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Bild des Benutzers kater merlin
Verbunden: 8. Juni 2009 - 22:13
Antifatigue-Gläser für Kinder ?

Hallo,

meine Tochter 11 Jahre trägt eine Brille mit folgenden Werten : R: Sph 0,50 Cyl 0,00 L: 0,25 Cyl -0,25
Sie hat große Probleme beim Wechsel vom Weit sehen zum Nah sehen. Gerade in der Schule bringt das einige Probleme mit sich. Nach einem erneuten Besuch bei unserer Augenärztin hat sie uns Anti Fatigue Gläser empfohlen. Sie sagt das linke Auge stellt sich nicht schnell genug um. Bevor ich nun meiner Tochter die Gläser kaufe möchte ich gerne ein paar Meinungen und Erfahrungen hören. Wie teuer sind die Gläser überhaupt ? und kann damit das Problem gelöst werden?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Bild des Benutzers kater merlin
Verbunden: 8. Juni 2009 - 22:13

Hallo nochmal,

habe gerade das neue Rezept für die Brille meiner Tochter (alte Werte und Problembeschreibung siehe Beitrag unten) bekommen. Jetzt bin ich total verwirrt.

Neue Werte : R : Sph 0.00 Cyl. -0,25 Achse 150 Grad , Scheitelabstand 16 mm ,
L: Sph +0,25 Cyl. -0,25 Achse 40 Grad , Scheitelabstand 16 mm,

weiter Bemerkung : 2 Gläser Fernbrille z.B. Antifatigue Gläser mit add +0,5
Diagnose : Akkomodationsschwäche

ich kenn mich in dem Bereich zwar nicht aus, aber die Werte sind doch völlig andere wie in der alten Brille. :?
Soll ich gleich die Antifatigue Gläser kaufen oder erstmal mit den neuen Werten eine Brille machen lassen.
Ich bin jetzt total unsicher , ob die Antifatigue Gläser den erwünschten Erfolg bringen.
Was ist eure Meinung dazu.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo,

zum thema Akkommodationsschwäche würde ich mir eine zweite Meinung einholen! Kinder können in der Regel hervorragend akkommodieren, teile sogar überakkommodieren. Wenn wirklich Akkommodationsschwäche vorliegt, sollte vor allem auch neurologisch abgeklärt werden, ob pathologische Ursachen der Grund sein könnten. Auch Medikamenteneinnahme (z. B.Cortison) führt zu Akkommodationsproblemen. Oder hormonelle Grunderkrankungen, die es schon bei Kindern geben kann.

Ich würde zunächst die neuen Gläser probieren, denn: Eure Tochter hat eine Hornhautverkrümmung. Allein die kann schon zu Problemen führen und wenn sie gut korrigiert ist, kann damit schon das Problem gelöst sein.

Ferner wüde ich den binokularen Sehstatus komplett überprüfen lassen. Auch die Werte vom Augenarzt ungetropft und getropft in Erfahrung bringen- denn das lässt auf die Akkommodationsbreite schließen. Den binokularen Sehstatus kannst du auch bei einem versierten Augenoptikermeister prüfen lassen. Am besten einen, der die MKH-Messmethode beherrscht.

viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Antifatigue Gläser werden von der Fa. Essilor als Einstiegsgläser in das Gleitsichtalter (ca. 38 Jahre)empfohlen.

Dies ist für Kinder wohl eher keine Empfehlung. Was der Arzt damit bezweckt, sollte er Ihnen genauer erklären.

Gleitsichtgläser sind generell kein Ersatz bei akkomodativem Schielen, wenn teils aufgrund gewisser ärztlicher Überlegungen auf spezielle Bifokal-Brillenlinsen zurückgegriffen wird. Hier wird immer eine möglichst hoch angebrachte Trennkannte zum Nahteil gefordert, die bei Gleitsicht grundsätzlich fehlt.

In kleinen Kinderbrillen wird diese "teurere" Vario-Optik zudem in der Progression ganz sicher weg geschliffen, was soll das?

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Akkomodationsschwächen bei Kindern sind meist hervorgerufen durch Konvergenzmangel, denn beide Systeme hängen voneinander ab.
Auch Eso-Schielwinkel führen oft zu einer Akkomodationsschwäche weil weniger Konvergenz ausgeübt wird und damit weniger Akkomodation.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Freunde,

aber trotzdem gibt es die Akkommodations-Insuffiziens praktisch in jedem Alter! Wenn es denn eine ist, gilt es dieser auch mit Nahzusatz zu begnen(manchmal auch mit VT), da bietet sich häufig eine Gleitischt oder Bifo an!
Eine Gleitsicht, wenn normales Binokularsehen vorliegt ist sehr gut geeignet.

Die Akk. wird auch monokular gemessen (mit einem Auge) - dann spielt der Einfluss der Vergenz kaum eine Rolle.

@Paul-Gerhard: es liegt ja anscheinend kein Akk.-Schielen vor, dann wäre Dein Vorgehen mit dem Bifo und der höheren Trennkante absolut richtig und auch wichtig!
Die Höhe der Scheibe muss natürlich richtig gewählt werden.

@kater-merlin:
Falls eine Add. von 0,50 ausreicht (dann wäre die maximale Akk. ca. bei 4,0 dpt) ist das Anti-Fatigue gut geeignet (es gibt natürlich Alternativen), allerdings kommt mir die Addi etwas gering vor. Ohne eigene Messungen lässt sich aus der Ferne aber nichts sagen.
Lass Dich einfach bei einem guten Optiker beraten und im Zweifel bitte Ihn die Werte noch mal zu messen (Akk.-Breite etc.)

Ich finde es gut das die Augenärztin diesen Schritt geht(für den Fall das die Diagnose stimmt). Wie oft habe ich schon erlebt das eine Akk. Schwäche einfach übersehen wurde - es ist doch so einfach diese zu korrigieren!
Jede Augenglasbestimmung muss die Messung der Akk. enthalten!!!!!

viel Erfolg und alles gute
Georg Scheuerer