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Bild des Benutzers sigried
Verbunden: 1. September 2007 - 10:22
Beidseitige Höhenkorrektur mit Prismen bei starker Kurzsicht

Meine hoch kurzsichtige Pflegetochter (14) schielt rechts stark nasal u. leicht nach oben und links etwas nasal sehr stark nach oben. Leider wurde sie als Kleinkind vernachlässigt und keine Schielbehandlung durchgeführt .Ihre starke Myopie wurde erst im Alter von 6 wahrgenommen.
Die Messungen nach MSK ergaben folg. Prismenempfehlung
R horizontal 9D basis aussen 0° vertikal 0 D
L horizontal 5 D basis aussen 180° vertikal 8 D basis unten 270°
Damit sind die Doppelbilder, welche sie in jüngeren Jahren offensichtlich noch besser kompensieren konnte, weitgehend behoben.
Es verbleibt aber eine beidseitig deutliche Augenstellung nach oben d.h sie guckt nicht durch das opt. Zentrum der starken Brillengläser sondern etwa 5 mm oberhalb, was zu Verzerrungen führt . Eigentlich müsste man zum errechneten Verschub des Glaszentrum zusätzlich die falsche Augenstellung berücksichtigen.
Ausserdem meint die Optometristin die Kopfhaltung wurde besser, wenn man zusätzlich .beidseitig 6 D mit Basis unten geben würde. Eine Teilkorrektur mit 5D wäre auch noch möglich.
Diese Vollkorrektur schreibt sich dann so
R –23.50 cyl-3.00 75° Prism 9 D basis aussen und 6 D basis unten also 10.80D 326° mit Verschiebung 4.1mm in 144°
L –24.00 -cyl -2,75 105° Prism 5 D basis aussen und 14 D basis unten also
14.90 D bei 250° und Verschiebung 6mm in 73°Ich denke bei dieser starken Verschiebung des opt. Zentrums nach schräg oben müssten wir auch etwas grössere ,vor allem höhere Gläser als bisher wählen. Aus kosmetischen Überlegungen hatte sie bis anhin nur eine 36 mal 25 mm Fassung mit schräg angeschliffenen 1.7 Index Mineralgläsern, welche zwar hübsch ausfiel,aber wegen dem durch den Randbereich schauen mt den bekannten Problemen vermutl. doch etwas zu klein gewählt wurden. Wenn wir jetzt z.B auf 42 mal 32 gingen (ist diese Überlegung richtig oder sollten sie noch grösser sein?) wird die Brille sehr schwer. In hochbrechendem Kunststoff gibt es in dieser Stärke bekanntlich nichts und die Randdicke wäre auch sehr hoch.

Als ich mit dieser Verschreibung einen Kostenvoranschlag einholen wollte, sagte mein Optiker diese beidseitig parallele Prismenkorrektur sei nicht üblich. Ich soll nochmals nachfragen, ob dies wirklich so gemacht werden muss.

Ich möchte daher vor der Fertigung dieser teuren und kosmetisch unattraktiven Brille noch andere Meinungen über die Vor-und Nachteile der beidseitigen Höhenkorrektur einholen und auch einen Kommentar über die optimale Länge/Breite der Glaser .Ich selbst, mit Korrektur -15 u. cyl –2,75, bin immer wieder auf die klassische modifizierte ovale Form zurückgekommen (42 mal 30 in Mineralglas 1.7). Mit superdünnen 1.74 Kunststoff oder 1.9 Mineralgläsern in modernen, breiten Fassungen, war ich weniger zufrieden.

Selbstverständlich wird bei ihr der Glasabstand zum Auge kleinstmöglich gehalten, was wir mit einer für dicke Gläser geeigneten, fest sitzenden und rutschsicheren Fassung und sorgfältigem Einschleifen , sowie facettieren /runden und nach vorne setzen der Gläser erreichen. sigried

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Sigried,

die beidseitige Höhenkorrektur in gleicher Basisrichtung ist Humbug. Die Augenstellung des linken Auges ginge noch mehr nach oben hinter dieser Korrektion. Das Rechte Auge geht auch entsprechend nach oben und letztendlich ist der Höhenunterschied beider Augen genau so wie bei einseitiger Höhenkorrektion.

Zusätzlich mindert sich der Visus auf beiden seiten auf Grund der überstarken prismatischen Wirkung.

Die Augenstellung ist hinter prismatischen Gläsern immer entgegengesetzt der Basis verschoben, pro Prismendioptrie etwa 0,25 mm.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers sigried
Verbunden: 1. September 2007 - 10:22

Danke für die Antwort. Ich muss noch korrigieren. Die erwähnten 4-5 mm sind mein Eindruck unkorrigiert am linken stark nach oben schielenden Auge und nicht nach der Korrektur ,wo ja dann beide Augen durch das 8D 270° Prisma links vertikal auf gleicher Höhe gebracht sind.
Also ist der verbleibende Höhenfehler beidseitig von einer normalen (angedachten) Augenstellung nur um die 2 mm nach oben. Ist das denn schlimm und was kann man dagegen tun, etwa die Brille höher setzen oder eben das Glaszentrum entpr. mehr nach oben verschieben als durch die gegebene Prismenkorr. schon errechnet? Das Ganze ist etwas komplex für einen Laien wie mich. Deshalb bitte um Verzeihung für die irreführende Information. Aber scheinbar sind sich die Fachleute hier auch nicht ganz einig und wir befinden uns wieder mal in dem diffusen Raum zw. Optiker und Augenarzt genauso wie gegenwärtig ich auch mit meiner, wegen der hohen Kurzsichtigkeit sehr spät beginnenden) Altersichtigkeit, wo der Augenarzt sich partout weigert mir brauchbare Ratschläge zur optimalen Korrektur abzugeben und auf meine Sehprobleme überhaupt nicht eingehen will . Die ständig unterschiedl. Resultate ( bis 1.25 D) Abweichungen) seiner Refraktionsbestimmungen führt er auf meine Unkonzentriertheit zurück, worauf ich ihm entgegnen musste, dass ich seit 35 Jahren ohne sein gütige Hilfe vom Optiker nachkorrigierte Brillen prolemlos trage und die letzte solche über alle Distanzen immer noch weitaus besser abschneidet als die Unbrauchbare , die ich kürzlich aufgrund seines in Eile hingepflaumten Rezeptes für viel Geld ( 500 Euros alleine die Gläser und eine polarisierende Sonnenbrille dazu für nochmals soviel) erstanden hatte Beide sind gerade gut genug zum Wegwerfen oder knapp als Reservebrillen tauglich. Mit denen kann ich nicht einmal das Nummernschild eines Autos 50 m vor mir lesen und im Nahbereich ist alles verbogen zb ein A4 Blatt unten scheinbar 3-4 cm schmaler als oben. Aber den Herrn interessiert das nicht und ich schäme mich solche Problem dem Optiker unterbreiten zu müssen, der ja sein Geschäft besorgen sollte und nicht für Beratungen bezahlt wird. Sigried

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Sigried,

noch mal zur Klarstellung Das linke Auge Deiner Tochter schielt manifest nach oben.
Dafür wird das Prisma Basis unten gefertigt. Das Auge bleibt in dieser Stellung.

Jetzt könnte man theoretisch das rechte Auge auch mit Prisma Basis unten versorgen, damit es auch nach oben geht. Aber mit welchen Nebenwirkungen? Bei der hohen Kurzsichtigkeit ist doch die Sehleistung von vorneherein nicht super. Wenn dann noch das nicht schielende Auge mit Prismen höheren Wertes versorgt wird, wird diese Sehleistung noch schlechter.
Ich würde die Fassungsform so wählen, dass das linke Auge nicht zu nah vor den oberen Rand schaut, also eine Form, die hoch genug sitzt.

Viele Grüße

Eberhard