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Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00
Kunststoffglas gesplittert !!???

Hallo,
ich habe seit ca.vier Wochen eine randlose Brille die eigentlich sehr schön aussieht aber leider nicht passend einzustellen ist.Ich war jetzt bestimmt schon 8-9 mal bei verschiedenen Optiker und dachte,das es jemand mal schafft, sie richtig einzustellen.Leider nicht entweder war sie zu eng und hat gedrückt oder sie war zu weit und ist gerutscht oder die Bügel hingen mir am Haaransatz hinter dem Ohr.
vorgestern bin ich dann nochmal endgültig zu Fielmann gegangen(dort gekauft)um sie mir dort nochmal einstellen zu lassen.Sie hat wirklich ein bisschen besser gesessen.
Gestern früh will ich sie putzen und bemerke, dass das rechte Glas links über der Bohrung gesplittert ist.
Kann es vielleicht davon kommen,das sie schon von der ganzen Einstellerei überansprucht ist? Oder hat man bei der Fertigstellung der Brille die Schraube etwas zu fest angezogen?? Habe sowas noch nicht erlebt, das ein Glas einfach abgesplittert ist und ich trage schon ziemlich lange randlose Brillen.
Was haltet ihr eigentlich von Fielmann?

Vielen Dank für eure Antworten.

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

bis jetzt habe ich nur gut erfahrungen mit fielmann gehabt. bis jetzt wurden die brillen bei fielmann bei mir immer gut angepasst.
da du inzwischen bei sovielen optikern warst, wirst du wohl niemanden eine schuld nachweisen können. wenn du bei fielmann die versicherung für 10 oder 50 euro im jahr abgeschlossen hast, dann bekommst du auch jedenfall ersatz.
wieso geht deine brille nicht richtig einzustellen? was hast du für ein modell von fielmann?

Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00

Hallo Lisa,
ich habe mich letztendlich für ein Modell entschieden das Federn in den Bügeln hat, somit sollen sie flexibler sein. Mein Mann hat auch so ein Modell und kommt eigentlich ziemlich gut damit zurecht.Bei mir haben die Bügel nie richtig gesessen.
Die Versicherung habe ich abgeschlossen und bin auch sehr froh darüber.
Zu Fielmann werde ich heute noch gehen, bin mal gespannt was sie zu dem Glas sagen.

LG
Bine

Auch der allerlängste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt!

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

ich habe auch so eine brille mit den federbügeln, allerdings nicht randlos und von rodenstock. ich bin sehr zufrieden damit und hatte nie "pass"probleme.

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

das Problem an der nicht sitzenden Brille ist gerade die Herumrennerei. Woher soll Optiker 4 wissen, was drei Leute von ihm probiert haben? Und wie ergeht es wohl Optiker Nummer 8? Richtig, der wird garantiert sich wieder einem der Versuche 1-7 nähern.

Nach so vielen versuchen, dazu noch bei unterschiedlichen Optikern, solltest Du "Lehrgeld" zahlen. Klar kann es sein, das man die Schraube zu fest angezogen hat, aber vielleicht hat auch Optiker 6 das gemacht, weil er ganz gründich sein wollte. Und wer soll das jetzt zahlen?

Zu Fielmann wirst Du sehr viel widersprüchliches hören etwas von zufriedenen Kunden, mehr noch von unzufriedenen Kunden (die schreien meist lauter, auch wenn sie eine Minderheit sind), von den anderen Optikern und von den Fielmann-Mitarbeitern. Ich halte mich zu der Frage einfach mal neutral - ich arbeite dort, kann manchen Unmut verstehen, bin aber oft über die unwahren Gerüchte enttäuscht.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

wie oben geschrieben, ich kann mich über den service und die leistungen von fielmann nicht beschweren. eher bei privaten (einzel-)optikern. --> da habe ich nicht so viel kulanz und kostenfreien service.

Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00

Hallo zusammen,
war jetzt mittlerweile bei Fielmann und habe dort die Brille "vorgeführt" und natürlich auch dazugesagt, dass ich mit dem Gestell nicht klarkomme und schon bei anderen Optikern war.Die Mitarbeiterin sagte zu mir,dass sie die komplette Brille zurücknimmt und ich mir ein anderes Gestell(ohne Federbügel)aussuchen soll, mit dem ich vielleicht besser klarkomme!
Ich habe mir jetzt das gleiche, das ich jetzt schon habe und gut klarkomme in einer anderen Farbe ausgesucht.
Jetzt müß ich Fielmann erneut loben und bin immer wieder über die Kulanz erstaunt.
Ich denke auch, das ich bei einem anderen Optiker niemals die Kulanz erhalten hätte, die ich bis jetzt bei Fielmann erfahren habe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ach ja es stimmt schon, was Luccy geschrieben hat, man sollte sich möglichst bei einem Optiker die Brille einstellen lassen, nur wenn er nicht in der Nähe ist und man erst 15 km fahren muß und nicht sehr viel Freizeit hat,ist das halt so ein Problem.
Ich jedenfalls will es bei meiner neuen Brille so handhaben, das ich nur noch zu Fielmann zum Einstellen fahre und werde mir dann halt Samstags mal die Zeit dafür nehmen und hinfahren.

VLG
Bine

Auch der allerlängste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt!

Bild des Benutzers Carsten
Verbunden: 31. März 2001 - 0:00

Hallo, es schmerzt etwas!
Ich möchte mal kurz die Geschichte mit der Kulanz und Fielman aus der Sicht des "nicht-kulanten-normalen-Optikers" beleuchten.
Wenn jemand, wie Biene es schildert, mit Ihrer Brille nach Abgabe und Bezahlung so unzufrieden mit der Passform ist, und zusätzlich Probleme bei der Verarbeitung aufgetaucht sind, könnte man das auch auf eine schlechte Beratung beim Verkauf und schlechte Verarbeitung zurückführen. Da es dann niemand schafft, die Brille zufriedenstellend anzupassen, liegt doch offensichtlich eine relativ schlechte Produkt-Beratungs-Service-Symbiose vor.
Natürlich ist die Lösung der kompletten Rücknahme für Biene zufriedenstellend und ich wünsche ihr auch nichts anderes. Weniger Rennerei hätte sie aber gehabt, wenn das Verkaufsgespräch und die Voranpassung besser gelaufen wären.
Diesen Beratungsmisstand läßt sich ja die Fa. Fielmann in diesem Fall (....bestimmt nicht der einzige...) ja doch was kosten, das Geld für solche Kulanzlösungen muß also irgendwo anders wieder reinverdient werden. Der "kleine" Optiker wird, wenn er an seinem Ruf und seiner Glaubwürdigkeit hängt, solche Vorgänge vermeiden, schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen. Dieser so hoch gelobte "_Rücknahme-Service" ist also eigentlich nur ein Fehlereingeständnis und Schadensminimierung auf Kosten der Fielmann-Kunden-Gemeinschaft, denn irgendwo muss das Geld für die neue Brille ja auch herkommen. (...bevor der Kunde ganz verloren geht). Unterm Strich Ist es nicht ein besserer Service, wenn die Kombination aus Fassung und Gläsern so anberaten wird, daß man danach keine Lauferei hat und erst gar nicht umtauschen muss? Grob ausgedrückt könnte man bei Bienes Vorgang vom "Try-and-Error-Buying" reden-).

Vielleicht mal darüber nachdenken, bevor man den "anderen Optikern" schlechtere Servicequalität nachsagt

Viele Grüße

Bild des Benutzers Bine64
Verbunden: 9. Januar 2005 - 0:00

Hallo Carsten,
dein Beitrag hat mich ein wenig zum Nachdenken bewegt.Es stimmt schon, das die Beratung stimmen muß, nur frage ich mich, WELCHE Beratung?
Ich habe bis jetzt leider die Erfahrung machen müssen, das mir kein Mitarbeiter gesagt hat, ob das von mir ausgesuchte Gestell auch wirklich zu meinem Gesicht passt oder sie zu klein,groß für mich ist.
Angepasst wurde sie hingegen immer und das auch recht gut.Leider sitzt sie nach Fertigstellung nicht mehr so und muß wieder nachgestellt werden.
Mit den Gläsern war ich bis Dato auch immer recht zufrieden, nur bei diesem Gestell/Gläsern hat irgendwie garnichts funktioniert.Hoffe nur, das die neue in Ordnung geht und ich hinterher nicht wieder so viel Rennerei habe.
Ach ja Carsten, meinst du das bei Fertigstellung der Brille die Schraube zu fest angezogen wurde? Oder woran kann es noch liegen, dass das Glas gesplittert ist?

Viele Grüße
Bine

Auch der allerlängste Weg beginnt mit einem kleinen Schritt!

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

Hallo Carsten,

ich glaube, niemand will den Optikern Qualität und Service absprechen. Denn um sich gegen Ketten wie Fielmann und Apollo oder wie hier im Forum schon angesprochen selbst gegen ebay Brillen durchzusezten, kann die Devise von den "kleineren" Optikern nur Qualität und Service heißen. Aber auch da kann mal was schief gehen. Denn erst wenn man eine Brille längere Zeit, d.h. nicht nur 5 min. beim Verkauf, getragen hat, kann es sein, dass man feststellt, dass die Brille nicht sitz, paßt oder einfach hinderlich ist. Besonders, wenn man das erste Mal eine Brille fürs "Dauertragen" erhält. Und gerade da zeigt sich die "Kulanz" von großen Unternehmen (wie auch immer die das bewerkstelligen). Ich habe mir, da meine erste Brille nicht die richtige Wahl war (und sich zudem noch meine Werte innerhalb von einem halben Jahr geändert hatten, was mir beim Kauf der Brille nicht gesagt wurde)eine neue gekauft. Aber nicht jeder kann sich innerhalb kurzer Zeit ein neues Gestell+Gläser leisten--> also wird einigen das Angebot von z.B. Fielmann angenehm sein.
PS Als ich noch Fielmannkunde war, wurde ich übrigens immer gut beraten, ob die Brille zu mir paßt und für mich geeignet ist.

Bild des Benutzers Carsten
Verbunden: 31. März 2001 - 0:00

Hallo Biene!
Das mit der Schraube im Forum zu beurteilen, wäre reine Spekulation und nicht gerecht. Aber die BERATUNG ist doch in unserer Branche das A und O!
An eine fertige Brille werden so viele Ansprüche gestellt Ästhetik der Gläser, Mode, Gewicht, optimales Sehen, praktische Aspekte, Stabilität, Lebensdauer, Preis-Leistungs-Verhältnis usw. - da kann man selbst einem Kunden der nur eine relativ einfache Nahbrille braucht schon ziemlich viel Fachwissen angedeien lassen. Geschweige dann, wenn es sich um eine Brille handelt, die ständig, täglich und über (leider) einige Jahre verläßlich ihren Dienst in allen Belangen erfüllen muß. Bei uns nimmt die Beratung bezüglich Fassung und Gläser sehr oft einen größeren zeitlichen Rahmen ein als alle anderen Dienstleistung in Zusammenhang mit der Brille. Eine Stunde, oder mehr ist durchaus keine Seltenheit.
Und das ist bei der Beratung eben der Punkt Gute Beratung ist zeitaufwändig, kann aber dem Kunden auch Geld sparen, weil er mit Hilfe des Optikers abwägen kann, was für ihn sinnvoll oder entbehrlich ist, welche Vor- und Nachteile bei bestimmten Fassungs-Gläser Kombinationen auftauchen. Das ist auch der Grund, warum für Optiker mit unserer Beratungseinstellung der nackte Waren-Preisvergleich so unerheblich ist, weil das Produkt "Brille" nur in seiner Gesamtheit wirklich zu bewerten ist und für gutes Sehen, Aussehen, Sitz usw. ist eben Hintergrundwissen, Einfühlungsvermögen, Ehrlichkeit, handwerkliche Leistung, Geduld und letztendlich auch eine gute Auswahl an Fassungen nötig ist. Dazu kommt, das eine ausführliche Beratung Spaß macht und die Möglichkeit schafft, sich auch menschlich näher zu kommen.

Viele Grüße



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Carsten Einsiedel
...viel zum Sehen

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

Hallo Carsten,
wie meinst du das?
"Das ist auch der Grund, warum für Optiker mit unserer Beratungseinstellung der nackte Waren-Preisvergleich so unerheblich ist,..."

Bild des Benutzers Carsten
Verbunden: 31. März 2001 - 0:00

Dann mal los!
Ein Beispiel
Super Sonderangebot Randlose Brille in Ihren Glasstärken, mit gehärteteten und superentspiegelten Kunststoffgläsern für nur 250 €!!!!
Vom Materialwert her betrachtet ein Schnäppchen, aber ist der Maurergeselle oder der Schlossermeister nicht unbedingt damit gut versorgt, weil eben die Kunststoffgläser trotz allem kratzempfindlicher sind und die randlose Brille bei der Pflege einfach mehr Rücksicht braucht. Genauso daneben gegriffen hat eventuell die junge Mutter, deren Kind mit Begeisterung nach dem funkelnden Ding in Mamas (....oder natürlich Papas, Omas..) Gesicht greift und die Brille mit dem Knautschtierchen verwechselt.
Wenn dieses Sonderangebot also relativ schnell verschlissen oder reparaturbedürftig ist, war es das mit dem Schnäppchen.
Was ich also meine ist, daß ein genannter Preis für eine Brille noch nichts über den wirklichen Nutzen im individuellen Fall aussagt.
Oft findet man in den Zeitungen auch Sonderangebote für Gleitsichtgläser - erstmal ein "attraktives" (???) Angebot. Sodann kommen die Leute zu uns in den Laden, was denn eine Gleitsichtbrille bei uns so koste? ...was ,warum kostet das bei Ihnen soooo viel. Nicht selten stellt man in einem ruhigen Gespräch mit dem (noch nicht) Kunden fest, daß die Gleitsichtbrille für ihn nur wenige Vorteile bringt und er z. B. mit einer speziellen Bildschirmarbeitsplatz-Brille viel besser versorgt wäre. Diese Brille kann dann durchaus preiswerter sein als das "Super-Sonderangebot" aber bringt dem Kunden ein wesentlich besseren Nutzen.
Hätte sich dieser Kunde nur nach dem Preis gerichtet, hätte er unseren Laden wieder verlassen. Hat er sich richtig aufklären lassen wird er im Endeffekt mehr Freude an seiner neuen Brille haben - evtl. auch für weniger Geld.
Umgekehrt kann das aber auch sein. Es kann sich einer für 40 Euro eine einfache Lesebrille machen lassen und ärgert sich ständig darüber, das er das Ding immer auf- und absetzen muß, es zu schwer ist, und ständig verbogen ist. Schade um die 40 Euro. Die Gleitsichtbrille für z. B. 500€ ist natürlch eine wesentlich höhere Investition, könnte den Mann, nach Abwägung seiner persönlichen Anspüche, aber sehr glücklich machen. Also, entweder Ärger und Unzufriedenheit für wenig Geld, oder Freude und Zufriedenheit für mehr Geld.

Danke fürs Zuhören

Ciao


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Carsten Einsiedel
...viel zum Sehen

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

Hallo Carsten,
dann nehmen wir z.B. mal das Produkt "Gleitsichtbrille"
Kunde kommt zu Dir in den Laden und will eine Lesebrille für 40 Euro. Nach ausführlicher Beratung und Abwägung des Für und Wider findet er den Vorschlag mit der Gleitsichtbrille gut (hat außerdem das Geld diese zu kaufen, ist ja in diesem Fall nicht ganz unwichtig) und läßt sich diese anfertigen. Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase (das ist bei Gleitsichtbrillen recht lang) kommt er nach einem halben Jahr zu Dir und ist total unzufrieden. Trotz allem einstellen und "rumbasteln" (Augenwerte sind gleichgeblieben)ist er immer noch unzufrieden und kommt mit der Brille nicht zurecht. Was machst Du nun?

Bild des Benutzers Carsten
Verbunden: 31. März 2001 - 0:00

Hallo!
Die Gleitsichtbrille ist auch bei der ausführlichsten Beratung und verbaler Abwägung der Vor- und Nachteile, individueller Gewohnheiten usw. immer ein bißchen die Katze im Sack kaufen. Da hat Lisa völlig recht. Es ist auf Grund der hohen Individualität einer GS-Brille nicht möglich dem Kunden das Gleitsicht-Seh-Erlebniss mit all seinen Vor und auch Nachteilen vorzuführen und 100%ig zu erklären, gerad dann, wenn man selbst noch keine getragen hat. Und selbst wenn der Augenoptiker und 1000 andere Kunden mit der GS-Brille prima zurecht kommen, es gibt Menschen, die sich einfach nicht damit anfreunden können. Wir sind ja, glücklicherweise Individuen.
Es gilt also bei der GS-Beratung dem Kunden nicht nur die schönen Vorteile in den buntesten Farben zu schildern, sondern auch kritisch mit den Nutzungslücken umzugehen. Ich nenne nur 2 Beispiele Rückwärtsfahren, Rangieren mit dem Auto, Gabelstapler etc. oder exzessive Computerarbeit. Der Kunde muss vorher so gut es geht auf die Kompromisse vorbereitet werden, wenn er sich auf einen preisintensiven Handel einläßt. Fall 1
Wenn ich zu dem Schluß komme, der Kunde paßt eigentlich nicht zur Gleitsichtbrille, werde ich ihm auch davon abraten und ihm meine Gründe dafür nennen. Konsumiert er trotzdem die GS-Brille (..der Nachbar hat ja auch eine...)und kämpft dann mit den von mir schon angedrohten Problemen, bin ich verbal fein raus, werde ihn aber trotzdem nicht im Regen stehen lassen, dazu später.

Fall 2 Wir kommen gemeinsam zu dem Schluß das die GS-Brille für den Kunden o.k. ist. Trotz handwerklich exakter Ausführung kommt der Kunde aber auch nach 4 bis 6 Wochen nicht zurecht (z.B. ein nicht nachlassender Schaukeleffekt der zur Unverträglichkeit führt).

In beiden Fällen haben wir nun einen Kunden, mit Problemen´und eine Gleitsichtbrille zuviel auf der Welt.
Mittlerweile haben glaube ich fast alle Glashersteller dem Augenoptiker hier schon eine kulante Lösung in den Schoß gelegt, die Verträglichkeitsgarantie. D.h. wenn sich der Kunde innerhalb einer bestimmten Zeit nicht an die Gläser mit Zufriedenheit gewöhnt, können diese an den Glashersteller zurückgegeben und umgetauscht oder teilweise gutgeschrieben werden. (Das muss nicht bei jedem Optiker so sein!!!!!) Diese Garantie wird aber nur bei GS-Gläsern ab einer bestimmten Preisklasse angeboten, bei Billiggläsern sind die Hersteller natürlich nicht so leichtsinnig, weil es da eben auch öfter zu Problemen kommt.
Nun bin ich der Meinung, daß man mit diesem Garantieangebot aber gefühlvoll umgehen muss. Wenn mein Verkaufsargument wäre Na, probieren wir es halt mal mit der GS-Brille, wenn's nicht klappt, nehme ich sie halt wieder zurück - dann habe ich was falsch gemacht. Warum? Na, weil eine GS-Brille ein hochindividuelles Produkt ist, hinter dem viel Entwicklungsarbeit steckt und das Teil einfach mal WERTVOLL ist. Was muß ein Kunde über die Preiswürdigkeit denken, wenn ich nach 8 Wochen Gläser für 500 Euro und eine Fassung ffür 150Euro freundlich lächelnd in den Mülleimer werfe - kein Schuhgeschäft würde mir Schuhe ( und wenn se 200 Euro gekostet haben) nach 2 Wochen Tragezeit umtauschen oder zurücknehmen.
Was machen wir also mit dem Verträglichkeitsrisiko? Wir teilen uns das Risiko. Der Kunde geht die Gefahr ein bei Unverträglichkeit eine Gleitsichtbrille gezahlt zu haben, aber schlechteren Fall dann doch wieder eine Fern- und Nahbrille zu haben, oder mit normalen Bifocalgläsern herumzulaufen. Der Optiker investiert in Beratung, Handwerksleistung, Nachbearbeitung, Neuverglasung usw. ... und jeder Kollege wird individuell abklären, wie er es mit den Kosten handhabt. Beide Seiten sezten also mehr Geld in den Sand als eigentlich nötig ist, aber meiner Meinung nach ist es gerechter, dieses Risiko zu teilen. Denn wer allzu leichtfertig mit Umtausch und Rückgabe umgeht, muß das fehlinvestierte Geld irgendwo anders wieder reinkriegen. Nun könnte man also grundsätzlich die Gläser, die ja nun schon nicht billig sind, so kalkulieren, daß ab und zu ein Ausreißer gedeckt ist. Wäre unser Ding nicht, denn dann zahlen die Kunden mit drauf, die das Problem gar nicht haben. Und eins ist klar Kulanz kostet Geld! Egal wo die Großzügigkeit herkómmt, ob vom Hersteller oder vom Optiker, oder von beiden, irgendwo müssen die Kunden dafür zahlen.
Kurz noch zum Schluß ich finde den Gleitsichtfall kann man nicht direkt mit bienes Fall vergleichen, es gibt Probleme, die lassen sich zu sehr hohen Prozentsatz im Vorfeld vermeiden, bei Gleitsichtbrillen ist das Restrisiko eben noch etwas höher.

So, und jetzt wird auf den Brocken geradelt

Schönen Nachmittag!

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Carsten Einsiedel
...viel zum Sehen

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

Hallo Casten,
vielen Dank für Deine Mühe. Die Erklärung war sehr einleuchtend. Nun habe ich noch eine Frage an Dich (und ich hoffe, dass Du mir antworten möchtest). Wenn es sich nun nicht um eine GS-Brille sonderen um eine Prismenbrille handelt. Ist es da wie oben zu sehen? Was sagst Du z.B. einem Kunden, der sich noch nie mit prismatischen Brillen beschäftigt hat und dem Du aber dazu raten würdest?

Bild des Benutzers Carsten
Verbunden: 31. März 2001 - 0:00

Guten Tag!

Wir sind zwar mittlerweile etwas vom Thema abgekommen, aber da es doch nicht uninteressant ist, kann es ja gemütlich weitergehen.

Ich gehe mit prismatischen Verordnung eher defensiv um, d.h. nur wenn Beschwerden auftreten, die evtl. auf Winkelfehlsichtigkeit hindeuten, oder im Laufe der Refraktion ziemlich eindeutige Hinweise darauf zu erkennen sind schlage ich dem Kunden eine exakte Binocularprüfung und Messung der Fixationsdisperation vor.

Schon hier lässt sich der „Leidensdruck“ des Kunden ein wenig beurteilen, denn, wer ein wirkliches Problem hat, scheut auch nicht die Mehrkosten der Prüfung. Diejenigen, die in diesem Moment aus finanziellen Gründen auf eine „Tiefenprüfung“ verzichten, versuche ich noch an einen Augenarzt zu verweisen, der evtl. noch eine Kassenleistung mit anrechnen kann. Außerdem empfehle ich auch die anderen zur Abklärung des organisch-medizinischen Zustands erst noch einmal zum Augenarzt.

Grundsätzlich prüfe ich prismatische Verordnungen immer noch ein zweites Mal. Die beim ersten Termin ermittelten Werte werden dem Kunden einige Tage später nochmals vorgesetzt und abgeglichen. Dadurch verringere ich das Risiko der „Tagesform“, der Kunde und ich gewinnen moralisch mehr Sicherheit, denn die Erstprüfung ist im vollen Umfang doch für den Kunden etwas anstrengend und lang.
Haben wir die endgültigen Werte festgelegt kläre ich mit dem Kunden die Kosten genau ab, und weise ausdrücklich darauf hin, das sich die Werte auch relativ kurzfristig wieder ändern können. Dazu kommt eine eingehende Fassungs-Glasberatung wie schwer und wie dick werden die prismatischen Brillengläser (graphische 3-D Darstellung).
Und wieder herrscht das Prinzip der Verantwortungsaufteilung. Ich kann dem Kunden nicht zu100% versprechen, das er die Brille im Alltag subjektiv voll verträgt, eine volle Rücknahme der gesamten Brille + Dienstleistung ist nicht möglich. Sollte also wirklich der Verträglichkeits-Gau eintreten, findet man eine Lösung, bei der beide Seiten aufeinander zu gehen müssen – das ist in einer guten Beziehung so. Wir müssen unseren Dienstleistungs- und Materialaufwand decken, sonst brauchen wir nicht im Geschäft anzutreten.
Bekommt man die Kosten für eine Nichtraucher-Akkupunktur zurück, wenn man nach 4 Monaten wieder einen Glimmstengel zwischen den Lippen hat? Verzichtet ein Anwalt auf sein Honorar, wenn der Prozess in die Hose geht? Kann man die Bratwurst im Brötchen zurückgeben, wenn sie einem nicht geschmeckt hat? Bekomme ich von der Telekom meine Grundgebühr zurück, wenn ich einen Monat nicht telefoniert habe?
Wer einen Kunden behalten will (...und ich denke, dass wollen wir eigentlich alle) muss faire Lösungen anbieten, aber die betriebswirtschaftliche Totalkapitulation ist nicht unbedingt ein Mittel um Kompetenz darzustellen und es degradiert die Wertigkeit unserer (...hoffentlich engagierten) Arbeit und der individuellen Brille.
Übrigens ist meist bei prismatischen Erstverordnungen der subjektive Eindruck für den Träger beeindruckend positiv.

Viele Grüße


------------------
Carsten Einsiedel
...viel zum Sehen

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

Vielen Dank für Deine Antwort. An dieser sehe ich, dass Du Deine Kunden über prismatische Brillen aufklärst und sie auch gern zweimal kontollierst. Mir wurde bei der Augenprüfung das Ergebnis des Optikers mitgeteilt un zwar, dass er mir zu einer prismatischen Brille rät. Die Gläser kamen damals ca. 130 Euro (pro Stück) und ich habe schon nach ca. 1/4 Jahr die ersten Veränderungen der Werte gehabt. Davon, dass sich die Werte bei prismatischen Brillen so schnell änderen können, war aber beim Verkauf nie die Rede.

Viele Grüße lisa

Bild des Benutzers Ralf
Verbunden: 28. September 2002 - 0:00

> Die Gläser kamen damals ca. 130 Euro (pro Stück) und ich habe schon nach ca. 1/4 Jahr die ersten Veränderungen der Werte gehabt. Davon, dass sich die Werte bei prismatischen Brillen so schnell änderen können, war aber beim Verkauf nie die Rede.
Die letzten drei Worte lassen mich aufhorchen. Wir hatten schon öfter hier die Aussage einig (Betroffene und MKHler - wobei dies oft in Personalunion stattfindet) getätigt, dass ein Nichtaufklären disqualifiziert. Bevor ich prismatische Korrektionen gebe, MUSS ich den potenziellen Träger aufklären, was in erwarten KANN, nicht zwangsläufig muss (aber bei einer gewissen Anfangskorrektion ist ein schneller Anstieg so sicher wie das Amen in der Kirche).

Mal wieder verständnislos

Ralf

Bild des Benutzers lisa
Verbunden: 6. Juli 2004 - 0:00

hallo Ralf, der beitrag hat sich eben so entwickelt (siehe auch dein anderen beitrag)