Guten Tag,
ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und versuche vielleicht hier mal eine qualifizierte Erklärung zu bekommen.
Ich selber habe leider nur wenig Ahnung von den ganzen Fachbegriffen und bin totaler Laie.
Ich versuche es kurz zu erklären. Ich litt als Kleinkind auch unter dem Schielen. Ich schielte abwechselnd mit beiden Augen. Also es bestand kein beidäugiges Sehen. Ich wurde am linken Auge zweimal operiert und am rechten Augen einmal. Es wurden meine Augen abwechselnd abgeklebt. Alles geschah eigentlich in meinen jungen Jahren.
Ich trug dann bis zu meinem 18 Lebensjahr eine Brille, ab da an harte Kontaktlinsen. Ich bin 22 Jahre alt.
Momentan sieht es so aus das ich auf dem rechten Auge -0.05 Dioptrien und auf den Linken Auge +3,75 Dioptrien habe. Am linken Auge habe ich ausserdem eine leichte Hornhautverkrümmung. Meine Augen sind nach meiner Meinung grade und frühere Augenprobleme fallen nicht auf. Das einzigste was stört, ich kann nie beidäugig gucken. Ich kann beide Augen abwechselnd nutzen aber nie beide zusammen. Eine Amblyopie besteht nicht (wenn ich Amblyopie richtig verstanden habe).
Nur was mich wunderert, ich kann auf den "nichtgenutzten Auge" ziemlich viel sehen. Ich kann beinahe sogar lesen. Nur es gibt keine "Fusion". Ich weiss leider nicht, wie ich es erklären soll. Kann es daran liegen, dass ein Auge kurzsichtig und eins weitsichtig ist?
Gibt es Möglichkeiten, diese Art Fusion noch neu zu erlernen. Ich bin immerhin nicht mehr im Kindesalter aber habe zwei organisch gesunde Augen. Ich selber habe nie was positives gelesen bisher, dass eine Heilung möglich ist. Es gab auf manchen Seiten vieles über Sehtraining und Zellaustausch und vieles mehr.
Wäre dankbar für eine Antwort.
MFG
4. Juli 2005 - 20:16
#1
Folgen vom Schielen
Hallo,
das "Los" vieler Schieler ist das alternierende Sehen. Das heißt es sieht mal das rechte, mal das linke Auge, aber niemals beide gemeinsam. Dies wird bei einer grösseren Ungleichsichtigkeit sowieso erschwert durch in der Regel ungleiche Netzhautbildgrössen.
Ob im vorliegnden Fall etwas zu ändern oder wesentlich zu verbessern ist, ist zumindest fraglich, da oftmals die frühkindliche Schielentwicklung und ein langer Zudeckritus, die Anlage des beidäugigen Sehens behindert oder gar verhindert hat.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
ja, so im etwa habe ich das auch verstanden. Was ich nur komisch finde, ich kann auf den bewusst, nicht genutzten Auge eigentlich viel erkennen, beinahe sogar lesen.
Würde man normalerweise auf den nicht genutzten Auge überhaupt etwas sehen oder wäre das dann eine Amblyopie?
Das ein Auge weitsichtig ist und eins kurzsichtig ist aber auch Schuld an der Störung oder nicht?
Naja ich habe auch schon nach Heilmethoden gesucht. Es soll ja Zellen gespritzt werden bzw Zellaustausch oder sowas, aber genau weiss ich das auch nicht mehr.
Das alternierende System arbeitet auch dann alternierend, wenn beide Augen über volle Sehleistung verfügen. Die beidäugig zentrale Verschmelzung der Seheindrücke ist ein eigener Prozess der in früher Kindheit angelegt worden sein muss. Hier finden dann spätere Maßnahmen einfach keine geeigneten Grundlagen vor.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
sorry wenn ich nerve, aber woran liegt das genau. Also der Sehnerv ist ja komplett entwickelt soweit ich es verstehe. Liegt das an Zellen?
Ich habe schonmal was über eine "gentherapie" gelesen, aber die Erfahrung sind sehr gering. Käme den über Gentherapie oder Zellen vielleicht Jahre später eine Heilung in Frage?
Hallo,
Sicher ist bekannt, dass entwicklungsgeschichtlich das Augenpaar ein vorgelagerter Teil des Gehirns ist, der sich auch organisch zu gleicher Zeit entwickelt. Allerdings werden die Sehfunktionen erst nach der Geburt benötigt und als Synapsen erst dann entsprechend verknüpft. Übrigens läuft im Gehirn nach der Geburt dieser Verknüpfungswettlauf ab. Wenn Anlagen zum Schielen bestanden und/oder die Energie zum beidäugigen Fixieren nicht ausreicht, z.B. bei Frühchen, körperlicher Schwäche, Fieber, etc. werden diese eben anders oder gar nicht verknüpft. Mit 1/2 bis zu zwei Jahren gilt die wesentliche Entwicklung dieser Art als abgeschlossen und die Struktur steht. Alles weitere ist dann Feinschliff, der aber am gelegten Grundmuster nicht mehr rütteln kann. Hier dürften auch weitere Gene zu spät kommen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
ok dann erstmal danke dafür, dass du dir Zeit genommen hast, mir zu antworten. Ich werde versuchen, trotzdem mal einen Augenarzt aufzusuchen. M
Ist es überhaupt normal, das bei einem alternierenden "Sehsystem" die Augenstärke am Tag ziemlich variiert und auf Dauer Kontaktlinsen nicht die richtige Stärke mehr haben?
Im beidäugigen Sehen wird die Akkomodation viel leichter und stabiler gehalten. Alternierend kann das System grundsätzlich gestresster arbeiten (akkomodieren), evt. sogar negativ akkomodieren. Das erschwert den Werteabgleich allerdings, aber unabhängig von KL oder Brille. Hier könnten eher die Tränenbedingungen (Stress) negative Auswirkungen auf das Linsentragen haben.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo PG,
aus eigener Orthops-Erfahrung muss ich leider sagen, dass dieses "Los" vieler Schieler ja oft gar nicht von Anfang an vorhanden ist, sondern durch die Abkleberei erst erzeugt wird und dass dieses alternierende Schielen (oder alternierende Sehen, ganz wie man es sehen will) in vielen Fällen sogar das ZIEL der Okklusionstherapie ist. Wollte ich nur noch mal so anmerken...
und zu gast99 eine Amblyopie ist eine Schwachsichtigkeit, nicht eine Sehschwäche. Das bedeutet, eines (oder auch beide Augen, auch das kommt vor) erreichen trotz voller Korrektur der Sehschwäche durch Brille oder KL keine volle Sehfähigkeit.
Bei alternierendem Schielen liegt zumeist keine (einseitige) Amblyopie vor, beide Augen erreichen mit nötiger Korrektur gleiche Sehschärfe und werden ja auch alternierend "benutzt". Die Höhe der Korrektur sagt dabei nichts darüber aus, ob ds Auge "benutzt" wird, oder nicht oder ob ein Auge "schlechter" ist als das andere oder nicht.
Aber wäre nicht bei solch erheblichen Unterschieden zwischen rechtem und linkem Auge zumindest eine Teilkorrektur durch eine Lasik-OP ein Weg (nicht um beidäugiges Sehen zu ermöglichen), um zumindest die Grössenunterschiede in der Bildwahrnehmung zwischen re (-0,05 kurzsichtig verkleinert vermutlich kaum) un li (+3,75, vergrössert vermutlich doch erheblich) auszugleichen? Ist vielleicht nicht gerade ein Thema für dieses Forum, aber der Beitrag von gast 99 bietet sich für diese Frage an, und mich würde schon interessieren, wie Optiker und Optometristen darüber denken, bzw. welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.
Gruss Claudia
Hallo, Claudia
ich kann Dir in allem zustimmen, obwohl die Auswirkungen einer Lasik sehr gut vorgeprüft gehören und ich Lasik immer noch eher kritisch gegenüber stehe. Vorallem ist zu prüfen, ob das eingespielte alternierende System Probleme bekommen könnte, da die optischen Voraussetzungen krass geändert würden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Anmerkung am Rande Gemeint ist wohl -0,50 oder gibt es auch -0,05 Gläser?
Hallo
ich wollte nochmal kurz was erfragen.
Also zu Hannah, ich weiss nicht was mit Grössenunterschiede in der Bildwahrnehmung genau gemeint ist. Ich selber nehme sowas nicht wahr und habe sowas auch nicht.
Ich habe mich nochmal schlau gemacht und für mich was vielversprechendes gefunden. Leider alles komplett in Englisch
http://www.children-special-needs.org/lazy_eye/lazy_eye.html
Diese Frau hatte die gleichen Probleme wie ich (ich habe es so verstanden) und konnte nach 1,5 Jahren mit dieser Therapie beiäugig sehen, mit beiden(!) Augen zugleich, obwohl sie auch ein alternierendes System hatte.
Ich frage mich, zu was das steht. Ich glaube nicht dran, dass das alles "Hokus-Pokus" ist oder Geldmacherei.
Hallo gast99,
Ich habe auch alternierendes Schielen seit meiner Kindheit, zumindest habe ich es früher gehabt. Jetzt sehe ich Doppelbilder, die von Schielen kommen. (Lese mal mein Text zu Doppelbilder)
Ich würde auch gerne ein beidäugiges Sehen haben- d.h. eine Fusion. Irgendwas kann ich schon beidäugig sehen- dadurch entstehen die Doppelbilder, weil meine Augen das Bild nicht verschmelzen können.
Ich habe auch - bei rechten Auge (-0,50 ungefähr) und + beim linken Auge (etwas über 1). Dadurch entstehen kleine Bildunterschiede.
Eine Therapie wäre für mich vielleicht auch gut. Auf jeden Fall lohnt es sich die Muskeln ein Mal am Tag zu bewegen- langsam nach rechts und links. Das verbessert die Beweglichkeit der Augen.
Miia
Hi miiacht,
hast du Dir den Link mal genau durchgelesen von mir? Also ich schöpfe etwas Hoffnung.
Leider bin ich auch nur Laie auf dem Gebiet.
Mir kommt leider immer mehr der Gedanke, dass im Ausland es viele neue Methoden gibt.
Ohne erstmal eine Heilung vorauszusetzen.
Aber mir ist es einfach wert, weiterzusuchen und auch größere Reisestrapazen auf mich zu nehmen. Ich finde mich einfach nicht damit ab, lebenslang auf ein binokularsehen zu verzichten.
So long
Hallo gast99,
Ich habe gerade dein link genauer gelesen. Früher bin ich auch schon auf diese Seite gestossen. Vision therapy wäre interessant. Die Bewegungen der Muskeln in verschiedenen Richtungen können helfen.
Es wäre toll ein dreidimensionales Sehen zu bekommen und auch Fusion. So habe ich nie gesehen. Jetzt kann ich zwar beidäugig gucken, zwar aber ohne Fusion. Ich sehe Doppelbilder. Früher bevor der Schieloperation im Jahre 2004 (im Herbst) habe ich auch noch alterniert. Jetzt kann ich nicht genau sagen wie ich es mache. Vielleicht alterniere ich es noch etwas und kann auch beidäugig Sachen merken.
Wo kommst Du her, wenn ich fragen darf? Bist Du aus Deutschland? Ich komme aus Finnland. Einmal im Jahr reise ich nach Österreich, wo mein Vater wohnt (ich bin in Österreich geboren). In Österreich wurde ich als Kind bei der Augenklinik Salzburg wegen Schielen behandelt. Ich glaube dort wissen die Leute mehr als in Finnland. Meine Augen wurden auch abgeklebt wie bei Dir. In Finnland dann nicht mehr. Nur jetzt hilft dann abkleben, wenn man Doppelbilder sieht und sie stören. (Z.B. am Computer)
Mit lieben Grüssen Miia
hallo,
ich komme aus den Norden, also genauer gesagt Nähe Hannover.
Interessant ist dieser Link auf jeden Fall.
Nur leider wird das nicht in Deutschland angewendet. Ich meine gelesen zu haben, dass ab 2006 sowas ähnliches hier geben wird.
Ich wollte mal Kontakt aufnehmen, aber per email soll man keine medizinischen Fragen stellen.
Diese Frau Cooper wurde ja 1,5 Jahre behandelt und das 2 mal die Woche. Wenn sowas bei mir oder bei dir auch der Fall sein würde, könnte ich mir nur vorstellen, für die Zeit im Ausland zu wohnen. Ich hätte zwar bekannte in den USA aber irgendwie ist das alles verrückt. Wenn aber eine Heilung möglich wäre, wäre es mir das alles Wert.
Nur das zweite Fragezeichen steht bei den Kosten. Was würde das alles kosten?!
MFG
Hallo Gast99,
Möglicherweise wäre es teuer, ganz bestimmt. Die Reise nach USA kostet ja auch Geld. Ich könnte es mir nicht leisten ohne dass es wer von der Krankenkasse bezahlen könnte. Bei Studenten ist es ja nicht so leicht.
Vielleicht gibt es auch mal sowas in Finnland... das Medizin entwickelt sich ewig.
Krankenhausbesuch kostet bei uns nicht viel- bei einheimischen so 70e- z.B. bei einer Schieloperation. Und Krankenhausbesuch bei Ortoptrik (Augenklinik) oder Augenarzt 20e. Von anderes weiss ich nicht.
Original erstellt von gast99
Hallo
ich wollte nochmal kurz was erfragen.
Also zu Hannah, ich weiss nicht was mit Grössenunterschiede in der Bildwahrnehmung genau gemeint ist. Ich selber nehme sowas nicht wahr und habe sowas auch nicht.
Hallo Gast99,
die Grössenunterschiede in der Bildwahrnehmung liegen in den Korrekturwerten Deiner Brille/KL. Dein linkes Auge ist übersichtig und wird mit einer Pluslinse (diese Linsen sind konvex vewölbt, haben also die "dickste Stelle" in der Mitte) korrigiert, diese Linsen haben die Eigenschaft, alles, was man durch sie betrachtet, zu vergrössern.
Rechts bist Du kurzsichtig (und wie Micha_T angemerkt hat, wohl mit -0,5 und nicht -0,05, soweit ich es selbst erlebt habe, wird eigentlich immer in 0,25er-Schritten korrigiert..)und Kurzsichtigkeit wird mit konkav gewölbten Linsen (sind in der Mitte dünn und werden zum Rand hin dicker) korrigiert. Konkavlinsen verkleinern aber die Objekte, die man durch sie hindurch betrachtet. Augenärzte nennen diese Unterschiede in der Brechkraft zwischen den beiden Augen "Anisometropie". Ich habe das auch, bin beidäugig kurzsichtig, mein rechtes Glas ist aber 1,25 Dpt. stärker als das linke. Wenn ich beidäugig sehe, bemerke ich natürlich keine Grössenunterschiede, das Gehirn gleicht das offenbar aus. Wenn ich aber ganz bewusst NUR mal mit recht oder links etwas ansehe, bemerke ich sehr wohl, dass das gleiche Objekt/Bildschirmtext o.ä. wenn ich nur mit rechts schaue, zwar scharf, aber kleiner erscheint, als wenn ich nur mit dem linken Auge schaue.
Hoffentlich habe ich Dich jetzt nicht total verwirrt...
Also ich kann das alles soweit auch begreifen, was du sagtest Hannah.
Aber ich kann bei mir, wenn ich Kontaktlinsen trage, echt absolut keinen Grössenunterschied feststellen. Ich habe es echt versucht aber ist absolut gleich irgendwie
Ja, habe mich verschrieben, habe rechts -0,5.
War leicht verpeilt
Hallo Gast99,
bei Verwendung von Kontaktlinsen tritt der
Größenunterschied nicht in Erscheinung.
Dies ist nur bei Brillen so, und je weiter die Brille von den Augen entfernt ist, umso stärker. Bei +3,75 und -0,50 wäre der Unterschied 4,25 Dioptrien und das ist bei deinen Werten nicht nur absolut, sondern auch relativ ziemlich viel.
Wenn du nur Kontaktlinsen trägst, scheidet der Größenunterschied als Fusionshindernis
wohl praktisch aus, aber das müßten die Fachleute hier im Forum vielleicht noch mal klären.
Micha
Hall0 gast 99,
eine wirklich fachliche Information kann ich dir leider nicht geben, aber ich habe mir mal die von dir angegebene Seite angesehen. Solltest du etwas ähnliches in deutsch suchen schau mal unter www.wvao.org nach. Fachberater für Optometrie. Einige dieser Optiker bieten sehr interessante Seiten an. Vielleicht hilft dir das weiter.
Allerdings glaube ich nach der Kürzung der Augenmuskeln nicht daran das du eine richtige räumliche Wahrnehmung bekommen kannst, aber beidäugiges sehen ist nach diesem Training drin. Und das ist kein Hokuspokus.
Hallo Gast99,
erstmal freue ich mich, dass Du meine "verstiegenen" Erklärungen zum Thema Unterschiede in der Bildgrössenwahrnehmung verstanden hast - obwohl Du als KL-Träger dieses Problem gar nicht hast.
Im Bereich Stereo-Sehen gibt es viele Stufen (vom einfachen Stereosehen bis hin zum vollständigen 3-D-Sehen, AAe haben für diese unterschiedlichen Stufen verschiedenste Testverfahren.
Abgesehen davon gibt es eine Vielzahl von Übungen, mit denen sich Fusion (als Vorstufe für Stereosehen) trainieren lässt. Einige Experten in diesem Forum werden mich verfluchen, ich empfehle Dir dennoch zum Einstieg (weil einfach und auch für Laien verständlich geschrieben) Dr. Janet Goodrich "Natürlich besser Sehen", dieses Buch (erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Reputation, lebt allein von dem Erfolg der Methode bei Einzelpersonen, ist aber genau deshalb so interessant) hat mir jedenfalls gezeigt, dass man Sehprobleme auch anders "sehen" kann und dass Brillen und Abkleben nicht immer die erste Wahl sein müssen.
Ich selbst habe mal einen "Sehkurs" mitgemacht, aus Spass und reinem Interesse. Einer der anderen Teilnehmer war nicht etwa WF, sondern hatte ein angeborenes Schielen. Aber auch dieser Teilnehmer erlebte im Rahmen dieses Kurses erste Stufen der Fusion, es "geht" ganz viel.
Vielleicht meldest Du Dich ja mal wieder, bis dahin alles Gute
hi,
Vielen Dank für die Seite und die Beiträge.
Ich habe nicht gewusst, dass es verschiedene Stufen des räumlichen Sehens gibt. Ich ging davon aus, das beiäugiges Sehen das räumliche Sehen beinhaltet.
Mir wurde erklärt, das bei alternierenden Sehen sogenannte "Synapsen" nicht angelegt wurden in der Kindheit. Ohne diese Verknüpfung soll beidäugiges sehen nicht möglich sein.
Von der amerikanischen Seite hört man komplett andere Sachen wiederum.
Ich weiss auch nicht mehr so richtig weiter
Hallo,
Ich wollte nochmal einen kurzen Erfahrungsbeitrag schreiben. Ich war vor ein paar Wochen in Dänemark bei einem sehr guten Optometristen/Neurologe, der sich sehr gut auskennt mit Vision Therapy bzw. es anwendet.
Ich machte viele Binokularseh-Teste, um zu sehen, welche Voraussetzung bei mir da sind. Bei vielen Testen bin ich durchgefallen, was bei einem alternierendes System ja vollkommen normal scheint.(?)
Als ich eine Prismenbrille aufsetzte (Prisma rechts), hatte ich in beiden Augen einen Seheindruck, sogar auf dem nichtgenutzten Auge. Ich hatte also Doppelbilder.
Er stellt folgendes auf, vielleicht kann das jemand mal bewerten, ich verstehe manches leider nicht
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Ursache Schielen, fehlendes Binokularsehen
Ergebnisse
Sehschärfe im Normalbereich mit Kompensation (Kontaktlinsen) für Aniseikonie, Myopie (R), Hyperopie (L). Augenmotorik und Folgebewegung unauffallend. Worth 4 dot Test zeigt Suppression, gelegentlich Binokularsehen aber am meisten monokular sehend wechselnd zwischen rechtem und linkem Auge. Diplopie lässt sich hervorprovozieren.
Empfehlung Visualtraining einleiten. Kurz beschrieben erlangt man Binokularsehen über einige Stufen. Erstmal müssen die monokulare Augenbewegung verwollkommen werden, dann folgt zeitgleiches sehen ohne Fusion und letztlich fusioniertes, gleichzeitiges Sehen. Im besten Fall erreicht man 3D Sehen, was aber nicht zu 100 % möglich ist.
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Der Optometrist gibt mir sehr gute Chancen Binokularsehen zu erreichen, aber beim 3D Sehen ist er sich nicht 100 % sicher.
Das Ziel kann erreicht werden, indem ich 1 mal pro Woche 50 Minuten lang an einem Visualtraining-Unterricht teilnehme + 30 Minuten täglich zu Hause bestimmte Übungen mache. Es soll insgesamt 6-8 Monate dauern.
Meine Erfahrung deckt sich leider kaum mit den Aussagen hier. Mir wurde auch anderswo oft gesagt, eine Therapie ist bei mir UNMÖGLICH, es ist "zu spät".
Der Optometrist meinte zu mir, mein Augenarzt kann mir auch keine genaue Antwort geben, sondern eher Neurologen.
Ausserdem war seine Aussage, dass das System, was im frühkindlichen Alter "erstellt" wird, trotzdem auch im späteren Alter noch erzeugt werden kann mit Visualtraining.
Ich habe von diesem Treffen überaus positive Eindrücke und es kam mir seriös vor.
Vision Therapy wird in Deutschland nicht angeboten, aber in vielen EU-Nachbarländer.
Ich habe trotzdem einige Zweifel, wenn man nur gesagt bekommt, Binokularsehen zu erreichen ist für mich nicht möglich, dann glaubt man daran auch irgendwann.
Mir kamen viele Aussagen hier qualifiziert vor und daher wollte ich nochmal um eine Antwort bitten.
MFG
Vision Therapie nennt sich in Deutschland "Funktional-Optometrie" und die Seite der WVAO wurde Dir hier schon genannt. Ein anderer Name war früher "Visualtraining".
Alternative zu diesem Weg, wird Dir hier die MKH-Methodik auch im Grenzbereich zum Schielen vorgestellt. Auch über diese Schiene kann einfaches Binokularsehen bei Dir evtl. gefördert werden. In jedem Fall brauchst Du einen in der jeweiligen Methodik bestens versierten Partner. Sonst dürfte ein Erfolg schon vorab ausgeschlossen sein.
Die WVAO nennt Dir Ansprechpartner in Deinem Umfeld, bei der Selbsthilfegruppe-Winkelfehlsichtigkeit kannst Du Ansprechpartner in MKH erfragen, die Erfahrungen bei dieser speziellen Ausgangsbasis haben.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Die positiven Eindrücke die du im Ausland gemacht hast kannst du auch in Deutschland machen . Sieh auf der Seite der WVAO unter anerkannte Fachberater für Funktionaloptometrie nach,ob es jemanden in deier Nähe gibt. 100% iges 3D Sehen wirst du nicht mehr erreichen können , weil durch die Ops deine Augenmuskeln gekürzt wurden , aber auch binokularsehen ist eine tolle Sache.
Binokularsehen ist mir auch in erster Hinsicht wichtig. Ich kann mir unter 3D Sehen nix vorstellen, weil ich es niemals kannte.
Mir wurde gesagt, 3D Sehen zu erreichen ist nicht vollkommen ausgeschlossen mit dieser Therapie. Ich habe mich auch mit einigen über Email unterhalten, die die selben Probleme haben wie ich und "vision therapy" machten.
Eine Frau, die auch schon weit über 30 ist, hat mir öfters geschildert, dass sie trotz Schiel-Ops und fehlendem Binokularsehen durch die Therapie Binokularsehen und sogar 3D Sehen erreicht hat.
Mit Kontaktlinsen oder Brille hat sie jeden 3D Test erfolgreich absolviert.
Nein, das ist nicht die Ursache warum ein 3-D-Sehen sehr unwahrscheinlich ist. Das liegt am Schielen seit frühester Kindheit. Wenn jedoch auch heute noch ein Rest:wink:el da ist und dieser nicht korrigiert wird, kann sich kaum ein gutes Fusionssehen entwickeln. Wenn es _vor_ Schielbeginn vorhanden war. Sonst wird nichts draus. Da kann man "Funktionaloptometrie" bis zum Erbrechen ausprobieren. Sind entsprechende Verschaltungen von der Netzhaut bis zur Sehrinde nicht angelegt, kommt das auch nicht mehr. Egal wie sehr man sich Mühe gibt.
Dieses Sehtraining ist gut hundert Jahre in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum bis fast in die siebziger Jahre hinein geübt worden. An sogenannten Sehschulen. Als man erkannte das es wirklich nichts brachte und auch zukünftig nichts bringen wird hat man es einfach gelassen. Die Versuche an Affen und die mikroskopische und histologische Anatomie, auch an Verstorbenen, zeigte, warum es nicht funktioniert und nie funktionieren wird, wenn die Voraussetzungen für Binokularität in der frühesten Kindheit nicht gegeben sind. Da braucht man kein Prophet sein.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Liebe Agnes,
der Mensch lernt solange er lebt, auch sehen . Mein Sohn hat seit seiner Geburt geschielt, laut allen augenärztlichen Unterlagen nie räumlich gesehen. Im Gegensatz zu dem was an deutschen Sehschulen geübt wurde ist Funktionaloptometrie ein ganzheitliches überaus durchdachtes Konzept mit dem es wenigstens meinem Kind möglich war im Alter von 11 Jahren beidäugiges Sehen zu erlernen. Genau wie du hielt der AA das ab diesem Zeitpunkt für unmöglich. Folgen dessen was ohne räumliche Wahrnehmung passieren kann sind z.B. schlechte Körperwahrnehmung - Raum Lagen Wahrnehmung, Störungen der Tiefensensibiltät. Den Erfolg des Visualtrainings hat jetzt sogar der Kindepsychiater anerkannt.Es ist mir schon klar, das er es nicht weiterempfehlen wird, aber mir sollte es reichen , das mein Kind damit seine 35 Stunden Schulwoche wie "normal " Kinder auch bestehen kann. Und ob es nun um Affen oder Menschen geht, ich bin nicht die einzige, die damit Erfolge hatte, und uns bleibt der Weg zu Legasthenie oder ADHS verschlossen.
Und wer das Leid dieser Kinder kennt, sollte doch ein bisschen Offenheit und nicht soviel Ignoranz zeigen. Denn auch ohne Training hat er keinen Rest:wink:el mehr, und das räumliche Sehen hat sich sogar noch verbessert .Alle Entwicklungstest sind jetzt plötzlich positiv, eine ergotherapeutische Behandlung zur Stärkung des Selbstvertrauens ,um die Unfähigkeit in der Schule ertragen zu können ist nicht mehr angezeigt, auch wenn sie vorab für die komplette Schulzeit als dringend notwendig betrachtet wurde.
ZitatOriginal erstellt von daja
Liebe Agnes,
der Mensch lernt solange er lebt, auch sehen . Mein Sohn hat seit seiner Geburt geschielt, laut allen augenärztlichen Unterlagen nie räumlich gesehen. [/quote]
Liebe Daja,
wenn Ihr Sohn jetzt Binokularsehen hat, dann hat er unter Garantie, 100%tig, und ich riskiere dabei nicht mal meinen Kopf auch schon binokular gesehen und dieses aber im Laufe der Zeit, wegen der Schielstellung, aus was weiß ich für Gründen, verloren. Nun ist es halt wieder da und da ist gut so.
Wenn er nämlich nicht binokular gesehen hätte am Anfang seines jungen Lebens, dann hätten sich diverse wichtige Verschaltungen gar nicht herauskristalisiert die dafür absolut notwendig sind. Ohne die kommt nichts.
Es ist so, als wenn ein Kind auf eigenen Füßen laufen will, wenn es keine hat, weil die bei der Geburt fehlten, die wachsen trotz vielen Bemühungen nicht einfach nach. Das als wirklich grobes Beispiel.
Woher, liebe Daja wollen Sie wissen was an deutschen Sehschulen früher so geübt wurde? Haben Sie damals in einer dieser Sehschulen gearbeitet? Das ganzheitlich überdachte Konzept Ihrer hier gelobten Funktionaloptometrie kann ich in alten, wirklich sehr alten Lehrbüchern von früher fast wortwörtlich nachlesen. Und im Gegensatz zu Ihnen kenne ich deutschen Sehschulen, weiß wie es dort früher ablief und bin ebenfalls Kenner der Funktionaloptometrie. Was ja eigentlich kein Wunder ist. Ich weiß, wann ich was einsetze und wann ich was empfehle. Auch hier besteht die Kunst Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Grenzen der Therapien zu kennen und wirksam einzusetzen. Nur weil Ihr Sohn jetzt möglicherweise ein anomales Binokularsehen besitzt heißt das nicht dass das allen ebenfalls nützt. Allen etwas nach Gießkannenprinzip zu empfehlen, liebe Daja, nur weil es mal ein eventueller Volltreffer bei irgendeinem war, ist nicht meine Losung. Ich wäge ab und nach allerbestem Wissen und Gewissen setze ich Therapien an oder spreche Empfehlungen für andere Möglichkeiten aus. Wenn ich das nicht selber handhabe überweise ich an entsprechende Therapeuten. Scheuklappen in Form von "Funktionaloptometrie ist einfach das Gelbe vom Ei" sind echt nicht mein Ding.
Oh, nein. Wo, bitte schön habe ich das absolut so exakt und explizit geäußert? Könnte ich bitte diese Stelle in meinen Posting hier sehen? Nicht einfach was unterstellen was gar nicht wahr ist. Das ist unseriös. Und auf dieser Ebene sollte man sich dann auch nicht weiter unterhalten. Ich zeige ganz sicher keine Ignoranz. Ich kenne die Grenzen von Therapien. Und noch was Visualtrainig verhindert kein ADHS und auch keine echte Legasthenie. ADHS ist eine cerebrale Stroffwechselstörung. Entweder man hat diese oder man hat diese nicht. Hier werden durch die Monoaminoxidase bestimmte Transmitter an der Präsynapse "herausgeschwemmt" und stehen daher der Postsynapse nicht zur Verfügung. Und eine echte Legasthenie ist durch eine Unterfunktion bestimmter Hirnbereiche gekennzeichnet die weder durch Visualtraining noch durch Prismenbrillen beeinflußt werden kann. Das mal dazu.
Mir ist sowieso aufgefallen dass Sie hier mit fast fanatischem Eifer eine Sache verfechten ohne sich wirklich über die verschiedensten Symptome und Herangehensweisen anderer Dinge eigentlich klar zu sein und dabei auch noch beleidigend werden. Das ist keine Basis für eine Diskussion.
Damit EOD.
P.s. Falls Sie es ernsthaft wollen kann ich Ihnen Vorträge über Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Auges, visuelle Wahrnehmung und die Entwicklung, Sehprozesse und Neuroophthalmologie halten. Von mir auch über ADHS oder Legasthenie. Mir egal. Ich bin dazu in der Lage. Und Sie?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Ich hätte nochmal eine letzte Frage. Ich weiss selber nicht so genau, was ich denken soll. Man bekommt überall was anderes gesagt.
Ein alternierendes Sehsystem heisst doch, man benutzt ein Auge zum Sehen, das ist so richtig hoffe ich mal. Wie sieht es bei einem alternierenden System mit dem nicht genutzten Auge aus? Ist es normal, dass man einen Seheindruck im nichtgenutzten Auge hat oder dürfe jemand auf dem Auge gar nix sehen?
Ich habe selber alternierend geschielt in der Kindheit, ich ging auch davon aus, dass ich immer(!) nur ein Auge zum Sehen nutze.
Nur bei gewissen Tests hatte ich teils Binokularsehen, ich hätte manche Sachen laut des Optometristen niemals gesehen mit einem Auge. Der Optometrist meinte zu mir, dass das ein gutes Zeichen ist, dass eine Therapie bei mir überhaupt was bringen würde.
Was für Teste waren denn das? Können Sie die mal beschreiben?
Wenn man selber niemals binokular geshen hat sondern immer nur alternierend dann kann ich mir schwerlich vorstellen dass das stimmt.
Und ja, beim Alternieren wird mal das eine und dann das andere Augen zum Sehen benutzt. In der Zeit in der das eine Auge sieht wird das andere abgeschaltet weil es sonst bei Schielstellungen zu Doppelbildern kommen würde.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Ich habe einen Teil am 24.April schon reingeschrieben. Ich hatte damals sehr viele (Binokularseh-)Tests gemacht.
Bei einem Test z.b. bekam ich eine Brille mit einem orangen und einen blauen Glas.
Dann sollte ich eine Abbildung anggucken, wo ein Quadrat war, bei dem zwei Seiten orange und zwei Seiten blau sind. Ich konnte ein Quadrat erkennen. Normal hätte ich nur einen Teil erkennen können, wenn ich nur alternierend gucke.
Es waren meist solche Sachen. Bei einigen Sachen, wo ich die Mitte von Abbildungen bestimmten sollte, fiel ich komplett durch.
Hallo Agnes ,
Sie haben wahrscheinlich Recht, ích bin einfach nicht in der Lage, ihren Ausführungen zu folgen. Evtl. habe ich auch die falschen Bücher gelesen. Sicher stimmt es auch, dass Sehtraining nicht bei allen Problemen hilft, aber was nach Abzug meiner Unfähigkeit bleibt ist der Erfolg. Wenn ich mich recht erinere beschäftigen sie sich beruflich mit Augenheilkunde.Dedhalb ging ich davon aus, das Sie die selben Ansichten vertreten wie unser AA, also das man mit elf kein Binokularsehen mehr erreichen kann. Aber als annormal hat er das jetzt nicht bezeichnet. Es würde mich schon sehr interessieren was das ist.Da mir ihre Fachkentnisse fehlen musste ich mich bei der Behandlung meines Kindes auf den gesunden Menschenverstand verlassen. Und bei der Resonanz auch anderer Eltern glaube ich eher nicht an einen Zufallstreffer.
Das Thema ADS, ADHS, Legasthenie oder LRS mag ich mit ihnen auch nicht wirklich diskutieren. denn ihr Wissen darüber stammt auch aus anderen Büchern, meines nur aus Kontakt -und Elterngruppen. Es ist mir also durchaus bewusst, das es sich hier nicht um ein Alllheilmittel handelt, aber es ist einen Hinweis wert, denn bei der Entscheidung einem Kind zu helfen stehen wir Eltern ganz allein . Ich denke, dass ist der Grund warum eine gleichberechtigte Diskussion nicht möglich ist. Sie halten das alles für Zufall und ich für das beste das uns passieren konnte.
ZitatOriginal erstellt von gast99
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
ZitatOriginal erstellt von daja
Nein, es hilft tatsächlich nicht bei allem und jedem. Kopfschmerzen vertreibe ich bei normalem Stress auch mit Entspannung, bei organischen Problemem (sprich Verdängungsprozeßen) z.B. mit Pharmaka. Das meinte ich mit verschiedenen Ursachen und verschiedenen Herangehensweisen. So weit, so klar. Oder?
Sie müssen nicht auf Sarkasmus pur schalten. Das ist doch eigentlich meine Domäne.
Und ich bin sicher das Sie mich verstehen, auch wenn Sie eigentlich nicht wollen
Bin ich Ihr behandelnder Augenarzt? Weswegen sollte ich also seine Meinung vertreten? Nur weil ich ebenfalls medizinisch-wissenschaftlich an diese Sache herangehe und dieselbe Ausbildung besitze ?
Meine persönliche Meinung muss ja nicht seine sein. Oder? Gerade in dieser Richtung gibt es zwei wirklich sehr konträre Ansichten. Haben Sie die Arbeiten von Prof. Lie dazu gelesen? Sollten Sie tun. Ich verfechte, aus jahrelanger Erfahrung, die eine Meinung, ihr Augenarzt aus möglicherweise sehr guten Gründen die andere. Hier und da überschneiden wir uns sicherlich, wo Optometristen wiederum das ganz anders sehen. Könnte doch sein? Oder?
Nicht so einfach zu erklären. Ich versuche es grob. Es gibt bei Schielern vier verschiedene Korrespondenzformen. Ebenfalls nur grob zugeordnet. Normale Korrespondenz. Der subjektive Winkel ist gleich dem objektiven Winkel. Harmonisch anomale Korrepondenz. Der objektive Winkel ist größer dem subjektiven Winkel. Der subjektive Winkel ist gleich null Grad. Disharmonisch anomale Korrespondenz. Der objektive Winkel ist größer dem subjektiven Winkel. Der subjektive Winkel ist aber größer null Grad. Korrespondenzlosigkeit. Es gibt kein subjektiver Winkel in dem wenigsten Simultansehen (niedrigsten Stufe des beidäugigen Sehens) besteht.
Um das ganz genau zu erklären müsste ich die Netzhaut und Korrespondenzformen erläutern. Ist wirklich kompliziert und sprengt den Rahmen. In anomaler Korrespondenz kann einfaches Binokularsehen, bis hin zum Stereosehen bestehen. z.B. bei Mikrotropien, die für Laien gar nicht ersichtlich sind.
Das dürfen Sie schon. Kennen Sie genau den Augenstatus vor irgendeiner Therapie wirklich genau und ist bei jedem exakt, nach Ausgangslage, dasselbe angewendet worden? Wenn ja. Was? Wie lange? Mit welcher Methode? Mit welchem Erfolg?
Sie sehen die methodischen Schwierigkeiten?
Eine randomisierte Doppelblindstudie ist da ja gar nicht erhebbar.
Wenn wir das auf die Korresondenzen pi mal Daumen ohne Gewähr anwenden läßt sich, ohne das ich Ausgangsmaterialien benötige, folgendes schlußfolgern Binokularsehen wird bei Schielern, die zum Zeitpunkt von Visualtraining tatsächlich nichts hatten, nur welches erreichen, wenn harmonisch anomale odere disharmonisch anomale Korrespondenz besteht. Eine normale Augenstellungskontrolle beim "normalen" Augenarzt sollte normale Korrespondenzen herausfischen. Die haben gutes Stereosehen.
Bei harmonisch anomaler Korrespondenz, und auch das ist kein Geheimnis, bei kleinen Winkeln kann Binokulsehen, falls die Voraussetzungen dafür da sind, durch Binokularübungen erreicht werden. Das kann sogar bestehen bleiben bei sehr guter Fusion. Bei disharmosich anomaler Korrespondenz zerfällt das irgendwann über kurz oder lang wieder wenn nicht der Schiel:wink:el über OP oder Prismen auskorrigiert wird. Bei Korrespondenzlosigkeit bringt das gar nichts.
Bei anomaler Korrspondenz kann Binokularschulung zu Konfusion oder Horror fusionis führen. Vorsicht ist deshalb angebracht. Lieber ohne Binokularität leben als ständig mit Doppelbildern leben die niemals wieder weg gehen. Schon mal daran gedacht?
Das ist eigentlich nicht der Grund. Mein Wissen stammt selbstverständlich aus Lernen. Aber eben auch aus Erfahrung die mir erlaubt von diesem erlernten Wissen zu provitieren. Dieses Grundlagenwissen ist es was uns unterscheidet.
Ebenfalls verkehrt. Sie stehen als Eltern nicht allein da. Woher haben Sie ihre Erfahrungen? Von den unterschiedlichen Diagnostikern und Therapeuten. Egal welcher Coloeur.
Ich halte manches nicht für Zufall. Ich weiß!
Das ist der elementare Unterschied zwischen uns. Das klingt arrogant? Ok. Das paßt Ihnen nicht? Auch ok. Ich kann damit leben.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Also es lebt sich mit annormalen Binokularsehen echt besser als mit alternierendem , unkontrollirtem Einfachsehen.
Was bitte sollte ich genau von Professor Lee lesen.
Und es würde mic besonders interessieren was sie von Visualtraining halten. Wenn ich Sie richtig verstanden haben halten sie es ja durchaus für möglich, dass es bei bestimmten Problemen hilft. Welche wären das denn, und wobei würden sie es komplett ablehnen.
Aus Neugier kann ich sogar Arroganz ignorieren.
Das neue Forum gefällt mir speziell nicht in seiner Form. Das Quoten klappt nicht, das ist eher ein Gepuzzle, eigene Beitrage scheinen unüberwindlich beim Überarbeiten im Nachhinein. Die Macher sollten sich noch mal hinsetzen und eine Userfreundliche Arte, wie voher, austüfteln. Smilies in der Seitenanzeige brauche ich definitiv nicht. Es reich t' ne Beschreibung der notwendigen Tasten dafür auf der Startseite.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
hallo
ich mache jetzt seit ein Viertel Jahr die therapie. Ich würde gerne mal eine Meinung hören. Bei mir ist es jetzt so, dass ich teils doppelt sehen kann. Ich kann versuchen mal ein paar Übungen zu erklären.
Also wenn ich meinen Finger 5 cm von der Nase mittig entfernt halte, sehe ich im Hintergrund den Gegenstand doppelt.
Bei einer anderen Übung waren zwei Bälle auf einen Blatt Papier, wenn ich da mittig auf den Finger guckte, wurde daraus 3 Bälle und soweiter ich weg ging sogar 4 Bälle.
Wie kann ich sowas deuten? Laut meines Optometristen habe ich ein Drittel des Programmes absolviert. Meint ihr die Chance ist da auf Binokularsehen später? Ich würde so gerne Gewissheit haben ob es klappt. Es gibt Tage da denke ich daran und es gibt Tage da schließe ich es wieder aus. Im endeffekt schaue ich grad nach wie vor mit beiden augen abwechseln, aber bei vielen Übungen merke ich schon, das beide augen fast "an" sind zugleich. Ich habe nochmal drüber nachgedacht. Da ich mit schielenden augen geboren wurde und auch erst mit 5 oder 6 Jahren operiert wurde, wäre theoretisch Binokularsehen unmögich. Ich verstehe wiederum nicht, warum ich teils Fortschritte sehe.
achso, ich habe von ihm auch gehört, dass das mit Gehirn Entwicklung im Kindesalter nicht ganz so richtig ist. Er meinte zu mir, dass besonders in diesen Gebiet in den letzten 20 Jahren viele Fortschritte gemacht wurden. Ich kann jetzt nicht 100 %ig widergeben was er sagte. Das selbe hörte ich auch von einer Gehirnforscherin an einer U.S. Uni aus Boston. Ich weiss auch nicht was ich glauben soll.
mfg
Hallo
ich denke du wirst als Erwachsener eher in der Lage sein dein Sehsystem zu steuern. Im Übrigen finde ich deine Beschreibungen über das was bei den Übungen passiert sehr toll . Es hilft mir zu verstehen, was in meinem Sohn dabei vorging.
Das Training bezieht sich ja wahrscheinlich auch nicht nur auf die WF (Schielen) .Uns hat man immer geswagt, dass das SYstem ja auch (bei uns) 10 Jahre anders gearbeitet hat. Natürlich sind die alten Strukturen verankert und müssen erst verlernt werden und das neue Sehen integriert. sei bitte nicht so ungeduldig. Und schreib ruhig weiter wie du klarkommst.