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Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00
Falsch verordnete Brille. Was nun?

Mein Augenarzt aus Hagen- Hohenlimburg hat mir eine Brille verordnet, mit der ich nicht sehen kann.
Zwischen dem Verordnen und dem Tragen liegen 14 Tage. Nun behauptet mein Augenarzt, meine Werte hätten sich in der Zeit geändert, ihn träfe somit keine Schuld. Er würde diesen Schaden auch nicht seiner Versicherung zur Regulierung weiterleiten, denn dann müsse er einen Fehler zugeben, den er angeblich nicht gemacht hat. Nun soll ich auf den 250,00 € für die Gläser sitzen bleiben.

Alter Wert rechts +1,00 -2,00 / links +1,00 -1,50

14 Tage Später!

Neuer Wert rechts +1,75 -4,50 / links +,025 -1,00

Ist so etwas überhaupt möglich, dass sich ein Wert um 2,50 CYL in 14 Tagen verändert? Oder faule Ausrede vom Arzt? Wer kann mir weiterhelfen mit einem ähnlichen Fall?

Krankenkasse ist informiert, hat aber so einen extremen Fall noch nicht erlebt. Leitet alles an die Ärztekammer zur Prüfung weiter. Das dauert erstmal.

Kann ein Arzt sich immer herausreden?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Konrad

das ist sicher ein starkes Stück, kann aber wie folgt entstanden sein
1.Der Arzt hat Sie noch nie gesehen und kannte Ihre letzte Korrektur nicht.
2. Bei der Augenprüfung hat er zwar den höheren Wert gemessen, aber nicht riskiert, ihn als Erstverordnung zu übernehmen.
3. Er hat versäumt, Sie auf die Unterkorrektur hinzuweisen.

Oder haben Sie vorher Kontaktlinsen getragen, die Sie nicht mehr gut vertragen haben?

Wenn das alles nicht so war, kann ich Ihnen nur empfehlen, mit Ihrem Optiker zu sprechen. Häufig erhalten wir von den Glasherstellern bei Falschverordnung einen relativ hohen Rabatt,(abhängig vom Umsatz) der an Sie weitergegeben werden könnte. So würde das ganze nicht mehr so teuer für Sie.

Viele Grüße
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Das kommt leider immer wieder vor.
Augenärzte berufen sich meist darauf, daß sie von den Angaben der Patienten abhängig sind. Sind die Werte falsch, waren eben die Angaben falsch...

Wir hatten hier auch einen ähnlichen Fall mit "flidais" , der ebenfalls über eine Brillenglasbestimmung stritt.
Der Link http://www.optometry-online.com/foren/forum/Forum3/HTML/000345.html

Vielleicht kannst Du Dir da noch Anregungen holen...


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Beste Grüße von Mutti

Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00

Hallo Eberhard

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Beantwortung der offenen Fragen

1. Es war mein erster Besuch bei diesem Arzt.
2. Es handelte sich um eine Erstverordnung.
3. Wenn es kein Fehler des Augenarztes war, hat er versäumt, mich auf die Unterkorrektur hinzuweisen. Hätte ich davon gewusst, dann hätte ich selber entschieden, mit welchen Werten ich besser hätte sehen können.

Der Sehunterschied ist nicht ohne. Fakt ist, das ich die Brille so nicht tragen kann. Mit den korrekten Werten des Optikers habe ich keine Probleme und kann wesendlich besser sehen. Dies hat auch der Augenarzt jetzt festgestellt. Er bedauert den Vorfall und meint weiterhin keinen Fehler gemacht zu haben. Jetzt vertritt der Arzt den Standpunkt, dass ich mit einer Brille warten soll, bis sich meine Werte eingependelt haben. Seine Versicherung will er nicht einschalten.

Ich muss noch hinzufügen, dass ich nicht wegen einer Brille beim Arzt in Behandlung war, sondern wegen einer Augenerkrankung, die weiter behandelt werden sollte. Die Diagnose von der Augenklinik St,-Josef-Hospital in Hagen war RCS WA. Der Arzt müsste eigentlich wissen, dass sich meine Augenwerte hätten ändern können. Ich fragte ihn noch, ob es für eine Brille nicht zu früh sei, da ich auf dem linken Auge fast blind war.

Wie ich bereits gemerkt habe, bin ich bei einem Augenoptiker, in Bezug auf Gläserbestimmung, weitaus besser aufgehoben. Er nimmt sich einfach mehr Zeit und würde mir ohne mein Wissen keine Fantasie-Werte erstellen - ohne den Patienten die Unterkorrektur ausprobieren zu lassen.

Den Augenarzt aus Hagen-Hohenlimburg kann ich nicht weiterempfehlen. Ich werde ihn für die Zukunft meiden.

Mein Augenoptiker will mir, ohne das ich ihn darauf angesprochen habe, ein Angebot für neue Gläser machen.

Weiterhin werde ich parallel die Angelegenheit mit der Ärztekammer abwarten und Dich über den Stand der Dinge auf dem Laufenden halten. - Wird etwas dauern.

Für Deine schnelle Antwort noch mal vielen Danke!

Viele Grüße Konrad

Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00

Hallo Mutti.

Vielen Dank für Deinen Tip.

Viele Grüße Konrad

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Konrad

bei Retinopathica centralis serosa, die noch nicht abgeheilt ist, ist eine exakte Brillenglasbestimmung nicht möglich. Durch die starke Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut hebt sich diese ab und es sind ständig andere Stärken messbar. Frage die Ärzte in der Klinik nach einem möglichen Zeitrahmen und laß Dir keine allzu teuren Gläser einarbeiten, Du brauchst evtl. nochmal neue.

Viele Grüße und alles Gute

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00

Nochmals vielen Dank für die fachlichen Auskunft, Eberhard.

- Jetzt noch eine Frage an ALLE.

Mich interessiert Eure Meinung als Leser. Bitte sendet mir doch ein paar kurze Zeilen. Ich freue mich über jede Ansicht.

Kann man den AA zur Verantwortung ziehen? Immerhin wusste er von meiner Augenkrankheit und hat mir trotzdem eine Brille verordnet.

Viele Grüße Konrad

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo, Konrad
ich fürchte, Du hast keine Chance. Ärzte haben zwar eine Versicherung, aber bei Sehschärfenbestimmung streiken diese Versicherungen.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Konrad

in Deinem Fall hast Du die Problemlösung selber erkannt und benannt. Der AA hat sicher in guter Absicht gehandelt, aber eben ohne gute verbale Kommunikation.

Die wesentlich komplexere Werteermittlung des Kollegen ist bei Deiner Erkrankung ein heißes Eisen, da in der Fertigungszeit Dein Korrektionswert sich wieder variabel gestalten könnte. Deshalb schließe ich mich der Meinung von Lukas voll an.

Regressansprüche gibt es hier wohl keine, weil die Werte krankheitsbedingt erheblich schwanken können. Ein Versuch von Korrektion war das Messergebnis des Arztes schon wert, da Deine Sehschärfe z.Zt. ohne Sehhilfe (wie auch nun leider mit derselben) miserabel sein dürfte.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00

Nochmals vielen Dank an Eberhard, Paul-Gerhard und Mutti.

Ihr habt mir mit der Beantwortung meiner Fragen sehr weitergeholfen.
Ich werde mich noch einmal melden, um Euch zu erzählen, wie die Sache mit meiner Brille (bis sich Werte eingependelt haben) ausgegangen ist.
Damit ich bald wieder sagen kann „Was sieht die Welt schön aus“

Viele Grüße Konrad

Bild des Benutzers Konrad_Sellenberg
Verbunden: 25. Mai 2003 - 0:00

Liebe Leser

Mein Sehfehler hat sich etwas gebessert. Nach wie vor kann ich keine Brille tragen, da sich meine Augenwerte noch immer ändern.

Erst jetzt hat die Ärzte-Kammer den behandelnden Arzt um schriftliche Stellungnahme gebeten.

Ich melde mich sobald ich eine Antwort zur Stellungnahme bekomme.

Konrad

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Trage seit 16 Jahren Brille und habe bisher 4 mal Sehtest bei Augenarzt hinter mir (Zwang wg. Kassenrezept), dazu ca. 4 bei Optiker. 3 der 4 Sehtests beim Augenarzt waren einfach Müll ("Sie brauchen keine Brille.", weniger Dioptrien als vorher, obwohl ich mit der alten Brille schon zu wenig erkannt habe etc.). Fazit Nur noch Sehtest beim Optiker meines Vertrauens.