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Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17
Wer hat Erfahrung mit Okklusionslinsen?

Hallo,

ich suche schon länger nach Okklusionslinsen als Alternative zu Prismenbrille und Brille mit Okklusion. Jetzt habe ich endlich einen Optiker gefunden, der schon mehrfach welche angepaßt hat. Allerdings meinte er, es gibt sie nur dunkel, nicht wirklich blickdicht. Ich habe auch gehört, dass manchmal der schwarze Punkt nur klein ist, also die Pupille nicht ganz abdeckt und nur das zentrale Blickfeld ausschaltet. All das würde mir nichts nützen. Ich habe schon viel mit Brillengläsern herumexperimentiert. Wenn die Folie doch noch etwas lichtdurchlässig ist oder von oben oder der Seite Licht einfallen kann, entsteht trotzdem ein Seheindruck. Dann gibt es zwar keine Doppelbilder, aber ich sehe die Welt im Bereich der überlappenden Gesichtsfelder beider Augen hellblau oder grau (je nach Folie) und alles sieht sehr chaotisch und verwirrend aus. Viel besser ist es, wenn ich das Auge schließe. Das kann ich zwar nach langjähriger Übung relativ entspannt und "faltenfrei" ;) , aber für längere Zeit ist das doch seeeehr anstrengend.

Aber sind Linsen überhaupt möglich bei trockenen Augen und Allergien u.a. gegen Parabene, die ja sehr beliebte Konservierungsstoffe sind? (Kenne mich mit Linsen überhaupt noch nicht aus.)

Hintergrund:

Nach 24 Jahren Prismenbrillen ansteigender Stärke und einer frustranen OP habe ich immer mehr Probleme mit den Verzerrungen durch die Prismen und Unschärfe. Seit kurzer Zeit ist auch eine Rotation mit dabei.

Und noch eine Bitte:

Wie auch immer ich es jetzt mache, kann es falsch sein - denn ich bin nicht nur Betroffene, sondern auch Ärztin. Sagt man so etwas sofort, wird es oft als überheblich angesehen. Sagt man es aber nicht, kommt es im Eifer des Gefechtes doch irgendwann heraus - und dann fühlen sich alle ver.....äppelt. Um es ganz klar zu stellen: Man lernt im Studium zwar viele interessante Grundlagen über diverse Augenerkrankungen, aber gerade Probleme des Binokularsehens, der Brillenberechnungen usw. gehören nicht dazu. Da braucht es die Fachleute. Ich weiß (aus eigener Erfahrung) zwar vielleicht mehr als meine nicht-augenärztlichen Kollegen, aber habe trotzdem viel weniger Ahnung als viele der "Laien" hier im Forum. Da habe ich ehrlich große Hochachtung vor Euch!!!

Und ich brauche Eure Ratschläge, Ideen und Erfahrungen, so wie jeder andere Ratsuchende hier auch!

Danke und LG,

Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

wie hoch sind Deine (sorry, duzen ist hier üblich) Prismen nach der OP gestiegen? Hast Du vor der OP längere Zeit die entsprechenden Prismen getragen? Kannst Du mit den jetzt noch notwendigen Prismen binokular sehen?

Occlusion ist das allerletzte Mittel.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Eberhard,

danke, dass Du tatsächlich in die Tiefe einsteigen willst.

Mir ist klar, dass Okklusion das letzte Mittel ist und ich bin dankbar für alle Optionen, die es gibt. Ich kann Deine Fragen aber so einfach gar nicht beantworten, denn die OP war vor 13 Jahren und alle alten Unterlagen und Befunde sind (bzw. waren bis gerade eben...) in einer schon gepackten Umzugskiste. Es ist ein dicker Packen, und bis ich den sortiert habe, wird es ein bißchen dauern, zumal mir das Lesen sehr schwer fällt und ich immer nur in kleinen Häppchen daran gehen kann.

Vorab nur schon mal in Kürze:

Die Diagnose lautete prä-OP  "Dekompensierende Exophorie mit A- und V-Syndrom" (und Akkomodationsparese). Die OP war zweizeitig geplant: zuerst sollte das V-Syndrom beseitigt werden durch OP des M. obliquus inferior bds., dann erst sollten in einer 2. OP die geraden Augenmuskeln angegangen werden. Da aber schon nach der 1. OP alles so gar nicht nach Plan verlief, wurde die 2. nicht durchgeführt.

Zum Binokularsehen: In der Ferne klappt es zumindest zeitweilig (ist mein subjektives Empfinden, geprüft wurde es jetzt schon länger nicht mehr). In der Nähe keine Chance: bis vor 6-7 Jahren hatte ich meine letzte "beidäugige" Brille mit jeweils 24 Prismendioptrien pro Seite. Als das dann nicht mehr ausreichte, konnte niemand stärkere Prismen einschleifen. Seitdem benutze ich zum Lesen nur noch eine Brille mit Okklusion + Seitenschutz etc.(und ganz wichtig starke Tönung von 60%). Aber dazu später mehr.

Um alles aber besser verstehen zu können, muss ich Dir noch mehr (nicht direkt die Augen betreffende) Informationen geben. Aber das besser im Zusammenhang mit den Augenbefunden.

Viele Grüße,

Bernadette

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Eberhard,

habe gerade mal Dein Profil angeschaut und könnte mich kaputtlachen - Du bist in Velbert! Ich habe lange, lange Zeit in der direkten Nachbarschaft gelebt und habe meine ersten Sehschulerfahrungen in Velbert gemacht.

Die Welt ist klein ....

LG, Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

das ist ja wirklich war, und dann wäre es ja einfach, wenn Du mal Probleme bewältigen möchtest dass Du mal zu mir kommst, außer Du wohnst jetzt ganz weit weg. Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Eberhard,

naja, es sind jetzt 400 km gen Norden ... Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zuletzt dort war. Danke für Dein Angebot. Was nicht ist, kann ja irgendwann noch mal werden!

Wie lange bist Du denn schon in Velbert? Vielleicht kanntest Du ja auch noch Frau Dr. Rosenkranz? Schon witzig, denn die hatte ihre Praxis ja auch in der Friedrichstraße. Da war ich oft genug. Wer weiß, vielleicht sind wir uns dort ja vor 25 Jahren sogar schon mal über den Weg gelaufen?

LG, Bernadette

PS: Ich arbeite an meiner Aufstellung

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

ja, Frau Dr. Rosenkranz-Steffen kannte ich sehr gut, sie hat mir auch oft geholfen, Die Praxis war aber in der Offerstraße, parallel zur Friedrichstraße. Die Nachfolgerin ist seit der Praxisübernahme noch dort.

Leider ist Frau Rosenkranz vor etlichen Jahren an einer sehr schweren Krebserkrankung verstorben.

Übrigens bin ich in Heiligenhaus aufgewachsen, aber lebe seit 1971 in Velbert.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Eberhard,

habe Dir unsere gemeinsame Wurzeln betreffend eine PN geschickt.

Hier kommt jetzt der verprochene medizinische Input.

- ca. 2./3. Schuljahr plötzlich zum Schreiben immer den Kopf seitlich auf die Tischplatte gelegt → lt. AA weitsichtig, Besserung mit Plusgläsern (oder doch schon latenter Hinweis auf Doppelbilder?)

- nach wenigen Jahren Weitsichtigkeit wieder weg – das könne später in Kurzsichtigkeit umschlagen, daher solle ich ein Antimyopicum (ich glaube Tropfen) nehmen (habe ich außer damals noch nie gehört…!?)

- mit 16 war es so weit: kurzsichtig und mit Minusgläsern versorgt

- mit 19/20 beim Lesen alles unscharf, Brille sei aber o.k., dann Diagnose Exophorie, die Unschärfe waren die Doppelkonturen

- lange Zeit Übungen zu Hause und in der Sehschule, keine Verbesserung

- im Studium (viel Lesen!!!) erstmals Doppelbilder, 1. Prismenbrille für die Nähe 8/1987 (jeweils niedliche 1 pdpt, und auch nur nach massiver Überzeugungsarbeit meinerseits, die Orthoptistin wollte eigentlich nicht)       

 R  sph -0,5    cyl -0,25

L  sph  plan   cyl -0,5

-  12/1987 Erhöhung auf 5 pdpt bds

-  Kurz darauf Gläser R sph -1,5 cyl -0,5, L sph -0,5 cyl -0,75, Prismen unverändert

-  Weiterhin Probleme

-  9/1989 (neuer AA):

Diagnosen: Myopie, Astigmatismus, Dekompensierende Exophorie, V-Syndrom

Cover-Test:        F Exophorie -2 dptr

                              N Exophorie -12 dptr (zeitw. kleiner)

Titmus:               Stereopsis 40"sec

Fusionsbreite:    8 B.a._ 4 B.i.

-  Untersuchung Uniklink Hamburg (damals noch Prof. Haase), leider kein Befund: mich solle man auf keinen Fall mal operieren (schwankender Winkel? Habe die genaue Begründung schändlicherweise vergessen)

- 1989 Beginn einer fortschreitenden spastischen Gangstörung (Diagnose blieb lange unklar)

- Ende 1989 erstmals Bifokalbrille mit Nahaddition von jeweils +1 (Prismen unverändert nur für die Nähe)

- Bitte um Erklärung: Es sei ganz furchtbar wichtig, dass bei einem Nahteil mit Prismen der Nahteil bis zur Unterkante der Pupille reiche. Warum??? Man hat ständig die dicke Kante zu den Prismen mitten im Gesichtsfeld! Spazieren gehen und Lesen sind machbar, Autofahren oder sich in einer kleinen Wohnung bewegen aber grausam. Und das jahrelang…

-  1993 Prismen auf 6 bds erhöht, Addition auf 1,75 bds

-  Gehbehinderung seit Beginn an fortschreitend, seit 1991 Rollstuhl für weitere Strecken

-  Seit 1994 als Ärztin tätig

-  nur noch Rollstuhl; Stehen und Gehen nicht mehr möglich: Primär chronisch progrediente MS (Multiple Sklerose)

-  Wegen zunehmender Probleme diverse Brillenvariationen mit mehr oder weniger Prismen, sphärischen und Zylinder-Werten verordnet

-  auch beruflich dadurch immer mehr Probleme

-  3/1998 erstmals auch Prismen für die Ferne (je 3,5 auch B innen)

-  6/1998 (zu den bekannten Diagnosen wie Dekompensierende Exophorie ect. erstmals auch offizielle Diagnose Akkomodationsstörung):

Nähe Birkhäuser-Text in 38 cm Abstand = 0,5

Stellung:                             objektiver Winkel Ferne -4° bis -5°

                                                                          Nähe  -10° bis 12°

                                            Bei Dekompensation Diplopie

Motorik:                            sicher V-Syndrom, Verd. Auf X-Syndrom

Binokularsehen:               Bei Kompensation Binokularsehen und Stereofunktion vorhanden

-  Da beruflich eine Gleitsichtbrille wichtig gewesen wäre, sollte eine OP zumindest den Winkel für Nähe und Ferne angleichen, warum man mir früher gesagt habe, man solle mich nicht operieren, konnte nieman nachvollziehen.

-  1998: OP geplant zweizeitig (zuerst schräge Augenmuskeln, um das V-Syndrom zu beseitigen, dann gerade Augenmuskeln in 2. OP)

-  In 1. OP bds M. obliquus inferior je 5,0 mm rückverlagert

Stellung prä OP mit Prismenbrille:             F -2Δ  ohne Δ -8 Δ

                                                                       N (NT) fix od -10 Δ fix as -8 Δ

 Stellung post OP mit Prismenbrille:          F 0 Δ ohne Δ -6 Δ

                                                                       N (NT) -4Δ  ohne Δ - 10Δ  fix a……(fehlt)

                                                                                                        - 8 Δ  fix a …..(fehlt)

-  Statt der bei Schwellungsrückgang zu erwartenden Verbesserung wurde alles leider schlechter und ganz anders chaotischer! Jetzt auch erstmals Höhenabweichung!

-  1. Lesebrille 3 Wochen nach OP:

R  sph + 1.00  zyl – 0.75  Achse 150  Prisma 7.5 innen  1.5 unten

L  sph + 1.00  zyl  - 0.75  Achse  45    Prisma 7.5 innen  1.5 oben

-  1. Fernbrille 3 Wochen nach OP:

R  sph - 0.75  zyl  - 0.75  Achse  150  Prisma 5.5 innen  1.5 unten

L  sph  - 0.75 zyl – 0.75  Achse   45    Prisma  5.5 innen 1.5 oben

-  Leider blieb alles schlechter und wurde vom ganzen Seheindruck sehr unruhig. Fazit: Nach meiner eigenen Augen-OP konnte ich selbst nicht mehr operieren – aus und vorbei!

-  Viel mit Orthoptistin und Optiker experimentiert.

10/2000 - Lesebrille jetzt je 12,5 Prismen

  - Fernbrille jetzt je 8 Prismen, außerdem sphärisch bds 0

  (es kam der Gedanke auf, dass ich mit den Akkomodationsresten dauerhaft gegen die DB an-akkomodiere und daher die Myopie seit 20 Jahren vielleicht gar nicht echt sei), außerdem dadurch ruhigeres Bild

- Weiter zunehmende Probleme, v. a. in der Nähe. Patienten zu untersuchen (hat bei uns viel mit den Augen des Untersuchers zu tun) nicht mehr möglich. Ab mittags nur noch Chaos (vom Chef ab 14 Uhr freigestellt um im Dunkeln zu sitzen, damit Autofahrt nach Hause wieder möglich wird (toller Chef!!!)

- Ende 2001: innerhalb weniger Tage geht v.a. in der Nähe nichts! mehr. Prismen Nähe plötzlich 18,5. Aber vor allem Chaos. Ständiger Wechsel zwischen scharf und unscharf, Fixieren geht schlecht, große Probleme, die Worte einzufangen und zum Lesen festzuhalten, ständiges Zappeln und Herumtanzen.

-  Augenarzt ratlos. Kortison-Stoßtherapie vom Neurologen (so wie bei MS üblich, nur hatte ich bisher keine Schübe, sondern eine unterschiedlich schnell, aber dauerhaft voranschreitende Form). Ergebnis der Kortison-Therapie: Zwar kein Juchu, aber immerhin eine einigermaßen Besserung. (Ach so: Bis auf klinisch nicht relevant mittelgradig verlängerte VEPs sind meine Sehnerven einwandfrei. Auch das Kleinhirn ist top (an irgend was muß man sich doch hochhalten). Keinerlei Koordinationsprobleme, naja, außer den Augen. Also ich meine, keine cerebellären Prpbleme, kein cerebellärer Nystagmus; Keine Augenmuskellähmungen.

- Bisher hatten alle meine Frage, ob die Augenprobleme nicht vielleicht doch mit den neurologischen zusammenhingen, verneint. Jetzt nicht mehr! Oder ist es vielleicht beides zusammen, nach dem Motto "Der Deubel sch… immer auf den größten Haufen"?

-  Mit diversen Hilfsmitteln wie Lupen, Vergrößerungssoftware, Sprachausgabe  und Co. wollte ich dann wieder in der Klinik mitmischen und wenigstens den ungeliebten Computerkram machen. (Agnes Maria wird mir bezüglich ungeliebt zustimmen!) Die Hilfsmittel waren in der Bestellung.

- Und dann kam 2002 die nächste ganz akute Verschlechterung. Wie beschrieben, aber noch stärker. Wieder Kortison-Stoßtherapie. Leichte Besserung, aber nicht so, dass mein Plan mit den Hilfsmitteln noch machbar gewesen wäre. Lesebrille je 24,5 Prismen, ging aber auch nur immer ganz kurzzeitig. Viel schlimmer als die DB ist das ganze Chaos vor Augen.

- Diagnose: Strabismus divergens alternans, V-Syndrom, Akkomodations- und Konvergenzparese, Fixationsverluste, massive Fusionsstörung mit Doppelbildern

-  Das war es dann mit meinem beruflichen Lebenstraum. Seit 2003 bin ich berufsunfähig und berentet. Wäre aber auch ohne die Augenprobleme so gekommen, der rechte Arm kann inzwischen auch nicht mehr so, wie er will.

 

Jetzt nochmal kurz zum Augenbefund: Es zoomt hin und her, flutscht weg und tanzt. Plötzlich bin ich in einer ganz anderen Zeile oder rechts statt links. Am besten sind fette Überschriften in schmalen Spalten. Da kann man sich besser orientieren. Fernsehzeitungen sind gut!!! Und Tönung ist wichtig: Also entweder 60% im Glas, oder (als Tipp!) Farbfolien (s. Irlen-Theorie). Die gibt es preiswert bei Beleuchtungstechnik. Ich benutze hellblau ¼. Die lege ich einfach auf das Papier. Dazu habe ich eine vom Optiker gebastelte Zeilenmaske und eine Lesebrille mit Okklusion. Oder Auge zukneifen und Lupe. Die o.g. 24 Prismen pro Seite reichen schon lange nicht mehr! Je größer der Kontrast (Igitt, schwarze Schrift auf weißem Papier…), desto unruhiger wird alles. Und leider: Je schärfer, desto unruhiger. Und letzteres ist schlimmer als Unschärfe.

 

Bei meiner Frage nach einer Okklusionslinse geht es aber um die Ferne.

Hier meine aktuelle Brille.           

R  sph 0.0  zyl -1,25  Achse 150  Prisma 14 i/1,5 u

L  sph 0.0  zyl  -1.00 Achse 40     Prisma 14 i/1,5 o

Auch hier muß ich mich immer zwischen Unschärfe und Unruhe entscheiden. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich die prismenbedingten Verzerrungen und Unschärfen immer schlechter toleriere. Und seit einiger Zeit ist noch eine Rotation  dazugekommen. Alle ausprobierten Änderungen der o.g. Werte haben es nicht verbessern können.

Und: diese Brille ist ein Segen und ein Fluch. Ein Segen, weil dicke Prismen vergrößern. Will ich beim Einkaufen mal eben ein Preisschild lesen: rechtes Auge zu, linkes schaut ganz weit nasal durch den dicken Teil. Kurz mal eben eine Zahl oder ein Wort geht prima. Will ich in der Ferne etwas genauer sehen: rechtes Auge zu, mit links ganz nach außen durch den dünnen Teil sehen. Auch prima. Eine Art horizontale Gleitsichtbrille. Jetzt der Fluch: beide Augen müssen sich im Geradeausblick immer auf einen Kompromiß einigen. Noch mehr Fluch: Schaut das eine Auge schön scharf durch den dünnen Teil in die Ferne, muß das andere gleichzeitig zwangsläufig den dicken unscharfen Teil nehmen.

Also habe ich eine Brille gleicher Stärke ohne Prismen und dafür Okklusionsfolie rechts. Einerseits gut, aber andererseits das totale Chaos. Von oben und der Seite kommt so viel Licht an, dass das Auge viel zu viel von der Folie und drumherum sieht. Da modelt sich das Gehirn dann solch einen Unsinn zusammen, der fast schlimmer ist als Doppelbilder. Außerdem saust das Auge unter der Folie völlig nach außen weg. Selbst beim (Gassi-)Gehen in vertrautem Terrain lande ich andauernd rechts in Nachbars Büschen neben dem Bürgersteig. Das linke Auge schaut schön geradeaus, aber das rechte irgendwo an der Brille vorbei nach hinten zum Ohr. Der daraus entstehende Bildsprung ist riesig und macht räumliches Chaos. Das bekommt das Gehirn nicht zusammen…

Also muß doch ein zusätzlicher Lichtschutz drumherum her. Aber der ist 1. schwer dicht zu bekommen (denn das muß er unbedingt sein) und 2. Naja – als Rollstuhlfahrer wird man ohnehin schon immer beguckt (habe ich mich dran gewöhnt), mit ner abgeklebten Brille dazu noch mehr (geht auch noch irgendwie). Aber wenn noch Lichtschutzgedöns dazukommt, sind die Blicke nur noch entsetzt oder vollkommen mitleidig.

Die Linse muß ja nicht für den ganzen Tag sein. Fürs Gassi-Gehen reicht auch die Brille. Aber irgendwann kommt der Punkt, wo ich fürs Autofahren eine andere Lösung brauche. Und ein nur anderthalb-armiger Rollifahrer ohne Auto wäre eine absolute Katastrophe! Da könnte ich die Hälfte nicht mehr machen….!

Aber vielleicht habt Ihr ja noch ganz tolle Ideen und es gibt eine andere Lösung? Nur zu, ich freue mich!

 

Viele Grüße und danke fürs Zuhören, Smile

 

Bernadette

 

 

              

Bild des Benutzers alex
Verbunden: 4. März 2009 - 19:56

Hallo Bernadette,

ich habe nun schon über 20 Jahre ständige Doppelbilder ( horror fusionis ) und wie du schon alles mögliche ausprobiert.

Zum Schluss habe ich auf den linken Auge eine Okklusionslinse getragen. Dies hat leider auch nicht richtig geholfen da die Linse nicht ganz undurchsichtig ist d.h. ich hatte trotzdem noch einen "Seheindruck" und somit Doppelbilder ( siehe meinen Beitrag : Seit 20 Jahren Doppelbilder )

Jetzt wurde mir vor 3 Wochen eine Okklusionslinse implantiert und ich sehe nichts mehr auf dem Auge. Ich bin begeistert, keine Doppelbilder mehr und auch keine ständigen Kopfschmerzen. Da habe ich mich 20 Jahre gequält und nun brauchte es nur so eine "kleine" OP und alles ist gut.

Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.

Liebe Grüße

Alexan

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Bernadette, auf Wunsch von Herrn Luckas schreib ich was dazu

- ca. 2./3. Schuljahr plötzlich zum Schreiben immer den Kopf seitlich auf die Tischplatte gelegt → lt. AA weitsichtig, Besserung mit Plusgläsern (oder doch schon latenter Hinweis auf Doppelbilder?)

Ja, das ist ein typisches Verhalten um Beschwerden im beidäugigen Sehen zu minimieren.

- nach wenigen Jahren Weitsichtigkeit wieder weg – das könne später in Kurzsichtigkeit umschlagen, daher solle ich ein Antimyopicum (ich glaube Tropfen) nehmen (habe ich außer damals noch nie gehört…!?)

Die Tropfen änder  an Brechungsverhältinissen nichts.  

- mit 16 war es so weit: kurzsichtig und mit Minusgläsern versorgt

- lange Zeit Übungen zu Hause und in der Sehschule, keine Verbesserung

Das ist ein wirklich gutes Feld für unsere Visualtherapeuten. Man übt und übt und es wird  nichts besser.

- im Studium (viel Lesen!!!) erstmals Doppelbilder, 1. Prismenbrille für die Nähe 8/1987 (jeweils niedliche 1 pdpt, und auch nur nach massiver Überzeugungsarbeit meinerseits, die Orthoptistin wollte eigentlich nicht)  

Warum wollte die Orthotpistin nichts damit zu tun haben.

 Das ist ein möglicher Gang, aber nicht die erste Wahl.

Stellung prä OP mit Prismenbrille:             F -2Δ  ohne Δ -8 Δ

                                                                       N (NT) fix od -10 Δ fix as -8 Δ

 Stellung post OP mit Prismenbrille:          F 0 Δ ohne Δ -6 Δ

                                                                       N (NT) -4Δ  ohne Δ - 10Δ  fix a……(fehlt)

                                                                                                        - 8 Δ  fix a …..(fehlt)

-  Statt der bei Schwellungsrückgang zu erwartenden Verbesserung wurde alles leider schlechter und ganz anders chaotischer! Jetzt auch erstmals Höhenabweichung!

Leider blieb alles schlechter und wurde vom ganzen Seheindruck sehr unruhig. Fazit: Nach meiner eigenen Augen-OP konnte ich selbst nicht mehr operieren – aus und vorbei!

-  Viel mit Orthoptistin und Optiker experimentiert.

 

Aus der Ferne kann man schlecht was dazu sagen.  Ich hätte erst mal die Exophorie ausgereizt. Dann OP-Indikation für <Nähe und Ferne angepackt. Sollte das V-Sydrom weiterin beeinträchtigen das als nächste Option .  

 

Bei einer Neuritis nervi optici sehe das Krankenheitsgeschehen abers anders aus. Man Könnte zur Abklärung ein EMG an den Augen machen. Vielleicht ist man dann schlauer.

 

- Bisher hatten alle meine Frage, ob die Augenprobleme nicht vielleicht doch mit den neurologischen zusammenhingen, verneint. Jetzt nicht mehr! Oder ist es vielleicht beides zusammen, nach dem Motto "Der Deubel sch… immer auf den größten Haufen"?

-Das tut mir wirklich sehr leid. Habe in der KLinik erlebt, das Zytostatika verabreicht werden. Danach Stillstand der Progession. Vieleicht wäre das eine Option?  

Bei meiner Frage nach einer Okklusionslinse geht es aber um die Ferne.

Ich glaube das wäre die einfachste und am schnellsten zum Erfog führende Variante.

Ihnen auch weiterhin alles Gute

              

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Alex,

hallo  AgnesMaria!

 

@ Alex:               Oh das ist ja klasse, dass Du damit gut klar kommst! Dann hat sich ja alles gelohnt. Und danke für den mutmachenden Bericht!

Du hattest am Anfang mal geschrieben, dass bei wechselndem Führungsauge auch zeitweise das Auge mit der Okklusionslinse die Führung übernehmen will und Du dann im Dunkeln stehst. Das ist ja hinterhältig… Hat sich das im Laufe der Zeit wieder gegeben, oder wie machst Du das jetzt?

Im Moment finde ich es toll und tröstlich, so etwas als letzte Option in der Hinterhand zu haben. Aber es ist ja auch ein drastischer Schritt, da möchte ich erst doch noch versuchen, andere Möglichkeiten auszuprobieren.  Man weiß ja vorher nie, was vielleicht doch noch möglich ist oder mit welchen unkonventionellen Tricks man doch manchmal Erfolg haben kann …

 

@ AgnesMaria:                Danke für die Antworten.  Aber Antworten werfen wieder neue Fragen auf ….

"Warum wollte die Orthoptistin nichts damit zu tun haben."

Nun ja, nach dem erfolglosen Sehschultraining in meiner alten Heimat bekam ich beim Lernen fürs Physikum heftige Probleme mit Doppelbildern. Also neuen AA mit Sehschule gesucht. Die Orthoptistin (ich glaube ganz frisch nach der Ausbildung) wußte nicht, was sie mit mir machen sollte. Da ich aber wirklich Hilfe brauchte, habe ich eine Prismenbrille vorgeschlagen. "Nein, das macht man nur bei Doppelbildern." Warum war ich doch gleich dort hingegangen…? Drei Wochen später begrüßte sie mich freudestrahlend: "Ich habe mir was überlegt, was Ihnen hilft: Sie bekommen eine Prismenbrille!!!"

"Das ist ein möglicher Gang, aber nicht die erste Wahl." (???)

Jetzt bin ich verwirrt. Also Üben hat nichts gebracht. Lesen immer mit Augenklappe fand ich auch keine Top-Lösung. Prismenbrille ist nicht erste Wahl…  – also was bliebe denn noch. Damals gleich OP, ohne Prismen vorher? Habe ich somit selbst damals etwas falsch ins Rollen gebracht?

 

"Bei einer Neuritis nervi optici sehe das Krankenheitsgeschehen abers anders aus. Man Könnte zur Abklärung ein EMG an den Augen machen."

Haben wir da ein Mißverständnis? Symptome einer Optikusneuritis hatte ich nie. Allerdings sind die VEPs mittelgradig latenzverlängert, aber nur als Hinweis darauf, dass da zumindest subklinisch mal etwas abgelaufen ist. Und vielleicht ist es ja auch ein Hinweis, dass ich rechts die Farben blasser sehe als links, Entsättigung soll ja auch ein Symptom sein. Das ist mir allerdings schon so ca. im 16. Lebensjahr  aufgefallen. In der Sonne  immer ein Auge zugemacht - da waren die Blumen auf dem einen Auge pastell-rosa und und auf dem anderen "knatsche-pink". Allerdings war das lange vor den neurologischen Symptomen. Und alle sagten mir immer, das habe mit den Doppelbildern nichts zu tun. (Oder doch?)

Warum ein EMG? Um subklinische Lähmungen auszuschließen?  Für Augenmuskellähmungen hat bisher eigentlich nichts gesprochen. Oder gibt es doch noch einen mir entgangenen Zusammenhang zwischen Optikusneuritis und Augenmuskeln? Oder EMG i.S. von Elektronystagmographie?

 

"Habe in der KLinik erlebt, das Zytostatika verabreicht werden. Danach Stillstand der Progession. Vieleicht wäre das eine Option?"

Das war wahrscheinlich Mitoxantron? Das ist nur zugelassen für die schubförmige und die sekundär chronisch progrediente MS. Ich habe aber eine primär chronisch progrediente Form. Da gibt es leider kaum etwas (genauso ist es mit Interferon). Seit 4 Jahren nehme ich Azathioprin zur Immunsuppression, das wurde ja früher auch mal als Zytostatikum benutzt.

 

"Bei meiner Frage nach einer Okklusionslinse geht es aber um die Ferne." "Ich glaube das wäre die einfachste und am schnellsten zum Erfog führende Variante."

1)      Kann man (solche) Linsen auch bei Heuschnupfen bzw. zusammen mit Antihistamin- Augentropfen benutzen?

2)      Und bei trockenen Augen (ist Medikamenten-Nebenwirkung, kann ich aber leider nicht drauf verzichten… )?

 

Und noch eine neue Frage:

Zu meinem Problem, dass ich selbst bei einer Brille mit Folie mit dem abgedeckten Auge das Bild der Folie sehe und nicht unterdrücken kann, es sich dann auf das normale Bild des anderen Auges projiziert und das Gehirn daraus Mus macht: der eine sagt, das sei die Konfusion, der andere sagt, die typische Horror-Fusion.

Zu letzter habe ich zwei unterschiedliche Definitionen gefunden.

1)      Ganz einfach, dass auf korrespondieren Netzhautbereichen unterschiedliche Bilder abgebildet werden und somit Chaos machen (könnte ich gut unterschreiben, egal ob Chaos durch Folie oder durch weit auseinander stehende Doppelbilder, wenn z.B. der Baum meines einen Nachbarn mitten aus dem Auto des anderes heraus zu wachsen scheint … o.k., so drastisch nur ohne Prismenbrille oder wenn seehr müde…)

2)      So wie unter 1, aber dass es immer nur kleinste Winkel sind, die dennoch nicht fusioniert werden können. 

(???)

 

Danke und viele Grüsse,   Bernadette

Bild des Benutzers annegret
Verbunden: 16. Februar 2011 - 5:33

Hallo Bernadette,

 

es liegt an der Lichteinwirkung, trotz Seitenschutz, selbst bei okklusionslinsen auch bei der ganz schwarzen kann es zu db kommen, durch lichteinfall, da muß ein arzt ran, der die linse auch anpasst. Erst mal muss man so prüfen ob es sinn macht, sprich auf so eine linse übergeht. anders bekommt man das leider nicht raus. Wie ist es denn mit einer Augenklappe waren da die Doppelbilder weg oder bestanden die, ich meine Ferne und Nähe? Bei allen Lichteinwirkungen egal ob dunkel, hell oder grau?

 

LG

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Annegret,

ist mir schon klar, dass das durch den Lichteinfall kommt. So ein Auge ist ja nicht blöd - wo es etwas zu sehen gibt, da will es auch mitmischen ! Wink

Die Augenklappe habe ich vor über 20 Jahren benutzt. Da streikt mein Langzeitgedächtnis leider.

Bei den Folien tritt es bei allen Farben auf, allerdings je heller desto unangenehmer. Oder andes herum: je ähnlicher einem dunklen "Nichts", desto besser.

 

LG, Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

man müsste die KL schon ganz schwarz machen, damit kein Licht ins Auge kommt. Vor langer Zeit hatte ich eine Kundin, die das so bekam. Es sah nur nicht gut aus.

Ein Problem kann das trockene Auge machen, Du müsstest wahrscheinlich ständig tropfen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Eisbär 3
Verbunden: 13. September 2009 - 9:48

Hallo Bernadette, Smile

ich selber habe so eine Okklusionslinse, die Du suchst.

Wenn ich sie trage, und jemand weiß es nicht, dann fällt sie gar nicht auf.

Beim ersten Ausprobieren war sie nicht ganz dunkel. Mein Optiker hat sie daraufhin noch einmal an die Firma zurückgeschickt, und jetzt  kommt absolut kein Licht ins Auge.

Bei dieser Linse verwende ich auch ein Benetzungsmittel vor dem Einsetzen. Dann geht's für drei bis vier Stunden, was auch genug ist.

Ich habe keine Doppelbilder, und verwende sie zum monokularem Training. (Nicht ganz ungefährlich, aber ich bin unter ständiger Kontrolle).

ALLES GUTE, und

liebe Grüße, Eisbärin

"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin 

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

 "Ich habe mir was überlegt, was Ihnen hilft: Sie bekommen eine Prismenbrille!!!"

Das zeigt mal wieder wie toll doch die Ausbildung zur Orthoptistin in Deutschland ist.

Habe ich somit selbst damals etwas falsch ins Rollen gebracht?

Nein, denke ich nicht. 

NNO ist eine klassische "Erkrankung" bei MS. EMG ist eine typische Untersuchung bei MS und Doppelbildern.  Sind zwei unterschiedliche Dinge. Wink

1)      Kann man (solche) Linsen auch bei Heuschnupfen bzw. zusammen mit Antihistamin- Augentropfen benutzen?

2)      Und bei trockenen Augen (ist Medikamenten-Nebenwirkung, kann ich aber leider nicht drauf verzichten… )?

 Mit Nachbenetzungstropfen könnte man es vermutlich hinbekommen.

Muss macht: der eine sagt, das sei die Konfusion, der andere sagt, die typische Horror-Fusion.

Kommt hin.  

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers annegret
Verbunden: 16. Februar 2011 - 5:33

Hallo Bernadette,

 

soweit ich weiß kann man auf der Linse das Auge nachmalen, also nicht unbedingt ganz schwarz, die kosten dann mehr.

 

LG Annegret

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Leute,

sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Wegen eines kapitalen Stromausfalls durch eine defekte Straßenlaterne (!) gab und gibt es hier reichlich viele Probleme …

Eure Tipps für die Linsen klingen doch alle recht vielversprechend! Danke!

 

@ AgnesMaria:

"NNO ist eine klassische "Erkrankung" bei MS. EMG ist eine typische Untersuchung bei MS und Doppelbildern.  Sind zwei unterschiedliche Dinge. ;)."

Haha, Smile Smile Smile , jetzt veräppelt sie mich…! Naja klar sind das zwei unterschiedliche Dinge Wink ! Darum hat es mich ja so sehr verwundert, dass Sie sie in einem Atemzug genannt haben ("Bei einer Neuritis nervi optici sehe das Krankenheitsgeschehen abers anders aus. Man Könnte zur Abklärung ein EMG an den Augen machen."). Daher dann meine Frage nach dem Zusammenhang.

Und jetzt bleibe ich hartnäckig: Könnten Sie mir vielleicht doch ein klitzkleines bisschen genauer erklären, was man denn bei einem Augen-EMG nachweisen oder ausschließen will? (DD periphere oder zentrale Augenbewegungsstörung? Nachweis von pathologischen Sakkaden? Oder ganz generell die optometrischen und neurologischen Anteile besser unterscheiden können?)

Dann könnte ich doch gleich viel souveräner mal versuchen, meinen Augenarzt oder Neurologen dazu zu motivieren… Wink

 

Jetzt aber noch mal zurück zu den Linsen:

Da kenne ich mich (noch) herzlich wenig aus. Und wie mein Stöbern hier im Forum gezeigt hat, kann man auch da ziemliche Fehler machen. Ich denke da an einen Beitrag, in dem jemand auch wegen trockener Augen bestimmte Linsen hatte, die laut Deklaration des Herstellers und auch Angaben seines Optikers für trockene Augen geeignet waren. Trotzdem gab es Probleme. Und wenn ich mich nicht irre, hast Du, Eberhard, geantwortet, dass diese Linsen aus Silikon seien und eben darum doch nicht geeignet.

Gibt es denn Okklusionslinsen überhaupt in hart und in weich? Bei harten habe ich Angst, dass sie leicht kaputt gehen. Denn mit nur "eineinhalb" Armen brauche ich bestimmt ein bisschen länger, bis ich gute Tricks fürs Einsetzen gefunden habe – und das eine oder andere Herunterfallen wird sich vielleicht nicht vermeiden lassen …

Gibt es auch weiche, die nicht aus Silikon sind?

Und das alles soll denn ja auch mit einem ziemlich großen schwarzen Bereich sein, der dann auch noch wirklich lichtundurchlässig sein muß…   Ich fürchte, der Optiker wird mich verfluchen ….

Und wie finde ich da den "Optiker meines Vertrauens"? Mein langjähriger Prismenbrillen-Optiker hatte nur mal theoretisch von solchen Linsen gehört. Vorgefühlt habe ich neulich bei einem, der das schon ein paarmal zusammen mit der Uni-Klinik für Leute mit Horror-Fusion gemacht hat. Klingt gut – er meinte aber, dass die Linsen trotzdem immer etwas Licht durchlassen. Klingt nicht so gut…

Habt Ihr da noch ein paar Tipps für mich?

LG, Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Liebe Bernadette,

ich habe schon vor mehr als 20 Jahren vollkommen lichtundurchlässige schwarze Occlusionslinsen angepasst, damals noch aus dem heute nicht mehr oft gefertigtem HEMA-Material, eigentlich Poly-Hema-Material. Das hat einen Wassergehalt von 38 % und war eine der ersten weichen KL. Sicher muss man etwas herumtelefonieren bei den KL-Herstellern, aber ich bin sicher, dass man auch fündig wird. HEMA-Linsen sind etwa 12 Stunden verträglich, danach wird es kritischer mit der Sauerstoffversorgung.

HEMA= Hydroxy-ethyl-met-acrylat

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Hallo Leute,

also meine Antwort auf Eberhards Frage nach Stereosehen muß ich wohl ein bißchen korrigieren…

Ich hatte gesagt, in der Ferne (mit je 14 pdpt pro Seite) eingeschränkt ja – subjektiv zumindest. Das ist wahrscheinlich sehr subjektiv, denn gestern habe ich festgestellt, dass ich meine Wohnung mit der Okklusions-Brille eigentlich viel mehr 3D empfinde als mit zwei Augen und Prismenbrille …  Smile

Viele Grüße, Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

man kann auch mit nur einem Auge eine Art räumliches Empfinden haben, da ja alle Gegenstände irgenwie neben, hinter- oder übereinander stehen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Ja, der Erfahrung und unserem genialen "Graue-Zellen-Rechner" sei Dank! :y

Dennoch hatte ich bisher immer das Gefühl, mit Prismenbrille zwar deutlich verzerrter, dafür aber räumlicher zu sehen. Wie man sich doch irren kann ...

Aber a propos Verzerrung:

Mit der Prismenbrille sehe ich alle Vertikalen (Tür, Regal usw.) mal übertrieben gesagt "bananenförmig" (o.k., eine halbwegs gerade Banane Wink ). Mit dem rechten Auge rechtskonkav, mit dem linken linkskonkav. Ich nehme an, das ist die neu hinzugekommene Verrollung? Ich dachte aber immer, die kommt zwar durch die zyklische Bewegung des Auges zustande, wenn das AUge aber in seiner Position "angekommen" ist, wäre das Bild dann zwar schräg, aber dennoch in sich eine Gerade... Oder bleiben Linien gekrümmt, weil das AUge immer in einer leichten Rotationsbewegung bleibt? So wie die horizontalen DB bei mir auch mal mehr, mal weniger hin- und her tanzen?

Wenn ich die Brille abnehme, wechselt es: was mit Brille auf dem rechten Auge rechtskonkav war, wird jetzt linkskonkav - genau so wechselt es mit dem linken Auge von linkskonkav auf rechtskonkav. (Nur damit wir uns nicht mißverstehen: ich meine nicht die gekreuzten Doppelbilder, sondern jeweil monokular)

Mir fehlt (im wahrsten Sinne des Wortes Wink ) der Durchblick...!!!

Ich wünsche Euch einen schönen Tag,

Bernadette

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Also, das mit dem Wechsel von rechtskonkav in linkskonkav und umgekehrt hatte ich ehrlich gesagt als Frage gemeint. Vor allem, warum es keine schräge, sondern eine gebogene Linie ist.

Was man weiß und versteht, kann man doch immer gleich ein bißchen besser hinnehmen.

Das kann mir doch bestimmt jemand von Euch erklären? Bitt seid so lieb!

 

LG und Dank,  Bernadette

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Keiner???

Seid Ihr alle im Urlaub???

 

Na denn, .....   erholt Euch gut!

 

LG, Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

anamorphotisches Sehen entsteht bei cylindrischen Fehlsichtigkeiten durch cylindrische Brillengläser. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist der Effekt gewölbter Flächen nicht mehr zu sehen, aber wenn man die Brille abnimmt, hat man das Gegenteil von dem, was mit der Brille anfänglich zu sehen war. Ich hoffe, das die Erklärung nicht zu kompliziert ist.

Übrigens hat ein Prof. Dr. Reiner (Höhere Fachschule Köln) diesen Begriff Anamorphotie klar gemacht und viel darüber referiert.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Lieber Eberhard,

vielen Dank für die Erklärung!

Dazu paßt ja, dass sich linkskonkav beim Abnehmen der Brille in rechtskonkav umwandelt und umgekehrt.

Aber Du sagst, wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es nicht mehr zu sehen. Hm ja, ich weiß noch, dass ich das tatsächlich bei meiner ersten Brille mit Zylinder hatte. Beim Einsteigen in den Bus war das zuerst echt schwierig :). Aber das war irgendwie anders - und außerdem nach 1-2 Wochen vorbei... Und da ich noch ein guter Fußgänger war, muß das ganze also mindestens 23 Jahre her sein. Die Stärke der Zylinder ist bei mir jetzt auch seit mindestens 8 Jahren unverändert geblieben, und ich kann mich nicht daran ereinnern, dass es nach dem ersten Zylinder bei Änderung der Werte nochmal ein Problem gab. Die Bananenform ist auch erst vor ein paar Jahren aufgetreten... :dunno

Also habe ich nochmal weiter probiert:

Linkes Auge mit der üblichen Prismenbrille - linkskonkav, linkes Auge pur - rechtskonkav, linkes Auge mit der Monokular-Brille (Zylinder aber gleich wie in Prismenbrille) - picobello gerade!!!

Aber wenn beide Brillen den gleichen Zylinder haben, ist er vielleicht 1. doch nicht so gleich geworden wie gedacht oder 2. wird der Zylinder durch die Prismen derart beeinflußt? Oder ist es 3. doch gar nicht der Zylinder, sondern das Zusammenspiel von Seiten- und Höhenprisma? Ich habe noch eine andere Brille (gleicher Zylinder, sphärisch -0,5 und jeweils 2 pdpt Bi mehr, Höhe gleich), da sind die Bananen noch deutlich krummer ...

LG :), Bernadette

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Bernadette,

bei Prismen gibt es auch Verzeichnungen, die meist verschwinden, wenn die Brillengläser optimal vor den Augen stehen. Richtige prismatische Korrektion ist eigentlich ohne Verzeichnung, falsche wird immer eine Art Verzeichnung ergeben.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Bernadette
Verbunden: 30. Mai 2011 - 18:17

Liebes Forum,

mit Euren guten Tipps gewappnet, wollte ich die Okklusionslinse in Angriff nehmen. Aber erstens kommt es immer anders als man zweitens denkt.

Um möglichst viele gute neue Ideen von Euch zu bekommen und da es nichts direkt mit dem Binokularsehen zu tun hat, habe ich mein Problem im Brillenoptik-Forum unter "Probleme mit Astigmatismus"  http://www.optometrie-online.de/node/5528 geschildert.

Vielleicht mögt Ihr ja mal reinschauen.

Mit Dank und Gruß,

Bernadette