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Bild des Benutzers Reinhard
Verbunden: 11. November 2004 - 0:00
Gleitsichtbrille

Ich habe von meinem AA vor ein paar Tagen folgendes Rezept bekommen
Sph./cyl/ Achse /Pris./Achse

R -0,5/-0,5/ 0 /3,5/0 Add 1,75
L 0,0/ 0,0/ / 3,5 /180 add 1,75
was im wesentlichen das ist was ich früher hatte. Bisher hatte ich
eine Gleitsichtbrille mit Zeiss-Gläsern. Verträglichkeit war gut, obwohl
das Lesefeld doch sehr gewöhnungsbedürftig war.

Die neuen Gläser sind Hoya HO 2383 330 75. Das Lesefeld ist hier
breiter, allerdings ist das beidäugige Sehen hier anstrengender. Ich
habe auch gesehen, dass die Markierungen bei den Gläsern
unterschiedlich weit auseinader sind Zeiss Abstand der beiden
nasalen Markierungen 3,4 cm - Hoya 3,0 cm. Auf dem Alten Brillenpass steht
PD 34 / 34.
Meiner Meinung nach stimmt das nicht! Was kann man da machen?

Gruss

Reinhard

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo.
Ich möchte hier eine Antwort von den vielen, die Du ja anderenorts schon erhalten hast, mal zitieren "Laß Dir das doch schriftlich geben und wenn es der Optiker immer noch nicht einsieht, wende Dich an die Innung."
Dort wurde ja bereits eingehend über die Möglichkeit der Fehlzentrierung diskutiert...
Gruß
Sonja

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Hallo Reinhard!
34mm oder 30mm ist ein sehr kräftiger Unterschied bei der Justierung. Schon bei Einstärkengläsern ist diese Varianz zu viel. Aber bei Gleitsichtgläsern UND DEM Prisma ist klar, daß es Probleme geben MUSS.
Eigentlich hat Sonja schon alles Notwendige gesagt. Ihre Rede klingt auch schon von Vorgesprächen vorbelastet...
Aber ich denke, Du wolltest sicher auch noch andere Meinungen hören. Das war meine.

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Beste Grüße von Mutti

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Reinhard

bei Deinen Werten (Prisma) ist es unbedingt sinnvoll, individuell gefertigte Gleitsichtgläser zu verwenden, z. B. Zeiss Gradal individual oder Rodenstock Impression ILT. Ich habe bei meinen Stärken (4,5 Prisma pro Seite innen) immer Probleme gehabt, bei den neuen Gläsern überhaupt keine mehr. Die optische Erklärung würde den Rahmen sprengen.

Viele Grüße
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Reinhard
Verbunden: 11. November 2004 - 0:00

Hallo!
Vielen Dank für die Antworten. Besonders die Antwort von Eberhard fand ich interessant, die ja Tipps zurLösung des Problems gab. Diese Tipps hatte ich bei den vorherigen Antworten etwas vermisst. Versteht das nicht falsch, ich bin wirklich froh über jede Antwort gewesen, aber ich möchte verstehen, woran es liegt. weiterhin will ich gegenüber dem Optikeretwas sagen können. Der Weg zur Innung oder zum Anwalt ist für mich wirklich der letzte weg. Vielleicht könnte Eberhard - oder ein anderer - doch noch eine optische Erklärung versuchen (für einen halbgebildeten Optik-Laien)

Schönen Gruss

Reinhard

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo.
Mal etwas bissiger gefragt man hat Dir mehrfach geraten, zu dem Optiker zu gehen und dort die fehlerhafte Zentrierung zu reklamieren. Warum ist das keine Lösung des Problems?
Du hattest Gleitsichtgläser, mit denen bist Du zurecht gekommen, mit den neuen nicht mehr. Dann erfährst Du in einer Newsgroup, dass die Gläser falsch zentriert sind und Du zum Optiker gehen solltest, da die Gravuren gleich weit auseinander sein müssten.
Es hat Dir ja auch keiner gesagt, Du sollst sofort zu Anwalt/Innung. Sondern nur, wenn es nicht klappt die Gläser zu reklamieren, dann ist das Dein Ansprechpartner.
Gruss
Sonja

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Reinhard,
ich versuche mal eine ganz einfache Erklärung, die mir einen ganz großen Vorteil dieser Gläser klargemacht hat.
Wenn die Augen weit außeinander stehen, müssen sie sich viel weiter nach innen drehen als Augen die dichter stehen. Die Gläser, die Herr Luckas nannte, berücksichtigen dies. Sie beziehen aber auch noch andere Größen in diese Berechnung mit ein. Früher wurde da von Standardwerten ausgegangen, das heisst für den einen wurde von zuviel, für den anderen zuwenig von dieser Einwärtsbewegung angedacht. Durch diesen "variablen Inset" (so nennt man diese unterschiedliche Brücksichtigung der Augenstellung in der Nähe) kann der Träger den Lesebereich besser nutzen, da der Bereich ja jetzt vor sein Auge gelegt wird.
Ich hoffe das war jetzt verständlich und inhaltlich korrekt, wenn nicht bitte ich um Fragen bzw. Korrektur.
Lucccy

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Reinhard
ich will mal versuchen, eine Erklärung zu geben.
Bei herkömmlichen Gleitsichtgläsern wird die Wirkung für den sogenannten Standardmenschen optimiert. Das bedeutet, daß alle Maße für die Fertigung diesen Standardgrößen entsprechen, z.B. Augenabstand Standard 62 mm., Neigung Standard 10°, z.B. Abstand der Gläser vom Auge 14mm. Jeder Hersteller hatte seinen eigenen Standardmenschen.
Die Gläser haben auch nur bei bestimmten Stärken optimale Wirkungen, meist sphärisch und mit geringer Addition, höchstens 2,0.

Wer nicht in der Nähe dieser Werte lag, oder die Fassung so angepaßt war, daß die Werte nicht übereinstimmten, hatte vor allem in der Nähe große Gesichtsfeldeinengungen.
Das bedeutete, daß eine große Gruppe von Gleitsichtglasträgern mit nicht optimalen Eigenschaften zurechtkommen mußte. Natürlich haben wir Optiker ohne Kenntnis dieser Situation meist noch einiges retten können, indem der Sitz der Brille verändert wurde.

Bei prismatischen Verordnungen war alles noch viel schlimmer. Die meisten Gläser haben den Nahpunkt im 2,5 mm zur Nase hin(nasal) versetzt. Nur hatte man nicht berücksichtigt, daß bei prismatischen Werten mit ganz anderen Konvergenzmechanismen gerechnet werden muß, z. B. Basis innen heißt die Augen stellen sich weiter nach außen, bei Basis außen umgekehrt. Das bedeutet, daß bei Außenschielen die Nahzonen zu weit innen saßen und bei Innenschielen zu weit außen. Fachleute werden evtl. aufschreien, weil es nicht ganz stimmt, aber es soll ja nicht zu kompliziert werden.

Bei den neuen Gläsern werden alle Maße berücksichtigt, je nach Hersteller mit etwas unterschiedlicher Gewichtung, aber in der Regel mit dem Erfolg, daß sich eine wesentlich höhere Verträglichkeitsrate einstellt.
Brillengläser von der Stange gegen Maßgeschneiderte Gläser, natürlich auch mit höheren Kosten verbunden, wie bei einem Maßanzug auch. Solche Gläser lohnen sich für alle, die entweder extrem kleine oder große Augenabstände haben, alle mit wuchtigem Nasenrücken und dadurch größerem Abstand der Gläser vom Auge, bei hohen Hornhautverkrümmungen und hohen Nahwerten.
Jeder Optiker kann Dir die Gesichtsfeldunterschiede mit Hilfe von Bildern darstellen.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard