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Gast (nicht überprüft)
Bei Astigmatismus Brille ??

Hallo,

bei meiner tochter wurde ein Astigmatismus von 1,25 festgestellt, der AA meinte bei diesen Werten wäre es schon notwendig eine verschriebene brille ständig zu tragen ????

Soll ich meine Tochter dazu anhalten ???

ALter 14 Jahre

PS. sie hat auch noch eine kursichtigkeit von 1,0 dpt !!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Elvira

ich stehe seit Jahren auf dem Standpunkt, wenn eine Brille nicht gerne getragen wird, ist sie nicht optimal in den Werten ermittelt, gefertigt oder ästhetisch unvorteilhaft ausgewählt. Dies ist gerade in oben angegebenem Alter sehr kritisch.

Wie groß die Sehverbesserung ist, liegt an der Achsenlage des Cylinders, da der Sehfehler je nach Achslage evtl. durch Augenkneifen (Gefahr von Faltenbildung im Gesicht!) etwas kompensiert werden kann.

Wenn Ihre Tochter den Rat des Arztes nicht beherzigt, vielleicht schaffen Sie es mit einem erworbenen Versprechen zum Muttertag!

Alles Gute!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers bigcoder
Verbunden: 24. Februar 2003 - 0:00

Hallo,

ich sollte früher (mit 12) auch eine Brille tragen. Die Brille war von den Werten optimal (glaube ich) und sah auch gut aus. Nur, die Brille juckte unangenehm auf der Nase, und Seitens des Augenarztes und meiner Mutter kam nur ein "Das ist doch nur eine Ausrede". Letztendlich habe ich mangels Hilfe die Brille dann nie richtig getragen, nach einem halben Jahr überhaupt nicht mehr getragen.

Vielleicht sollten Sie mal mit ihrer Tochter darüber sprechen, warum Sie die Brille nicht tragen will.

Mit 14 ist es eigentlich nicht mehr notwendig, eine Brille permanent zu tragen. Vielleicht reicht ja ein "bei Bedarf Tragen".

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Schwachsinn, zu sagen man müsste ab 14 eine notwendige Brille nicht mehr tragen; erst ab 18 Jahren kann ein Mensch über sich selber bestimmen, solange sollte man den Rat der Fachleute beherzigen. Ich würde meine Kinder nicht bei der obigen Fehlsichtigkeit Fahrrad fahren lassen und auch nicht als Fußgänger am Straßenverkehr teilnehmen lassen.

Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers bigcoder
Verbunden: 24. Februar 2003 - 0:00

Hey, ich habe mal MIT Brille (und auch einmal mit Contactlinsen) am "Strassenverkehr teilgenommen". Das ich nicht überfahren wurde, verdanke ich meinem noch gut funktionierendem Gehör! Wink Da ich es nicht gewohnt bin, mit dem Kopf "links und rechts zu gucken", habe ich das Gewohnheitsgemäß nicht gemacht und bin, ohne zu Wissen, ob ein Auto kommt, über die Strasse gegangen. (Bei den Contactlinsen war das Sehfeld auch eingeschränkt!) Wie gesagt, ich hatte meine Ohren benutzt.

Zudem kann eine (anfängliche) unverträglichkeit der Brille bestehen. ("Man hat das gefühl, auf den Knien zu laufen", z.B.) Ist das der Fall, wird Sie häufiger irgendwo gegen laufen und stolpern. Ich würde meine Tochter bei solchen Problemen nicht eine Treppe MIT Brille hoch oder runter gehen lassen! (Wegen der Unfallgefahr!) - Normalerweise legt sich das Problem nach einigen Monaten. -)

Allgemein muss das Gucken mit Brille ggf. neu erlernt werden. Da ist Geduld und vor allen Dingen Unterstütztung gefragt. Ein "Die Brille muss aber getragen werden" hilft NICHT bei "ich bin heute beinahe die Treppen runter geflogen"!

Und mit dem "auf die Spezialisten hören" habe ich schlechte Erfahrungen gemacht! Ich habe letztes Jahr auf meine Augenärztin und auf den Contactlinsenspezialisten gehört und meine Contactlinsen ziemlich Regelmäßig getragen. - Das hat bei mir zu einem Suizidversuch geführt! Zugegeben etwas extrem. Aber ich habe gehört, das es sogar ein Buch gibt "Vorsicht Arzt"!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo,

zunächst ich denke, dass elviras Tochter von ganz alleine merken wird, was die Brille "bringt" und dann sicher die Brille von alleine tragen mag - die Tafel in der Schule ist so leicht lesbar, ich muss ja auch nicht vorne sitzen,...
Sicherlich sollte man auf Probleme mit Verständnis reagieren die Brille juckt auf der Nase, die Brille rutscht/drückt, ich bekomme Kopfschmerzen mit der Brille, etc. sollten nochmal zum Optiker führen - da darf sie aber bestimmt dann auch alleine hin .
Klar ist diese Stärke auch eine Umgewöhnung zu "ohne Brille". Aber ich möchte die drastischen Ausführungen von bigcoder doch etwas abschwächen. Klar hast Du, bigcoder, durch dein spezielles Problem Keratokonus starke Schwierigkeiten, doch die, denke ich, kann man nicht so leicht verallgemeinern. Trotzdem hast Du mit dem Einwand Treppensteigen recht. Durch die Brille von elviras Tochter wird "die Welt" insgesamt etwas kleiner erscheinen.
Gruss
anonymus

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Ich habe langsam das Gefühl, bigcoder will seine großen Probleme auf alle Menschen anwenden. Das führt aber doch nur zur Verunsicherung der Fragenden. Keratokonus ist eine Krankheit und keine Fehlsichtigkeit. Also spielen die Erfahrungen damit für normale Fehlsichtigkeiten keine Rolle. Bigcoder, Du solltest es sein lassen, Deine Schwierigkeiten auch bei anderen zu sehen.

Gruß
Eberhard Luckas

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Hallo Elvira!

Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich hierzu überhaupt etwas beisteuern sollte. Aber mich regt es doch zu sehr auf, daß Sie fragen, ob Sie Ihre Tochter dazu anhalten sollen.
Grundsätzlich ist es innerhalb mancher Familien eher eine Frage der Macht. Was läßt sich noch durchsetzen bei einem 14-jährigen Kind? Hört das Kind noch auf mich, bin ich in der Lage, mein Kind noch zu überzeugen?

Hier geht es aber eigentlich um das Sehvermögen Ihrer Tochter, welches Sie zur Diskussion stellen. Sie sieht schlechter ohne Brille, soviel ist sicher. Sie ist wahrscheinlich auch nicht dem Gesetz entsprechend fahrtauglich. Auch wenn sie bisher noch nicht Auto fährt, nimmt sie garantiert in irgend einer Form am Straßenverkehr teil. Die Nachteile, die sie dabei aufgrund des schlechteren Sehvermögens hat, können schlicht zu Unfällen, Verletzungen oder Tod führen. Dabei ist es unerheblich, ob man sich selbst mit 50 km/h vorwärts bewegt, läuft oder an der Ampel steht. Oft reicht es, eine Gefahrensituation 2 Sekunden später als andere in vollem Umfang zu erfassen - schon kann es zu spät sein.

Fernsehbild, Kino, Tafelbild und vieles mehr ist eben einfach undeutlicher, wenn keine Brille getragen wird. Mancher bildet sich ein, eine Brille würde ihn entstellen und wäre einfach furchtbar.
Wem die Pflege dieser Vorurteile wichtiger ist, als Klarheit, Sicherheit und Leben, muß seine Brille ja nicht tragen.
Wir alle sind frei.

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Beste Grüße von Mutti

Bild des Benutzers eric
Verbunden: 10. Juni 2003 - 0:00

Ich will mich hier mal outen.

Bei mir wurde Die Kurzsichtigkeit in der Grundschule entdeckt. Mein Lehrer hat mich damals vor der ganzen Klasse lächerlich gemacht Er schrieb meinen Namen an die Tafel und fragte mich, ob ich das lesen kann. Und ich sah es natürlich nicht. Das war nur der Anfang. Meine Eltern machten mir und sich selbst Vorwürfe. Ich hatte 1,5 Dioptrien und fühlte mich deshalb wie ein Verbrecher. Vor dem Augenarzt und den Optikern hatte ich eine furchtbare Angst. Die Brille habe ich nicht getragen. Das führte dazu, dass ich in der Schule alles von meinen Nachbarn abschrieb. Meine Schulischen Leistungen waren viel schlechter als sie hätten sein können. Dann bekam ich aber eine fortschreitende Kurzsichtigkeit und trug die Brille. Die Leistungen in der Schule wurden schlagartig besser. Dann kamen Kontaktlinsen. Durch diese war das ganze kein Thema mehr für mich, bis dann Jahre nach der Schule die Unverträglichkeit der weichen Linsen kam.

Mein Fazit aus der Sache Man sollte von Anfang an etwas positives aus daraus machen. Ein schönes Brillenmodell sorgfältig aussuchen. Dem Kind auf keinen Fall Schuldgefühle oder Druck vermitteln. Wenn das nicht möglich ist, sind Kontaktlinsen evtl. die Rettung. Viel besser, als in der Schule die Brille nicht aufzusetzen und nichts mehr zu sehen. Jugendliche haben oft einen guten Tränenfilm. Das kommt der Sache doch entgegen.

Bild des Benutzers Ralf
Verbunden: 28. September 2002 - 0:00

Hallo Eric,

dein "Outing" (diesen Begriff würde ICH nicht benutzen in diesem Kontext) könnte bis auf einige kleine Änderungen (Sehprobleme ab der 5. Klasse, mit 13 -2 dpt. gemessen, 6 Jahre gar keine Brille oder KL getragen, dann 12 Jahre nur KL, seit 2 Jahren nur noch Brille wegen KL-Unverträglichkeit) aus meiner Feder stammen.

Habe erst am Samstag mit meiner Mutter über das Thema "erste Sehuntersuchung" beim Eyedoc gesprochen und ihr gesagt, dass dessen dummer Kommentar und Vorwurf ihr gegenüber schon recht ausschlaggebend für mein Verhalten während und auch nach der Pubertät war. Im Augenblick kommt mir der Gedanke, ob ich deshalb bis heute ein ambivalentes Verhältnis zu den AÄen habe...jein, zumindest streuen sie mir immer wieder selbst Sand in meine Augen, wenn mir innerhalb von zwei Jahren folgendes passiert

AÄin 1 misst -7,25 dpt. und stellt ein Rezept aus für diese Werte, eine Messung bei der Optikerkette F. ergibt tatsächliche -5,5 dpt.

AA 2 sagt mir, ich solle wegen meiner Nahsehprobleme die Brille am PC einfach weglassen...

AA3 und AO in Personalunion stellt mir nach 10minütiger Polatest-Messung ein Rezept für eine Prismenbrille aus, deren Korrektion ich mit schrecklichen, im Vergleich zu der vorherigen Brille stärkeren, Kopfschmerzen quittiere (die Brille wurde vom Optiker korrekt gefertigt).

Ich höre aber auf, weil ich keinen Berufsstand verteufeln will und wie gesagt, auch nicht in der Stimmung dazu bin, bewusst zumindest. Was aber in meinem Unterbewusstsein stattfindet, liegt möglicherweise in besagter erster Messung und psychologisch wie pädagogisch unsäglicher Gebärde begründet (meine Mutter wurde angewiesen, durch die Messbrille mit meiner Korrektion zu schauen!!! Danach wurde sie mahnend gefragt, warum sie nicht schon früher gekommen sei mit mir...)

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Grüße

Ralf

Bild des Benutzers eric
Verbunden: 10. Juni 2003 - 0:00

Deine Mutter wurde gezwungen, durch deine Korrektion zu blicken? Danach war sie bestimmt überzeugt, wie schlimm es um dich steht. Mir hat der Arzt mit finsterem Blick befohlen "Die Brille muss immer getragen werden". Sowas vergisst man nicht mehr. Und dann sprüche wie "Ich hab dir immer gesagt, dass du mehr Gemüse essen sollst".

Natürlich hab ich heute keine psychischen Probleme mehr mit sowas. Aber es hat mich jahrelang belastet. Das hätte doch nicht sein müssen.

Bild des Benutzers Ralf
Verbunden: 28. September 2002 - 0:00

Hallo Eric,

tja, einmal kann man die Zeit nicht zurückdrehen (mein traumatisches Erlebnis dürfte fast auf den Tag genau 20 Jahre her sein) und dann hat wohl jeder in seiner Kindheit prägende unglückliche Erfahrungen gemacht. Deshalb bin ich so "altersweise" , dem ersten Augenarzt keinen Vorwurf zu machen. Sicherlich hatte der Mann fachlich Recht und ich wusste ja nur allzu gut, was mir widerfahren würde an dem Tag (nämlich ein Brillenrezept), dass mein "Versteckspiel" ein Ende hätte. Müßig ist, ob ein anderer, verständnisvollerer Augenarzt meine Mutter und mich mehr ermuntert hätte, dass ich meine Brille dann auch trage. So war ich eigentlich nur bestärkt in meinem Gedanken, dass eine Brille etwas "Brandmarkendes" ist und ich aus (falscher) Eitelkeit besser halbblind durch´s Leben laufen sollte. Über soviel jugendliche Dummheit kann ich mich heute nur noch wundern...da müssen tatsächlich tiefe Ängste und Missverständnisse in mir geschlummert haben.

Ich hoffe, heutzutage ist dies anders und die Kids machen sich keinen Kopf, ob sie Brille tragen sollen. Aber was ich so sehe, dürfte es "Typen" wie mich, wenn, dann nur sehr selten geben. Ich frage mich, ob es eher Jungs in der frühen Pubertät trifft, denn eigentlich sollten die Mädels ja aus Eitelkeitsgründen Brillen ablehnen.

Eine Frage an die Fachleute ab welchem Alter werden heute Kontaktlinsen generell (nicht ausnahmsweise) angepasst? Zu "meiner" Zeit sagte man ab 18 kann man KL tragen...


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Grüße

Ralf

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Eric und Ralf1,
eigentlich passen Eure Beiträge ja nicht zum Thema des threads,aber sie sind aus meiner Sicht äußerst wichtig!
Ich glaube nicht,daß Euer Versteckspiel jeweils ein Einzelfall ist.Sicher wird das Leugnen der verordneten Brille heute seltener sein,weil die Brille ein besseres Image hat,Superfassungen vorhanden sind,die Fehlsichtigkeit bereits im Vorschulalter entdeckt wird,wo das Kind einer Brille noch neutral gegenübersteht usw.Aber auch heute hängt bei vielen alles davon ab,wie sie zu ihrer Brille kommen,wie einfühlsam Arzt,Optiker und v.a. Eltern sind und ob man sich die erste Brille selbst aussuchen darf,wie z.B. meine (damals) 6jährige Tochter,die dann IHRE Brille von Anfang an wie selbstverständlich trug und tragen wird.No Problem!
Bei mir war das gaaanz anders.Der Junge muß zum AA,uähh,das Rumsitzen dort.AA u brauchst eine Brille,Deine Augen sind schlecht.Auf Wiedersehen,nächster Kunde.
btwIch war 12 Jahre.Mit Mutter zum Optiker,wichtigste FrageWieviel kostet das,gibt`s nicht Kassenbrillen?
Braunes Plastgestell auf die Nase und Tschüß.Brille abholen mit Mutter,schämen,absetzen,Mutter schweigt dazu.
Ich glaube schon,daß dies alles einen psychischen Knacks verursacht hat,der bis heute nachwirkt.
20 Jahre habe ich keine Brille getragen,bis hin zu fast -4 Dioptrien,kaum einer wußte von meinem Sehfehler,die Geschichte hat Berufswahl und Selbstbewußtsein negativ beeinflußt,noch heute graule ich mich innerlich - ohne realen Grund,aber wer kann schon gefühle beeinflussen - vor jedem Besuch beim Optiker.
Wie gut hat es da z.B. meine Tochter.

Eine Brille,verordnet im kritischen Alter (Pubertät!),bedeutet oft eine Änderung der Einstellung zum ICH,vielleicht einen ersten Makel,wenn man nicht feinfühlig und trotzdem locker an die Sache geht.
- nur meine Meinung -
Tschüß,Ingo

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Sorry,der smilie ist ein Schreibfehler,da sollte ein D stehen,für "Du"
Ingo

Bild des Benutzers Mutti
Verbunden: 5. September 2002 - 0:00

Ja, Ingo...

ich bin leicht geschockt, was Du da schreibst.
Man vergißt immer wieder zu leicht, wie verschieden andere Leute diese erste Brillenbegegnung erlebt haben könnten. Oft ist da wohl doch eine Menge Grusel dabei, wenn es auch das Kind (so wie Du hier) merkt, hier wird eine Mutterpflicht abgearbeitet, aber nicht erklärt und schon gar nicht wird in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit dem Kind eine passende Brille gesucht - schön billig und schnell scheint das Problem aus der Welt.
Aber das alles hinterläßt eben seine Spuren in dem Kind. Das ist sooo schade...

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Beste Grüße von Mutti