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Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00
Lieber Urs, was sind die Ursachen?

Als eine derwenigen in diesem Forum habe ich mit meinem Sohn ein Visualtraining absolviert. Mit gutem Erfolg. Nun schreiben sie aber in einem Beitrag, dass die Störungen im Sehen oder hören viele Ursachen haben können. Ich hatte bei meinem Sohn eher den Eindruck, das er Probleme mit anderen Dingen bekam , weil er nicht richtig sah. Auch weil zu Teil in diesem Forum schon berichtet wurde , das durch \"schlechtes\" Sehen frühkindliche Reflexe erhalten bleiben, die Kinder dann sehr unruhig erscheinen lassen.
Bei der Höhrverarbeitung scheint es in Deutschland jetzt auch eine neue Therapie zu geben , die sich damit beschäftigt übersprungene Entwicklungsschritte zu Trainieren,mit messbarem Erfolg. sie nennen es Ursachentherapie.
Welche Ursachen als machen sie für falsches Sehen oder hören veratwortlich?

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

daja schrieb

Als eine derwenigen in diesem Forum habe ich mit meinem Sohn ein Visualtraining absolviert.

Hallo Daja

Nur mal so nebenbei Meine Tochter macht auch ein Visualtraining und schon beim zweiten Termin gab es Verbesserungen, die über den Erwartungen lagen. )

lg
Nicole

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daja,

als Ursachen kommen auch minimale neurologische Störungen in der Gehirnaktivität in Frage. Es gibt Signalanahebungen im HIppocampus, es gibt Pinealiszysten im Gehirn, dann die Frage, ob es Sauerstoffmangel während der Geburt gegeben hat oder während der Schwangerschaft Medikamente gegeben wurden, die auf die Gehirnreifung Einfluss haben (z. B. das bekannte Cortison, dass man bei drohenden Frühgeburten der Mutter noch spritzte, um die Reifung der Lungenbläschen anzuregen - seit 1995 wendet man es nicht mehr an, da sich herausstellte, dass es die Hirnentwicklung verschlechtert und die Kinder Lauf- und Lernstörungen entwickeln).

Ich bin diesbezüglich ziemlich desillusioniert, denn ich habe solche Ursachen, die auf meine Zwillinge zutreffen nun in Erfahrung gebracht (teilweise durch teure und aufwändige Diagnostik wie MRT und Langzeit-EEG). Ich kann das, was geschehen ist, nicht mehr rückgängig machen, ich suche nur noch nach dem richtigen Weg, um den Kindern zu helfen. Da ist für mich die Prismenbrille einerseits der richtige Weg, aber das alleine wird nicht genügen. Ich war immer auf der Suche nach brauchbaren Therapien, und diese Suche gestaltet sich sehr schwer. Vieles wird medizinisch (noch) nicht anerkannt, ich mag andererseits nicht alles wahllos am Kinde ausprobieren. Was mir so langsam hilft, ist zu akzeptieren, dass meine Kinder so sind, und Probleme haben trotz normaler bis recht guter Intelligenzleistung. Ansonsten nutze ich alle Möglichkeiten für Bewegungs- und Konzentrationsspiele hier zu Hause, denn ich bin der festen Überzeugung, es schadet einem Kind mehr, wenn man es dreimal pro Woche zu irgenwelchen Therapien schickt. Irgendwann meint das Kind selbst, es sei nicht normal und entwickelt vielleicht gerade deshalb neue Störungen.

Ich sehe zum Beispiel, dass meinem Sohn das Fernsehen nicht bekommt, also wird da ein eiserner Riegel vorgeschoben. Ansonsten sollte man alles tun, was dem Kind Selbstvertrauen gibt - es gilt also, die Fähigkeit herauszufinden, wo es besonderers Talent hat, und diese zu fördern. Vielleicht verschwinden dann manch andere Probleme fast wie von selbst.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Daja

Danke für die gute Frage. Sie ist jedoch nicht ganz einfach zu beantworten.
Ich bin mir auch bewusst, dass die nun folgende Antwort nicht allen Mitlesern gleich gut gefällt.

Ab dem Zeitpunkt der Zeugung entwickelt sich jeder Mensch individuell. Neben den Genen spielt dabei eine Unzahl von Umständen eine grosse Rolle. Es wird sich kaum ein Mensch perfekt entwickeln. Jeder hat irgendwelche kleine Mängel und Defizite, die im späteren Leben offenbar werden oder allenfalls nie entdeckt werden.

Eine ganz zentrale Rolle spielt die Entwicklung der Motorik und Sensorik. Diese läuft in der ersten Phase vollautomatisch ab. Schon früh geht es in eine Phase über, in der „Reflexe“ und „Reize“ die weitere Entwicklung und Reifung massgeblich beeinflussen. Das grosse Ziel all dieser Entwicklungsschritte ist eine Balance zu erreichen. Einmal in der Grundspannung der Muskulatur, die vom Scheitel bis zur Zehenspitze zusammenhängt. Dann auch in der Zusammenarbeit der Körperseiten und Hirnhälften. Die Augenmuskeln müssen ausbalanciert sein, damit ein simultanes Binokularsehen oder eine Rechtsichtigkeit entstehen kann. Die zentrale Hörverarbeitung arbeitet nur optimal, wenn eine Balance erreicht wird.

Wenn all dies optimal läuft und überall BALANCE herrscht, entstehen keine Probleme, keine Lernschwierigkeiten, keine Verhaltensauffälligkeiten, keine Zivilisationskrankheiten usw.

Läuft die Entwicklung nicht optimal, entstehen Defizite, die entsprechende Auswirkungen und Folgeerscheinungen haben.

Nun gibt es grundsätzlich abweichende Strategien diese „Problemzonen“ anzugehen.
Viele schauen auf die Symptome, die Auswirkungen und Folgeerscheinungen und korrigieren da.

Eine andere Art des Vorgehens ist, die nicht optimal verlaufenen Entwicklungsschritte nachträglich aufzuarbeiten. Damit verändert sich die Ausgangslage. Defizite werden abgebaut und immer mehr BALANCE erreicht. Balancierte Systeme brauchen keine Hilfsstrategien und Symptombehandlungen mehr.

Nehmen wir das Beispiel von Kerstin Harms (Beitrag oben). Schon mehrmals hat sie vom Kiss-Syndrom ihres Sohnes geschrieben. Also von der Blockierung des ersten und zweiten Halswirbels. Dadurch konnten mehrere sehr wichtige Reflexe der frühkindlichen Motorikentwicklung ihre Aufgabe nicht erfüllen. Es entstand ein unausgeglichener Muskeltonus, verschiedene Körperkoordinationen erlitten Defizite und manifestiert sich nun in verschiedenen Auffälligkeiten unter anderem in Augenkoordinationsstörungen (WF), erschwertem Lernen usw.

Auch in diesem Fall können nun noch unzählige, zeitaufwendige und kostspielige Therapien und andere Hilfen ausprobiert werden. Dadurch werden meist die entscheidenden Entwicklungsschritte nicht nachgeübt. Eine Prismenbrille ist eine Entlastung. Sie hilft aber nur teilweise oder partiell. Mit der Entlastung durch die Prismenbrille wird Potential und Energie freigegeben um allenfalls noch bestehende Defizite einfacher und schneller abzubauen. Aber

Soweit mal ein kurzer Versuch der Erklärung. Gerne gehe ich bei Bedarf noch weiter ins Detail.

Liebe Grüsse
Urs

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Aber.. man muss es tun! Es kommt nicht von alleine!

Bild des Benutzers Dieter
Verbunden: 25. September 2006 - 9:38

Liebe Kerstin,

vielen Dank für die Erklärungen, nun habe ich eine weitere oder vielleicht die wahre Ursache der Probleme unseres Sohnes.

Bei ihm drohte Februar 1995 (welche Ironie) eine Frühgeburt, vermutlich verursacht durch Mobbing des Chefs und meine Frau bekam ein Mittel zur Reifung der Lungenbläschen. Die Geburt nach 3 Monaten Liegen war dann eine Spontangeburt.

Mehr zu unsere Odyssee steht in meinen Anmerkungen zum Beitrag von Urs „Wahrnehmungsstörungen – Schulversagen – wann kann eine Prismenbrille helfen?“

Grüße Dieter

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Dieter,

auch ich durfte meine ganze Schwangerschaft liegend und brütend verbringen und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass den Kindern im Mutterleib damit ein Stimulus fehlte, der vielleicht auf Gleichgewicht und Raum-Lage wirkt. Kinder brauchen das Schaukeln, und das brauchen sie schon im Mutterleib. Wie soll sich Muskeltonus im Mutterleib entwickeln, wenn der Fötus keine Bewegunsreize von außen bekommt?!?!

Klar, den perfekten Menschen gibt es selten, Urs hat es sehr schön beschrieben, und es grenzt ja fast schon an ein Wunder, dass es so viele normal entwickelte Kinder gibt, wenn man bedenkt, was alles schiefgehen kann in der pränatalen Entwicklung - aber dennoch macht es mich oft traurig, wenn ich sehe, dass meine Kinder mit viel mehr Mühe das erarbeiten müssen, was anderen in den Schoß fällt, und deren Mütter nutzen die Möglichkeiten ihrer Kinder eventuell gar nicht, weil sie sie nicht fördern und fordern... Es ist auch für mich sehr anstrengend....das kann hier nur der verstehen, der mit seinen Kindern ähnliches durchlebt.

Herzliche Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Vielen Dank Ihr Lieben,
es ist schon toll wie jeder hier im Forum sein eigenes Schicksal preis gibt, um anderen bei der Lösung seiner Probleme zu helfen.
Nun trifft aber all das was ihr geschrieben habt auf meinen Soohn nicht zu. Ich hatte eine ganz normale Schwangerschaft und Geburt, das einzige was ich eingenommen habe waren Magnesiumtabletten. Alles was mit seiner Motorik zu tun hatte entwickelte sich ganz normal . Greifen ,Kopf heben ,sich drehen krabbeln, laufen usw.Allerdings war er ja schon mit einem enormen Schielen geboren und erhielt schon mit einem Jahr eine Brille. Erst im Kindergarten entwickelte er eine Abneigung gegen malen und basteln.Er hat ADS und wenn man ihn früher getestet hätte wäre er bestimmt als Legastheniker eingestuft worden.
Durch sein unruhiges Verhalten fiel er zwar auf,aber hyperaktiv war er nicht.
Warum ich das alles erzähle?
Es gibt viele Schielkinder. Ihnen fehlen doch seit der Geburt bestimmte Reize . Ist es möglich, dass seine Unruhe durch eben diese verbliebenen Reflexe entstanden ist? Er hat erst im Alter von zehn Jahren (opperiert wurde er mit sechs )beidäugiges Sehen erlernt. Vorher hat er immer alterniert.
Danach haben sich, wie bei vielen von Euch durch die Prismenbrille ,manche Schwierigkeiten einfach in Luft aufgelöst. Manches ist ihm allerdings geblieben.
Und auch durch Threapien ,die an den Symtomen ansetzen,sprich Ergo -oder Logopädie werden , genau wie Kerstin es beschrieben hat wird den Kindern ja nicht wirklich geholfen. Bei uns brachten sechs Jahre nichts.

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Lieber Urs ,
je detaillierter desto lieber .Denn irgendwie ist mir nicht wirklich klar was zuerst da ist, die falsche Sinneswahrnehmung, die sich dann auf das Verhalten auswirkt . Oder ob das Kind durch falsches Verhalten , z. B. das viel zu oft vorgeschobene Thema Medienkonsum , zur Unterentwicklung der Sinneswahrnehmung führt.

...und liebe Nicole

ich finde es toll, das du und deine Tochter soviel Erfolg mit dem Training habt( ging uns genauso) Es würde mich freuen Erfahrungen auszutauschen, vielleicht nicht nur ,was das Training betrifft, sondern auch was ihr sonst so erlebt habt.
Würde mich freuen....

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Hallo daja,

Gerne tausche ich mich mit dir darüber aus.
Für mich ist das Thema noch relativ neu - es wurde bei meiner Tochter erst im Juni festgestellt, nachdem der Augenarzt nach mehrmaligen Sehtests und seinen Untersuchungen nichts fand. Ende Oktober sind wir wieder bei ihrem Funktionaloptometristen und dann sehen wir, ob es weitere Verbesserungen gab und wie wir weiter vorgehen.

lieben Gruß
Nicole

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

daja schrieb

Lieber Urs ,
je detaillierter desto lieber .Denn irgendwie ist mir nicht wirklich klar was zuerst da ist, die falsche Sinneswahrnehmung, die sich dann auf das Verhalten auswirkt .

Dies kann nicht so pauschal beantwortet werden. Es kann sowohl als auch sein und in verschiedenen Phasen auch noch wechselnd.
Um dies herauszufinden, braucht es umfassende, möglichst breit abgestützte Abklärungen. Oft zeigt sich auch erst nach einer allfälligen Intervention, Therapie oder statische Hilfe (z.B. Prismenbrille), ob die Diagnose zutreffend war oder nicht oder auch nur eine Teillösung ergab.

Oder ob das Kind durch falsches Verhalten , z. B. das viel zu oft vorgeschobene Thema Medienkonsum , zur Unterentwicklung der Sinneswahrnehmung führt.

Bewegung ist eines der wichtigsten Elemente in unserer Entwicklung. Intensiver Medienkonsum führt in vielen Fällen zu reduzierter Bewegung. Dies wiederum kann zu Defiziten in der Entwicklung und somit in der Wahrnehmung führen.
Gerade die körperlichen Spiele, die viele von uns mit unseren Grosseltern, oft Mangels Spielsachen, gemacht haben, führten im Spiel zu einer steten Entwicklung verschiedenster Sinne. Solche Spiele sind heute eher „unkool“ und verpönt.
Die reduzierte Bewegung beginnt schon sehr früh. Ein Beispiel ist der Maxi-Cosy. Dieser erlaubt den Kleinkindern nicht, in einer für die Entwicklung sehr wichtigen Stellung, die Welt zu erforschen.

Also als Résumé, nicht der Medienkonsum an und für sich ist das Problem, sondern die oft daraus resultierende Minderbewegung.

Liebe Grüsse
Urs

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Lieber Urs,
Ich wollte eigentlich auch keine pauschale Antwort von dir.Aber um noch mal auf Kerstin zurück zu kommen ,kann ich ja deine Antwort wohl nicht so verstehen,dass das Kiss Syndrom zur WF führte? Wenn doch , dann stelle ich mir das so vor , dass das Kind den Kopf nicht ohne Schmerzen bewegen kann und dadurch eine falsche oder einseitige Haltung einnimmt. Dadurch würde sich dann gesundes sehen nicht entwickeln können? Oder meinst du damit "nur" die Einschränkungen der Motorik?
Wenn du von genauer Abklärung sprichst, dann gibt es da in Deutschland ein größeres Problem . Es gibt keinen klaren Weg. Die Auffälligkeiten traten bei uns im Kindergarten ans Licht( kein basteln und malen, und wenn ,dann O Weh!) Das führte dann zur jahrelangen Odysee in der Ergotherapie, die eben bastelte und malte. Genau wie du es beschrieben hast wurden nur die Symtome behandelt. Besser wurde nichts.
Mangelnde Bewegung , spielen klettern matschen rennen waren für meinen Sohn nie eingeschränkt . Bis zu seinem dritten Geburtstag wusste er das Mama und Papa die Nachrichten im Fernsehn gucken , sonst war das Ding tabu.
Das sind alles Dinge, die der allgemeinen Meinung über die Entstehung von Lernschwierigkeiten widersprechen. Jetzt ist es natürlich möglich, dass ich irgendetwas nicht bedacht habe, aber wie und wo lasse ich denn die Gründe abklären?

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Dann hätte ich noch zwei Fragen , was genau kann ich durch ein MRTabklären lassen und was ist Rechtsichtigkeit?

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daja,

die Rechtsichtigkeit ist das Gegenstück zur (Winkel)fehlsichtigkeit. Mit guter bzw. Vollkorrektur erlangt man Rechtsichtigkeit. Falls ich das hier ungenügend wiedergegeben habe, mögen die Fachleute mich ergänzen.

Ein MRT macht man nicht aus dem blauen Dunst heraus -es kostet die Kassen ja auch viel Geld. Im Prinzip müsste man vor jeder Diagnosestellung hinsichtlich AD(H)S und der Verschreibung von Ritalin eigentlich ein solches machen. Das geschieht aber nicht, es wird nur, wenn überhaupt, ein EEG gemacht.

Es haben zum Beispiel etliche Menschen zystische Strukturen im Gehirn, ein Beispiel sind die Pinealiszysten. Die sind nicht bösartig, sitzen aber im Ventrikelsystem und können auf umgebende Strukturen drücken. Damit kann die Sehverarbeitung, das Gleichgewicht, Konzentration und anderes beeinträchtigt sein. Ebenso kann man auf einem MRTsehen, ob es perinatale Einblutungen gegeben hat, oder ob eine Signalanhebung in einer der beiden Hippocampushälften vorliegt (manchmal aufgrund der minimalen Einblutungen). Es gibt auch viele Arten von Epilepsie.

Meine Tochter kam nur deshalb in den Genuss eines MRT's, weil sie seit einem Schulunfall an Dauerkopfschmerzen leidet. Na ja, und dabei entdeckte man halt so manch anderes.....

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Hallo Kerstin ,
heißt das jetzt ,das ADHS Kinder leichte Einblutungen im Gehirn haben, oder erkennt man da ähnliche Veränderungen wie auf dem EEG? Wobei ich auch nicht genau weiß, was ein normales EEG von einem ADHS EEG unterscheidet.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Daja,

nein, das sollte man eben gerade nicht erkennen! Aber viele Kinder werden fälschlicherweise als AD(H)S Kind "eingestuft", indem man nur den Fragebogen auswertet. AD(H)S soll ja eine Neurotransmitterstörung schein - die stellt sich nicht auf einem CT oder MRT dar. Aber ein Kind mit einem Tumor im Gehirn oder einer Läsion im Hippocampus kann die gleiche Symptomatik aufweisen wie ein AD(H)S KInd und dann wird ihm viel zu kritiklos Ritalin und Co. verschrieben. Und wer weiß, wie das wirkt, wenn da wirklich eine organische Störung im Gehirn vorliegt?!? Außerdem wird man dem Kind nicht gerecht, wenn man es als AD(H)S-ler einstuft, obwohl es etwas ganz anderes hat.

Wie und ob sich AD(H)S auf dem EEG darstellt, kann ich Dir nicht sagen - vielleicht aber Urs oder jemand anderes aus diesem Forum. Jedenfalls wird bei Kindern unter Ritalin und Co. alle halbe Jahre ein Kontroll-EEG gemacht. Also denke ich schon, dass man aus dem EEG diesbezüglich etwas ableiten kann. Auf dem EEG kann man aber die Neigung zu bzw. das Vorliegen einer Epilepsie ggf. darstellen - und auch dann wäre Ritalin wohl das falsche Mittel. Epilepsie hat sehr viele Gesichter, manche Formen äußern sich nur durch Schmatzen im Schlaf - tagsüber ist das Kind unkonzentriert und hat schnell Kopfschmerzen oder ist ein sog. Tagträumer. Nicht jede Epilepsie äußert sich in den uns bekannten Krampfanfällen mit Schaum vorm Mund.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Vielen vielen Dank Kerstin ,

ich bin immer wieder erstaunt wie umfassend dein Wissen ist. Lernt man das nur im Umgang mit den Kindern , oder gibt es Bücher zum Thema AD(H)S oder Legasthenie , die du empfehlen kannst.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Liebe Daja,

ich glaube gar nicht, dass mein Wissen so umfassend ist, aber danke für die Lorbeeren. Das was ich mittlerweile weiß, basiert zumeist auf eigenen leidvollen Erfahrungen mit meinen Zwillingen (Extrem-Frühchen) und vielen Untersuchungen und Therapie-Versuchen in viele Richtungen. Immer, wenn was Neues zur Debatte anstand, habe ich natürlich angefangen, nachzulesen. Mein Kinderarzt schmunzelt nur, und einmal ließ er einen netten Satz vom Stapel, als er fragte, was ich denn nun getan hätte, als ich von ADS bei meinem Sohn erfahren hatte. Ich konnte gar nicht antworten, er sagte gleich "Sie haben bestimmt ein Buch gelesen" Es mag nicht immer richtig sein, zu viel zu lesen, nachher hat man ein ungesundes Halbwissen. Aber vieles, was ich im Beitrag vorher geschrieben habe, wurde mir von Ärzten erzählt, bzw. bestätigt. Den Bogen von KISS zur WF spannte ich selber und war erstaunt, als er mir aus Fachkreisen bestätigt wurde. Der Bogen von der Leserechtschreibschwäche zur WF wird sehr gut im Buch von Dr. Uwe Wulff "Winkelfehlsichtigkeit - ein Sammelband" gespannt. Nun, und dann bekam ich "Das ADS Buch" (Dr. med. E. Aust-Claus und Dr. Petra-Marina Hammer) in die Hände. Dort wird nur AD(H)S beschrieben und auch auf Überprüfung des Sehens (beim Augenarzt....) hingewiesen - aber die Symptomatik von AD(H)S und WF ist nunmal sehr ähnlich und in vielem deckungsleich, ebenso wie bei KISS und WF. Also kann das Abklopfen nach nur einer Richtung niemals das Mittel der Wahl sein! Aber mit der Prismenkorrektion fand ich wirklich den besten Einstieg, um meinen Kindern auch in anderen Bereichen zu helfen. Für mich auch sehr entspannend - ich musste nicht noch was mit dem Kind üben oder trainieren (da denke ich nun an VT, bitte sei mir nicht böse, aber genau deshalb lehne ich es für mich und meine Kinder ab) - es bekam die Brille aufgesetzt und die Auge-Hand-Koordination wurde ganz schnell besser, und damit auch vieles andere.

Über die Geschichte mit den organischen Ursachen im Gehirn stolperte ich mal wieder zwangsweise diesen Sommer - meine Tochter ist betroffen. Dadurch stelle ich gerade bei ihr nun erst mal die MKH ganz hinten an. Auslöser bei ihr kann der Tumor sein - aber keiner will das bisher bestätigen, außer einer Person meines Vertrauens. Mein Sohn kam noch nie in den Genuss eines MRT - ich male mir gerade aus, ob nicht auch bei ihm, wo er den viel größeren Sauerstoffmangel nach der Geburt hatte, noch ganz andere Ursachen vorliegen können. Er bekommt zudem Ritalin - es hilft, seine WF ist schwer in den Griff zu bekommen, er müsste operiert werden. Aber was, wenn auch er kleine Einblutungen hatte oder auch eine Zyste im Zentralhirn hat....? Ich mag momentan nicht daran denken. Aber eines weiß ich Ich behalte meinen gesunden Menschenverstand, hinterfrage weiterhin und mache mich nach mehreren Richtungen schlau. Bisher habe ich dem Kinderarzt noch jede Überweisung zum Facharzt abluchsen können (natürlich :grin:st er jedes Mal....). Und dennoch Diese Kinder sind unsere Kinder, wir sind die Mütter und wir haben die Verantwortung! Und ich habe es schon einmal geschrieben Wir müssen unseren Kindern vermitteln, dass wir sie so lieben, wie sie sind. Das alleine stärkt sie am meisten, und da muss jede Medizin mal hintenanstehen. Ich habe die WF-Korrektion bei Sohnemann nun lange schleifen lassen, weil ich ihn in Ruhe lassen wollte - die Fachmänner hier im Forum mögen den Kopf über mich schütteln, aber ich denke, sie können mich als Mutter auch verstehen....und außerdem muss auch ich selbst mal zur Ruhe kommen, sonst bin ich bald gar nicht mehr fähig, für meine Kinder da zu sein, weil ich selber krank werde.

Liebe Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

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Gast (nicht überprüft)

Liebe Daja
Zurück aus meinen Ferien hatte ich erst einmal viel nachzulesen.

Zu deinen Fragen
Ein KISS (Kopfgelenks-Induzierte-SymmetrieStörung) führt daher oft zu einer WF, weil mit der Kopfzwangshaltung meist auch eine Kopfschiefhaltung einhergeht.

Eine unkorrigierte WF, insbesondere eine Höhenabweichung, wird oft auch mit einer Kopfschiefhaltung kompensiert. Je nach Ausmass und „Festigkeit“ einer solchen Kompensationshaltung kann dies auch zu einer Verkrampfung der Hals- und Nackenmuskulatur führen und dies wiederum zu einer Störung im Kopfgelenk.

Unbehandelt oder zu spät behandelt führt dies oft zu KIDD (Kopfgelenk Induzierter Dysgnosie und Dyspraxie). Unter KIDD werden verschiedene Folgeerscheinungen zusammengefasst. Wie schon der Namenswechsel andeutet sind die Haltungs- und Bewegungsasymmetrien aus dem Säuglings- und Kleinkinderalter in den Hintergrund getreten oder werden von den nunmehr Vorschul- und Schulkindern zunehmend kompensiert. Dafür haben sich andere Auffälligkeiten entwickelt für die Begriffe wie Dysgnosie (fehlerhafte Erkenntnis, med. Störung im Gedächtnis der Systemwahrnehmung) und Dyspraxie (Ungeschicklichkeit, oder genauer Störung der sequentiellen Anordnung von Einzelbewegungen) gewählt wurden.
Dysgnosie und Dyspraxie sind Formen von Wahrnehmungsstörungen. Der obere Wirbelsäulenpol ist letztlich nicht nur für Haltung und Bewegung verantwortlich sondern auch für Wahrnehmung. Diese Ungeschicklichkeit kann sich sowohl auf fein- als auch grobmotorische Bereiche erstrecken, gelegentlich ist jedoch nur ein Teilbereich auffällig. Für die Feinmotorik können dies Probleme beim Malen oder Basteln sein. Ein Indiz dafür ist nicht selten eine Abneigung gegenüber solchen Tätigkeiten. Grobmotorische Auffälligkeiten lassen sich allgemein besser zurückverfolgen. Besonders wichtig ist dabei auf die Qualität der Bewegungen zu achten, dann werden diesbezügliche Defizite unübersehbar (Beispiel der unermüdliche Fussballspieler, aber eben wie?! Dasselbe mit spielen klettern matschen rennen).

aber wie und wo lasse ich denn die Gründe abklären?
Dies ist für mich wirklich nicht einfach zu beantworten. Ich bin nicht in Deutschland zuhause. Dennoch gibt es eine gute Adresse, die ich dir gerne weitergebe. http://www.gesundheitsforum-chemnitz.de .Frage dort Winfried Scholtz nach Adressen in deine Nähe.

Ich hoffe, dass bringt dich etwas weiter
Liebe Grüsse
Urs

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Kerstin schrieb

Wie und ob sich AD(H)S auf dem EEG darstellt

Im EEG und in anderen Eletkroptenzial vom Gehirn ableitenden Verfahren, zeigt sich bei AD(H)S als Besonderheit oft eine Minderaktivierung im Vorderhauptslappen des Gehirns.

Ich habe persönlich schon gesehen, wie diese Auffälligkeiten sehr schnell verschwinden durch
a) Ritalin und ähnliche Stoffe
b) Prismenbrillen
c) Auditive Trainings
d) Koordinative Aktivitäten
e) Vestibuläre Aktivitäten
f) Stimmulierung von Reflexpunkten

Und damit wird klar, dass es wiederum unzählige Möglilchkeiten gibt, solche Auffälligkeiten anzugehen. Die grösste Chance es richtig zu machen, besteht, wenn im Zentrum und am Anfang begonnen wird.

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Liebe Urs ,

wo ist das Zentrum und wo ist der Anfang?
Wenn ich Kerstins Bericht lese scheint das ein unendlicher Weg zu sein diesen Anfang zu finden. Zumal ich in Deutschland immer noch den Eindruck habe, das z. B. Lehrer mit dem Begriff Wahrnehmungsstörung nichts anfangen können. Jedenfalls bringen sie es nicht mit Lernstörungen in Verbindung.
An früherer Stelle hast du mal geschrieben, dass man anatomisches Schielen nicht mit VT beheben kann, was genau verstehst du darunter? Angeborenes Schielen? Früher hatte ich schon einmal die Frage aufgeworfen , ob der durch eine Schieloperation entfernte Augenmuskel einfach zu lang ist, oder ob er sich nur verlagert.us den Antworten bin ich niht wirklich schlau geworden. Wird da etwas Überflüssiges oder etwas Schiefes entfernt?
denn wenn ich lese was Kerstin schreibt , erscheint es mir so als ob die Augenmuskeln auf die Kopffehlhaltung reagieren.
Mein Sohn hat erst nach der OP ein VT gemacht, würdest du das als sinnvoll einschätzen?

Liebe Kerstin ,

im Gegensatz zu dir geht es mir noch famos . Und wenn du entscheidest, das für euch Prismenbrillen eine Lösung sind , bleibt das deine Entscheidung .Es steht mir wirklich nicht zu das zu beurteilen. Allerdings finde ich den Unterschied zwischen unseren Kindern schon als riesig.
Ich kenne noch mindestens fünf Kinder aus dem Umfeld meines Sohnes, die relativ normale Lebenswege haben , und trotzdem mit Problemen kämpen.
Spontan fiel mir ein was die Schulärztin mal gesagt hat"Seine sie froh, sie wissen wenigstens was er hat." Mich stört nicht, das es mehrere Wege gibt, aber es macht mich böse, das all die offiziellen Stellen so wenig Interesse zeigen. Ich denke , das du aucherst angefangen hast Bücher zu lesen als du merktest, das der Weg des Kinderarztes irgendwie andeinen Kindern vorbeiläuft. Teilen tue ich in jedem Fall deine Einstelleung Kindern nicht zuviel zu zumuten, und sie zu lieben wie sie sind . Irgendwann hast du das shcon mal geschrieben ,und es hat mich dazu bewogen die Ergotherapie erst einmal einzustellen.
Auf Grund der Erfahrungen die ich mit meinen Kindern gemacht habe ,hatte ich mich für eine Fortbildung als Lerntherapeutin interessiert. Merkwürdig war nur, das es diesbezüglich gar keine offizielle Ausbildung gibt. Also kann man auch da nicht sicher sein an wen die Kinder geraten, un die Entscheidung muss man immer selber treffen. Ich kann einfach nicht verstehen, warum es nicht gelingt, das Lehrer , Schulpychologen Erfolge wie bei Euch oder mir anerkennen oder wenigstens überprüfen , sondern weiter mit Anlauf stur vor Wände laufen.

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Hallo Daja

wo ist das Zentrum und wo ist der Anfang?

Entwicklungs-, Wahrnehmungs- und/oder Verhaltensstörungen haben immer irgendwo einen Anfang. Meist liegt dieser viel weiter zurück, als der Zeitpunkt zu dem die ersten Anzeichen bemerkt wurden vermuten lässt. Daher macht es, bei entsprechenden Problemen oder lange nicht gefundenen Ursachen, meistens Sinn, alle Entwicklungsschritte in der richtigen Abfolge nochmals durchzuarbeiten. Dass heisst, die für jeweilige Entwicklungsstufe wichtigsten Schritte (meist Bewegungen) nochmals ausführen zu lassen. Sollte irgendwo ein Defizit bestanden haben (und nicht entdeckt worden sein) so wird es mit diesem Vorgehen aufgearbeitet.
Der Anfang ist sind somit sanfte Schaukelbewegungen, Saugen und Blasen sowie oberflächliche Hautberührungen und tiefe Gelenksimpulse.

Das Verarbeitungszentrum und das Organisationszentrum ist das Gehirn.
Also bedeutet im Zentrum beginnen, Aktivitäten ausführen, die zuerst nahe am Gehirn wirken und erst später langsam die Körperperipherie miteinbeziehen.

Hilft dies schon ein bisschen?

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Gast (nicht überprüft)

An früherer Stelle hast du mal geschrieben, dass man anatomisches Schielen nicht mit VT beheben kann, was genau verstehst du darunter?

Wenn wirklich eine anatomisch Abweichung besteht, die verunmöglicht, dass die Augen parallel gestellt werden können, dann hilft auch kein Training. Dies ist meist angeboren.

Früher hatte ich schon einmal die Frage aufgeworfen , ob der durch eine Schieloperation entfernte Augenmuskel einfach zu lang ist, oder ob er sich nur verlagert.us den Antworten bin ich niht wirklich schlau geworden. Wird da etwas Überflüssiges oder etwas Schiefes entfernt?

Was bei einer OP genau gemacht wird, hängt von der Indikation ab.
Oft wird bei Schiel-OP’s der Muskelansatz am Augapfel verlagert. Beispiel Beim Innenschielen wird der äussere Muskel etwas gekürzt und an der alten Stelle wieder angenäht. Der innere Muskel wird etwas zurückgelagert.

wenn ich lese was Kerstin schreibt , erscheint es mir so als ob die Augenmuskeln auf die Kopffehlhaltung reagieren.

Wenn du das Wort "auch" einfügst, stimme ich dir zu.
--- wenn ich lese was Kerstin schreibt , erscheint es mir so als ob die Augenmuskeln auch auf die Kopffehlhaltung reagieren.

Mein Sohn hat erst nach der OP ein VT gemacht, würdest du das als sinnvoll einschätzen?

Um dies abschliessend beurteilen zu können, müsste ich alle nötigen Messungen und Beobachtungen selber gemacht haben.
Generell können sich bei Augenstellungsabweichungen nicht alle Sehfunktionen optimal entwickeln. Somit hat auch dein Sohn (mit oder ohne OP) Defizite oder visuelle Wahrnehmungs- oder Funktionsdefizite.
Ein optometrisch geführtes, gut geplantes und streng kontrolliertes Visual-Training wird ihm helfen diese Rückstände abzubauen und ein optimierteres Sehen zu erlangen.

Liebe Grüsse
Urs

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Gast (nicht überprüft)

Hallo Daja

Kurze Nachfrage
Wie ist den das Resultat der OP? Besteht ein Restfehler? Ist dieser schon optimal mit Prismen auskorrigiert?
Dies wäre sicher ein sinnvoller erster Schritt!

mfg
Urs

Bild des Benutzers daja
Verbunden: 12. September 2005 - 0:00

Lieber Urs .
die Op fand im sechsten Lebensjahr statt, heut eist er zwölf. Es bleib ein kleiner Restw:wink:el bestehen in die höhe 2 Prismen und nach innen 4. Es war ihm aber auch danach nicht möglich beidäugig zu sehen. Leider war uns die Bedeutung des räumlichen Sehvermögens im Bezug auf seine schulischen Leistungen nicht bekannt. Seine Intelligenz war gut, die Leistungen schlecht. Er erschien unruhig und unkonzentriert. Stillsitzen war unmöglich .Allerdings hatte der AA und die Schulärztin die gute Einstellung seiner Augen gelobt. Allein der Ergotherapeut behauptete, das seine Probleme mit dem schlechten Sehen in der frühen Kindheit zu tun haben könnten.
Durch dasVT erreichte er sehr schnell ein räumliches sehen und seine Leistungen wurden besser. Die Winkel waren auch kleiner geworden. Ziemlich am Ende des Trainings stellte sich eine Verbesserung der Sehschärfe ein, und wir setzten schwächere Gläser in die Brille . Das wiederrum missfiel dem AA. Denn jetzt war wieder ein Winkel von 5 Prismen nach innen vorhanden , der nach oben war weg und ist es heute noch.
Allerdings stellte sich geerade gestern bei einer Kontrolle durch den Optiker herraus, das er zwar die Fähigkeit hat räumlich zu sehen, aber Probleme diese zu integrieren. (wenigstens in dier Nähe)
Vielleicht ist auch das noch wichtig. Bedingt durch Schlafprobleme hat er eine ostheopatische Craniosacraltherapie gemacht, einen Einfluss auf sein Sehverhalten möchte ich nicht ausschliesen. Er wechselte während dieser Zeit mehrfach das Führungsauge. Auch bin ich durch deine Internetseite auf die Bedeutung der frühkindlichen Reflexe im Bezug auf ADS aufmerksam geworden . Diese bestehen bei Daniel zum Teil noch , aber ich weiß leider nicht welche, da auch das in sechs Jahren Ergotherapie zwar irgendwann festgestellt wurde, aber man ist nie darauf eingegangen.

Um aber deine Frage nach einer Prismenbrille zu beantworten Eigentlich setze ich großes Vertrauen in das VT. Wenn damit schon einmal alle Winkel verschwunden waren , sollte das auch wieder möglich sein. Im Moment befinden wir uns auch im vollen Anflug auf die Pupertät. Die Frage die ich mir gestellt habe ist halt die, ob ich die Brillenwerte nicht wieder nach oben , in die höheren + Werte korregieren lasse. Allerdings sieht er mit beiden Augen 100%. Vielleicht haben aber auch seine Reflexe damit zu tun ,das das räumliche sehen nicht immer funktioniert. Daher auch meine Frage nach dem Anfang. Ich dachte immer das seiene Augen . Bringt da vielleicht eine neurologische Untersuchung Aufschluss?
Da sind wir wieder bei diesen unsystematischen wilden Spekulationen, über Therapieformen in einer Welt der freien Konzepte für sein Kind den richtigen Weg zu finden. Und da ich nie ein Freund der Prismenbrille war ( auch wenn ich diesen Weg für andere heute akzeptieren kann ) würde es mir sehr schwer fallen ihn selbst zu gehen . Entschldige bitte die oft sehr Laienhafte Ausdrucksweise im Bezeg auf die optometrristische und augenärztliche Behandlung, vielleicht kannst du es trotzdem kommentieren.