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Gast (nicht überprüft)
Brille bei Keratokonus

Ich habe folgendes Problem. Ich habe Keratokonus und -10 Dioptrin.
Ich benutze halbharte Kontaktlinsen seit ca. 20 Jahren ohne Probleme.
Ich habe nun ab und zu eine Hornhauttrübung (Spitzentrübung). Mein
Augenarzt rät mir eine Brille zu kaufen, damit ich die Augen abends
zu hause etwas schonen könne. Ich liess mir beim Optiker die
Glasstärke ausmessen und sollte dann ein paar Schritte mit dieser
Ausmessbrille gehen. Dies war aber fast nicht möglich, da sich alle
Gegenstände im Raum und die Wände sehr heftig bewegten. Mir wurde
beinahe schlecht. Der Optiker meinte, dass sei normal und das Gehirn
gewöhne sich an diese heftigen Bewegungen, sodass ich das mit der
Zeit nicht mehr wahr nehme.
Stimmt das ?? Kommt man sich mit der Brille nach einiger Zeit nicht
mehr wie auf einem stark schwankendem Schiff vor ?

Vielen Dank für einen fachmännischen Rat.

Mit freundlichen Grüssen

Oskar Endres

Bild des Benutzers Jochen
Verbunden: 28. Juni 2005 - 0:00

Hallo Oscar,
um deine Frage beantworten zu können,müßte man ungefähr wissen wie hoch der Zylinderwert
in der neuen Brille sein wird und wie stark der Unterschied zwischen rechtem und linken Brillenglas ist.Grundsätzlich ist die Umstellung von Contactlinsen auf Brille bei einer Stäke von -10dpt nicht einfach.Mit einem Brillenglas entsteht ein erheblich kleineres Netzhautbid und daraus resultierend
ist die Raumwahrnehmung verändert und gewöhn ungsbedürftig.Vermutlich ist der Keratokonus
einseitig und das korrigierende Brillenglas hat einen stärkeren Zylinder,der sich bei Kopfbewegungen sehr unangenehm bemerkbar machen kann.Schreib bitte die Werte auf und
wir sehen weiter,ist besser als herumzuraten.
Fröhliche Grüsse Jochen

Bild des Benutzers oskar
Verbunden: 29. Januar 2001 - 0:00

Danke Jochen

Nun hier sind die Werte
Rechts -9 Diotrin; Zylinderwert -1.0; 170° Achse
Links -7 Diotrin; Zylinderwert -1.5; 155° Achse

Vielen Dank

Oskar

Bild des Benutzers Jochen
Verbunden: 28. Juni 2005 - 0:00

Hallo Oskar,
die von Dir vorgegebenen Werte sagen aus,daß
bei Dir eine Augenungleichheit (Anisometropie)vorliegt.Daraus ergeben sich unterschiedlich große Netzhautbilder.Diese Netzhautbilder sind für dein Gehirn nur mit großer Mühe zu einem Bild zu verarbeiten.(Bei Contactlinsen tritt dieser Effekt nicht auf)Dies kann eine Erklärung für dein Schwindelgefühl bei Blickbewegungen sein.
Testen kannst Du dies,indem Du dir ein Auge
zuhälst.Ist das Schwindelgefühl nicht mehr vorhanden,so dürfte die Ursache ein Problem des räumlichen Sehens (binokulares Sehen) sein.Teste dies bitte mit Brille und schreibe
mir,was geschehen ist.Ist der Keratokonus auf beiden Augen?Wie hoch ist deine Sehschärfe mit Korrektion(Brille).
Wir können dein Problem leider nur Schritt für Schritt eingrenzen.Ich hoffe das geht für dich in Ordnung.
Mit fröhlichem Gruss
Jochen

Bild des Benutzers oskar
Verbunden: 29. Januar 2001 - 0:00

Danke Jochen

Die Sehleistung mit Linsen ist 80 %, bei der Brille wäre sie rechts 0,6 und links 0,5. Der Test mit einem Auge mit der Brille kann ich noch nicht machen, da ich immer noch nicht sicher bin, ob ich diese doch grössere Auslage riskieren soll. Aber Deine Vermutung kann sehr wohl zu treffen, da ich beim lesen von sehr kleinen Schriften auch ein Auge schliessen muss, um es besser Lesen zu können.
Vielen Dank für Deine Bemühungen.
PS Nächste Wochewerde ich nochmals meinen Augenarzt konsultieren.

Oskar

Bild des Benutzers Jochen
Verbunden: 28. Juni 2005 - 0:00

Hallo Oskar,
ich finde Deine Idee den Augenarzt noch einmal aufzusuchen sehr gut.
Sollten die Schwierigkeiten mit einer Brille nicht in den Griff zu bekommen sein,wäre es vielleicht eine Überlegung wert,die Rüchflächengeometrie Deiner formstabilen Contactlinsen zu verändern.Dadurch könnte es möglich sein,die sich neu gebildete Hornhautmitte(Apex),besser überbrücken zu können.
In jedem Fall möchte ich Dich bitten,nicht zu
verzweifeln,wenn eine zufriedenstellende Lösung nicht kurzfristig zu finden ist.
Es kann sein,daß eine Lösung nur durch "probieren" erreicht werden kann.
Solltest Du weitere Fragen haben,melde Dich einfach.
Mit fröhlichem Gruss
Jochen

Bild des Benutzers Steffen
Verbunden: 13. November 2001 - 0:00

Hallo Oskar,
mit Interesse habe ich die bissherigen Beiträge gelesen.
In meinem Bekanntenkreis habe ich auch jemanden mit Keratokonus.
Ist gleichzeitig mein erster Anpassfall mit Kontaktlinsen (Folgeanpassung).
Er trägt auch eine Brille, findet dies aber selber höchst unbefriedigend.
Visuswerte sind den Ihren ähnlich!
Vieleicht sollte man mal über ein anderes Kontaktlinsenmaterial (Sauerstoffdurchlässiger!) nachdenken, um die Mangelerscheinungen (Hornhauttrübungen)zu reduzieren/ beseitigen.
Gruß
Steffen / Augenoptiker

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AN JOCHEN

ich hoffe, du findest es nicht allzu aufdringlich, aber du scheinst dich mit Keratokonus-Problemen auszukennen...

Bei mir wurde letztes Jahr ein einseitiger K.(nur rechts) diagnostiziert (bin 30) und musste leider feststellen, dass ich mit kontaktlinsen absolut garnicht umgehen kann.

Bei dem Versuch, mir in der Augenklinik-Erlangen (die, glaub ich, einen ganz guten Ruf hat) Brillengläser anzupassen, war letzte Woche das müde Ergebnis, dass meine Achsen so ungleichmäßig gekrümmt sind, dass es OHNE GLÄSER noch am besten ist...

Auch der dortige Chefarzt meinte, dass außer einer Hornhautverpflanzung (für die ich mich ehrlich noch zu jung fühle - außerdem hab ich ein Psycho-Problem mit dieser Spender-Sache) eigentlich keine Lösung für mich besteht, als damit zu leben, dass ich auf dem einen Auge ca. acht dioptrien hab und mein anderes dies halbwegs ausgleicht...

Ich muss zugeben, dass ich - ausser beim nächtlichen Autofahren, wo ich außer vertikalen Lichtstreifen gar nichts sehe, und in jenen peinlichen Situationen, wo ich entfernte bekannte nicht rechtzeitig erkenne - tatsächlich ZUR NOT damit leben KÖNNTE...

[ABER!!!]


Ich hab außerdem wohl ziemlich ausgeprägte "Vogler'sche Linien" [korrekt?], die sich aber mit einem Wattestäbchen wegdrücken lassen...
Weiss nicht, inwiefern das alles erschwert.

Also, kurzum
ich bin mir garnicht sicher, WOMIT du mir eigentlich helfen solltest (der Chefarzt in ER schien mir schon kompetent...); ich dachte nur, dir fällt vielleicht noch irgendein trick ein, mit dem ich diese Scheiß-Trichter-Hornhaut verarschen kann...

wär schon toll!


schöne grüße, roni.




Bild des Benutzers York Milchraum
Verbunden: 23. Mai 2000 - 0:00

Hallo Ronni,

Nach wie vor gilt, daß nur durch die Verwendung von formstabilen Kontaktlinsen eine Stagnation des Keratokonus beobachtet werden kann.

Wird sich die Hornhaut immer weiter vorwölben, wird sie im zentralen Bereich immer dünner und beginnt zu perforieren, was es tunlichst zu vermeiden gilt.

Also welche Probleme genau traten bei der Verwendung der Kontaktlinsen auf ??


Gruß

York Milchraum
Brillengalerie GmbH, Mühlacker

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Bild des Benutzers Jochen
Verbunden: 28. Juni 2005 - 0:00

Hallo Roni ,
es gibt leider in unserem Land nicht so-
viele Spezialisten,die eine große Er-
fahrung in der Anpassung von Keratokonus-
linsen haben.Es gibt eine große Anzahl
unterschiedlicher Linsentypen , die in
Frage kommen.Natürlich wäre es schön ,
wenn eine formstabile Contactlinse
funktionieren würde , doch es gibt auch
andere denkbare Möglichkeiten.Die Kombi-
nation aus weicher Trägerlinse mit integriertem formstabilen Linsenkern( Hucke-
packsystem) sei hier nur als Beispiel ge-
nannt.Entscheidend ist doch letztenlich ,
eine tragbare Lösung zu finden.
Eine generelle Aussage ob eine Contactlinsen-
lösung einen Stillstand eines Keratokonus
bewirken kann , wage ich nicht zu treffen.
Notwendig erscheint mir allerdings eine
umgehende Versorgung Deines Auges.Ich werde
Dir eine kompetente Adresse zukommen lassen.
Mit fröhlichem Gruß
Jochen

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)



Vielen Dank York und Jochen,


mein Hauptproblem mit Kontaktlinsen ist, dass ich nicht damit umgehen kann. Beim Hantieren mit den Probelinsen fielen die entweder immer raus, oder sie haben sich so festgesaugt, dass ich sie garnichtmehr raus gebracht hab und sie stattdessen immer quasi über den Augapfel weggerutscht sind. Ziemlich schmerzhaft.

Weiss nicht, ob ich mit einer speziellen Kontaktlinsen-Lösung besser zurecht käme. Mein Problem damit ist ja doch ein recht allgemeines, übergreifendes, das sich auf den gesamten Umgang mit dem Medium bezieht.

Jedenfalls Danke!

Bild des Benutzers York Milchraum
Verbunden: 23. Mai 2000 - 0:00

Hallo Roni,

verständlich, daß die Handhabung mit einer "kleinen Plastikscheibe", die man sich auch noch auf´s Auge setzen soll, ohne daß das Teilchen wieder abfällt oder verutscht anfänglich "komisch" ist.

Dann kostet das Ganze auch noch richtig Geld, und Brille aufsetzen geht so einfach....

Mit Dauer der Anwendung sollte jedoch auch für ursprünglich eher grobmotorisch agierende Kontaktlinsenträger die Handhabung leichter fallen.

Über den Sitz der getragenen Probelinsen kann natürlich per Ferndiagnose nichts gesagt werden (waren es schon spezielle Keratokonuslinsen ?).

Die bisherigen Erfahrungen sollten jedoch keinen allzu großen Einfluß auf Deine Motivation haben. Probier´s einfach nochmal aus - mit den Informationen, die Du hier erhalten hast, kannst Du ja schon im Vorfeld Deinem (möglicherweise neuen) KL-Anpasser von bisherigen Versuchen und Deinen Vorstellungen bzgl. Handhabung (usw.) einen optimalen Anpassungsablauf organisieren.

Viel Erfolg & Spaß mit den Linsen.

Gruß
York Milchraum
Brillengalerie GmbH, Mühlacker

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