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Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00
Überkorrektion, Glasunverträglichkeit oder?

Hallo,

ich habe bereits das Forum durchsucht, allerdings keinen Beitrag gefunden, den ich auf meinen Fall übertragen könnte.
Deshalb also noch einmal eine Anfrage von mir

Ich habe mir vor ein paar Monaten – nach augenärztlicher Untersuchung ¬ in meine Brille neue Gläser einsetzen lassen. (-1,25 -0,25 100 / -1,25 -0,5 90) Allerdings konnte ich von Anfang an keine wesentliche Verbesserung der Sehleistung feststellen.
Die daraufhin durchgeführten Refraktionen - diesmal beim AO - ergaben dann höhere, im Großen und Ganzen jedoch ähnliche Werte. Mir wurden dann auf Kulanz die Gläser ausgetauscht, mit dem Hinweis, dass sich da wohl aber nicht viel tun werde.

Entgegen der Prognose, fand ich die Verbesserung gut. Nur manchmal dachte ich, es könnte noch etwas schärfer sein.
Werte R -1,25 -0,75 105
L -1,5 -0,5 90

Da ich mittlerweile auch noch eine Fassung gefunden hatte, nach der ich vorher vergeblich suchte, beschloss ich eine komplett neue Brille anfertigen zu lassen. Diesmal L mit dem um 0,25 dpt höheren Wert, der aber nur 1x bei einer Messung raus kam.

R -1,25 -0,75 106
L -1,75 -0,50 90

So, und nun habe ich folgendes Problem
Jedes Mal, wenn ich die Brille aufsetze, stelle ich so eine Art Druck auf dem linken Auge fest. Ich habe das Gefühl, das linke Auge passt nicht mehr zum rechten. Man könnte auch sagen, das linke steht mehr im Vordergrund. .Ich weiß gar nicht, wie ich das richtig beschreiben soll.

Nun ja, gemäß dem Motto "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier", versuchte ich einfach mal dieses komische Gefühl zu ignorieren und ließ die Brille ein paar Stunden auf. Die Beschwerden legten sich aber nicht und zum Schluss tat mir das Auge richtig weh.

Jetzt meine Fragen bzw. Beobachtungen

1. Könnte es daran liegen, dass der Wert links um 0,25 dpt. zu hoch ist?
Was ich aber dann nicht verstehe ist, dass ich mit dem höheren Wert ja etwas schärfer sehe. Das wurde auch mit dieser Testbrille probiert – allerdings erst auf eine Entfernung von mehr als 5 Metern.¬

Decke ich ein Auge zu, sehe ich mit dem linken schärfer als mit dem rechten.
Auf einem meiner zahlreichen Refraktionszettel stand als Visus für das rechte Auge 0,8 und für das linke 1,0. Das wäre ja dann wohl die Erklärung dafür. Würde das dann aber nicht bedeuten, dass sich durch die Erhöhung links, die Differenz zwischen beiden Augen noch einmal erhöht hätte? Oder habe ich jetzt einen Denkfehler drin?

2. Bei den Gläsern handelt es sich jeweils um Kunststoffgläser mit dem Index 1,6, beide mit Superentspiegelung und Hartschicht, a b e r von 2 verschiedenen Herstellern!
(schwächere Brille Hoya, stärkere Weber)
Jetzt wurde mir gesagt, es könnte auch eine Glasunverträglichkeit vorliegen.
Kann das sein? Erstens sind meine Werte nicht besonders hoch und zweitens habe ich das in 23 Jahren noch nie erlebt. Hatte bisher auch mehrere unterschiedliche Gläser und Hersteller .
Müssten dann nicht auch die Beschwerden auf beiden Augen auftreten?

3. Ausgemessen wurde die Brille noch mal und lt. Aussage sind auch die korrekten Werte drin! Auf alle weiteren Fragen konnte mir keiner so recht weiterhelfen und der Chef war an diesem Tag nicht da.

Da ich in den nächsten Tagen den AO noch mal aufsuchen werde, mir aber die Sache jetzt schon unangenehm ist, wäre ich über Tipps – an was es sonst noch liegen könnte –dankbar.

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Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo kenja,
deiner schilderung nach zu urteilen, handelt es sich um eine überkorrektion links, dass du mit dem linken auge schärfer siehst, sagt ja schon dein visus R o.8/L1.o. ein zu starkes glas ( bei kurzsichtigkeit)bewirkt neben einer subjektiven "verschärfung" eben auch eine leichte verkleinerung des netzhautbildes.
eventuell ist auch keine prüfung auf refraktionsgleichgewicht durchgeführt worden.
noch etwas zum stärkenunterschied AA / AO; rechtes glas natürlich bewirkt eine verstärkung des minus-zylinder i.H.v.o.5 mit fast senkrechter (90°) achslage eine visussteigerung !!!
eine glasunverträglichkeit würde ich von daher ausschliessen.

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frohe weihnachten und guten rutsch !
augenblicker

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Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo Augenblicker,

Zitat"eventuell ist auch keine prüfung auf refraktionsgleichgewicht durchgeführt worden".

Nein, die wurde tatsächlich nicht mehr gemacht. Ich habe lediglich die Testbrille mit dem höheren Wert bekommen, sollte das rechte Auge abdecken und sagen, ob ich jetzt schärfer sehe.
Mir fiel aber da schon auf, dass der Unterschied nur bei weiter entfernten Schriften und auch erst ab einer bestimmten Schriftgröße festzustellen war.

Nun noch eine Frage für die Zukunft Kann man davon ausgehen, dass ein stärkeres Glas nur sinnvoll (korrekt) ist, wenn man damit auch auf kürzere Distanzen besser sieht?

Welche Entfernung liegt eigentlich diesen Messungen zugrunde?


Zitat "natürlich bewirkt eine verstärkung des minus-zylinder i.H.v.o.5 mit fast senkrechter (90°) achslage eine visussteigerung !!!"

Schön, dies nachträglich von einem Fachmann bestätigt zu bekommen. Ich dachte stellenweise schon, es wäre Zeit für einen Termin auf der "Couch"!
Mein AA ist bis heute der Meinung, die schwächeren Gläser seien ausreichend.
Ob man einen Visus von 0,8 oder von 1,0 hätte , das wäre letztendlich egal. Tja, was soll man dazu sagen? Allerhöchste Zeit wohl für einen Arztwechsel.

Viele Grüße
Kenja

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo kenja,
die korrektionsregel für minusgläser besagt, dass solange minusgläser gegeben werden, wie der visus ansteigt, das erste glas, wo der visus stagniert, oder schlechter wird, oder das sehzeichen kleiner erscheint, wird nicht mehr gegeben. das ganze dann bei 6m prüfentfernung.
wenn man die prüfung auf einer distanz von zB 1-2m durchführen würde, könnte man unmöglich den optimalen fernwert ermitteln

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frohe weihnachten und guten rutsch !
augenblicker

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Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo augenblicker,

ich war heute noch mal beim AO. Eine Glasunverträglichkeit wurde von ihm auch ausgeschlossen. Er machte noch mal einen Sehtest und das Ergebnis lag wieder zwischen den Werten 1,5 und 1,75 links.(der Unterschied war allerdings nicht so gravierend).

Tendenziell hätte er aber wohl den niedrigeren Wert genommen. Er meinte aber, ich solle mir wegen der Stärkejetzt mal keine Sorgen machen.

Er möchte die Brille (randlos) noch mal neu zusammensetzen. Momentan sind die Gläser kerzengerade eingebaut und die sollen dann etwas mehr nach innen gebogen werden - wie das bei meiner alten randlosen Brille auch der Fall ist –.

Nun, ich bin zwar immer noch skeptisch, aber vielleicht klappt es ja auch. Ich werde nächste Woche noch einmal berichten.

Recht herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten und ein frohes Weihnachtsfest!

Kenja

Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo augenblicker,

das Verstellen des Neigungs:wink:els war noch nicht von Erfolg gekrönt. Bei genauerem Betrachten der Brille fiel mir auch auf, dass nun die Neigung beider Gläser unterschiedlich war. Links wurden 2 Unterlagsscheiben und 2 Muttern zusätzlich eingefügt und rechts nur eine. So war dann das linke Glas mehr durchgebogen als das rechte. Ist das für dich als Fachmann nachvollziehbar?

Da sich dann auch noch diese Unterlagsscheiben verschoben haben und der Bügel locker war, brachte ich die Brille wieder zurück. Auf meine Frage erhielt ich lediglich die Antwort "Das muss noch einmal gemacht werden".

Jetzt habe ich zur evtl. Überkorrektion links noch eine Frage.

Zitat "ein zu starkes glas ( bei kurzsichtigkeit)bewirkt neben einer subjektiven "verschärfung" eben auch eine leichte verkleinerung des netzhautbildes."

Entschuldigung, aber das habe ich nicht verstanden. Meinst du mit dieser Aussage, dass das etwas schärfere Sehen durch diese Verkleinerung des Netzhautbildes zustande kommt und in Wirklichkeit gar nicht existiert? Oder, dass diese Verkleinerung der Auslöser für die Beschwerden ist? Oder…? Ich glaube so langsam verstehe ich gar nichts mehr.

Gruß
Kenja

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Je stärker Minuslinsen sind, desto kleiner lassen sie Gegenstände erscheinen. Das ist keine Einbildung, sondern Physik. Dabei muss man akkommodieren, um die Schärfe zu erhalten. Also muss man sich bei Überkorrektion der Kurzsichtigkeit auch für die Ferne anstrengen, für die Nähe noch mehr, wenn man überhaupt kann. Warum man kontrastreicher sieht, weiß ich nicht.

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo kenja,
du schreibst
"...Links wurden 2 Unterlagsscheiben und 2 Muttern zusätzlich eingefügt und rechts nur eine. So war dann das linke Glas mehr durchgebogen als das rechte. Ist das für dich als Fachmann nachvollziehbar?..."-----------
nicht so ganz nachvollziehbar, es gibt verschiedene möglichkeiten
1. die einzelnen gläser weisen eine unterschiedliche durchbiegung / wölbung auf
2. die gläser stehen nicht in einer "ebene",
2.1.propellerähnliche verdrehung zueinander
2.2. gläser stehen stufenförmig zueinander
2.3. ein glas steht näher zum auge als das andere
ist alles zu beurteilen, wenn man die brille in die hand nimmt und von "unten" betrachtet.
aber wenn du schreibst, dass das li.glas mit jeweils 2 muttern unsd scheibchen versehen wurde, scheint die brille doch nicht ganz fachgerecht gefertigt worden zu sein.
............
zitat
"dass das etwas schärfere Sehen durch diese Verkleinerung des Netzhautbildes zustande kommt und in Wirklichkeit gar nicht existiert? Oder, dass diese Verkleinerung der Auslöser für die Beschwerden ist? "
eigentlich meinte ich es so, wie ich es geschrieben habe, dass das schärfere sehen eben mit einer verkleinerung einhergeht.
die verkleinerung ist nicht der auslöser für die beschwerden, sondern nur ein zeichen für die akkommodation, die aufgewendet werden muss, um das zu starke minusglas auszugleichen, wie l-user bereits geschrieben hat.
diese einseitige akkommodation für die ferne löst die beschwerden aus!!!
wenn du zwischen -1,5 und -1,75 schwankst, sollte dein AO das schwächere glas wählen.

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einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo augenblicker,

es ist so gewesen, dass die Gläser
1. eine unterschiedliche Durchbiegung / Wölbung aufwiesen und
2. ein Glas etwas näher zum Auge stand als das andere.

Deshalb stellte sich für mich erst die Frage, ob das evtl. gewollt war. Da es sich bei dem stärker gewölbten Glas um das linke handelte, mit dem ich ja auch die Probleme habe.
Aber seltsam sah das Ganze schon aus.


Auch auf die Gefahr hin, dass du (wieder) die Hände über den Kopf zusammenschlägst , versuche ich noch mal meine Frage anders zu formulieren

Verstanden habe ich die zunehmende Verkleinerung bei stärkeren Minusgläsern.
Bei der Erklärung, warum ich trotz Überkorrektion schärfer sehe, weiß ich nicht, ob folgendes stimmt
Könnte man sagen, ich sehe eigentlich nicht wirklich schärfer, sondern es wird mir nur der Eindruck vermittelt, da das Objekt etwas kleiner erscheint und dadurch die Konturen intensiver wirken?

Was mich allerdings erstaunt ist, dass 0,25 dpt. zu viel, solche Beschwerden auslösen können. Es heißt ja immer, dass solche Schwankungen tagesformabhängig seien.

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo,

"ein zu starkes glas ( bei kurzsichtigkeit)bewirkt neben einer subjektiven "verschärfung" eben auch eine leichte verkleinerung des netzhautbildes"
D.h., ab dem Moment wo man eine Verkleinerung bemerkt, ist das Glas zu stark? Wenn ja, gilt das auch für Zylinder?

donquichote
der sich für Zwischenfragen entschuldigt, aber halt immer wieder mal Fragen hat ...

Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo,

Zitat donquichote
"D.h., ab dem Moment wo man eine Verkleinerung bemerkt, ist das Glas zu stark?"

Das ist ja gerade das, was mir nicht so recht einleuchtet. Ich persönlich merke bei 0,25 dpt. mehr k e i n e Verkleinerung! Ich stelle eben nur dieses etwas schärfere Sehen fest - verbunden mit den geschilderten Beschwerden -. Demnach könnte doch wohl auch eine Überkorrektion vorliegen, o h n e dass diese Verkleinerung bemerkt wird.

Kenja

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

es liegt auch an der subjektiven Empfindlichkeit des Menschen, ob eine Verkleinerung bemwerkt wird oder nicht.
Ansonsten muß ich sagen

Wenn eine korrekte Korrektion nicht vertragen wird, ist oft ein Mangel im beidäugigen Sehen. Also Kenja, lasse Deine Augen unbedingt mal auf Winkelfehlsichtigkeit prüfen.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

Hallo Eberhard,

danke für den Tipp. Das werde ich dann als Nächstes mal in Angriff nehmen.

Gruß
Kenja