzw. über so ein riesiges Gerät bei der Augenmessung ab, bei meinem alten Optiker habe ich wieder ein Gestell auf die Nase bekommen und er hat manuell mit solchen Linsen gearbeitet. Welche Methode ist da nun die bessere oder gibt es da keinen merkbaren Unterschied?

Generell empfand ich die Sehstärkenmessung bei meinem alten Optiker als angenehmer, da ich dort nicht das Gefühl hatte, dass er schnell fertig werden will, sprich war er sehr geduldig bei der Beantwortung der Frage: Und gibt das noch eine Besserung oder eher schlechter?

Im Anschluss wurde ich wieder von der auch sehr freundlichen Verkäuferin beraten, was die Gläser betrifft. Sie hat mir die Optionen aufgezeigt und vor allem auch gezeigt an Beispiellinsen und ich hätte in Ruhe auswählen können. Aufgrund meines Wunsches jedoch, habe ich mich für haargenau die gleichen Gläser entschieden, die ich bei der letzten Brille hatte, auch wenn diese nun ca. an der breitesten Stelle eine Dicke von 3,5 - 4 mm haben werden, wie sie mir berichtete. Dies war mir primär aber nun egal, da ich ja von Anfang an mit der neuen Brille zurecht kommen wollte. Sie hätte mir aber theoretisch auch zu den dünneren Gläsern geraten.

Lange Rede kurzer Sinn, kann ich nächste Woche, sobald ich wieder in der Heimat bin, die fertige Brille abholen und hoffe, dass diesmal alles glatt geht. Einziges Problem ist die Tatsache, dass ich nun relativ blind durch die Gegend laufe, da meine Gläser dort behalten wurden, um auch den Schliff möglichst genau an den der alten Gläser anzupassen.

Meine letzten Augenwerte waren übrigens nicht die oben aufgeführten, hatte zwischendurch doch noch einmal die Gläser auswechseln lassen, sodass der Dioptrie-Unterschied im Endeffekt doch nicht so hoch war und die Hornhautverkrümmung beider Augen auch bei dem letzten Modell schon berücksichtigt wurde.

liebe grüße, martin

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Martin,

Prima, dass Du das so durchgeführt hast.

zu Deiner Frage nach der Messmethode:

Ich bevorzuge auch die Messmethode mit der Messbrille, automatische Messungen dürfen auch nur als Vormessung verwendet werden und dann wird entweder der Phoropter genommen oder die Messbrille. Der Phoropter ist das Teil, das vor die Augen gesetzt wird und durch das man hindurchschaut. In diesem Gerät stecken alle Werte, die vor das Auge geschaltet werden können.

Mit der Messbrille ensteht ein natürlicheres Sehen und dadurch ist es angenehmer, wenn sie auch manchmal etwas schwer wird.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Martues
Verbunden: 11. September 2010 - 20:10

Hallo liebe Forennutzer,

 

gestern holte ich meine Brille bei meinem Optiker ab, sie war schon fertig und tada, ohne Probleme oder sonstiges konnte ich wieder einwandfrei sehen! Keine Verzerrungen oder sonstige komische Erscheinungen. Ich brauchte nicht einmal  eine Eingewöhnungsphase! Von der ersten Minute an klarer Durchblick!

 

Ich weiß echt nicht, was bei der ersen Brille schiefgegangen ist, aber es lag definitiv nicht an mir! Ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe und werde zukünftig wohl auch nur noch zu meinem kleinen Optiker gehen, der mir doch irgendwie ein anderes Gefühl von "Geborgenheit und Kundenbindung" gibt.

 

Danke auch an Eberhard, der meine vielen Fragen ausnahmslos beantwortet hat.

Nun kann das Auslandsjahr kommen!

 

liebe Grüße, Martin

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Martin,

dann hat sich ja alles gelohnt. Viel Erfolg im Ausland.

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard