Forum

23 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00
Abbau der Höhenkorrektion

Hallo ihr Lieben,

ich führe gerade ein "Experiment" durch und habe dazu einige Fragen:

Bei mir war es ja zum Schluss so, dass ich mit meiner letztendlichen Prismenkorrektion von 7,89 pdpt Basis außen und 3,3 pdpt Basis unten links/oben rechts zu einem subjektiv stabilen Endwert gekommen bin. 

Allerdings ermüden meine Augen nun generell schnell und kleinste Abweichungen der Werte führen zu entsprechenden Muskelverspannungen und Kopfschmerzen. Deshalb habe ich mir vor Kurzem bei einem Optometristen in Duisburg eine Alternativmeinung eingeholt, da ich mit ihm vor einigen Jahren bereits gute Erfahrungen gemacht habe.

Dieser ist nun überzeugt, dass die Seitenkorrektion stimmt, ich aber "sensorisch" lediglich eine Höhenkorrektion von 0,5 bräuchte. Dieser Befund deckt sich zumindest mit meinem Eindruck, dass z.B. ein rotes Kontrolllämpchen im Dunkeln nach  einem kurzen Schließen der Augen direkt nach dem Öffnen kurz als Doppelbild übereinander versetzt erscheint und dann sofort zur Deckung kommt. Ich dachte mir schon lange, dass das seltsam ist, wenn die bisherige Korrektion meine Augen ins "muskuläre Gleichgewicht" bringen sollte. 

Auf Basis dieses befunds habe ich mir eine Brille anfertigen lassen und trage sie nun seit gestern morgen.

Wie erwartet zieht es ordentlich rechts oben und links unten - es sind ja schließlich ca. 3 pdpt weniger als bisher. Nun aber meine Fragen:

1) Am Anfang meiner "Prismenkarriere" waren alle meine Seitenkorrektionen bis 27 pdpt Basis außen (Überkorrektionen, vermutlich auf Grund von ARK) mit 0,5 Prsimen Höhe kombiniert. Die Höhe war nie das Problem - ich lebte ja auch über 30 Jahre ohne Prismenkorrektion. Dann sehe ich das doch richtig, dass sich das Sehsystem auf den niedrigeren Höhenwert wieder einstellen sollte, oder? 

2) Wie lange kann es dauern, bis sich meine Augen auf diese neue Höhensituation eingestellt haben? Heute, gegen Ende des 2. Tages muss ich immer noch aufkommende Kopfschmerzen mit ASS unterdrücken - meine Augen neigen ja eh zum Verspannen bei Fehlkorrektionen und reagieren mit starken Kopfschmerzen.

3) Noch eine Interessensfrage: Ich habe gehört von einem Experiment gehört, bei dem Personen durchgehend eine Brille tragen, die das Bild auf den Kopf stellt. Dann soll das Gehirn das Bild nach ca. 14 Tagen der neuen Situation anpasst haben und das Bild trotz verkehrtem Bild wieder richtig herum wahrnehmen. Wie kann ich mir das denn vorstellen??? Ich denke ja mal nicht, dass sich das Bild Grad für Grad richtig herum dreht. Wink Wacht die Person eines Morgens auf, und das Bild hat sich gedreht? Der Zusammenhang ist der, dass ich mir sage, dass das Gehirn dann auch die läppischen 3 Höhenprismen zurrückkorrigieren sollte - vor allem, wenn ich die früher immer hatte. Wie wird dieser Prozess vonstatten gehen? Schritt für Schritt etwas weniger Verspannungen? Oder ist das so eine Art "schleichender Prozess"?

Zum Schluss sei noch angemerkt, dass trotz der Verspannungsgefühle tatsächlich das Bild wieder i-wie "lebendiger" und intensiver wirkt. Vllt hat ja die Überkorrektion, dich ich zugegebenermaßen selbst Schritt für Schritt aufgebaut habe, mich tatsächlich an den Rand des Panumbereichs (?) gebracht...

 

LG

Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hi Chris,

 

Du wirst warten müssen und Dich in Geduld üben, auch wenn Du die Pharmakonzerne reicher machst.

Aber: Ist eine Einrastsitzung gim Prüfraum amacht worden, als Du die Brille abgeholt hast?

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Was ist denn eine "Einrastsitzung"? Wink

Ok. Ich habe in einem anderen Thread gelesen, was das ist. Ne, die wurde nicht gemacht, weil die Brille von meinem Optiker in Jülich gefertigt wurde. Jetzt muss ich potentiell länger warten, bis sich mein Sehen umgestellt hat? 

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@CaptainMu

Zu Ihren Fragen:

  1. Ja.
  2. Ein bis vier Wochen in etwa.
  3. Die verschiedenen Experimente zeigen eher eine Anpassung der Motorik an die neue Sichtweise als eine "echte" Umstellung des visuellen Systems. Dazu folgende Links:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12037630?dopt=Abstract

onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1468-5884.t01-1-00024/abstract

wexler.free.fr/library/files/linden (1999) the myth of upright vision. a psychophysical and functional imaging study of adaptation to inverting spectacles.pdf

GB

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Lieber Chris,

das zeigt wieder, dass Messung, Fertigung und Abgabe der Brille in einer Hand liegen sollte. Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

@GB:

Danke für den Link und die Antworten. Dann hoffe ich mal, dass die Anpassung möglichst bald eintritt. Wink

 

@Eberhard:

Leider wohnen die Spezialisten nicht bei mir um die Ecke. Wink Ansonsten gebe ich dir natürlich recht.

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo nochmal zusammen.

So, ich habe die neue Brille mit nur noch 0,5 pdpt Höhe statt 3,3 jetzt zwei Wochen getragen. In dieser Zeit war das Ziehen an den Augen soweit erträglich mit ein wenig Unterstützung mit Pracetamol.

Nun hatte ich aber gestern einen krassen Kopfschmerztag - wirklich Horror. Überhaupt scheinen meine Augen jetzt empfindlicher zu reagieren als in den ersten beiden Wochen zuvor.

Als ich testweise mal meine alte Brille mit 3,3 pdpt Höhe aufgesetzt habe, habe ich gemerkt, dass da sensorisch wohl schon eine Menge passiert ist. Die Überkorrektur der alten brille in der Höhe habe ich nämlich deutlich bemerkt - Doppelbilder und Ziehen an den Augen in umgekehrter Richtung.

Mich verwundert, dass der Zug an den Augen jetzt stäkrer zu werden scheint, und ich habe eine Theorie:

Kann es sein, dass mein Sehsystem gewohnt ist, soviel wie möglich Prismenabweichung durch Muskelanstrengung zu kompensieren? Vllt ist die Netzhautkorrepondenz jetzt soweit verändert, dass ich mit Muskelanspannung "normal" sehen kann, dies aber zu den Beschwerden führt. Meine Angst ist nun, dass sich meine Sensorik nicht weiter an die schwächere Korrektur anpasst, und die restliche Höhenüberkorrektur und die Verspannungen bleiben. Bisher hatte ich ja auch immer Verspannungsprobleme bei Fehlkorrekturen.

Wie seht ihr Erfahrenen und Fachleute das?

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@CaptainMu

Die Aufgabe der Muskeln ist es die Augen „grob“ auszurichten. Die Aufgabe der Sensorik ist es die Feinregulierung und die Fusion zu übernehmen.

Die Schmerzen die Sie verspüren, kommen wahrscheinlich von den Muskeln, welche sich noch nicht genügend an die neue Situation gewöhnt haben. Aber das kommt noch.

Ich würde die Flexiblisierung noch weiter vorantreiben. Das heisst, dass Sie auch noch weiter in Richtung „Null Höhe“ und von dort sogar Richtung Basis unten rechts gehen. Sozusagen ein „einmitten“ um die „Null“. Es ist aber nicht nötig gleich bis 3.0 Basis unten rechts zu gehen. 1.0 sollte auch schon reichen.

Wenn das geht, kommt die eigentliche Flexibilisierung zum Tragen. Will heissen, dass Sie in der Brille wieder „Null Höhe“ einbauen und mit einem Wendevorhalter die Flexibilität trainieren, also den schnellen Wechseln zwischen 1.0 Basis unten rechts und 1.0 Basis oben rechts. Das gleiche gilt auch für die linke Seite. Es geht also um die Fähigkeit, flexibel „einmitten“ zu können.

Sie müssen allerdings peinlich genau darauf achten, dass Sie nicht anfangen über eine seitliche Kopfneigung die Höhe auszugleichen!

Was tragen Sie eigentlich für eine Korrektur (sph, zyl etc.)?

GB

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo GB,

herzlichen Dank für diese Anregung! Dieser Ansatz der "Flexibilisierung" stimmt mich verhalten euphorisch. Wink

Tatsächlich ist mir die Idee mit dem "Überschießen" in der Höhenkorrektion auch schon gekommen.

Ich habe mir vom Optiker ein Set mit Prismengläsern und einen Aufsetzclip für die Brille ausgeliehen, um zu schauen, wo ich sensorisch aktuell in der Höhe stehe.

Zu meiner Überraschung scheint die Muskelanspannung tatsächlich schon bei ca. 0,25 bis 0,5 mehr Höhe nachzulassen bzw. ins Gegenteil zu verkehren. Das würde bedeuten, dass ich in den letzten 2-3 Wochen von 3,3 Höhe aus sensorisch schon ca. 2,5 pdpt abgebaut habe. Die letzten 0,25-0,5 pdpt scheinen die großen Probleme der letzten Woche zu verursachen.

Mein Ziel (aktuell in der Brille) ist eine Höhe von 0,5 pdpt (Basis rechts oben). Dieser Wert wurde von einem Optometristen als sensorisch optimal ermittelt und deckt sich mit dem Wert, den ich lange Zeit am Anfang meiner "Prismenkarriere" hatte. 

Jetzt habe ich aber doch noch einige Nachfragen zur Flexibilisierung:

- Sollen tatsächlich dadurch die Augenmuskeln flexibilisiert werden? Ich hätte eher gedacht, dass es um die Flexibilisierung der Sensorik geht.

- Wie lange soll ich anfangs die 0,5 pdpt (Basis rechts unten) tragen, bis die "eigentliche Flexibiliserung" beginnt?

- Bei der "eigentlichen Flexibilisierung" variiere ich dann abwechselnd auf beiden Augen immer mit 1 pdpt um die "Nullstellung". Wie lange halte ich das Zusatzprisma jeweils vor? Sind das Sessions, in denen ich schnell hin und herwechsele? Wenn ja, was würden sie sagen, wie oft am Tag und wie lange ich das machen sollte?

- Der Ansatz ist mir neu, klingt für mich aber intuitiv gut und richtig bei meiner Problematik. Haben Sie schon Erfahrungen damit gesammelt? Gibt es z.B. Quellen im Internet, aus denen ich mehr darüber erfahren kann?

 

Hier noch meine aktuellen Brillenwerte, soweit ich weiß:

R: +1,25 Sphäre, 2,0 Zylinder

L: +2,25 Sphäre, 3,25 Zylinder

Prismen: 7,89 Basis außen, 0,5 Basis rechts oben

 

Sorry für die vielen Nachfragen, aber dieser Ansatz gibt mir echt Hoffnung! Smile

Chris

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@CaptainMu

Mein Ziel (aktuell in der Brille) ist eine Höhe von 0,5 pdpt (Basis rechts oben). Dieser Wert wurde von einem Optometristen als sensorisch optimal ermittelt und deckt sich mit dem Wert, den ich lange Zeit am Anfang meiner "Prismenkarriere" hatte.

Ich bin gespannt was am Schluss noch davon übrig bleibt.

Sollen tatsächlich dadurch die Augenmuskeln flexibilisiert werden? Ich hätte eher gedacht, dass es um die Flexibilisierung der Sensorik geht.

Beides. Sie erweitern die Fusionsfähigkeit der Sensorik in beide Richtungen und gewöhnen die Muskulatur daran sich in diese Richtung(en) schnell und präzise zu bewegen.

Wie lange soll ich anfangs die 0,5 pdpt (Basis rechts unten) tragen, bis die "eigentliche Flexibiliserung" beginnt?

Schwer zu sagen. Kommt darauf an, ob sie das jetzt überhaupt schon aushalten... Lassen Sie sich die nötige Zeit für die Veränderung. SIE werden wissen, wann es soweit ist.

Bei der "eigentlichen Flexibilisierung" variiere ich dann abwechselnd auf beiden Augen immer mit 1 pdpt um die "Nullstellung".

Ja. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Entweder Sie halten sich zuerst rechts Basis unten vor und dann links Basis unten, oder Sie halten rechts Basis unten vor und drehen das Glas um 180°, um dann wieder rechts Basis oben vorzuhalten. Wahrscheinlich ist aber 1.0 cm/m noch zuviel. 0.25 cm/m ist ein guter Anfang vom dem aus Sie später immer mehr steigern können (0.50, 0.75, 1.0, etc,).

Wie lange halte ich das Zusatzprisma jeweils vor?

Bis Sie Fusion erreicht haben und mit dem Ergebnis zufrieden sind. Das Vorhalten der Höhe wird erstmal ein Doppelbild erzeugen, welches dann langsam fusioniert wird. Sobald Sie fusioniert haben, geniessen Sie ein Weilchen Ihren Erfolg und setzen dann das Prisma mit der Basislage in die andere Richtung vor und fangen wieder neu an zu fusionieren usw. Das Ziel wäre, innerhalb von 1 bis 2 Sekunden die Bilder wieder neu fusioniert zu haben. Das wird anfangs mit 1.0 cm/m im Wechsel sicher noch nicht gelingen! Aber mit 0.25 cm/m sollte das zügig vorwärts gehen. Wichtig dabei ist, dass Sie die Fusionswechsel mit dem Einzelprisma vor dem rechten und linken Auge machen, auch wenn man meinen könnte, dass es doch eh das selbe ist. Nein, ist es eben nicht!

Und wie ich bereits angedeutet habe: achten Sie peinlich genau auf eine aufrechte und stabile Kopf- und Körperhaltung während den Übungen!

Nehmen Sie als Fusionsobjekt (Zielobjekt) am Anfang etwas grossflächiges wie z.B. ein Bild oder ähnliches. Später können Sie zu waagrechten, alleinstehenden Linien übergehen (d.h. Sie machen das Fusionsobjekt kleiner und somit muss Ihre Sensorik mit deutlich weniger Information zum richtigen Ergebnis (Fusion) kommen).

Sind das Sessions, in denen ich schnell hin und herwechsele?

Ja.

Wenn ja, was würden sie sagen, wie oft am Tag und wie lange ich das machen sollte?

Ein bis zweimal pro Tag für jeweils ca. 8 Minuten. Das reicht eigentlich.

Der Ansatz ist mir neu, klingt für mich aber intuitiv gut und richtig bei meiner Problematik. Haben Sie schon Erfahrungen damit gesammelt?

Ich hatte früher in meiner Brille 9.75 Basis innen mit 5.25 Basis oben rechts. Davon sind jetzt noch 2.0 Basis innen messbar... Mir muss hier also keiner erzählen wollen, dass man eine Heterophorie und im Speziellen eine Höhe nicht durch Visualtraining günstig beeinflussen und in beschwerdefreies und qualitativ hochwertiges Binokularsehen überführen kann!

Gibt es z.B. Quellen im Internet, aus denen ich mehr darüber erfahren kann.

"Höhentraining" ist relativ schlecht dokumentiert und wenn doch, dann meist mit viel "Gejammer" wie schwierig es doch sei... Ich kann Ihnen im Moment leider keine Quelle zum Nachlesen angeben.

Hier noch meine aktuellen Brillenwerte, soweit ich weiß:

Welche Achsenlage hat der Zylinder?

Sorry für die vielen Nachfragen, aber dieser Ansatz gibt mir echt Hoffnung! 

Kein Problem. Und Ihre Hoffnung ist aus meiner Sicht absolut berechtigt.

GB

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo GB,

herzlichen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Ich werde dann in Kürze mal die Gläser für das "Überschießen" des Höhenwerts bestellen. Ich werde zwischendurch immer wieder mal kurz die Brille mit dem Zielwert aufsetzen, um zu schauen, ob ich in der anvisierten "Nullstellung" angekommen bin.

Die Achsenlage meines Zylinders habe ich nicht präzise im Kopf, und meinen Brillenpass kann ich nicht finden. Ich erinnere mich aber, dass die Werte ca. bei 10° auf dem einen und 170° auf dem anderen Auge liegen. 

Eine Quelle für die Vorgehensweise brauche ich jetzt auch eigentlich nicht mehr. Ich habe soweit alles verstanden. 

Vielen Dank auch für den persönlichen Erfahrungsbericht. Der macht mir Mut.

 

Noch ein paar Gedanken zu MKH und Visualtraining:

Ich habe bereits mitbekommen, dass es hier im Forum manchmal kontroverse Diskussionen zum Thema MKH contra Visualtraining gibt. Wink

Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich in Puncto MKH u.ä. praktisch jedem Lösungsansatz in den letzten 8 Jahren gefolgt bin. Ich hatte ESO-Prismen bis zu 23 pdpt in der Brille und war zwei mal zur OP angemeldet, und die Werte wurden rechtzeitig wieder auf ca. 7 pdpt reduziert. Ich hatte ca. 3 pdpt  in der Höhe oben links, dann wurde ein Mikrostrabismus diagnostiziert und mir der Rat gegeben, ich solle nach Empfindungen und Beschwerdefreiheit korrigieren, was schließlich zu einer Höhe von 3,3 pdpt oben RECHTS geführt hat, und es stellte sich heraus, dass ich sensorisch deutlich überkorrigiert bin. 

In den letzten Jahren habe ich schätzungsweise 40-50 Brillengläser bestellt! Bei meinem jetzigen Optiker habe ich sogar schon eine Art "Mengenrabatt". Wink

Bei alledem ist meine Grundproblematik, dass ich letztendlich bei JEDER Prismenkorrektion Augenmuskelanspannungen bis hin zu starken Kopfschmerzen habe, geblieben. Die "Flexibilität" meines Sehsystems schien dabei immer weiter abzunehmen. Zum Schluss reagierte ich auf Abweichungen von ca. 0,01 pdpt!!! 

Ich würde mal sagen, mit dem bisherigen Ansatz bin ich am Ende der Fahnenstange angelangt. Bisher ging es immer darum, die passende Korrektion zu finden. Dieser Ansatz hat aber sowohl für die meisten Fachleute als auch für mich als Betroffener und studierter Mathematiker zu Widersprüchen und in eine Sackgasse geführt. 

Jetzt ist es vielleicht an der Zeit, die Logik umzukehren: Statt die Korrektionen ausschließlich an meine Augen anzupassen, will ich jetzt mit der beschriebenen Methode versuchen, meine Augen an die (als sensorisch optimal diagnostizierte) Korrektion anzupassen. Dabei kommt mir sicherlich zugute, dass ich mich nicht mehr fragen muss, ob ich vllt durch eine andere Korrektion mehr erreichen könnte. 

Ich werde jetzt erst einmal die Ergebnisse der beschrieben Trainingsmethode abwarten. Aber mein Bauchgefühl sagt mir schon jetzt, dass vermutlich eine optimale Kombination von MKH und Visualtraining der goldene Mittelweg ist. Für mich sind diese beiden Ansätze jetzt gar nicht mehr so gegensätzlich.

Ich werde berichten... 

Chris

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

(Teil-)ERFOLG!!!

Ich scheine tatsächlich eine "lahme Sensorik" zu haben. Ich habe jetzt durch bewusstes Korrigieren in die FALSCHE Richtung erreicht, dass die Muskelanspannung in meinen Augen nachlässt, dass sich also offenbar die Sensorik hat "verschieben" lassen.

 

Konkret:

Brille:

0,5 pdpt Basis rechts oben

 

Empfindung:

zu wenig Höhe in der Brille. Ziehen der Augenmuskeln rechts oben / links unten

 

Maßnahme:

Änderung der Brillenkorrektion auf 0,5 pdpt Basis rechts UNTEN (also habe ich ein 1 pdpt-Glas vorgehalten. Das Ganze nur ein paar Minuten.

 

Ergebnis:

Das Ziehen oben rechts ist fast weg - seit Stunden. Offenbar hat sich die Sensorik in etwa auf den Brillenwert 0,5 pdpt Basis rechts oben eingependelt.

 

Wollte das nur kurz berichten, weil das für mich eine bahnbrechende Entdeckung ist. Wink

Bild des Benutzers Synnie-do
Verbunden: 6. April 2009 - 22:48

eine Kombination von Prismenkorrektur und speziellem Training war ja auch die Basis vom Erfolg in dem Buch 'Fixing my Gaze', das leider hier nie so richtig zur Kenntnis genommen wurde.

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

@ GB

 

Bei Captain Mu handelt es sich um eine ARK. Die Sensorik ist da besonders anfällig und labil. Visualtraining kann deshalb zu manifesten Doppelbildern führen. Ich würde das in diesem Fall niemals empfehlen.

LG

 

A.M.    

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

Aufgrund des offensichtlichen Leidensdrucks und der Vorgeschichte mit der leider wenig erfolgreichen Prismenkorrektion gibt es aus meiner Sicht gar keine andere Alternative als Visualtraining, um das visuelle System wieder in Ordnung zu bringen und langfristig eine Verbesserung der Gesamtsituation herbeizuführen.

Die ARK ist dabei sicherlich nicht hilfreich, aber man kann eine ARK auch im Erwachsenenalter langfristig noch in eine NRK überführen. Davon bin ich nach eigener Erfahrung fest überzeugt.

Zudem halte ich diese elende Schwarzmalerei von wegen „Doppelbildern“ durch Visualtraining(!) für reine Propaganda. Mir ist NICHT EIN EINZIGER Fall von einem meiner Kollegen hier oder in Übersee bekannt, bei dem dies passiert wäre. Ich wäre daher äusserst dankbar, wenn man da mal endlich konkrete Fakten auf den Tisch legen würde. Ich bin überzeugt, dass bei überlegtem Vorgehen Doppelbilder eine mögliche, aber höchstens ZEITWEILIGE Erscheinung sind.

Es sei denn, es wurde solange am Synoptophor(!) sinnfrei an einer festgefahrenen, zentralen Hemmung herumgegraben, bis der Patient selber nicht mehr wusste, wie er diese im freien(!) Raum bei Bedarf wieder reproduzieren kann.

GB

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Lieber GB,

ich unterstehe der ärztlichen Schweigepflicht. Deswegen kann ich hier nicht mit Namen hantieren. Aber mit Fakten: und mir persönlich sind solche Fälle bekannt. Zeitweise Doppelbilder? Das sollten man den betroffenen Patienten mal erzählen. Die werden Ihnen wegen Ihrer Meinung ganz sicher dankbar sein. Und was nun, lieber GB? Bei Pubmed sind solche Fälle übrigens ebenfalls benannt. Von wegen reine Propaganda! Da schüttelt es mich ja. Ich mache hier doch keine Propaganda! Ich bin mit wissenschaftlich fundiertem Wissen unterwegs. Oder sind Sie der Meinung ich bin ein bißchen dumm, dreist, dämlich, doof...?

Da ich seit Jahren  Captain Mu's Geschichte verfolge, bin ich mir mit einer ARK sehr sicher. Und so was kann man niemals in eine NRK umwandeln. Auch wenn man sich das wünschen möge. Ein wenig Ahnung von Anatomie, Physiologie und Strabologie könnte helfen. Da bin ich mir sicher.  

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Schack
Verbunden: 23. September 2009 - 16:01

Hallo A.M.,

 

Andere Leute haben andere Meinungen und schreiben darüber Artikel. Vielleicht lesen Sie mal:

www.coopereyecare.com/verticaldeviation.pdf

 

Offenbar hat CaptainMu wonaders Hilfe gefunden.

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Och.,

andere Meinungen kann man schon haben, das heißt ja nicht, dass das stimmt. Leider funktioniert der Link nicht.

Meiner Meinung sind hunderttausende von Augenärzten rund um die Welt. Ich kenne keinen der erlebt hat, das man Vertikaldeviationen durch VT dauerhaft abtrainieren kann. Ich habe nur tausendfach selbst erlebt, das eine optimale optische Korrektion sehr viel an Verbesserungen der visuellen Verarbeitung brachte. Sogar Diagnosen wie Asperger hatten sich damit erledigt. So ein Patient ist überhaupt nicht in der Lage VT zu machen. Der würde solche Augenoptiker wie Sie gar nicht an sich ranlassen. Machen Sie ruhig ihr VT bis zum Abwinken. Ich selber habe ja die Einführung derselben bei der WVAO erlebt. Alles sperrte Mund und Ohren auf als ein gewisser Herr aus den Niederlanden darüber referierte. Man sah die Dollarzeichen bei denen aufblitzen. Nur zwei taten das nicht. Ein Student deraugenoptischen Fachhochschule Jena und ich. Ist wirklich schon über 15 Jahre her.  Das mag daran liegen das man über Anatomie, Histologie, Embryologie, Physiologie, Biochemie, Pharmakologie und Augenheilkunde, speziell Strabologie und Neuroophthalmologie, Psychologie und Entwicklungspsychologie sich auskennten sollte Das fehlt Ihnen total. Deswegen würde ich, wenn ich an ihrer Stelle wäre, meinen Mund hübsch  stillhalten und lernen. Aber so was können Sie wegen Selbstüberschätzung gar nicht.

Nein, nein, so wird das mit Ihnen nie was.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

ich unterstehe der ärztlichen Schweigepflicht. Deswegen kann ich hier nicht mit Namen hantieren. Aber mit Fakten: und mir persönlich sind solche Fälle bekannt.

Niemand erwartet, dass die involvierten Personen beim Namen genannt werden. Aber eine detailliertere Anekdote dürfte es schon sein. Und diese Fakten lauten jetzt wie genau?

Bei Pubmed sind solche Fälle übrigens ebenfalls benannt.

Wenn Sie schon bei Pubmed fündig geworden sind, dann wäre es wohl das Mindeste wenn Sie auch noch gleich den Link dazu preisgeben würden.

Zeitweise Doppelbilder? Das sollten man den betroffenen Patienten mal erzählen. Die werden Ihnen wegen Ihrer Meinung ganz sicher dankbar sein.

Doppelbilder sind eine mögliche Extremkomplikation die bei jeder Therapieform, welche sich am Zusammenspiel beider Augen zu schaffen macht, entstehen KÖNNEN. Und dementsprechend ist es nur fair, wenn man den Kunden darüber aufklärt und schliesslich ihn entscheiden lässt, ob er trotzdem bereit ist diesen Weg zu gehen.

Ich bin mit wissenschaftlich fundiertem Wissen unterwegs.

Ja sicher, das sind wir doch alle.

Oder sind Sie der Meinung ich bin ein bißchen dumm, dreist, dämlich, doof...?

Ich habe mir noch keine abschliessende Meinung zu Ihren kognitiven Fähigkeiten gemacht. Dazu ist die Qualität und der Unterton Ihrer Antworten zu variabel.

Und so was kann man niemals in eine NRK umwandeln.

Seit ich aktiv Visualtraining betreibe, habe ich das Wort „niemals“ aus meinem Vokabular gestrichen. Es vernebelt unnötig die Sinne und hindert einen daran, sich bei der Problemlösung richtig anzustrengen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

GB

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@AgnesMaria

Meiner Meinung sind hunderttausende von Augenärzten rund um die Welt.

Und das beweist was genau?

Ich kenne keinen der erlebt hat, das man Vertikaldeviationen durch VT dauerhaft abtrainieren kann.

Wurde es den jemals von Augenärzten versucht?

Sogar Diagnosen wie Asperger hatten sich damit erledigt. So ein Patient ist überhaupt nicht in der Lage VT zu machen.

Selbstverständlich kann ein Patient mit Asperger-Syndrom dazu in der Lage sein! Wie kommen Sie auf die abwegige Idee, dass er das nicht können sollte!?

Ich selber habe ja die Einführung derselben bei der WVAO erlebt. Alles sperrte Mund und Ohren auf als ein gewisser Herr aus den Niederlanden darüber referierte.

Der gute Mann kommt aus Belgien.

Man sah die Dollarzeichen bei denen aufblitzen.

Wie ich Ihnen schon mal geschrieben habe: es liegt nicht an uns zu beurteilen oder gar zu bestimmen (!) wofür mündige Menschen ihr Geld ausgeben. Das wär ja noch schöner!

Und nur so am Rande: Man kann mit mit Brillen und Kontaktlinsen mit weniger Aufwand deutlich mehr und schneller verdienen als mit Visualtraining. Diese Erkenntnis kam vielen, denen damals angeblich die Dollarzeichen aufgeblitzt sind.

Nur zwei taten das nicht. Ein Student deraugenoptischen Fachhochschule Jena und ich. Ist wirklich schon über 15 Jahre her.

Auch ich habe vor 14 Jahren dieses Einstiegsreferat gehört und habe abweisend reagiert. Aber im Laufe der Zeit musste ich meine Meinung revidieren und bin heilfroh, dass ich dazu noch in der Lage war.

Das fehlt Ihnen total. Deswegen würde ich, wenn ich an ihrer Stelle wäre, meinen Mund hübsch stillhalten und lernen. Aber so was können Sie wegen Selbstüberschätzung gar nicht.

Nein, nein, so wird das mit Ihnen nie was.

Wenn Sie sich die oberen zwei Sätze nochmals ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen und sich vorstellen, dass jemand anderes das geschrieben hätte. Wie würden Sie eine solche Person einschätzen? Wie würden Sie sich ihr gegenüber verhalten? Wären Sie dann auch so sehr angewidert wie ich?

GB

Bild des Benutzers Schack
Verbunden: 23. September 2009 - 16:01

...ich hab von ganz vielem keine Ahnung. Sehe da auch eher die Muskelinnvervation und Impuls-Timing Muster im Vordergrund. Ich denke es bringt uns nix zu Streiten, das ist CaptainMus Thread. Es kann sein, dass mehr Plus auf dem tieferstehenden Auge hilft es zu heben, falls er es annimmt.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Schack,

 

es ist nicht möglich, dass sphärische Wertveränderungen bei der Höhe eine Rolle spielen. Das Einzige, was man mit Recht sagen kann, ist: Bei Änderung der lateralen Winkel ändert sich auch immer etwas an der Höhe.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo zusammen,

nach einer Weile schaue ich wieder mal in meinen Thread und sehe, dass er sich verselbstständigt hat. Wink

 

In die Diskussion kann und will ich mich nicht einmischen, aber ich kann ja mal von meinem aktuellen Stand berichten:

Ich bin seit meinem letzten Post stabil bei 7,89 pdpt ESO und 0,5 pdpt Höhe. Mit Hilfe des 1pdpt-Glas, das ich mir beim Optiker bestellt habe, kann und konnte ich kleine Abweichungen durch sehr kurzes Vorhalten des Glases in entgegengesetzter Basisrichtung korrigieren. Dabei reicht meist eine Zeit von unter 1 Sekunde beim Vorhalten für das Feintuning. Der einzige Wermutstropfen: Meine Augen ermüden nach wie vor generell stark und meine Sehfähigkeit lässt bei anstrengenden Sehtätigkeiten dann rapide nach. Dies führe ich aber inzwischen auf meinen Grauen Star zurück, der offenbar in den letzten Jahren auch leicht zugenommen hat. Großartige Kopfschmerzen habe ich dann aber nicht mehr und die Schmerzmedikamente konnte ich "absetzen".

Ich bin im Großen und Ganzen also recht zufrieden mit der aktuellen Situation. 

Im Nachhinein kann ich sagen, dass die reine MKH bei mir nicht funktioniert hat. Für die Diagnose der ARK war ich also dankbar. Für den Tipp von GB, nicht weiter ständig neue Gläser zu kaufen, sondern meine jetzigen (recht fundierten) Werte beizubehalten und statt dessen meine Sensorik über das Prismenglas anzupassen, bin ich ebenfalls extrem dankbar. 

Als Visualtraining kann ich das natürlich nicht bezeichnen, und ich beabsichtige im Moment nicht, an der aktuellen Situation etwas zu ändern. Im Sinne der Diskussion könnte man aber sagen, dass eine Mischung/Kombination aus WF und Visualtraining letztendlich zur Lösung geführt hat.

Verdammen sollte man also bitteschön BEIDES nicht!!! Vielmehr geht es sicherlich darum, die Stärken beider "Methoden" miteinander in Einklang zu bringen. Der Weisheit letzter Schluss ist meienr Ansicht nach im Binokularsehen nocht nich gefunden worden. Also wäre es doch für die Fachwelt sinnvoll, für beide (und weitere) Impulse offen zu bleiben, anstatt sich in doktrinhafte Schützengräben zu begeben. Zwischen AA und AO (bzw. Optometristen) wird doch schon genug gestritten, da müssen doch nicht auch noch die Optometristen untereinander "kriegeln". Smile

In dem Sinne wünsche ich euch ein schönes WE,

Chris