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Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00
Spektralverschiebung bei zu starkem Prisma ?

Hallo,
schön dass es zu dem Thema ein Forum gibt. Ich trage seit 1999 eine prismatische Korrektur und es war die erste Brille, mit der ich so richtig gut sehen konnte (Räume, Sehschärfe usw.). Jetzt habe ich mich bei der Folgeuntersuchung getraut, so richtig "schräg" entspannt zu gucken, bin aber in der Lage, bis zu 100 % motorisch auszugleichen. Die jetzige neue Brille raubt mir aber etwas viel an Sehschärfe. Hängt dass mit der unterschiedlichen Brechung der einzelnen Farben zusammen? So ein bißerl Physikunterricht hatte ich ja auch mal. Ich meine das daran zu erkennen, dass ich z.B. rotes Rücklicht in der Nacht scharf erkenne, aber bei Tageslicht der Horizont und Details unscharf werden. Meine Frage Gibt es irgendwelche Grenzen bis hin zu einem Unschärfeeffekt der Prismen, die die Sehleistung wieder negativ beeinflusst?

Wer hat Erfahrungswerte?

Danke für Eure Antworten.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Rainer,

Sag uns bitte noch Deine Glasdaten durch (alt & neu). Für Deine Beobachtungen können verschiedene Gründe infrage kommen.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

Hallo,

hier meine Werte
alte Brille
rechts +1,5 -0,5 Achse 85 Grad 2,75 cm/m Basis 270 Grad 0,5 cm/m Basis 0 Grad
links 0,0 -0,25 Achse 108 Grad 3,0 cm/m Basis 90 Grad 0,75 cm/m Basis 180 Grad
neue Brille
rechts +1,5 -0,5 Achse 93 Grad 6,25 cm/m Basis 270 Grad 4,5 cm/m Basis 0 Grad
links +0,0 -0,25 Achse 108 Grad 2,25 cm/m Basis 90 Grad 4,5 cm/m Basis 180 Grad

Gruß Rainer

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Kann es sein, dass die 6.25 rechts "Neu" ein Tippfehler sind; oder links die 2.25 cm/m?

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

Nein, kein Tippfehler

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

ich hab mal kurz nachgerechnet.
rechts liegt das resultierende prisma bei
7,7^ basis 306 und links 5,0^ basis 153.
es gibt menschen denen macht diese prismatische differenz nichts aus. andere sind da sehr feinfuehlig.
ich haette es wahrscheinlich anders berechnet. keine ahnung aus welchem grund dein augenoptiker dies so gemacht hat. vielleicht wurden diese werte aus dem refraktionsraum sofort, ohne neuverteilung, zur beratung weitergegeben. vielleicht ergibt sich mit einer mittendickenminimierung ein voellig anderes bild.
abbildungsfehler in diesem bereich sind normal.


gruss burkhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Rainer,

Bedenklich stimmt mich allerdings auch, dass die obrige Verteilung den höheren Prismenwert auf die refraktive höheren Werte aufpfopft. Dabei werden die prismatischen Wirkungsabweichungen bei Blickfolgebewegungen erheblich größer.

Wenn eine ungleiche Aufteilung der Prismen vorgenommen werden soll, dann wäre es umgekehrt günstiger.

Ganz wichtig sind im vorliegenden Fall jedenfalls die genauen Durchblickspunkte in der Höhe und die entspechenden Zentrierwerte zu den eingearbeiteten Brillengläsern. Hier kann nur der Kollege vor Ort, oder ein anderer von Ihnen aufgesuchter Kollege am besten mit Video-Zentriertechnik auf die Ferne, eine sehr gute Überprüfung leisten.

In jedem Fall sollte aber jeder erfahrene Spezialist im Prüfraum feststellen können, wie die MKH-Teste mit der neuen Brille stehen, welche Schärfe erreicht wird, und wie sich die Situation der Testfeldverschiebungen bei Kopfdrehungen, „rechts, links, oben, unten“ auswirkt.

Bei guter Ausgestaltung der Korrektion sollten anfängliche leichte Störungen längerfristig etwa nach zwei bis drei Wochen und ständigem Tragen zu überwinden sein. Aber bitte überprüfen lassen!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, denen ich als Laie allerings nur schwer folgen kann. Ich werde das alles mit meinem Optiker besprechen. Letztlich beantwortet Ihr mir aber eine eigentliche Frage nicht Prismatische Korrektur - so denke ich als Laie - muss doch zur Folge haben, dass Farben unterschiedlich gebrochen werden, d.h. dass das grüne Lichtsprektrum anders umgelenkt wird als das rote oder blaue. Meine Frage ist ja, ob dieser Effekt dazu führen kann, dass mehrfarbige Details nicht mehr scharf erkannt werden können, weil die Farbgrenzen für mich als Betrachter nicht mehr eindeutig sind. Und meiner Meinung müsste doch diese Umlenkung zwangsläufig dann dazu führen, dass bei einer sonst guten Sehleistung der Augen hier Grenzen zu setzen wären (letzlich durch mich als Nutzer der Korrektur), was ich bereit bin an Sehschärfte bei farblich unterschiedlichen Datails (z.B. auch gedruckte Buchstaben im Buch) aufzugeben, um dafür eine entspannte Augenhaltung zu erhalten. Ich hatte halt gehofft, den positiven Effekt noch einmal wiederholen zu können, den ich bei der ersten prismatischen Korrektur erleben durfte (alle Augenärzte vorher haben mir übrigens immer eine angespannte Augenhaltung zugemutet). Ich denke, dass bei einer schwächeren Sehleistung mein Problem gar nicht so gravierend wäre, da die Vorteile der prismatischen Korrektur dann schwerer wiegen. Aber bei mir - so mein Eindruck - fällt halt das grüne Farbspektrum des weißen Lichts eines Gegenstandes etwas neben das rote Spektrum auf die Netzhaut. Und da ich das mit der Linse nicht scharf stellen kann, denke ich dauernd, unscharf zu sehen und das verursacht dann die Beschwerden, die m.E. dann wiederum bei mir höher wiegen als die sonst erforderliche motorische Korrektur. Vielleicht bin ich hier ein Grenzfall und brauche eine Kompromisslösung... Aber wo liegt der Grenzwert? Soll ich jetzt eine Kompromisslösung anfertigen lassen, testen, dann die nächste usw.? Also morgen bekomme ich eine Testbrille, die ich etwas aufbehalte. Wir werden bestimmt eine Lösung finden, aber Eure Meinung interessiert mich dazu.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

ZitatOriginal erstellt von Rainer
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, denen ich als Laie allerings nur schwer folgen kann. Ich werde das alles mit meinem Optiker besprechen. Letztlich beantwortet Ihr mir aber eine eigentliche Frage nicht Prismatische Korrektur - so denke ich als Laie - muss doch zur Folge haben, dass Farben unterschiedlich gebrochen werden, d.h. dass das grüne Lichtsprektrum anders umgelenkt wird als das rote oder blaue. Meine Frage ist ja, ob dieser Effekt dazu führen kann, dass mehrfarbige Details nicht mehr scharf erkannt werden können, weil die Farbgrenzen für mich als Betrachter nicht mehr eindeutig sind. Und meiner Meinung müsste doch diese Umlenkung zwangsläufig dann dazu führen, dass bei einer sonst guten Sehleistung der Augen hier Grenzen zu setzen wären (letzlich durch mich als Nutzer der Korrektur), was ich bereit bin an Sehschärfte bei farblich unterschiedlichen Datails (z.B. auch gedruckte Buchstaben im Buch) aufzugeben, um dafür eine entspannte Augenhaltung zu erhalten. Ich hatte halt gehofft, den positiven Effekt noch einmal wiederholen zu können, den ich bei der ersten prismatischen Korrektur erleben durfte (alle Augenärzte vorher haben mir übrigens immer eine angespannte Augenhaltung zugemutet). Ich denke, dass bei einer schwächeren Sehleistung mein Problem gar nicht so gravierend wäre, da die Vorteile der prismatischen Korrektur dann schwerer wiegen. Aber bei mir - so mein Eindruck - fällt halt das grüne Farbspektrum des weißen Lichts eines Gegenstandes etwas neben das rote Spektrum auf die Netzhaut. Und da ich das mit der Linse nicht scharf stellen kann, denke ich dauernd, unscharf zu sehen und das verursacht dann die Beschwerden, die m.E. dann wiederum bei mir höher wiegen als die sonst erforderliche motorische Korrektur. Vielleicht bin ich hier ein Grenzfall und brauche eine Kompromisslösung... Aber wo liegt der Grenzwert? Soll ich jetzt eine Kompromisslösung anfertigen lassen, testen, dann die nächste usw.? Also morgen bekomme ich eine Testbrille, die ich etwas aufbehalte. Wir werden bestimmt eine Lösung finden, aber Eure Meinung interessiert mich dazu.


hä??? sorry!!!

aber als auch laie verstehe ich hier nur bahnhof.

rainer, kannst du mal versuchen, deine gedanken etwas zu ordnen?
Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Rainer,

vergiß mal die gelernten physikalischen Grundlagen. Die helfen Dir nicht weiter, da die Sache viel komplexer abläuft und zum Glück im Endeffekt viel besser klappen als in der Theorie (und dies hat sowohl wieder physikalische , wie auch psychologische Gründe).

Beispiel
Ich sitze im Unterricht meiner Meisterschule (1978), und mir wird erzählt, das Höhenprismen ab 2-3 cm/m unweigerlich zu Doppelbildern führen. Ich setze heimlich Brille auf, Brille ab und habe selbst nie diese vom Dozenten beschriebenen Seheindrücke erlebt. Damals waren „nur“ 3.5 cm/m in der Höhe korrigiert. Später konnte ich innerhalb von kürzester Zeit bis zu 12.0 in der Höhe kompensieren. Darüber hinaus wurde uns Studenten erzählt, das Prismen mit 10-15 cm/m die Sehschärfe auf die Hälfte (50%) reduzieren würden. Ich habe immer eine Sehschärfe von ca. 0.8 gehabt und später mit Brillenwerten von 27.0 außen und 7.5 in der Höhe teilweise 1.2 erreicht.

So einfach ist das alles nicht zu erklären, vor allem, weil Du Laie in Augenoptik bist. Selbst manchen „Fachleuten“ leuchten aber obrige Zusammenhänge nicht ein und sie meiden „Prismen“, weil sie gleiches wie ich einmal gelernt haben.

Ein Grund für das bessere Sehen ist, die nicht nur motorisch, sondern vor allem auch die sensorisch viel bessere Verarbeitungsfähigkeit der Seheindrücke. Bei gleichgewichtiger Aufteilung der prismatischen Wirkungen kommt der Nebeneffekt hinzu, das sich prismatische Farbsäume wegen der entgegengesetzten Lage anullieren, ähnlich der Wirkungsweise dünner Schichten auf Brillengläsern (Entspiegelungen), die diese sogar durchsichtiger machen (auch dies erscheint erst mal widersinnig). Dabei kann dies Beispiel aber auch zeigen, dass es nur klappt, wenn auch die prismatischen Komponenten von Sphäre und Zylinder (ohne Prismen keine Optik!) möglichst gut mit eingebunden sind. Den Rest lass Dir von Deinem AO erklären.

Nochmal, Du brauchst keine Testbrille, sondern eine Überprüfung , wie Du unter verschiedenen Blick:wink:eln „mit Deiner eigenen neuen Brille“ z.B. das Kreuz siehst. Ich denke, dass Dir dabei einiges klarer werden wird! Evtl. Unsauberkeiten sind dann abzustellen, bzw. im Gesamteindruck abzugleichen.
Darüber hinaus ist auch der Glasstärke Augenmerk zu schenken! Ich erlebe es bei „Zeiss-Gläsern“ zwar selten, aber auch bei den Qualitätsmarken ist nicht auszuschließen, das zwischen Bestellwert (Messbrille) und Gebrauchswert (Neue Versorgung) Differenzen einfließen können. ¼ dpt mehr oder weniger Stärke bringt plötzlich mehr Schärfe zutage. Auch dazu bitte vor der getragenen Brille prüfen! Jedenfalls sollte die Sehschärfe mit der Messbrille und mit der entgültigen Brille gleich sein.

Ich hoffe, etwas verstanden worden zu sein. Alles Gute!

Nachsatz
Sollte Dein Visus 1.2 und höher sein, wirst Du wahrscheinlich aus den von Dir genannten Gründen, leichte Einschränkungen erfahren können. Diese sind allermeist tolerierbar, wenn man das Endziel "stabiler Messwert" ins Auge faßt.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

Also, habe heute die Brille noch einmal testen lassen. Das Prisma nimmt mir leider etwas Sehschärfe und das wird man, so wie ich verstanden habe, bei meinen Korrekturwerten auch nicht ganz vermeiden können, da ja mein linkes Auge sonst nur fast Fensterglas bräuchte. Ich sehe jetzt mit beiden Augen, wo das rechte wesentlich schlechter ist, gleich gut, leider mit dem linken etwas schlechter als ohne Brille, dafür ist das rechte Auge nach meinem Empfinden aber auch nicht mehr so dominant. Ich war gewohnt, die Schärfe von meinem linken Auge abzurufen. Ich werde jetzt die Brille, nachdem ich sie für ein paar Tage nicht getragen hatte, durchgängig benutzen und beobachten, ob sich meine Seheindrücke verändern. Fakt ist, dass ich mich zur Vermeidung von Doppelbildern wesentlich weniger anstrengen muss und ich teste jetzt, ob das auf Dauer einen Gewinn bringt, wovon ich aber ausgehe. Im Moment bin ich wieder guter Dinge, da ich ein sehr gutes Gespräch mit meinem Augenoptiker hatte. Ach, und für meine laienhafte Ausdrucksweise, die manchem als ungeordnet erschienen ist, möchte ich mich entschuldigen. Dafür ist es für mich auch nicht ganz einfach, die Fachsprache zu verstehen. Allen Beteiligten bis hier hin vielen Dank. Gruß Rainer

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Prima! Alles Gute!

Paul-Gerhard Mosch

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Rainer
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

sorry, Fehler, natürlich war das linke Auge dominant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Das habe ich mir gedacht! Klaro!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)