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Bild des Benutzers Anja
Verbunden: 29. November 2003 - 0:00
Ab welcher Stärke ?

Ab welcher Kurzsichtigkeit sollte man seine
Brille wirklich ständig tragen ?
Ich habe Werte mit - 1,75 und - 1,50, gebe ja zu, dass ich nicht alles bestens sehe, aber versuche es trotzdem ohne.
Wenn ich meine Brille von morgens bis abends auf hätte, würde ich wahrscheinlich auch ' abhängig ' werden und nicht mehr von ihr loskommen, oder, da sich meine Augen zu stark an die Brille gewöhnen würden ?
Wie seht ihr das ?
Erstens Soll ich sie besser stets aufsetzen ? Bei den Werten angemessen ?
Zweitens Trage ich sie zum Beispiel jetzt im Urlaub zwei Wochen lang ganztägig, gewöhnen sich meine Augen dann so stark an die Brille, dass ich den Unterscheid nicht mehr missen möchte ?

Anja

Bild des Benutzers peter8129
Verbunden: 6. September 2004 - 0:00

Deine Augen gewöhnen sich an gar nichts und schon gar nicht werden sie abhängig.
Es ist dein Gehirn, das sich permanent anstrengen muß, die Fehlsichtigkeit auszugleichen.

Deshalb trägt man auch bei leichter Fehlsichtigkeit gerne eine Brille, weil gutes Sehen einfach angenehm und in vielen Fällen auch sicherer ist... Nachteile erwachsen dir dadurch keine.

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo peter,
dein erster satz ist richtig, der zweite nicht.
kurzsichtigkeit kann nicht durch anstrengung ausgeglichen werden, nur durch eine brille (bzw Kontaktlinsen)!
bei kurzsichtigkeit und einstellung des auges auf "ferne" (minimalbrechwert der augenlinse) ist der brechwert der augenlinse (AL) im verhältnis zur baulänge des auges zu hoch (deshalb minusgläser!)==> brennweite zu kurz ==> brennpunkt vor der netzhaut ==> "streuungsbild" auf der netzhaut ==> unscharfes bild. die augenlinse kann sich nicht flacher als flach machen !
negative akkommodation ist nicht möglich !
bei übersichtigkeit sieht es genau andersherum aus, AL zu schwach (deshalb plusgläser) ==> brennweite zu lang ==> brennpunkt (ohne akkommodation) hinter der netzhaut. durch akkommodation (erhöhung des AL-brechwertes, verkürzung der brennweite) kann, abhängig von lebensalter und grad der übersichtigkeit, ein scharfes bild auf der netzhaut abgebildet werden. ein kind oder ein jugendlicher mit übersichtigkeit von zB. +1 dpt kann ganz gut ohne brille klarkommen, er ist eventuell schwer von brille zu überzeugen, bekommt aber spätestens mit mitte 30 probleme im nahbereich.
zur veranschaulichung kannst du ja bei google / bilder nach myopie (kurzsichtigkeit) / hyperopie (übersichtigkeit)suchen.

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einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers Bettina Lechler
Verbunden: 14. Februar 2005 - 0:00

Schon mal was von negativer Akkomodation gehört? Natürlich kann eine gewisse Stärke von manchen Menschen kompensiert werden!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Lechler

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

natürlich habe ich davon gehört, ich habe es ja auch erwähnt !

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frohe weihnachten und guten rutsch !
augenblicker

Bild des Benutzers Tao
Tao
Verbunden: 13. Juli 2004 - 0:00

die augen gewöhnen sich nicht daran.
man kann auch nicht trainieren das die augen bei dieser fehlsichtigkeit besser werden, indem man auf eine brille verzichtet.
der von frau lechler gemachte einwurf ist meiner meinung nach nicht hilfreich, da ich pers. zb in all den jahren meiner tätigkeit nicht einen einzigen patienten mit dieser fähigkeit hatte. in diesem zusammenhang finde ich das so sinnvoll wie die aussage "manche menschen überleben den sturz aus dem 4. stock". deswegen wäre aber niemand so dumm es darauf ankommen zu lassen - und genau so ist das meiner meinung nach hier auch zu sehen.
ein verzicht auf optimale korrektion birgt viele gefahren auf spätfolgen, man tut sich damit wirklich keinen gefallen. zudem verzichtet man permanent auf gutes sehen und somit auf lebensqualität.
es ist natürlich immer die entscheidung des patienten, ob er sich mit weniger zufrieden gibt. für mich ist das jedoch absolut nicht nachvollziehbar.

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo,
ich frage mich, wie sich diese angebliche fähigkeit zur negativen akkommodation darstellen, und wie man diese herausfinden könnte, da versagen doch alle refraktionsmethoden. entweder es wird mit minusgläsern besser oder nicht.
auch mir ist so ein fall in 28 berufsjahren noch nicht untergekommen.
ich denke, es ist genauso ein mythos wie die "prismensucht".

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frohe weihnachten und guten rutsch !
augenblicker

Bild des Benutzers Tao
Tao
Verbunden: 13. Juli 2004 - 0:00

wenn man sich die visuskurve anschaut, hat die ja bei der myopisierung noch einen kleinen ansatz, bevor sie scharf abfällt. es gibt wohl probanden, bei denen dieser absatz etwas breiter ist, wir reden hier jedoch über werte unter 0,5 dpt.
generell hat das allerdings nichts mit einer muskeltätigkeit zu tun, wie es ja die eigentliche akkommodation ist.
denn kein muskel kann sich über seinen entspannten zustand hinweg auseinanderziehen, nur zusammen.
da bildet das auge keine ausnahme.
ohne diese tatsache gäbe es keine aussagefähigen schätztabellen bei diepes und methling.

falls es zu dem thema noch weitere informationen gibt, bin ich daran sehr interessiert. sicher wären auch die authoren dieser beiden bücher daran interessiert, so wie alle gesellen- und meisterprüfverbände, denn dann müssten alle prüfungsfragen zu schätztabellen in frage gestellt werden.

Bild des Benutzers Sven
Verbunden: 18. Januar 2002 - 0:00

Hallo!

Ich sehe die Sache eher pragmatisch. Für mich zählt, ob ich die Kurzsichtigkeit subjektiv empfunden so ausgeprägt ist, daß ich ohne Brille mich nicht mehr wohlfühle. Hatte anfangs auch ähnliche Werte, habe die Brille allerdings fast immer getragen (bis auf Sport), da der Seheindruck soviel besser war. Heute bei 3,75 und 4,50 dpt ist es keine Frage mehr, ob ich die Brille aufsetze. Habe allerdings bemerkt, daß das Sehen nach einem ganzen Tag Brilletragen ohne schlechter ist mit morgens direkt nach dem Aufstehen.

Sven

Bild des Benutzers Kenja
Verbunden: 8. Oktober 2005 - 0:00

@Tao,

du schreibst
ein verzicht auf optimale korrektion birgt viele gefahren auf spätfolgen, man tut sich damit wirklich keinen gefallen.

Ich habe ähnliche Werte wie Anja, könnte mir jetzt aber nicht vorstellen, meine Brille rund um die Uhr zu tragen. Zuhause würde die mich – außer beim Fernsehen und am Computer- einfach stören.

Jetzt würde es mich aber doch interessieren, welche Spätfolgen denn da auftreten können.
Ich dachte eigentlich, dass sich eine Myopie (beim Erwachsenen) unabhängig davon entwickelt, ob nun Brille ständig getragen wird oder nicht.

Gruß
Kenja

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

@Tao "ein verzicht auf optimale korrektion birgt viele gefahren auf spätfolgen" - Würde mich auch mal interessieren, welche das sind/sein sollen.

Und die Sache mit dem Gehirn, das die nicht korrigierte Fehlsichtigkeit ausgleichen muss Ist das auch der Effekt, wenn man eine Weile die Brille aufhatte und dann absetzt, dass man im ersten Moment schlechter sieht als später, wenn man dann schon eine Weile ohne Korrektur war?

donquichote

Bild des Benutzers peter8129
Verbunden: 6. September 2004 - 0:00

Ich wollte hier keine Diskussion über "negative Akkomodation..." vom Zaun brechen, weil sich das Auge ohnehin kaum anpassen kann; viel simpler
Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass wenn der Sehsinn nicht 100% funktioniert, das Gehirn diesen Mangel auszugleichen versucht durch Schärfen des Gehörs, verbessern des Tastsinnes usw. und das verbraucht Energie. Das habe ich gemeint mit "Es ist dein Gehirn, das sich permanent anstrengen muß, die Fehlsichtigkeit auszugleichen"; gut sehen ist einfach bequemer.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Anja,

Deine Frage ist etwas ins Hintertreffen geraten, was?

Sehe es so Du bist kurzsichtig und hast ohne Brille eine bestimmte, nicht all zu gute Sehleistung. Wenn Du Dich damit wohl fühlst, setze keine Brille auf (kann ich mir nur nicht vorstellen). Die Brille hilft Dir, besser zu sehen, ändert aber am Zustand Deiner Augen nichts.
Der Fall, wann Du die Brille tragen mußt, ist das Autofahren, bzw. alles, was motorisiert am Straßenverkehr teilnimmt.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo Anja,

ich will Dir auch mal antworten.

Bei Deinen Stärken würde ich draußen nie auf die Brille verzichten. Auch bei Fernsehen oder im Kino und vielem der Art mehr würde ich auf die Brille an Deiner Stelle nicht verzichten wollen. Einfach, weil es viel schöner ist, das Plakat da hinten schon lesen zu können... Aber ich kann auch verstehen, wenn Dich z.B. beim Essen die Brille stört. Ich nehme meine da auch heute noch ab.
Aber wie meine Vorschreiber schon sagten Deine Augen gewöhnen sich nicht mehr oder weniger an die Brille - nur Dir (Deinem Gehirn) wird es auffallen, wieviel besser Du mit Brille siehst. Ohne wusstest Du halt nur nicht, was Dir fehlt.
Eine blöde Frage, die leider hinkt, wie jeder Vergleich wenn es nicht am Geld läge, würdest Du einen Röhrenfernseher oder einen HD ready-Fernseher kaufen? Wahrscheinlich den zweiten, oder? Genauso ist es mit Sehen mit und ohne Brille - wenn man das bessere kennt, mag man es nicht mehr aufgeben.

Gruß Lucccy,
die gerade wieder das labern anfängt, was?

Bild des Benutzers Glowworm
Verbunden: 20. August 2004 - 0:00

Lucccy, eine Frage aus purer Neugier Warum nimmst Du beim Essen die Brille ab ?

Gruß Glowworm

Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo,

Glowworm so genau kann ich das nicht sagen. Aber ich bin 17 Jahre meines Lebens ohne Brille gut gefahren und da ist es dann auch ein Stück Gewohnheit. Eine sinnvolle Begründung gibt es nicht, denn sie beschlägt ja nicht und Essen kommt ja auch nicht an die Gläser.
Auf der anderen Seite kann ich aber auch vom Kopf her nicht mit Kontaktlinsen Auto fahren, weil mir da die Brille fehlt. Das ist genauso ein Automatismus wie das Anschnallen - ohne geht es einfach nicht.

Gruß Lucccy